Audi AG: Jahresgeschäftsbericht 2014
Audi ist VWs Lebensversicherung
VWs Umsatzgarant Audi läuft wie geschmiert - trotzdem erhalten die Mitarbeiter weniger Geld. Hohe Investitionen belasten die Bilanz von VWs Gelddruckmaschine.
Ingolstadt – Mancher im riesigen VW-Konzern wird es nicht gern hören, aber es hilft nichts: Audi ist VWs Lebensversicherung. Am Absatz des Konzerns haben Audi-Autos zwar nur einen Anteil von 16 Prozent. Damit erzielt Audi etwa ein Viertel des Konzernumsatzes. Das ist beeindruckend, entscheidend aber ist: Vom gesamten Konzerngewinn erwirtschaftet Ingolstadt mehr als 40 Prozent.
Angesichts dieser Quote darf Audi-Chef Rupert Stadler sogar solche Sätze sagen: „Wir bei Audi haben die vier Schwerpunkte global, digital, ultra und premium definiert.“ 1,74 Millionen Autos hat er 2014 verkauft, ein Wachstum von mehr als 10 Prozent und 40.000 mehr als geplant. Der Umsatz betrug fast 54 Milliarden Euro, ein Plus von acht Prozent gegenüber 2013.
China bleibt wichtigster Markt
„Wir haben mehr geliefert, als wir versprochen haben“, sagte Stadler. Die prestigeträchtigen Nebengeschäfte unterm Audi-Dach fallen dabei kaum ins Gewicht: Lamborghini produzierte 2014 2.530 Autos, Ducati 45.000 Motorräder.
Der wichtigste Markt für Audi bleibt China. 579.000 Fahrzeuge verkauften die Ingolstädter dort, ein üppiges Plus von 17,7 Prozent. 529.000 dieser Fahrzeuge wurden im Inland vom Joint-Venture FAW-Volkswagen hergestellt.
In Deutschland verkaufte Audi 255.582 Autos (+2,2 %). Wachstumsstark ist auch der US-Markt: 182.000 Fahrzeuge bedeuten ein Plus von 15 Prozent.
Viel Geld wird reinvestiert
Das alles klingt toll. Zur Wahrheit gehört aber auch: Seit zwei Jahren sprudeln die Gewinne trotz Rekordwachstum nur begrenzt. Der Gewinn stieg 2014 nur um etwas mehr als 2 Prozent auf knapp 5,2 Milliarden Euro. Auch die operative Umsatzrendite lag mit 9,6 Prozent zwar im Plan, sank aber im dritten Jahr in Folge. Denn viel Geld fließt in neue Produkte: Bis 2019 will Audi 24 Milliarden Euro investieren.
Das ist auch nötig, große Teile der Produktpalette sind angejahrt. Bis sich die Investitionen rentieren, dauert es allerdings noch. Immerhin, im September kann Audi den neuen A4 zeigen. Ein Garant für stabile Absätze im Flottenmarkt.
Außerdem kündigt Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg an: „Anfang 2018 werden wir ein batterie-elektrisches Sports Activity Vehicle im Oberklasse-Segment herausbringen – mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometer. Es wird ein neues, sehr attraktives Design haben, das wir speziell für die e-tron-Reihe und batterie-elektrische Autos entwickeln."
Hackenberg will den Slogan „Vorsprung durch Technik“ wieder mit Leben füllen. Das allerdings verdient, zumindest kurzfristig, kein Geld. 2015 peilt Audi daher erneut einen Absatzrekord an. „Allein im ersten Quartal fahren unsere Standorte in Ingolstadt und Neckarsulm 19 Sonderschichten“, sagt Rupert Stadler.Erfolgsbeteiligung schrumpft erneut
Rekordabsätze hin oder her: Die Mitarbeiter bekommen trotzdem um zweiten Mal in Folge eine geringere Erfolgsbeteiligung. Im Durchschnitt erhalte jeder Tarifbeschäftigte 6.540 Euro, teilte Audi mit. Bereits vor einem Jahr sank die Zahlung wegen eines kleineren Gewinns von 8.030 auf 6.900 Euro.
Die Prämien-Senkung 2014 begründet Audi mit vielen Neueinstellungen. Die "Zahl der Anspruchsberechtigten" ist "um rund 4.000 gestiegen, während das operative Ergebnis nur leicht über dem Vorjahreswert liegt".
Audi beschäftigt weltweit mehr als 80.000 Mitarbeiter, 58.000 davon in Deutschland. Zur Audi AG gehören neben der Pkw-Marke Audi der Motorradhersteller Ducati, die Sportwagenmarke Lamborghini sowie Italdesign Giugiaro.
