Audi E-Tron (2018): Akku, Ladestrom, Infrastruktur
Audi will schneller laden als Tesla
Im Sommer 2018 stellt Audi das erste eigene Elektroauto vor. Jetzt nennt der Hersteller Fakten zum E-Tron: Das SUV lädt als erstes Fahrzeug mit bis zu 150 kW.
Berlin – Egal, wie nervös man neben der Ladesäule trampelt: Die Ladeleistung entscheidet, wann Elektroautos wieder fahren können. Tanken dauert ja auch ewig, wenn der Sprit aus der Zapfsäule tropft – und geht flott, wenn das Benzin ordentlich fließt. Deshalb tüfteln viele Hersteller an ihren Ladestrategien, um den Ladevorgang zu beschleunigen.
Audi will die neue Bestmarke setzen. Das Elektro-SUV E-Tron wird das erste Serienfahrzeug, das mit 150 kW lädt. Für 80 Prozent Ladung hängt das Auto im Idealfall eine halbe Stunde am Kabel. So schnell sind bisher wenige Ladesäulen. Erst 20 Ladestationen mit dieser Leistung sind derzeit europaweit verfügbar. Bis der E-Tron auf den Markt kommt, soll sich die Infrastruktur drastisch verbessern.
Audi E-Tron: Elektro-SUV mit Verbrenner-Chassis
Zunächst muss aber das Auto auf die Straße – und das möglichst schnell. Deshalb wartet Audi nicht, bis der gemeinsam mit Porsche entwickelte Elektrobaukasten („PPE“) fertig ist. Der E-Ton basiert auf dem gleichen Verbrenner-Chassis wie Q5 und Q7 („MLB Evo“). Die Elektrifizierung war bei der Entwicklung der Architektur angedacht. Trotzdem geht Audi Kompromisse ein.Die Achsen des E-Tron stammen weitestgehend von den Verbrennern. Dazwischen schraubt Audi aber einen Akku in der Größe eines Doppelbettes. 2,24 Meter lang, 1,60 breit und 11 bis 34 Zentimeter hoch – im Prinzip also der gesamte Raum zwischen Rädern und Schwellern. Der Brocken wiegt 700 Kilogramm und macht ein Drittel der gesamten Fahrzeugkosten aus.
Die Batterie im Fahrzeugboden besteht aus 36 einzelnen Modulen mit je zwölf Pouch-Zellen. Insgesamt kommt Audi auf eine Spannung von 396 Volt. Der Akku soll die gesamte Lebensdauer des Autos durchhalten, also mindestens 250.000 Kilometer.
Der E-Tron startet mit einer Akkukapazität von 95 Kilowattstunden. Audi kündigt „mehr als 400 Kilometer“ Reichweite an, gemessen im realitätsnahen WLTP-Zyklus. Zur Einordnung: Jaguar verspricht 480 Kilometer WLTP-Reichweite im SUV I-Pace mit 90 kWh Kapazität. Audi stapelt also vermutlich tief und korrigiert bei der Premiere nach oben.
Zwei Motoren und dauerhaft volle Leistung
Zur Vorstellung der Rahmendaten hat Audi einen Prototyp dabei. Besser gesagt: Eine leere Karosserie. Durch die dunklen Scheiben lässt sich nacktes Blech im Innenraum erkennen. Der Unterboden ist voll verkleidet und lässt keinen Blick auf die Technik zu. Eigentlich soll es ja nur um Akku und Ladestrom gehen.Was Audi nebenbei verrät: Das Serienauto bekommt zwei Motoren – einen an der Vorderachse, den zweiten hinten. Die Studie E-Tron Quattro Concept war noch mit drei Motoren ausgestattet. Das wäre eine Option für eine sportliche Variante. Die könnte die Antriebskraft beliebig zwischen den Hinterrädern verteilen. Zum Start wird es diese Konfiguration nicht geben.
Apropos Sport: Audi betont, dass ein aufwendiges Kühlsystem den Akku stets im Bereich zwischen 25 und 35 Grad hält. Die Kühlung wird beim Laden benötigt – und beim Sprinten: Der E-Tron soll sich mehrfach mit voller Leistung maximal beschleunigen lassen. Ein Seitenhieb auf Tesla – Model S und Model X drosseln die Power, wenn die Akkus zu warm werden.
Ladeinfrastruktur: 150 kW Ladestrom
Bisher hält Tesla dennoch einen guten Vorsprung vor Audi. Die markeneigene Lade-Infrastruktur ist bereits sehr gut ausgebaut. In Deutschland sind 58 Ladestationen verfügbar, 5 weitere folgen bald. Die „Supercharger“ laden mit einer Leistung von 90 bis 145 kW. Nachteil: An diesen Stationen können nur Tesla-Fahrzeuge laden.Audi kooperiert mit weiteren Marken des VW-Konzerns, BMW, Daimler und Ford. Das gemeinsame Netzwerk Ionity kümmert sich um den Ausbau der Ladestationen. Bis zum Jahresende soll es europaweit 200 Stationen mit 150-kW-Säulen geben. Bis 2020 soll sich die Zahl verdoppeln. Jede Station bekommt zwei bis zehn (durchschnittlich sechs) Säulen. Ein Viertel davon wird an deutschen Autobahnen verteilt.
Langfristig soll die Ladeleistung auf 350 kW steigen. Damit würde ein Ladestopp (bis 80 Prozent) etwa zweimal so lange dauern wie ein Tankstopp. Dem E-Tron hilft das nicht, er tankt mit maximal 150 kW. Zur Herkunft des Stroms für dieses Netz macht Audi bisher keine Angaben. Man werde „so viel wie möglich“ Ökostrom verwenden – das sei in manchen Ländern allerdings gar nicht möglich.
