Ergebnisse der Blitz-Umfrage zum 4. eMobility Summit
Auf Fahren mit Strom fahren die Deutschen nicht ab
Zusammen mit dem "Tagesspiegel" hat MOTOR-TALK zum Thema E-Mobilität geforscht. Dabei trat eine Wahrheit zutage: Auf das Fahren mit Strom fahren die Deutschen nicht ab.
Berlin – Die Situation war eindeutig und spiegelte die meisten Probleme der Elektromobilität wider: Gerade noch stand Smart-Chefin Dr. Annette Winkler auf der Bühne des 4. eMobility Summit und schwärmte von den Vorzügen ihres Elektro-Smarts. Nie fahre sie in der Stadt ein anderes Auto, überhaupt sei dieser Wagen einer der besten seiner Art. Dann verließ sie die Bühne, den Kongress, schlüpfte durch die Hintertür und rollte in einem Mercedes S600 davon.
Das Handeln von Annette Winkler ist nur ein Beispiel von vielen, das verdeutlicht: Bei der E-Mobilität liegen Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander. Politik und Automobilwirtschaft haben ein völlig anderes Verständnis von der Technik als Autofahrer. Und die fehlende Aufklärung aufgrund eines nicht existierenden Dialogs führt dazu, dass Autofahrer sich nicht mit den Fakten der elektromobilen Zukunft befassen können und befassen wollen.
Entscheidungen aus Politik und Wirtschaft werden ohne diejenigen gefällt, die die Fahrzeuge fahren sollen: die Autofahrer Deutschlands. Das ist symptomatisch für den Stand der Elektromobilität. Es wird viel Gutes geredet, aber wenig gelebt. Argumente werden zu Parolen, die Glaubwürdigkeit aller Beteiligten steht auf der Kippe.
Das bestätigt auch eine Blitz-Umfrage von MOTOR-TALK, an der innerhalb eines Tages fast 5.000 Autofahrer mitgemacht haben. Die gleichen Fragen haben wir am Donnerstag auf dem eMobility Summit 75 Vertretern aus Politik und Automobilwirtschaft gestellt. Die Ergebnisse sind überraschend – und für die Befürworter der E-Mobilität ein Schlag ins Gesicht.
Die Ergebnisse der Ad-hoc-Umfrage auf MOTOR-TALK
4.809 Teilnehmer hatten sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag an der Umfrage beteiligt. Vier Fragen wurden gestellt.
Welche Gesamtbilanz ist umweltfreundlicher: Elektroauto oder Verbrenner?
Auf die Frage, ob ein Elektroauto in der Gesamtbilanz für umweltfreundlicher als ein Verbrenner gehalten wird, antworteten mehr als die Hälfte der MOTOR-TALKer mit "Ja" (55,04 Prozent), 44,4 Prozent mit "Nein" (Rest: Enthaltungen). 73,73 Prozent der Summit-Teilnehmer antworteten mit "Ja", 26,67 Prozent mit "Nein".
Werden 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen fahren?
Gefragt wurde, ob das politische Ziel, bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen, erreicht werden kann. 18,86 Prozent der MOTOR-TALKer beantworteten diese Frage mit "Ja", 80,7 Prozent mit "Nein" (Rest: Enthaltungen).
Die Meinung der Summit-Teilnehmer: 36 Prozent denken, dass dieses Ziel bis 2020 erreicht wird, 64 Prozent verneinten die Frage.
Ein Elektroauto kaufen, wenn die Anschaffung mit 2.500 Euro subventioniert wird?
Würde eine Subventionierung von 2.500 Euro dazu führen, dass mehr Elektroautos gekauft werden?
Die MOTOR-TALKer waren sich einig: Nur 17,76 Prozent würden sich unter diesen Umständen ein Elektroauto kaufen. 81,6 Prozent würden dies nicht tun (Rest: Enthaltungen).
Unter den Summit-Teilnehmern waren mehr als ein Drittel (34,67 Prozent) bereit, mit dieser Subventionierung ein Elektroauto zu kaufen, 65,33 Prozent wären nicht dazu bereit.
Warum will die Politik bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen bringen?
Was strebt die Politik damit an, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen Deutschlands zu bringen? Soll damit der Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt werden oder hat es ökologische Gründe?
Bei der Beantwortung dieser Fragen waren die Ergebnisse der beiden Gruppen am ähnlichsten. Während 72,26 Prozent der MOTOR-TALKer die Gründe in der Stärkung der Wirtschaft sahen, glaubten 27,37 Prozent an ökologische Motive.
Von den Summit Teilnehmern glaubten 86,49 Prozent an wirtschaftliche Gründe, nur 13,51 Prozent an ökologische.
Fazit: Zurück auf null und los
MOTOR-TALK-Geschäftsführer Tom Kedor rief am Donnerstag auf dem Summit Vertreter aus Automobilwirtschaft und Politik am Ende seiner Keynote dazu auf, mit den Autofahrern auf Augenhöhe in den Dialog zu treten. Nur so könne erreicht werden, dass alle dasselbe Verständnis von der Bedeutung der Elektromobilität für Wirtschaft und Umwelt erlangen.
Ein passendes Bild zum unterschiedlichen Verständnis trug erneut Smart-Chefin Dr. Annette Winkler bei. Auf Nachfrage von MOTOR-TALK, ob denn der neue Smart in wenigen Monaten mit Elektroantrieb ausgeliefert werde, lautete die Antwort: „Nein, das dauert noch. Betriebswirtschaftlich macht das gar keinen Sinn. Der aktuelle Elektro-Smart muss sich erstmal weiter verkaufen. Für den neuen Smart kommt der Elektroantrieb deutlich später.“
Die Überschrift ist mal inhaltlich falsch. Den das wurde nie gefragt in der Umfrage!
