Alfa Romeo Giulia: Kombi-Pläne gekippt
Aus der Giulia wird kein Sportwagon
Alfa Romeo hat lange über eine Kombi-Version der Giulia nachgedacht. Dennoch bleibt es bei der Limousine. Sportwagon-Interessenten sollen den Stelvio kaufen.
Turin – Kombis gab es bei Alfa Romeo nur selten. Und wenn, dann waren sie eher schön als nützlich: Die letzten beiden „Sportwagon“ aus Turin (156, 159) luden mickrige 360 bzw. 445 Liter Gepäck ein. Gestört hat das wenige. Denn Alfa baute bildhübsche Lifestyle-Laster, als andere noch schlichte Kombis, Turnier oder Caravan bauten.
Eigentlich sollte es bald einen neuen Alfa Kombi geben, basierend auf dem Nachfolger des 159. Wieder hübsch, aber dieses Mal etwas größer: Die Guilia packt bereits als Limousine 480 Liter Ladung ein. Ein bisschen Dolce Vita für deutsche Dienstwagen, zur Not auch mit Diesel. Erst im Oktober 2016 berichtete "Automotive News Europe", dass es definitiv einen Sportwagon geben werde. Der sollte den Absatz in Europa ankurbeln. Lange wurde die Idee bei Alfa diskutiert. Jetzt die Kehrtwende: Einen Alfa Romeo Giulia Sportwagon wird es nach aktuellem Stand nicht geben.
Alfa Romeo Giulia: Kein Kombi
Alfredo Altavilla, Produktionsleiter bei Alfa Romeo, sagte dem britischen „Carmagazine“: „Wir haben entschieden, keinen Giulia Sportwagon zu bauen. Brauchen wir ihn wirklich, wenn der Stelvio so gut fährt? Vielleicht nicht. Mit unserem Fein-Tuning kann der Stelvio alle Leute auffangen, die sonst am SW interessiert gewesen wären.“
SUV statt SW also. Mit dieser Lösung folgt Alfa dem Trend zur Blechburg. Der Hersteller begründet die Maßnahme mit dem sich schnell ändernden Segment. Dennoch steckt Unsicherheit in dieser Entscheidung.
Bisher ist nämlich unklar, ob die Giulia erfolgreich wird. Die Resonanz ist gut, aber die Verkaufszahlen bleiben hinter den Erwartungen. 100.000 Exemplare der Giulia will Alfa 2017 verkaufen. 2016 waren es 10.511 Stück in Europa und Nordamerika, davon 1.186 in Deutschland. Der Verkauf startete im März 2016. Immerhin: Im September 2016 schaffte es die Giulia europaweit auf Platz 4 der Neuzulassungen in der Premium-Mittelklasse.
Der Neustart dauert länger
Zudem hinkt Alfa hinter dem eigenen Zeitplan her. Bei der Neuausrichtung der Marke im Jahr 2015 kündigte Konzernchef Sergio Marchionne an, bis 2018 acht neue Modelle zu zeigen. Bisher ist eins gestartet (Giulia), das zweite in Vorbereitung (Stelvio). Alfa hat die Frist bis 2020 verlängert.
FCA baut die Marke Alfa Romeo komplett neu auf. Startschwierigkeiten darf es dabei geben. 2016 verkaufte Alfa insgesamt 66.172 Autos. 400.000 sollen es werden. Wenn sich die Zahlen stabilisieren, kann man über neue Karosserieformen nachdenken. Ein Giulia Coupé ist zum Beispiel im Gespräch. Entgegen anderer Aussagen parkt das allerdings noch nicht in Genf. Und vielleicht ist ein Kombi doch nicht ganz vom Tisch.
Weiterlesen: Alles zu Fiats Alfa-Plan auf inzwischen mehr als 750 Seiten
Den Verzicht auf den Kombi halte ich für einen Fehler. Für viele Privatkunden mag es stimmen und die kaufen dann den Stelvio. Nur in der Klasse braucht man die Gewerbekunden. Und gerade dort geht ohne Kombi nicht nur in Deutschland wenig.
Da halte ich es für sehr gewagt auf klassische Umsatzbringer zu verzichten. Am Ende wird sich dann wieder gewundert warum der Absatz nicht so doll ist. Insbesondere ist der Kombi in der Entwicklung günstig...
Schade, aber nachvollziehbar.
