Abgasmanipulationen bei Audi sorgen für dicke Luft im Konzern
Audi-Chef Stadler gerät im Abgas-Skandal unter Druck
Audi-Chef Rupert Stadler könnte nach den jüngsten Ereignissen um V6- und V8-Dieselmotoren der Baujahre 2009 bis 2013 unter Druck geraten. Die Staatsanwaltschaft München wird aktiv, auch konzernintern steht Stadler unter Beobachtung.
München/Berlin (dpa) - Audi-Chef Rupert Stadler gerät nach neuen Erkenntnissen über Abgasmanipulationen bei der VW-Tochter zunehmend in die Kritik. In der VW-Spitze sei man verärgert über Stadler, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus dem Umfeld des Aufsichtsrats. Stadler müsse im Aufsichtsrat Stellung nehmen. Der "Spiegel" zitierte einen Vertreter der Arbeitnehmerseite im VW-Aufsichtsrat mit den Worten: "Wir werden über diesen Vorgang mit Herrn Stadler im Aufsichtsrat zu reden haben."
Audi-Chef Rupert Stadler unter Beobachtung
Bundesverkehrminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass Audi eine "unzulässige Abgas-Software" in den Oberklasse-Modellen Audi A8 und A7 mit V6- und V8-Dieselmotoren mit Euro-5-Plakette verwendet habe. Damit weitete sich der Abgas-Skandal beim VW-Konzern erneut aus.
In Aufsichtsratskreisen hieß es gegenüber der dpa, natürlich müsse über das Thema gesprochen werden. "Eine ständige Kritik an Einzelpersonen hilft aber auch nicht weiter." Stadler steht wegen seiner Rolle bei der Aufarbeitung des Abgas-Skandals bereits länger in der Kritik. Dennoch war sein Vertrag vor kurzem erst um weitere fünf Jahre verlängert worden. Der "Spiegel" schrieb, die VW-Aufsichtsräte hätten den Versicherungen Stadlers geglaubt, dass Audi den Abgasskandal sauber aufgeklärt habe.
Audi berichtete selbst über falsche Software für V6- und V8-TDI
Der Audi-Chef kritisierte am Freitag Bundesverkehrsminister Dobrindt: "Dass Herr Dobrindt allein vorprescht, hat mich persönlich sehr enttäuscht", sagte Stadler der Branchen- und Wirtschaftszeitung "Automobilwoche". "Wir sind alle zwei Wochen beim Kraftfahrtbundesamt und erstatten Bericht. Bei 24 000 Autos in Europa haben wir Auffälligkeiten gefunden. Diese Informationen haben wir den Behörden mitgeteilt. Dies und das weitere Vorgehen wollten wir gemeinsam kommunizieren", sagte Stadler. Dass die Behörden illegale Software "entdeckt" hätten, sei das falsche Wort. "Wir selbst drehen jedes Steinchen um."
Laut Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR wurde am Freitag auch eine firmeninterne Videobotschaft Stadlers verbreitet. "Die Politik stellt da gerade manches anders dar und hat uns mit ihrem Alleingang an die Medien überrascht", sagte der Audi-Chef dem Bericht zufolge in dem Beitrag. "Vielleicht wirft der Wahlkampf schon seine ersten Schatten."
Audi-Chef vermutet Wahlkampf-Gerassel aus der Politik
Im Herbst 2015 war der VW-Abgasskandal ans Licht gekommen, die Affäre hat ihren Ursprung in den USA. Daraufhin waren Nachprüfungen bei Autoherstellern eingeleitet worden. Stadler hatte erst im März gesagt, bei Audi alles auf den Prüfstand zu stellen.
Bei den nun bekannt gewordenen Fällen handelt sich um eine sogenannte Lenkwinkelerkennung in den Fahrzeugen. Diese sorgt dafür, dass die Autos im normalen Fahrbetrieb auf der Straße deutlich mehr Stickoxide (NOx) ausstoßen als auf dem Prüfstand und die Grenzwerte überschreiten. Stickoxide gelten als gesundheitsschädlich. Auf Nachfrage von MOTOR-TALK sagte ein Audi-Sprecher, dass es sich nicht um eine illegale Abschalteinrichtung handele sondern um eine Getriebefehlfunktion.
"Lenkwinkelerkennung" soll ab Juli 2017 behoben werden
Audi will mit dem Rückruf der rund 24 000 betroffenen Fahrzeuge voraussichtlich im Juli beginnen, wie das Unternehmen erklärt hatte. 14 000 dieser Autos sind in Deutschland zugelassen, der Rest in anderen europäischen Ländern. Der Bund will nun weitere Fahrzeuge des VW-Konzerns mit ähnlichen Motoren untersuchen lassen.
Unterdessen weitete die Münchner Staatsanwaltschaft ihre Betrugs-Ermittlungen gegen Audi aus, wie ein Sprecher am Freitag sagte. Dabei geht es nun auch um Fahrzeugverkäufe in Deutschland und Europa, nicht nur wie bisher in den USA. Mitte März hatte die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Betruges und der strafbaren Werbung bei Audi eingeleitet. Dabei ging es zunächst um Abgas-Manipulationen in den USA. Das Verfahren läuft weiter gegen Unbekannt.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) kommentierte die neue Entwicklung mit den Worten: "Ich erwarte von allen Autoherstellern, dass sie sich endlich ehrlich machen." Die deutschen Hersteller sollten ihre technologische Kompetenz in die Entwicklung von umweltfreundlicheren Fahrzeugen stecken und nicht "auf Tricksereien richten".