Aktuell gibt es eben nicht das Angebot an Fahrzeugen das sich die Kunden wünschen.
Ist doch klar wenn ich in der 5000€ Klasse mir ein Gebrauchten suche, das ich dann bestimmt nicht wegen 2500€ Kaufanreiz mit ein Neuwagenholen der am Ende deutlich teurer ist.
E-Fahrzeuge sind aktuell halt eher Zweitwagen für Besserverdiener die auch ne eigene Lademöglichkeit haben. Aber die ersten Autos wurden auch nicht von den normalen Leuten gekauft.
Die Überschrift ist auch von der Rechtschreibung falsh.
Hältst.... schreibt man immer noch mit "t" in der Mitte, es kommt ja nicht von "Hals"
Ich bin (vielleicht?) Besserverdienender mit eigener Garage und PV-Anlage, fahre hauptsächlich Kurzstrecken, habe mir aber kein E-Auto bisher gekauft. Der Grund ist für mich einfach der unsinnig hohe Preis. Vielleicht würde mir ein E-Up (Kleinstwagen) reichen, dann sollte das Teil allerdings mit Rabatt auch max. so viel kosten, wie ein gut ausgestatteter Automatikkleinwagen, z.B. Toyota Yaris Hybrid, also max. 17TEUR. Mehr bin ich nicht bereit zu zahlen für so eine kleine Hutschachtel.
Subventionen sind IMHO immer kontroproduktiv, weil dies nicht die Preise senkt, sondern die Subvention wird einfach nur an den Hersteller durchgereicht - siehe Solarindustrie.
Die Umfrage selbst fand ich irgendwie nichts sagend und sinnfrei. Da gab es hier schon deutlich sinnvollere, detaillierte Umfragen von Universitäten zu diesem Thema.
Tja so klingt halt kein E-Smart 😆😆
http://www.youtube.com/watch?v=uSIozmRSeUI
"Subventionen sind IMHO immer kontraproduktiv", aber die Subventionen über die EEG-Umlage für die Strom-Einspeisung für Deine PV-Anlage nimmste gerne mit, oder?
Solltest Du Deinen PV-Strom nicht einspeisen, dann betrachte diesen Kommentar bitte als nichtexistent! 😉
Sonst bin ich genau seiner Meinung: Warum sollte ich für ein E-Auto mit sehr eingeschränkten Möglichkeiten viel mehr Geld ausgeben(wollen) als für einen vollwertigen konventionellen Pkw?
Ich würde gerne als nächstes Auto ein E-Auto kaufen, aber nicht für 30.000Euro mit paar Extras. Die Deutschen Bestimmungen was ein Neuwagen alles Erfüllen muß um Zugelassen zu werden machen Neuwagen und hier vor allem E-Autos viel zu teuer. Ein alter Hotzenblitz Erfüllt für viele Stadtwohner alle Vorraussetzungen als Auto für den Weg zur Arbeit und Einkauf. Für 15.000Euro Neu wäre ich dabei, aber nicht 30.000Euro und mehr.
Auch ein Grund warum E-Autos so teuer sind ist das hier meist ein Modell mit Verbrennungsmotor Umgebaut wurde auf E-Antrieb um die Sicherheitskriterien zu erfüllen.
Da in Deutschland aber lieber schwere Autos (SUV) gekauft werden aus "Sicherheitsgründen" Empfehle ich für die Stadt den Transportpanzer Fuchs um die lieben Kleinen zur Schule oder Kindergarten zu bringen, auch Anhänger bis 16t kann er ziehen für den Urlaub oder den Umzug den manche anscheinend alle paar Monate machen müssen...
Das Fazit ist ebenso suggestiv und wertlos wie es die Umfrage selbst auch war.
Moin,
bis 2020 muß eine Lösung gefunden werden, egal wie 😆
- Und die blöden Deutschen wollen immer noch nicht -
- die Denken zu viel -
schönen Gruß
Was die Bundesregierung will, muß das Volk aber nicht annehmen, oder?
Die "Informationspolitik" der Öllobby trägt Früchte.
Das Ergebnis war absehbar. Glücklicherweise ändert das nichts an der globalen Entwicklung der Elektromobilität. Nur Deutschland als das "Autoland" wird seine Rolle verlieren und zum "Oldtimer-Dieselland" mutieren. Das finde ich persönlich schade und wird auch langfristig sehr viele Arbeitsplätze kosten.
"Deutschland als Leitmarkt Elektromobilität" 😆
Also doch wirtschaftliche Interessen und keine ökologischen ...
Die "Öllobby" gibt es nur in deinen schlimmen träumen. Einem Autohersteller ist es doch Wurst, mit welche, antriebskonzept er sein Geld verdient...
die umfrage ist sowieso wertlos weil unter motorbegeisterten stattgefunden.
man müsste den durchschnittsbürger(-autofahrer) (zwangs)befragen.
Nein, ich habe sie an die Solarindustrie durchgereicht. Für mich war das Angebot halbwegs solide erscheinend, da hab ich investiert. Wo sonst konnte man noch sein Geld so gut investieren? Sollte ich etwa den Helden spielen und aus heroischen Motiven heraus die PV-Anlage ablehnen, weil sie subventioniert ist? Da hätte ich aber viele damit beeindrucken können!