Classic Driving News
Auf der Suche nach dem Richtigen
Letzten Herbst flackerte er kurz im Internet auf. Für 1.000 Euro, nur 67.000 km, dritte Hand, Zahnriemen und Reifen neu. Anbieter aus Frankfurt, kein Zweifel möglich. Name und Telefonnummer sind identisch mit den Angaben auf dem abgehefteten Kaufvertrag.
Es ist mein kupferfarbener Audi 80 GLS, Baujahr 1979, vom Unfallschaden des betagten Vorbesitzers gesundgepflegt, drei Jahre gefahren und 2005 infolge einer hubraumstarken Mercedes-Kurzschlusshandlung herzlos abgestoßen.
Audi 80 Zweitürer als Trostpflaster
Genauso impulsiv beschließe ich, den Audi 80 zurückzuholen. Es soll ja durchaus vorkommen, dass besonders hart gesottene Autospinner ihren einstigen Wagen wieder zurückkaufen. Manchmal sogar gegen saftiges Aufgeld. Meine zahlreichen Anrufe laufen ins Leere einer unpersönlichen Mailbox. Nach zwei Wochen gebe ich auf. Aus, Pech gehabt, zu spät - verkauft an einen anderen. Dann tröste ich mich eben mit dem kupfernen Audi 80 Zweitürer, den ich bei Erkrath auf der creme21 gesehen habe.
Es muss wieder ein Audi 80 in die Garage. Aber das hat Zeit. Der steht schon lange, den schnappt mir keiner weg. Außerdem hat der Zweitürer keine so schöne Linie - das dritte Seitenfenster fehlt, jene kleine raffinierte Zutat in der sachlich klaren Linienführung, die Giugiaro von Ital Design zur kantigen Perfektion führte. Eigentlich ist der Audi 80 technisch und stilistisch der kleine, schüchterne Bruder des Urquattro, sehen wir es doch mal so.
Audi 80 - ein spießiges Durchschnittsauto
Vorderachse, Innenraum, Frontpartie - alles gleich. Der Motor um eine Zylindereinheit verlängert, die Hinterachse eine umgekehrt eingebaute Vorderachse. Vorsprung durch genial einfache Technik. Wie kann man einem alten Audi 80 der zweiten Serie hinterhertrauern, wenn wuchtige S-Klassen, ein 6er- und ein 7er-BMW den Weg kreuzen?
Audi 80, dieser Inbegriff des spießigen Durchschnittsautos, die frugale Vernunft auf Rädern, die deutschtümelnde Mittelklasse als logische Vorstufe zum Mercedes 200 D. Dagegen ist schon ein Ford Taunus ein cooles Muscle Car. Für mich ist der Audi 80 ein Stück Heimat, schon die Zeile "Audi NSU Auto Union" im Brief lockt mit purer Nostalgie. Ich fand sie bereits bei meinem ersten Auto, einem NSU 1200 C.
Drei 100 LS und jetzt muss es wieder ein Audi 80 sein
Danach blieb ich lange markentreu, fuhr K 70, der nur aus Versehen ein VW wurde, und drei Audi 100 LS der allerersten Serie bis Baujahr 1972. Also auf geht?s - sehen, was der Markt hergibt, in der üblichen Momentaufnahme. Immerhin wird er bald 30, der Audi 80. Ich will wieder einen haben, jetzt! Der Erste, intern Typ 82, ist mir zu klein, zu schmalbrüstig. Sein Nachfolger von 1978 ist deutlich erwachsener, sein Raumgefühl erinnert an die maßvolle Kompaktheit des ersten 100.
Audi 80 falsch inseriert
Gerade ältere Semester kauften sich acht Jahre später den 81er, schließlich ist der groß genug. Gern als GLS, da hat er mehr Chrom und ist innen fast so behaglich wie der samtige und hölzerne Ur-Hunderter. Erster Kandidat: Typ abgebrochenes Krawall-Projekt. So geschehen bei unserem ersten Kandidaten: 80 GLS, 85 PS, Schiebedach, Automatik. Baujahr 1980, Inarisilber, 128.000 km, 600 Euro.