Quelle: dpa
....die Staatsanwaltschaft wird aktiv
GÄÄHHHNNNNN 😮
Na mal schauen wer jetzt der Nachfolger für den Stadler wird ;-)
Soviel zu "der ist ein pfundskerl, an dem kann sich der Tesla reiben".... wie noch in einem Video zum Audi E-Tron mal gesagt...
Manipulation statt Innovation
Vorsprung durch Stinken...
Lenkwinkelerkennung?
Hierüber wurde der ursprüngliche Skandal in den USA doch vor ziemlich genau 2 Jahren in den USA aufgedeckt.
Und obwohl Audi zweiwöchentlich Bericht erstattet, stellen die erst nach knapp 2 Jahren fest, dass sie diese Art der Abschalteinrichtung in de V8 Dieseln auch drin haben?
Wer's glaubt ...
Da die Herrschaften ja nun glaubwürdig jedes Steinchen umdrehen, haben sie halt bei den Parkplätzen angefangen.....Das dauert dann schon mal 2 Jahre bis man zum ersten Dieselfahrzeug gekommen ist. Und die Motoren entwickelt und baut doch Audi ganz selbständig und allein....das sind ganz andere als im restlichen Konzern....😉 und dann noch die eigenständigen, nur für den US Markt gefertigten Triebwerke.....die haben es schon schwer....
KUM
Und wieviele Millionen er als Schweigegeld bekommt.
Der braucht absolut kein Schweigegeld. Mit Aussagen würde er sich selbst gewaltig reinreiten 😉
Aufsichtsrat: "wir sind auf Distanz zu Stadler"
frei nach Fugenferdl Piëch :-)
Da kann ich Audi nicht verstehen - es wäre doch kein grosses Ding zu sagen ja wir haben auch bei den Euro 5 Diesel des A6+8 betrogen - wen interessiert den das noch gross 😆 das hat doch eh schon jeder vermutet.
Aber eine angeblichen zufälligen Softwarefehler der 1:1 Trillion Wahrscheinlichkeit für das beobachtete Verhalten hat als Erklärung zu bringen - das ist doch sicher 100x schlimmer in den Auswirkungen?
Was soll denn bitteschön bei diesen Untersuchungen rauskommen? Ergebnisse wie man bei VW gewöhnt ist, und nach der langen Zeit? Man hat genug Zeit vergehen lassen, um alle Beweise wegzuräumen. Wenn wirklich was gefunden wird, Glück für die Einen, Dummheit für die Anderen.
Ich finde es für D beschämend, daß man hier nur heiße Luft ablässt.
Die Allgemeinheit wird beschissen, nächsten Tag steht es noch zum ärgern in der Bild.
Davon ich mir doch die DDR, da würde die Allgemeinheit auch beschissen, aber es wurde geheim gehalten.
Es gibt doch genug Fahrzeuge die verkauft wurden? Die kann man doch nicht über Nacht heimlich alle klauen und verschwinden lassen 😆 Ein Staatsanwaltschaft/Gericht muss doch nicht Quellcode testen - Blackbox Untersuchungen + lebensnahe Praxis sind gleichwertig in der Beweiskraft.
Wir sind hier ja nicht in einer US Krimiserie - in Deutschland wie auch in vielen westlichen Justizsystemen reicht die lebensnahe Praxis als Beweis.
Nun bei so Fällen mit Gutachten etc braucht die Justiz halt eine Weile - das ist ja in ähnlichen Fällen genauso egal ob es um Anlagebetrug Steuerrecht Strafrecht etc geht. Die Verhandlungen gegen Zschäpe gehen in ihr 5. Jahr (Beginn war 5/2013 also 4+ Jahre)
Das halt in Rechtsstaaten - zum Glück - so.
Ich kann garnicht soviel essen, wie ich ko**en möchte, bei solchen Aussagen.
Wenn sie ertappt werden, geben sie es zu und beschönigen. Was hätte denn dagegen gesproche, wenn Audi die Auffälligkeit selbst vor Dobrindt auf Ihrer Homepage bekanntgemacht und den Rückruf gestartet hätten.
Es ist schon schlimm, wie VW/Audi behandelt werden *ironieoff*
Dauerumrüstungs-Konzern, war mein erster Gedanke...
Das wird nix mehr, mit der Betrugs-Aufklärung, mit dem derzeitigen VW-Management. Die unendliche Geschichte 2.0.
Und die Beerdigung des Dieselmotors im PKW-Bereich ist so ganz bestimmt nicht aufzuhalten.
Noch eine kleine Anmerkung zur Bildunterschrift: " Die V6-Diesel der Baujahre ... haben Abgaswerte manipuliert" , ist Ursachenvertauschung. Ich denke, Herr Stadler weiß nur zu gut, wer die Abgaswerte manipuliert hat.
Aufstieg und Fall mit TDI.🙄
Das hat schon Frau Hohmann-Dennhard kassiert. Ein Jahr Einblick, 12-15 Millionen Abschiedsgeld plus 8000€ monatlich. Dagegen ist selbst der WiKo nur ein Bettnässer.