Bahn stellt Call-a-Bike-Tarif um
Aus der Einmal-Miete wird ein Abo-Vertrag
Die Bahn möchte für ihren Fahrradverleih "Call a Bike" eine bessere Kundenbindung und wählt dafür eine unsanfte Methode: Wer sich ein Rad leiht, wird automatisch Abo-Kunde.
Berlin – Die Bahn stellt zum 15. Juli 2015 das Tarifsystem für ihr Fahrrad-Verleihsystem "Call a Bike" um. Ab sofort schließt jeder Kunde automatisch ein Abo ab, wenn er sich ein Rad ausleiht. Die Jahresgebühr beträgt drei Euro. Bestehende Kunden haben eine Schonfrist bis 1. September 2015. Ab dann werden auch sie zu Abo-Kunden. Sie bekommen die erste Jahresgebühr jedoch für die Fahrradmiete gut geschrieben.
Um die 3 Euro Jahresgebühr zu rechtfertigen, senkt die Bahn künftig die Preise und rechnet alle 30 Minuten ab. Bislang wurde pro Stunde bezahlt. Der Preis für die ersten 30 Minuten Miete fällt dadurch auf 1 Euro. Bisher wurden für jede angefangene Stunde 2,40 Euro fällig.
Wer regelmäßig ein Rad ausleiht, kann sich über die Tarifänderung freuen. Für Menschen, die den Service ein- oder zweimal im Jahr nutzen, wird es dagegen teurer. Für sie kostet 30 Minuten radeln bis zu 4 Euro (inklusive Jahresgebühr).
Ein Sonderkündigungsrecht gibt es übrigens nicht. Denn die Preisänderung zählt nicht als Vertragsänderung. Die Verbraucherzentrale Bayern weist laut eines Berichts der „Süddeutschen“ daraufhin, dass aus juristischer Sicht nichts gegen die Änderungen einzuwenden sei. Jeder Kunde könne selbst entscheiden, ob er den Vertrag eingehe. Allerdings müsse die Bahn ihre Kunden darüber informieren, wie lange der Vertrag läuft, welche Kosten anfallen und wie man ihn kündigen kann.
Dann fahre ich eben mit einer Taxe, die dürfte für die Fahrradstrecke (die ich fahren wollte) auch nicht teuerer sein.
Aber bequemer alle mal.
Aber du tust nix für deine Gesundheit....😉
Ja, stimmt. Für 3 Euro fahre ich das ganze Jahr Taxi überall hin, wohin ich will!
Erst dachte ich typisch Bahn, aber dann lese ich 3€ Jahresgebühr... Bei den Preisen braucht man sich nun echt nicht ins Hemd zu machen. Die wenigsten Kunden werden sich wohl nur 1x im Jahr ein Bike leihen.
Taxi fahren, der war gut. Da kostet die Anfahrt doch schon 3€.
Offenbar die hässlichsten tonnenschweren Fahrräder, die die Teutsche Bahn finden konnte.
Ja klar, die 3€ sind doch nur Clubbeitrag.
Bis dann
Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich schon an eine monatliche Gebühr.
Wenn es nur 3 EUR pro Jahr sind geht es ja, allerdings frage ich mich wieviel das kostet das einzuziehen. D.h. Transaktionsgebühren, Personalkosten und was passiert, wenn die Lastschrift nicht eingelöst wird, etc.
Da kommt mir die Schnapsidee mit der PKW Maut in Deutschland in den Sinn.
Bei der auch nicht klar ist, ob sie sich überhaupt rechnet.
Seit wann zahlt man denn für das Ausleihen von Fahrrädern Geld?
Es stehen doch überall welche herum, die meist nicht mal angeschlossen sind.
Zusätzlich zu den 3 Euro "Jahresabo" kommt aber ja noch die Gebühr fürs Ausleihen drauf (1€ pro 30 Minuten).
Aber trotzdem ist ein Taxi die teurere ( wenn auch gemütlichere, trockenere usw.) Alternative 😉
denk mal einen Schritt weiter:
Das wird als motivationaler Faktor gedacht sein. Sie haben viele Kunden die mal den aufwand erfordert haben sich zu registrieren, danach die Räder aber praktisch nie nutzen. Auch wenn es nur lächerliche 3€ im Jahr sind, steigt die Motivation zukünftig das Rad öfter zu nutzen.
Erst recht weil die Abrechnung endlich fairer wird. 2,4€ als Basistarif waren viel zu viel. Ich will mit dem Rad schließlich nicht 10km irgendwohin fahren. Eher für Strecken um 2-5km innerstädtisch. Bei 2,4€ war bislang der Bus billiger.
Bei 1€/30min wird es viel attraktiver. Viel billiger als Taxi und ebenfalls günstiger als der Bus. Dennoch empfinde ich die Preise nachwievor als recht hoch.
Trotzdem attraktiv. Habe solche Leihräder (anderer Anbieter) früher gerne nachts genutzt. Wenn man irgendwo feiern war und nicht allzu viel getrunken hat muss man nicht 10€ fürs Taxi ausgeben. Busse? Wenn welche fahren nur noch selten mit anschließendem Fußweg. Lieber für 30min aufs Rad. Geld gespart und die Asis im Bus gemieden.
Im grunde genommen derselbe Trick wie bei der Bahncard. Mit dem Kauf schliesst man ein Abo ab, hat ein Jahr Kündigungsfrist und die meisten vergessen es.
Das heisst zusätzliche Einnahmen durchpassive Abos.
Genial.
3 Euro ist der Anfang. Schlucken es alle , dann sind wir nächstes Jahr bei 5 und übernächstes Jahr bei 10...usw....So läuft das.
Ist das so? Klar, sie können die Jahresgebühren erhöhen. Dann müssen sie die Zeittarife aber senken. Bei solchen Angeboten schauen die Kunden schon recht genau hin. Man rechnet dann doch nach - wenn die EInstiegshürde zu hoch ist, steigt kein Kunde ein.
Bei 3€... naja... wenn man hin und wieder fährt lohnt sich das. 10€ und gleichbleibende Zeitpreise? Macht keiner mehr. Da müsste man schon sehr oft fahren damit es billiger als der Bus wird.
Ist nicht so einfach. Und letztendlich auch ein Feld in dem man recht leicht Konkurrenz bekommen kann. Die Einstiegshürde für Start-Ups ist nicht sonderlich hoch.