Hinter der Klappe des Handschuhfachs kommt nicht nur die prallvolle blaue Mappe des V.A.G.-Service-Systems zum Vorschein, sondern auch eine Betriebsanleitung vom 71er Audi 100. Bilal Ntemertzi hat ihn versehentlich als 75-PS-Modell inseriert. Der Drehzahlmesser wäre ein Indiz, der Motor, Kennbuchstabe VP, ist schließlich der Beweis. TÜV gibt es bis Juni 2009.
Audi 80 sollte Showcar werden
Das arme Auto ist vorn tiefer gelegt. "Die Originalfedern liegen hinten im Kofferraum", sagt Bilal. "Tiefer legen ist wie Sonnendach", murmle ich vor mich hin und schüttle den Kopf. Es sieht einfach traurig aus, wirkt mit dem matten Lack auf der Motorhaube und dem Kantenrost wie ein zotteliger Hund aus dem Tierheim. Bilal wollte ein spektakuläres Show Car aus ihm machen - mit dem 20 V-Fünfzylinder aus dem Audi 200 und Achtzoll-OZ-Rädern, aber das Budget reichte nicht. Der Rost an den hinteren Radläufen und an den Türen ist gar nicht so schlimm. Die moosgrünen Polster sind wie neu, im Verbund mit dem hellgrünen Lack und den dunkelgrün abgesetzten Hartplastikteilen entsteht so eine beruhigende zeitgeistige Symphonie in Grün. Nur die Scheiben sind bronzegetönt. Bevor ich das Golde-Dach aufkurble und eine Probefahrt mache, schiebe ich das Original-Radio Emden in den leeren Schacht. Das wirkt gleich viel wohnlicher. Bilal gibt Starthilfe, lässt uns fahren.
70er-Jahre-Revival beim Foto-Shooting
Nach kurzem Zögern springt der Wagen an, der Tassenstößelmotor jammert und winselt im Kaltlauf. Tassenstößel wie ein Rennmotor. Die Tanknadel versteckt sich tief unter dem roten Reservefeld, 68 Liter gehen rein, das ist viel für die Wagenklasse. "Beim Tanken nicht abstellen!", ruft uns Bilal noch hinterher. Der Wagen lenkt sich störrisch und federt vorne kaum, die Bremsen könnten bissiger sein. Aber der Motor tritt kräftig an, und die Automatik schaltet korrekt.
Schnell eingefülltes Super für 20 Euro beruhigt die Nerven. Fotograf Dino Eisele hat seinen Spaß an unserem 70er-Jahre-Revival im schrillgrünen Audi 80. Wir drehen übermütige Kreise im großen, menschenleeren Industriegebiet von Ehingen/Donau. Der Audi 80 fühlt sich ungeheuer leichtfüßig und temperamentvoll an. Ausgelassen sind wir wie Kinder beim Schaukeln. So ein billiges, einfaches altes Auto mit ein bisschen Leistung und ein wenig Behaglichkeit spricht das Kind im Manne an, es kommt einem vor wie ein Spielzeug.
Nummer Zwei bis Vier werden immer teurer
Warm brummt der Motor zufrieden vor sich hin - es entsteht allmählich jene tiefe Vertrautheit, die den Fahrer auf merkwürdige Weise gerade mit diesem Typ verbindet. Es ist eine Art Heimweh, das ohne den schweren Luxus eines Achtzylinders auskommt, und das dieser streunende zerzauste Köter dankbar erwidert. Bevor die Augen endgültig feucht werden, sage ich Bilal schweren Herzens ab. Bei allem Mitleid gibt das coupierte Fahrwerk den Ausschlag, und mein Gebot von 300 Euro für den Audi 80 will der Verkäufer nicht akzeptieren.
Unser nächster Audi 80 Kandidat wartet 60 Kilometer weiter östlich in Burgau an der A 8. Auf dem fein gekiesten, akkurat sortierten Verkaufsplatz von Gebrauchtwagen Oral im Ortsteil Röfingen parken gleich zwei gut erhaltene alte Audi. Ein Fünfzylinder 100 Typ 44 und jener unscheinbare lidogrüne 80 LS, der 3.000 Euro kosten soll - so hoch liegt nach Auskunft des zwar verbindlich, aber auch verschlagen auftretenden Önder Oral das Gebot eines Liebhabers.