Schade und auch wieder nicht. Der Wagen sieht wirklich sehr schön aus. Leider ist der Innenraum nicht sehr hochwertig und die Geräuschkulisse ist auch alles andere als leise. Der 180Ps Diesel ist nicht gerade ein Sprinter vor allem der Durchzug ist recht lasch, aber der 2.0T passt gut zur Giulia.
Der Stelvio als Alternative zu einer Kombivariante der Giulia? Soll wohl ein Scherz sein?
Also bei einem Kombi mit 2.0T hätte ich durchaus überlegt mal wieder einen Alfa in die Garage zu stellen.
Unter den Gewerbekunden kauft den doch eh kein Schwein, wie auch? Die meisten großen Dax 30 Unternehmen mit riesiger Firemnwagneflotte haben nur bestimmte Marken im Angebot. In meiner Firma gibts keine Alfas. Da sind der VW Konzern, ABM, Opel, Ford und Renault im Pool. Alles andere kann man ansonsten getrost vergessen.
Was bringt es also wenn man einen Kombi für Gewerbekunden herausbringt die den Wagen gar nicht erst in Ihr Dienstwagenportfolio aufnehmen? 😉
Das ist mal wieder der typische Versuch des Fiat-Konzern "Kunde soll Model XY" nehmen.🙄 Bei Alfa wird man einen langen Atem haben müssen, bis man da ist wo man hin will...
VW hat doch beim Golf auch mal den Fehler gemacht, eine zeitlang keinen Kombi anzubieten und dafür den Golf+ (aka Rentner-Golf oder Golf60+) den Kunden aufs Auge drücken wollen. Ging ja auch etwas in die Hose.
Gruß
electroman
Mal sehen, wie viel Wahrheit tatsächlich dahinter steckt, und nicht vielleicht doch auf einmal ganz plötzlich ein Sportwagon erscheint! 😎
Und wenn nicht? Schade halt. Aber muss man auch Leben mit.
Schade, aber für den Kunden, der kein Allerweltsauto haben möchte sicherlich positiv.
Viele kaufen aber auch eher einen Kombi, weil sie die entsprechenden Stufenhecks optisch wenig ansprechend finden, insbesondere Passat und auch Mondeo sowie A4. Bei einem schönen Stufenheck braucht es vielleicht keinen Kombi 😉
Schade, Alfa kommt zwei Schritte vorwärts, dann aus unerfindlichen Gründen wieder 3 zurück.
Aus einer fertig entwickelten und auf dem Markt befindlichen Limo ist es ja nun nicht sooo schwierig und kostenintensiv einen Kombi draus zu machen. Man muss sich doch nur die Zahlen des 159 anschauen um zu merken, dass ein Kombi durchaus Sinn ergibt.
Ist eben die Frage ob man in die Flotten will. Die schließen wen ja nicht aus reiner Bösartigkeit aus. In vielen Fällen sind die Leasingraten nicht attraktiv - daran kann man was ändern. Und wenn man die Absatzzahlen auf 400.000 Einheiten anheben will, für kein Weg an Firmenflotten vorbei.
Ist doch etwas seltsam. Man setzt sich zum Ziel ABM ordentlich Konkurrenz machen zu wollen. Bringt einen Konkurrenten zu A4 und 3er auf den Markt. Und erklärt dann, dass man deren Kunden sowieso nicht will?
Bei mir taucht im Firmenwagenpool nicht einmal ein Opel mehr auf, bei den geringen Stückzahlen sind die Leasingraten einfach zu schlecht im Preis- Leistungs- Verhältnis.
Vielleicht sollte man wenigstens versuchen einen Diesel- SUV ins Gewerbekundensegment unterzubringen?
Würde bei mir aber auch nichts nützen, meine Green- Car- Policy verbietet spritfressende SUV und Crossover- Modelle 😊
Klar ist die 510PS Guili ein Fest und der Wagen soll ja an sich auch nicht schlecht sein, aber man braucht auch Normalo- Kunden ums sich so einen Spaß zu finanzieren...
Kombi wäre auch falsch. Ne Kombi-Limo alá A5 Sportback wäre halt ein Traum gewesen.
In Ingolstadt, Stuttgart, München und Wolfsburg knallen die Sektkorken.
Ja klar, Kombiheck und packt einen 2 Liter Diesel rein und das Teil verkauft sich wie blöde. Nur: Wozu brauche ich dann Alfa und bleibe nicht einfach beim Passat? 🙄