Mobilität auf dem Land: Fast 50 Prozent nutzen ÖPNV gar nicht
Auf dem Land geht fast nichts ohne Auto
Fehlende Direktverbindungen, unzureichende Taktungen und zu lange Fahrten: Wer auf dem Land lebt, ist oft auf das Auto angewiesen. Das zeigt eine Umfrage des ADAC.
Köln - Wer in Deutschland auf dem Land lebt, ist weiterhin stark auf das Auto angewiesen. Das ergibt eine neue Studie des ADAC. Der Automobilclub hat rund 3.400 Interviews in Gemeinden geführt, in denen pro Quadratkilometer Fläche maximal 150 Einwohner leben.
Fast die Hälfte der Befragten nutzt den öffentlichen Nahverkehr gar nicht, der Anteil der Vielfahrer (mehr als 100 Tage im Jahr) beläuft sich auf nicht einmal zehn Prozent. Als Gründe für die geringe Nutzung von Bussen und Bahnen geben die Umfrage-Teilnehmer unter anderem fehlende Direktverbindungen, unzureichende Taktungen und zu lange Fahrten an. Dabei werden die Angebote an öffentlichen Verkehrsmitteln im Westen Deutschlands besser angenommen als im Osten.
Zwar ist der Großteil der Befragten mit der individuellen Mobilität durchaus zufrieden. Wer aber nicht zu Auto oder Motorrad greifen kann, fühlt sich schnell abgehängt, heißt es in der Untersuchung. Das Fahrrad spielt auf dem Land als Fortbewegungsmittel kaum eine Rolle. Zu groß sind die zurückzulegenden Distanzen. So ergibt sich auch, dass junge Menschen über 18 Jahre und mit Zugang zu einem Auto deutlich zufriedener mit ihrer Mobilität sind als Jugendliche unter 18, die auf Bus, Bahn oder Fahrrad angewiesen sind.
Quelle: Sp-X
Wow, welch eine sinnvolle Studie. War mir bisher wirklich nicht aufgefallen.
Einfaches Beispiel: Besuch der IAA in Frankfurt aus der Kreisstadt, Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Abfahrt mit dem erst möglichen Zug, Rückkehr mit dem letzt möglichen Zug. Aufenthaltsdauer auf der Messe? Keine, ich hätte den Bahnhof nicht verlassen müssen.
Das Ergebnis war auch erwartbar bei einem im besten Falle vorhandenem Stundentakt, der meist nicht mal aufeinander abgestimmt ist. So kommt zum Beispiel in Passau der ICE an und eine knappe dreiviertel Stunde später fährt erst der Bus in meinen Heimatort ab, der dann noch zudem an jedem kleinen Milchkannerl anhält.
Das Fahrrad nutze ich auch eher als Hobbygerät oder um ins Büro zu kommen, wobei da die Entfernungen gering sind. Der Nachbarort ist schon über 10 km weit weg und zudem 200 m tiefer gelegen. Das tut sich keiner freiwillig an und steigt in sein Auto. Ich sehe darin auch keinen großen Nachteil und bin zufrieden, dass die Straßen meist frei sind und Staus nahezu nie vorkommen.
Das wundert mich. Ich hätte die Quote der Nichtnutzer auf mindestens 80 % geschätzt. ÖPNV wird hier auf dem Lande eigentlich nur von Schülern genutzt.
Muss dich mnicht wundern. In den "anderen" 50% stecken ja auch die drin, die den Oeffentlichen 1 oder 2 mal im Jahr nutzten. 😉
Fuer mich ist die ganze "News" aber keine "News". Fuer so eine Information brauche ich keine Untersuchung, seit Jahren nicht. 😆
Fahrverbot oder führerscheinverlust auf dem Land ist ähnlich wie Knast 😆
Und doch wohne ich gerne außerhalb der Metropolen 😎
wow, was für ein Ergebnis 😉
Der ÖPNV ist auf dem Land ja auch fast unbenutzbar. Der wurde in den letzten 20-30 Jahren kaputt gespart. Nur wer kein Auto hat muss in zwangsweise benutzen. Und lange Wartezeiten zwischen Hin- und Rückfahrt in Kauf nehmen.
manchmal schlimmer, da du in vielen kleineren Orten noch nicht einmal mehr ein Geschäft zum Einkaufen hast. Da ist dann hungern angesagt. 😉
Wenn die Busse mit 2 oder 3 Personen durch die Gegend gefahren sind, konnte das auch nicht rentabel sein. Hier hat man dann so eine Bürgerbus-Initiative mit ehrenamtlichen Fahrern gegründet. Nur leider finden die nicht genug Fahrer und wenn sie fahren, sitzen auch nur 1 oder 2 Fahrgäste drin. Aber wehe man will das Projekt einstellen, dann ist das Geschrei groß.
Weil es einzig für sie 'brauchbar' gestaltet ist.
Wenn ausserhalb der Schulzeiten das Angebot um 80% reduziert ist, wundert mich das nicht.