Gepflegter Audi 80 in trister Farbe
Der Wagen macht einen sauberen, properen Eindruck - Baujahr 1981, aus erster Hand, 75 PS und erst 94.000 Kilometer gelaufen. Die Schonbezüge auf den Vordersitzen, der Aral-Atlas von 88/89 auf der Hutablage und ein verwitterter Aufkleber von der Segelschule Marx in Utting am Ammersee deuten auf umsichtigen Rentnerbetrieb hin.
Leider finden sich jenseits des tief glänzenden Lacks und der pieksauberen Innenausstattung deutliche Rostansätze im Bereich von Schwellern, Kofferraumboden und Endspitzen. Außerdem ist mir ein LS irgendwie zu mager und die triste Farbe nicht unbedingt mein Fall. Komm Dino, lass uns weiterfahren. Audi 80 in Inarisilber für stolze 5.000 Euro
Horgau ist ein Dorf bei Augsburg im Naturpark Westliche Wälder. Ein stillgelegter alter Bahnhof und das verwitterte Wald-Café schräg vis-à-vis begrüßen den Gast mit heimeliger Tristesse. Die verfliegt jedoch ein paar hundert Meter weiter im blitzsauberen Hochglanz-Showroom des Autohauses Feistle & Vogel. Dort steht neben einem Ferrari 400i und einem Jaguar E-Type Coupé ein Prachtstück von Audi 80 in Inarisilber für stolze 5.000 Euro.
Es ist die sportliche 85-PS-Ausführung mit Nebelscheinwerfern, Radio-Cassette "Puebla", den famosen vorderen Ausstellfenstern und den noch schrilleren gemusterten Velours-Sitzbezügen ab August 1980. Ihre psychedelische Aura ist fast so Pop-Art wie das legendäre Pascha von Porsche. Martin Feistle begrüßt uns herzlich und mit festem Händedruck. "Das ist natürlich auch ein Abschreckungspreis wegen der vielen Schwätzer, die ich mir damit vom Hals halten will. Doch das Auto ist wirklich top. Ihr werdet sehen, es kommt in ein paar Jahren", erklärt Feistle. Bereitwillig lädt er uns zu einer Probefahrt ein. "Der läuft wie eine Eins", strahlt er.
Audi 80 mit neu anmutendem Motorraum
Bis auf ein paar winzige Rostspuren und einer harmlosen Teroson-Malerei im Bereich beider Endspitzen gibt es nichts zu meckern. Zunächst wirkt der Audi 80 durch die längere Standzeit wie zugeschnürt, aber vorsichtig warm gefahren schnurrt er schließlich mit sonorem Brummen. Nicht zuletzt bestimmt dieser Motorklang das ausgeprägte Wohlfühlaroma im Audi 80 der zweiten Generation.
Hinzu kommen die flauschigen Polster, das großzügige, jedoch nicht verlorene Raumgefühl und die typische, dezente Duftnote alter Möbel. Erst 98.039 Kilometer stehen auf dem Zählwerk, der Motorraum sieht aus wie neu. Ein Auto, bei dem mir das Herz aufgeht, so bescheiden und liebenswert, aber der Preis schreckt mich ab. Selbst wenn es am Ende 4.000 Euro sind, kaufe ich dafür einen Jaguar XJ 6 und keinen Audi 80.
Audi 80 - ein Flohmarktauto
Denn irgendwie sind solche nostalgischen Youngtimer ja Flohmarktautos. Man braucht sie nicht, stellt sie sich aber trotzdem hin wie eine alte Klappkamera. Und fährt sie ab und zu, weil einem dabei so warm wird ums Herz wie beim Blättern im Familienalbum. Hörl & Hofmann ganz im Münchener Norden im Stadtteil Feldmoching ist mittlerweile eine Youngtimer-Enklave.
