Gebrochene Rückenlehne bei Audi A4: US-Gericht entscheidet
Audi muss 124,5 Millionen Dollar Schadensersatz zahlen
124,5 Millionen US-Dollar Schadensersatz nach einem Auffahrunfall: In einem Audi A4 brach vor vier Jahren die Rückenlehne des Fahrers. Der Hersteller muss zahlen.
San Antonio/USA - Audi muss im US-Bundesstaat Texas 124,5 Millionen US-Dollar (knapp 113 Millionen Euro) Schadensersatz zahlen. Das entschied eine Jury in Bexar County. Das Geld wurde der Familie eines 11-jährigen Jungen zugesprochen, der vier Jahre zuvor schwere Kopfverletzungen erlitten hatte, als die Lehne des Fahrersitzes im Audi A4 B7 seines Vaters bei einem Auffahrunfall brach. Gefällt wurde das Urteil am 2. März 2016 in San Antonio.
Die Jury sprach der Audi AG und der Volkswagen Group of America Inc. die Hauptverantwortung von 55 Prozent an den Verletzungen zu. 25 Prozent der Schuld bekam der Fahrer des auffahrenden Autos und 20 Prozent der Vater des 11-Jährigen. Sein Sohn, Jessie Rivera Jr., hatte unter anderem einen schweren Hirnschaden, eine Lähmung sowie Blindheit auf einem Auge davongetragen. Als das Auto von hinten angefahren wurde und die Rückenlehne des Fahrersitzes brach, traf der Körper des Vaters den Jungen am Kopf.
Problem seit 20 Jahren bekannt?
Ein Audi-Sprecher gab in einem Statement an "Bloomberg" an, dass der Junge nicht in einem Kindersitz fuhr und weder er noch sein Vater angeschnallt waren. Der Anwalt der Familie, Jeff Wingigton, hingegen behauptet, beide Familienmitglieder seien angeschnallt gewesen.
Die Kanzlei der Familie weist außerdem darauf hin, dass die Problematik von nach hinten kippenden Rückenlehnen seit mehr als 20 Jahren bekannt sei. Am 16. Februar 1992 habe der Fernsehsender CBS in der Sendung "60 Minutes" einen Bericht über das Problem nach hinten kippender Rückenlehnen ausgestrahlt.
Armer Junge, das steht fest, aber solch ein Urteil?
Und Muss sein Vater ihm nun auch etliche Millionen dafür bezahlen, dass er sich und auch seinen Jungen (angeblich) nicht angeschnallt hat? Oder steckt er das Geld jetzt ein?
Menschliche Tragödie, wunderbar vor Gericht "ausgeschlachtet". Auf dass es wenigstens dem Jungen besser gehen möge und er weiß, dass Geld nicht alles ist. Vielleicht spendet er einen Teil anderen Unfallopfern, die nicht mit 100 Mio $ entschädigt werden, sondern leer ausgehen (vorausgesetzt er ist dazu in der Lage).
PS:
Was muss ein Fahrer auf die Waage bringen, damit ein Sitz bricht?
das ist der grosse Unterschied - die einen vertuschen bis was passiert und prozessieren dann, die anderen rufen Millionen Fahrzeuge zurück und bessern nach ...
It's not a bug, it's a feature.
Zu deutsch: Das gehört so. Ist schließlich wissenschaftlich gesehen sicherer als eine falsche Kopfstützeneinstellung.
Da man Der Deutschen Presse nich trauen kann Vorgaenge in den USA fachgerecht zu uebersetzen und meist Bloedsinn geschrieben wird muss ich mich wohl erstmal selbst schlau machen und den Vorgang in der US Media ausgraben.
@ einsdreivier und bist aber schnell mit dem "von der Huefte schiessen", so ganz ohne Fakten. 🙄
Pete
(Ich hoffe man kann den Sarkasmus in meinem vorigen Beitrag auch rauserkennen... 😉)
Was mich interessieren würde: mit welcher Begründung erhielt denn bei der Schuldzuweisung "20 Prozent der Vater des 11-Jährigen"?
Deswegen werde ich mein Leben lang kein Auto mehr aus dem Volkswagenkonzern kaufen. Wenn der Unfall in Europa passiert, wird alles brav unter dem Teppich gekehrt. Die Autos des Konzerns enthalten mehr bugs als man glaubt. Stück für Stück kommt es ans Tageslicht.
Kein böses Wort über die Opfer, die sollen unbedingt entschädigt und in Zukunft unterstützt werden. Aber die Summe ist mal wieder typisch amerikanische nonsense Justiz! Das kommt dabei raus wenn Hillbillys komplexe Zusammenhänge bewerten müssen. Eine lebenslange Rente wäre sicher angemessener.
vielleicht war er zu fett für den Sitz
Stimmt ,da fahr ich doch lieber ein Auto mit Takata Airbag.....
Na klar, Audi ist wieder mal schuld.
Aber wie viel man wiegen muss und wie falsch ein Sitz eingestellt sein muss dass die Lehne bei einem Auffahrunfall bricht interessiert die US-Justiz offenbar nicht wirklich - oder hat jemand nähere Infos zu diesem Fall?
Ist meine Schwester (Suzuki Baleno) vor Jahren auch passiert... einer hinten Drauf und die Sitzlehne hatte nachgegeben (gebrochen). Bei meiner Freundin ihrem Astra H hat die Lehne gehalten und das
obwohl der Auffahrende nicht mehr gebremst hatte. Zum Glück ist keinem weiter was passiert, was man ja in dem Fall aus USA nicht sagen kann. Vor allem bei nem B7 der ja schon etwas in die Jahre gekommen ist und keiner weis was alles an dem Auto gemacht wurde. Naja die Infos werden sie nicht öffentlich machen.
Aber 125 Mille ist schon heftig... in Deutschland hättest nen feuchten Händedruck bekommen und nen Strauß Blumen.
Dausl
Was stört dich konkret an der Summe? 😕
ist doch typisch Ami ... 9 Stellen vorm Komma... 8 waren zu wenig.
Kein Wunder, dass es sich einige Leute in den USA zum Beruf gemacht haben, Leute zu verklagen und sehr gut dvon leben können.
Was brauche ich denn für Fakten bzw. wen habe ich denn zu unrecht beschuldigt?
Mich würde tatsächlich interessieren, ob auch bei einer 75 kg Person so ein Sitz bricht und dass der Vater 20 % der Schuld bekommt (wären dann auch 45 Mio, wenn 124 Mio den 55 % entsprechen) spricht wohl für sich.
Hätte er den Jungen und sich angeschnallt (war wohl doch nicht der Fall?!), wäre wohl nichts schlimmes passiert? Scheint so, sonst hätte er doch keine 20 % Mitschuld. Und überhaupt:
Bei diesen "schnell aus der Hüfte geschossenen" Meldungen bleiben meist mehr Fragen als Antworten zurück. Schade. So ist es doch nur eine Sensationsmeldung, die Antworten wie meine - wenn nicht gar deutlich drastischere - gar erst provoziert.
Naja, mir egal und ich bleibe außerdem dabei, auch wenn´s schnell aus der Hüfte geschossen kommt:
Ich hoffe dem Jungen geht´s (bald/Inzwischen) wieder besser, er möge sich gut erholen und dann kann er sehen was er mit 124 Mio anstellen will/kann. Kann natürlich sein, dass die auch nur für die Genesung draufgehen. Wie auch immer... ist doch auch egal.