Da bin ich ja schon fast froh, an einer Eisenbahn-Hauptstrecke zu wohnen, wobei manchmal das Gefühl aufkommt, das vom Stuttgarter Flughafen täglich mehr Flieger nach Istanbul & Antalya fliegen als Regionalbahnen von hier nach Stuttgart HBf. 😆
😎 😎😎😎😎😎
na ja wir leben in einem kleinen Ort mit weniger als 1000 Einwohner (von 98 - 5 Tage Säugling) wir wohnen 1000 Meter von der Autobahn, haben Busverbindung alle 60 Minuten aber auch Bahnverbindung auch alle 60 Minuten mal schnell in die Stadt kein Problem, nach Hause kommen auch kein Problem !
die Urzeit bei Bahn in die Ost Richtung 10 min vor Volle Stunde, in West 10 min nach Voller Std. Die Busverbindung ist jeweils um Halb alle Stunde jeweils in der eine oder andere Richtung (Nord / Süd)
in die Großstadt ist es Billiger und schneller mit dem Zug weil direkte Verbindung und keine Parkplatzsuche mit Horrenden Preisen (5 Euro Std.) und der Bahnhof liegt im Zentrum der Stadt
also braucht man eigentlich kein Auto um in die Städte zu kommen. Zudem braucht man auch nicht schwere Sachen zu schleppen, man lässt es sich bringen (entweder ich bekomme das geliefert oder ich gehe woanders hin) 😆
Wer nicht muss, der benutzt doch die Öffis auch nicht. Dreckig, langsam und immer sind irgendwelche "unangenehmen" Personen im Verkehrsmittel oder zumindest an den Haltestationen.
Die einzigen Gründe, warum ich mit den Restmülltonnen der Öffis (Bahn, sowohl Bus als auch Zug) fahre, sind akuter Parkplatzmangel am Ziel und mit Baustellen vollgestopfte Straßen.
Wenn beides (wie zumeist) auf dem Land nicht vorhanden ist und die Preise gerne absolut unverschämt sind, dann wird jeder mit ein wenig Verstand und körperlicher Fitness das Auto verwenden.
Die Studie liefert mir jetzt keine neuen Erkenntnisse.
Allerdings sollte sie von der Justiz meiner Meinung nach durchaus Beachtung finden. Und zwar in jenen Fällen, in denen Fahrverbote als alternative Strafe genutzt werden können, obwohl die strafbare Handlung nicht mit dem Straßenverkehr zu tun hat. Für Bewohner des ländlichen Raumes wirken sich solche Strafen wesentlich massiver aus, als für jene in Ballungszentren.
Unsere Politik erzählt zwar immer gerne von der Förderung des ländlichen Raums, lässt solche Studien aber dann vollkommen unberücksichtigt. Das Gleiche bei der Erteilung der Fahrerlaubnis. Insbesondere für Auszubildende, deren Arbeitszeiten nicht zwingend regulär sind (mir ist eine Landwirtin bekannt, die um 6 Uhr morgens zum Melken am Betriebshof sein sollte), bietet der ÖPNV schlichtweg keine Alternative. Eine Sondergenehmigung, ein Auto bereits mit 16 oder 17 Jahren zur Arbeitsstätte und zurück zu fahren, wird kaum noch erteilt. Insbesondere im Winter ist die Nutzung einer 125er-Maschine unpraktikabel bis unmöglich. Darauf nimmt aber weder der Amtsschimmel, noch die Politik Rücksicht.
War zu erwarten.
Auf dem Land ist viel Platz, es gibt praktisch keine Staus und man kommt in kurzer Zeit und in der Regel entspannt dort hin wo man möchte, außer man wartet auf den ÖPNV.
Das größte Problem ist da, sich für das richtige Fahrzeug zu entscheiden:
super Wetter und sehr kurze Strecke und wenig Gepäck nötig: zu Fuß
super Wetter und kurze Strecke und wenig Gepäck nötig: Fahrrad
super Wetter und lange Strecke aber kein Gepäck nötig: Motorrad oder Motorroller
super Wetter und wenig Gepäck nötig, ggf. aber Mitfahrer: Cabrio
super Wetter und viel Gepäck nötig oder mieses Wetter: PKW
Man sieht: das größte Problem auf dem Land entsteht, wenn man sich mit dem Wetter oder dem Gepäck oder den zu erwartenden Mitfahrern vertut...😆
Ich bin aus vollster Überzeugung Gegner des öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs - vor allem dann, wenn die Deutsch Bahn irgendwie beteiligt ist.
Es gibt aber eine Verbindung, die einfach unschlagbar ist - Stuttgart - Köln in 2 h und 13min. Schneller wäre man nur mit einem Kampfjet. Gut, von Stuttgart brauche ich noch mal 39 Minuten zu meinem Wohnort, aber da wäre ich mit dem Auto auch nicht schneller - nicht mal Sonntag Nachts ohne Verkehr.
Sonst aber funktionieren die Öffies für mich überhaupt nicht. Für 220€ für eine Monatskarte würde ich immer mindestens 1:24 für den Weg brauchen, müsste Umsteigen und jeweils von den Bahnhöfen nach Hause / ins Büro laufen. Zugausfälle und Verspätungen mit der Folge, den Anschlusszug zu verpassen, die ja äußerst Regelmäßig auftreten, noch nicht berücksichtigt. Mit dem Auto brauche ich selbst morgens zur Rush-Hour nur in wenigen Ausnahmen so lange, Abends deutlich weniger, bin flexibel, fahre etwa für das gleiche Geld und muss zudem mein Verkehrsmittel nicht mit den oben erwähnten fragwürdigen Gestalten teilen.
So ist der Öffi (für mich) in Summe nicht attraktiv. Dabei muss ich von einer Kleinstadt mit 20.000 Einwohnern in eine Großstadt (Stuttgart). Dazwischen liegen 50 km "Ballungsraum" und je nach Fahrstrecke ein Flughafen - von "ländlich" kann also noch keine Rede sein.
Bei uns nutzt auch nur unser Sohn den Schulbus.
Für andere Zwecke ist der ÖPNV nicht zumutbar.
Z.B. der Arbeitsweg meiner Frau (knapp 25 km): mit dem Auto gute 20 Minuten, ÖPNV 1h42m.
Ist eben Dorf mit etwa 500 Einwohner, schon bis zu nem vernünftigen Supermarkt sind es 10 km.
Tauschen möchte ich trotzdem nicht, kenne auch die "andere Seite" 😉