Neben den dominierenden Audi- und VW-Jungwagen haben sich Inhaber Alfred Hörl und Geschäftsführer Michael Riederer Raritäten aus der heilen V.A.G.-Welt verschrieben. Bei Hörl & Hofmann behandelt man mich wie einen alten Freund. Nur weil ich dort mal einen VW K 70 zur Probe gefahren bin, drückt man mir ein paar Schlüssel in die Hand, um den monacoblauen Audi 80 aus der Halle zu rangieren. Dieser parkt kurioserweise hinter dem zweitürigen, resedagrünen Vorgänger. Schwimmbadblau ist keine Farbe für mich Ich staune nicht schlecht, dieser Audi 80 ist eine Offenbarung für 3.555 Euro. 85 PS, erst 55.000 Kilometer auf der Uhr, Nebelscheinwerfer, Kopfstützen im Fond, Radio-Cassette "Puebla", Schiebedach. Sogar der originale Verkaufsprospekt und die Neuwagenrechnung über 19.148 Mark sind dabei, vom komplett ausgefüllten V.A.G-Service-System ganz zu schweigen. Selbstverständlich klebt die Folie mit den Einfahrvorschriften immer noch links unten in der Windschutzscheibe. Wir fackeln nicht lange und starten gleich zu einer ausgiebigen Probefahrt bis Oberschleißheim und zurück. Der Wagen fährt, bremst, lenkt und beschleunigt wie ein junger Gebrauchter. Nur dieses komische Schwimmbadblau kommt etwas seltsam, Metallic wäre mir lieber. Bewusst blicke ich in große Schaufenster, wenn ich vorbeifahre. Dabei fällt mit einmal mehr die harmonische Form gerade dieses Audi 80 auf, die vielen schmalen Chromleisten glitzern in der Sonne.
Der rettende Anruf kommt zum Schluss
Nur Kleinigkeiten schmälern die Begeisterung, etwa der Lack auf den Blechteilen des Motors. Er sieht so hässlich verschrumpelt aus. Immerhin wurde ein Kat nachgerüstet - "Schadstoffarm E, Schlüsselnummer 03". Michael Riederer sieht das Glänzen in meinen Augen, als wir nach einer geschlagenen Stunde zurückkehren. "Nun, das wird wohl ein unruhiges Wochenende", meint er süffisant. "Nehmen Sie auch was in Zahlung?" entgegne ich kleinlaut.
"Ich hab? zu viele Autos." Ein paar Tage später ruft Nils Hofmann aus Frankfurt an. Der Kraftwerks-Ingenieur war lange im Ausland auf Montage. Ob ich noch Interesse an meinem kupfernen Audi 80 hätte? Der stünde bei ihm bloß rum.
Quelle: Motor Klassik
Der ist wunderschön. 😱
Früher hatte die Audi AG so einge Kracher im Programm, z.B. den Audi 200 C2.
Die ganze Baureihe 43 ist bewunderswert, die 44er ein Langläufer und der 80 ab B3 auch.
B1 und 2 waren leider ziemlich rostanfällig, aber die haben ein schönes Styling.
Dieses Modell ist mein allererstes Auto gewesen allerdings in weiß mit brauner Innenausstattung und einem Radio ohne Cassettenteil! 😊
Werde ich nie vergessen!
Die Freude daran hielt aber nur knapp 5 Monate da ich bei Glatteis verschuldet einen Unfall mit zwei anderen (parkenden Auto´s) verursachte, der Audi 80 mit seiner verhältnissmäßig langen Motorhaube und der damit verbundenen Knautschzone hat mich bei dem Frontalcrash aber gut beschützt! 😊
😎es Auto!