Neben der Infrastruktur soll auch das Laden selbst komfortabler werden. Langfristig wird es in Europa etwa 80.000 Ladepunkte von 1.000 Anbietern geben. E-Tron-Fahrer sollen bei den meisten (etwa 80 Prozent) von ihnen laden und mit einer speziellen Karte abrechnen können, ohne sich jeweils gesondert anzumelden.
Die Ladestation in der heimischen Garage ergänzt Audi um ein Energie-Managementsystem. Langfristig könnten Elektroautos bis zu 40 Prozent des Energiebedarfs eines Haushalts ausmachen. Wenn zu viele Verbraucher am Netz hängen, reduziert das System den Ladestrom des Autos.
80.000 Euro für den ersten Elektro-Audi
Den E-Tron stellt Audi im Sommer 2018 vor. Er wird kürzer als ein Q7, aber länger als ein Q5, zudem überraschend flach. Das erste Elektroauto von Audi soll in der Basisversion ungefähr 80.000 Euro kosten – das gleiche wie ein Jaguar I-Pace. Viel Geld, aber immerhin etwas weniger als das deutlich größere Model X von Tesla mit 75-kWh-Akku für gut 85.000 Euro. Ein Jahr später folgt der E-Tron Sportback mit gleicher Basis und neuer Karosserie.
Bis 2025 will Audi sieben Elektroautos auf den Markt bringen. Geplant sind Autos von Kompakt- bis Oberklasse. Ein kleiner Elektro-Audi könnte auf der MEB-Architektur aufbauen, die VW bei den kommenden I.D.-Modellen einsetzt. Größere Fahrzeuge bauen auf der PPE-Plattform auf.
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Ich komme hier mal einigen Herren vorab:
"Ankündigungsweltmeister"
und:
"Die deutschen Industrie verschläft den Wandel!"
Liest sich schon mal echt schön. Billig wird es nicht sein, kann es aber auch nicht, wenn man die Geschichte ordentlich löst.
Der könnte in der Serie ein richtiger Leckerbissen werden. Mal schauen, wie er preislich ausfallen wird.
Langsam kommt Bewegung in Thema Elektroantrieb, vor allem durch geschicktere Lösungen. Aber ganz ehrlich, fangt lieber bei den kleinen Effizienteren Autos an anstatt bei so großen Karren.
Bin mal gespannt wie sich das in der Zukunft rentiert!?
Na bitte, läuft doch langsam.
Anderswo hab ich gelesen, dass der auch 11 kW AC Doppellader bekommen soll.
Also 22 kW AC, ist auch cool, für zuhause. 😆
Steht da ja. In etwa ab 80.000€
Das ist genau das was der Markt braucht, einen der anfängt in Serie zu bauen. Diesmal war es aber ein nicht klassischer Atobauer, nämlich Tesla. Audi versucht nun nachzuahmen und auf die Zukznft aufzuspringen. Tesla ist aber seit Jahren in der Ladeinfrastruktur voraus. Firmen wie Audi lassen das lieber den Staat, also Steuerzahler, finanzieren.
In dieser Welt wird es noch etliche Überraschungen geben, der normale Atobau umgekrempelt. Dank der extrem schnellen Entwicklungszeit werden auch keine 10 Jahre für Innovation mehr nötig sein. Beim Verbrenner gab es doch bestenfalls alle zwei Jahre ein kosmetisches Update.
Wenn Audi (VW Konzern) will, dann bauen die die Ladestationen in Europa innerhalb von 6 Monaten. 😊
Am Geld liegt es nicht. Sie hoffen nur bisher sich das wohl so gut es geht sparen zu können.
Neue Technik kannst du immer nur von oben nach unten halbwegs profitabel verkaufen. Egal ob Elektroautos oder Einparkhilfe vor 20 Jahren.
Die Gewinnmargen der teuren Fahrzeugklassen dürfen vermutlich Produktionsaufbau- und Forschungskosten hereinspielen, bevor man sich auf den Budget-Markt stürzt. Die kleineren Modelle sind ja auch bereits angekündigt.
gegrüßt!
Einen Supercharger Standort kann man als eine Ladestation rechnen, tut man aber eigentlich nicht.
Sieht wesentlich gefälliger aus als die in meinen Augen grässliche Q7. Sehr gut gemacht. Für 85.000 € käme mir bei der Wahl zwischen E-tron und der Q7 nur erstgenannter infrage.
ZITAT Audi:
"Der Akku soll die gesamte Lebensdauer des Autos halten. Also 250.000 km." (Vorsprung durch Technik)
Teslas Akkus haben nach 1.000.000 km noch über 90 % Restkapazität. Wieso halten die Autos so lange?
Und warum auch noch länger?
Sind die verrückt? Wie wollen die denn neue Autos verkaufen? Wenn die alten ewig halten?
Sieht selbst unter dem Tarnkleid schon 1000-mal besser aus als jeder Tesla. Dazu noch die 150KW-starken Ladesäulen, ein drastischer Ausbau der Ladeinfrastruktur und die Möglichkeit Lieferzeiten bei Bestellungen einzuhalten. Achja und ein penibel verarbeitetes Interieur und nicht Spaltmaße die ich aus dem All sehen kann. Die einzige Frage die sich für mich stellt - was soll ich bloß nehmen. E-tron oder EQC?
Hör auf Zitate zu verändern und damit den Sinn desselben zu verfälschen.
Es ist die Rede von mindestens 250.000KM.
Aber gewissen Personen ist nichts zu Schade. Da werden auch schon mal Zitate verfälscht um das zu erzielen, was man hören möchte.