US-Automarkt floriert - Deutsche Hersteller bleiben außen vor

Audi mit großem Plus, Porsche mit langem Minus

MOTOR-TALK

verfasst am Wed Sep 05 11:31:49 CEST 2018

Der US-Automarkt brummt trotz gestiegener Spritpreise und höherer Finanzierungszinsen. Deutsche Hersteller profitieren davon allerdings nicht. Mit einer Ausnahme.

Auf dem US-Automarkt kommen die deutschen Hersteller nicht so richtig in Fahrt. Nur Volkswagen und Audi konnten im vergangenen Monat punkten
Quelle: Picture-Alliance

Detroit - Dank gut laufender Stadtgeländewagen und Pick-up-Trucks läuft es im US-Autogeschäft weiter rund. Angetrieben von der florierenden US-Konjunktur konnten viele Hersteller ihre Verkäufe im vergangenen Monat trotz steigender Spritpreise und höherer Zinsen für Finanzierungen spürbar steigern, wie die am Dienstag vorgelegten Absatzzahlen zeigten. An den deutschen Autokonzernen ging der positive Trend aber weitgehend vorbei - lediglich Volkswagen und Audi wurden mehr Neuwagen bei der US-Kundschaft los.

Nach starken Zuwächsen in den Vormonaten schaffte Volkswagen im August jedoch nur noch ein leichtes Absatzplus. Insgesamt wurden nach Angaben des Unternehmens 32.255 Autos mit dem VW-Logo ausgeliefert - rund 0,7 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im bisherigen Jahresverlauf erhöhte Volkswagen die Verkäufe allerdings um kräftige sieben Prozent auf 235.673 Neuwagen.

Obwohl der Aufwärtstrend zuletzt etwas nachließ, zeigte sich das Unternehmen mit den August-Zahlen zufrieden. Der neue Jetta, das wichtigste US-Modell, sei mit über 10.000 verkauften Einheiten sehr gut angekommen. Im Jahresvergleich ging der der Absatz hier dennoch erheblich zurück. Noch stärkere Einbußen gab es bei der Golf-Serie und dem Passat. Gefragt blieben aber die SUV's Tiguan und Atlas.

Daimler weiter auf Talfahrt

Volkswagens Premium-Tochter Audi schaffte im August einen ordentlichen Zuwachs um 5,5 Prozent. Der ebenfalls zum VW-Konzern gehörende Sportwagenbauer Porsche musste hingegen einen Rückgang von über 13 Prozent verkraften.

Daimler kann auf dem US-Markt weiterhin keinen Boden gut machen. Um rund 20 Prozent sanken die Absatzzahlen
Quelle: Picture-Alliance
Daimler leidet mit seiner Stammmarke Mercedes-Benz weiter unter Belastungen durch diverse Sonderfaktoren - die Verkäufe sanken um ein Fünftel. Auch Oberklasse-Rivale BMW kommt auf dem US-Markt nicht auf Touren. Im August schrumpfte der Absatz des Konzerns belastet von der Zweitmarke Mini im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 1,5 Prozent.

Andere Hersteller schlugen sich deutlich besser. Fiat Chrysler brachte zehn Prozent mehr Neuwagen auf die Straße, Ford meldete einen Anstieg von 4,2 Prozent. Nissan schaffte ebenfalls ein deutliches Verkaufsplus von 3,7 Prozent, Honda legte um 1,3 Prozent zu. Toyota zählte hingegen mit einem Minus von zwei Prozent zu den Verlierern. US-Marktführer General Motors legt seine Ergebnisse nur noch quartalsweise vor. Branchenweit stiegen die Verkäufe auf dem US-Markt nach vorläufigen Berechnungen des Fachblatts "Automotive News" im August im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,8 Prozent.

 

Quelle: dpa