LG! 😎
der typ 81 is mir auch schon zweimal vor die nase gelaufen,erst vor 3,5jahren als eines der letzten 2.3er qp`s,sogar mit g-kat (ich würd immer noch behaupten,es wäre nen NG gewesen ?!)der hat mir trotz kampfpreis aber net zugesagt,weil mir der innenraum doch zu martialisch is,drum wurde es wieder nen typ89
& erst letztes jahr als mehr oder weniger schneeweisser GT mit 90 vergaser ps & nachgerüsteten g-kat,aber bei dem war mir der aufgrufen preis dann doch zu hoch für den gegenwert
so richtig bocken würde der mich als zweitüriger quattro,gerade so wie sie noch vor modellpflege rausgekommen sind,also noch mit alter optik & dem 2.0er 5ender mit 115ps 😎
http://www.motor-talk.de/.../p1010861-i202840575.html
Ja, bei dem Modell kommen Erinnerungen hoch... BB-L 933 in Inarisilber, du wirst nicht so schnell vergessen. Warst 12 oder 13 (ab wann wurde der erste TÜV-Termin für Neuwagen nochmal um ein Jahr auf 3 verlegt?) Jahre mehr oder eher weniger treuer Begleiter...
Nur echt mit der dicken Schicht Unterbodenschutz untenrum, alle 2 Jahre erneuert 😉
@_RGTech
Die Felgen auf deinem 80er sehen fast wie die Telefonfelgen von Porsche aus! 😊
Eine gewisse Verwandschaft hegen die beiden Hersteller ja durch diverse Joint Ventures in der Vergangenheit! 😊
LG! 😎
Ein sehr schönes Auto der 80er. Leider wird er immer seltener auf unseren Straßen 🙁
Toller Beitrag!
Erinnere mich noch wie ich vom 80 L auf 80 GLE umstieg....von 55 auf 110PS, Malagarot. Hab die Nacht vorm Kauf kein Auge zugemacht. Das Highlight war aber der 80CD als 5S oder der seltene 5E!
Ich glaub ich sollte mich wirklich mal wieder umschauen...
mfg chriss
Mein Gott war das eine spießige Mistkarre!
Mein Onkel in Frankreich kaufte sich mal so einen nagelneu - 82er GLS 85PS in Dunkelbraunmetallic. Damals in Frankreich ein echter Exot, und sauteuer, fast schon "obere Mittelklasse" wegen der Luxussteuer. Es war alles Braun oder beige, inklusive Armaturen und der hellbraunen Plüschsitze.
Vorher ist der Onkel nur Peugeots & Renault Limos gefahren (204 Kombi, R18, 305). Haus war abbezahlt, Beförderung - also Audi! 😆
Ich erinnere mich noch genau, wie am kaum 2-Jährigen Audi jedesmal die Hupe losging wenn man lenkte. Der Audi hatte massenhaft Fehler - und kostete ein Vermögen in der Instandsetzung (VAG Frankreich = Porsche Preise)...
Mein Onkel ist dann nach 4 Jahren reümütig wieder zu Renault zurückgekehrt (R21 - Klasse Auto, ähnlich spießig, aber WEIT besser ausgestattet und noch größer & komfortabler bei weit geringerem Preis). Dem Onkel kam nie wieder ein Audi ins Haus - er fährt heute noch zur vollsten Zufriedenheit meist große Renaults.
So schlecht war der Audi 80! Das will echt was heißen! 😱
Ein ähnliches Modell hatte später 'nen Kumpel ganz am Ende 80er Jahre. Geerbter 1980er(?) 75PS, GL 5-Türer, auch Bräunliches Metallic, etwas heller (Kupfer? so wie der oben abgebildete Audi 100 bei "Oral" 😆)
Als Schüler & Studenten-Spaßkarre war der Top - der Kofferraum riesig, und die Polizei hielt einem bei weitem nicht so oft an wie mit unseren anderen verrosteten Schrottautos vom Schlage 2CV, R4 und B-Kadett. Langstrecke paradisisch luxuriös!
Aber mein damaliger froschgrüner 75er Ford Taunus Turnier war cooler, und mein nackter Beigesandfarbener 82er Passat Variant C Diesel danach VIEL praktischer als der Audi 80 des Kumpels
(Taunus Turnier / Passat Variant: Coole Lovemachines. 2m Doppelbett im Heck! Audi 80: peinliche Limoschlure für Finanzbeamte 🙄)
Heute würde ich sogar selbst einen 80er fahren, der guten alten Zeiten wegen - aber bitte nur in Braunmetallic, mit braunen GLS Plüschsitzen! Gelsenkirchener Barock aus Bayern, passend zur 80er Jahre Reihenhaus-Schrankwand aus Deutscher Eiche! 😆
Moin!