Quelle: m. Material v. dpa
Da freut sich aber einer über (s)einen Boni😉 Aber wenns läuft...
Mal schauen wann hier der erste Hate-Kommentar kommt auf den Erfolg einer dt. Firma. 😉
Zum Bericht: äußerst positiv.
Man darf gespannt sein wie es mit dem VW Konzern weitergeht. China wird nicht ewig solch ein starker Wachstumsmarkt bleiben. Wenn die mal genauso gesättigt sind wie wir hat Audi hoffentlich einen guten Plan B in der Hinterhand 😊
Das eine Marke alleine 40 Prozent des Konzerngewinns erwirtschaftet zeigt auch wie hoch die Gewinnspannen bei Audi im Vergleich zur Konkurrenz sein müssen. Eigentlich nicht verwunderlich wenn man sieht das die Technik im VW Konzern deutlich weiter gestreut ist als bei Benz und BWM. Da bleibt mit Sicherheit deutlich mehr hängen weil die Modelle geringere Produktionskosten verursachen. Technik die bei 4 Marken statt einer verbaut wird ist halt unterm Strich rentabler.
Zumindest haben sie es jetzt selbst gemerkt, nachdem sich jahrelang hier bei MT beschwert wird.
Was mich wundert, wo die ganzen Beschäftigten in Deutschland sein sollen? Fast jedes Werk ist im Ausland.
alles eine Frage, wie man "verkauft" definiert ...
so lange, wie es weiterhin billig Kredit gibt, werden die Aktionäre Grund zur Freude haben.
40.000 in Ingolstadt
15.900 in Neckarsulm
2.500 in Brüssel
2.400 in Marotrell
2.200 in Bratislava
11.200 in Györ
der Rest ist in Asien.
btw. immer diese überzogenen Newsüberschriften....
Die Entwicklung findet zum absolut größten Teil in D statt, da arbeiten auch Menschen 😉 ...vermutlich mehr als in den Fabriken an sich. Kann man alles online nachlesen wenn man will:
Ingolstadt: 40.027
Neckarsulm: 15.900
------------------------
Gesamt: 55.927
Die kleine Differenz zum Bericht wird dann wohl aufgrund der aktuellen Zahlen zustande kommen. Also alles gut...
Glückwunsch!
Oder auch nicht... wer weiss schon, wie lange es in den Wachstumsmärkten noch gut läuft.
Dass Italdesign Giugiaro zu Audi gehört, wusste ich nicht. Sieht man aber auch nicht - zumindest bei Audi. Lamborghini und Ducati möchte ich explizit ausschliessen.
Zum Glück sieht man das nicht! 😉
http://www.motor-talk.de/news/zukunfts-luxus-auf-26-zoll-t5230408.html
Also 6.540 EUR ZUSÄTZLICH zum normalen Lohn? Die Armen, müssen ja fast verhungern.
Ja, so ist es!
Die Erfolgsbeteiligung ist zwar leicht gesunken, aber für Mitarbeiter in Deutschland (nicht Leiharbeiter! nicht die Kollegen in Bratislava oder Györ oder gar China!) ein schönes Zubrot zum ohnehin schon üppigen Lohn. Und immer noch deutlichst höher als alles, was man bei den Zulieferern oder Sklaventreibern (Leiharbeitsvermittlern) bekommt, die ebenso ihren Anteil zum üppigen Audi Gewinn beigetragen haben.
Und für mich als Kunde ein Grund, eben keinen Audi zu kaufen, wenn ich weiß, dass ich für 10% meines Geldes keinerlei Gegenwert (ausser "Premium-Image") erhalte, sondern damit nur zum Audi Gewinn beitrage. Die identische Technik gibts ja bei Seat und Skoda deshalb deutlich billiger.
Zum einen sind Fahrzeuge von Audi nicht teurer als Vergleichsfahrzeuge (BMW, Mercedes, Lexus, ...) und zum anderen gibt es ähnliche Fahrzeuge bei Skoda und Seat nur in den untersten Klassen (also A3/Leon/Octavia, A1/Ibiza/Fabia, Q3/Yeti) ab der Mittelklasse sieht es da dann schon schlechter bei den Geschwisterfirmen aus oder wie heißt das Äquivalent zum A4/A5/A6/A7/A8, Q5/Q7?
edit, achso, nur auf die anderen VW-Töchter bezogen... naja, Seat Exeo ehm. A4 gibts ja nicht mehr 😆
Und du meinst das ist bei anderen Firmen anders, bei BMW und Mercedes etc läuft das nicht anders