Der Audi 80 war ja auch ein Auto für Typen die wußten was sie wollen und ihre coolness nicht über's Auto definieren mußten....;-)
Der Audi Typ 81 war mein 3. Auto gewesen...
Blau, Automatik Getriebe und 75 PS.....
Der 80er aus den 80ern war der typische Beamten und Buchhalter-Audi, der 100er war dank Piech zu modern und auch zu teuer geworden. Super-spießig die Karre, heute natürlich ist das Kult.
Das Facelift-Modell, mit der herrlich unbeholfen an den 100er angelehnten Optik, kann das noch besser. Einfach mal das Auto neben einen W201 oder 3er BMW stellen und man erkennt, wie weit Audi damals vom Zeitgeist weg war.
Die Motoren hörten beim Audi in etwa da auf, wo sie bei der (heutigen) Konkurrenz erst anfingen, aber das Publikum wollte sowieso nur 75 PS oder den 54 PS-Diesel haben. Später dankten es ihnen die Studenten, die mit dem 80er dank der überschaubaren Unterhaltskosten günstig an ein Mittelklasseauto kamen.
Ich mag spießige Autos 😆
wie mans nimmt,1983 hatte der sport quattro mehr ponys als der damalige 911 turbo 😆
aber paar nummern kleiner hatten die 5ender bis zu 136ps,nen frontangetriebenes qp marschierte damit auch schon über 200km/h
1.8er mit um die 110ps waren auch beim nachfolger noch nen wort,allerdings auch da die ansonsten echt weiter verbreiteten 70-90pser 😊
Bei uns war's das Auto meiner Oma 😆
Nach einem 1600TL und einem Passat war der 80er B2 eigentlich nur folgerichtig - altmodischeres 3-Box-Design, von der Werbung absolut schöngeredet, und auch von den Autozeitschriften (besonders das Fahrwerk wird in eigentlich jedem Vergleichsttest hochgelobt). Und mit ausreichend Rabatt (war ja nicht das einzige Auto vom örtlichen Autohaus, das wir hatten) auch nicht zu teuer. Ich meine sogar, dass es ein Vorführer war, aber sei's drum. Jedenfalls war der vom deutlich hörbaren Elektrolüfter gekühlte Motor ganz sicher keiner von den großen.
Jedenfalls war der im Alter (was heißt Alter, damals war ein Auto nach dem 2. TÜV alt!) schon ganz schön zickig, vom Rost mal abgesehen rissen Gurthalter, machten Wasserpumpen in der Tiefgarage einen auf Nebelmaschine, fühlte sich der Motor schon mal auf der linken Spur überfordert und schaltete aus, kam einem beim Türschließen die Verkleidung entgegen, jo... wir hatten Spaß mit dem Ding 😆
Kurz vor Schluss fuhr dann auch noch ein Unfallflüchtiger vorn auf, neuer Scheinwerfer, dann TÜV im gleichen Monat verweigert, dann Verkauf und stattdessen nen 93er Polo 2F Fox geholt (wat ne Mistrübe!)... der hatte bei weitem nicht mehr so schöne Felgen, wo der Nabendeckel sich drehen ließ (als Kind meine Lieblingsbeschäftigung in der Garage; stand da nicht "Audi Sport" drauf?) und auch keinen Kofferraum mehr, in dessen Tiefe sich etliche RAMA-Kisten stapeln konnten.
Wer heute also noch einen frühen Audi 80 B2 mit angeknackster Nebelscheinwerfer-Fassung, ohne Ringe (die fielen mal runter), mit loser Türverkleidung hinten links (ich meine dass die braun war) und mit einem Aufkleber "...wird gebeten, bis zum absoluten Stillstand... Gurte angelegt zu lassen..." (kennt den noch wer? Ich weiß den Text nicht mehr) auf dem Armaturenbrett - dann ist das unsrer.
Würde mich freuen, den mal wieder zu sehen 😎