Honda Civic (2017): Fahrbericht, Daten, Bilder, Preis
Aus diesem Civic wird kein Kombi
Am 18. März 2017 startet der neue Honda Civic in Deutschland. Generation zehn wird groß und bleibt agil. Bis zum Diesel dauert es aber noch und ein Kombi kommt gar nicht.
Barcelona - Man glaubt es kaum, doch das hier ist schon die zehnte Generation des Civic. Andere Hersteller würden dafür 70 bis 80 Jahre brauchen. Honda schafft es in 45 Jahren. Solche Schlagzahlen mögen Kunden vor allem in den asiatischen und amerikanischen Märkten. Doch auch bei uns gehört der Civic mit einem Viertel der 25.000 in Deutschland abgesetzten Hondas zu den wichtigsten Modellen.
Mit der Zehn ändert Honda viel am Kompaktwagen. Er ist zum Beispiel kaum noch kompakt. In der Höhe verliert er zwei Zentimeter gegenüber dem Vorgänger, dafür geht er um drei Zentimeter in die Breite. Der Radstand legt nur um einen Zentimeter auf 2,70 Meter zu. In der Länge allerdings klopft der Civic jetzt bei der Mittelklasse an. Um zusätzliche 16 Zentimeter streckt er sich auf 4,52 Meter.
Die logische Folge des Wachstums: Mehr Platz für Passagiere auf der Rückbank und deutlich mehr Kofferraumvolumen als in der Klasse üblich. 478 Liter passen hinter die Klappe. Das ist zwar kaum mehr als bisher. Aber: Ein VW Golf misst etwa 4,26 Meter und kann 380 Liter einpacken. Bei umgelegten Rücksitzen relativiert sich der Vorsprung. Da steht es 1.267 Liter zu 1.270 Liter - mit leichtem Vorteil für den Golf.
Honda Civic: Typischer Heckspoiler, neuer Tacho
Honda behält trotz der stark geänderten Proportionen eine Civic-Marotte bei: Der Heckspoiler verläuft quer über die Scheibe. Das behindert die Sicht nach hinten. Dafür wird es beim Blick nach vorn übersichtlicher. Die Drehzahl zeigt der Civic mittig in einem virtuellen Rundinstrument an, die Geschwindigkeit rein digital. Die Darstellung aller wichtigen Infos auf zwei Ebenen, wie in den letzten Generationen, gibt Honda auf.
Man sitzt tiefer als bislang im Civic. Um 3,5 Zentimeter senkte Honda die Sitzposition. Das fühlt sich sportlich an - und passt zur Philosophie. Ein fahraktives Auto anzubieten sei eines der vordringlichsten Ziele beim Civic gewesen, sagt Ko Yamamoto vom europäischen Entwicklungsteam in Offenbach.
Die erste Ausfahrt zeigt: Es hat funktioniert. Die Abstimmung von Lenkung und Fahrwerk ist prima gelungen. Beeindruckend präzise steuert der Kompakte um Kurven und hält die Linie perfekt. Dabei federt er feinfühlig und gut kontrolliert. Das gibt Vertrauen und bringt Ruhe ins Fahrverhalten. Mitverantwortlich dafür ist die neue Mehrlenker-Hinterachse. Die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterrädern wurde optimiert. Mit jetzt 69 zu 31 Prozent darf man allerdings keine Wunder erwarten.
Die Bremsen begeistern mit gutem Ansprechverhalten und feiner Dosierbarkeit. Das Wachstum der Karosserie bedeutet also nicht weniger Agilität. Was vor allem der Tatsache zu verdanken ist, dass Honda das Gewicht des Civic sogar senken konnte. Um immerhin 16 Kilogramm im Vergleich zum Vorgänger.Zwei Motoren zum Marktstart
Zwei Benziner stehen im neuen Civic zur Wahl: Ein Dreizylinder-Turbo mit einem Liter Hubraum und ein Vierzylinder-Turbo mit 1,5 Litern Hubraum. Der Kleine liefert 129 PS, 200 Newtonmeter Drehmoment liegen zwischen 1.500 und 5.000 Umdrehungen an. Entsprechend solide zieht der kleine Dreier den großen Civic auf Tempo. Nachteil: Der Motor nörgelt und brummt. Außerdem vibriert er deutlich spürbar. Maximal 203 km/h mag man so nur ungern ausreizen. Den Sprint auf 100 km/h erledigt der 1,0-Liter-Motor in 10,4 Sekunden.
Auf dem Papier verbraucht er mit dem manuellen Sechsganggetriebe 4,8 Liter Benzin pro 100 Kilometer. Für 1.300 Euro Aufpreis gibt es ein stufenloses CVT-Getriebe und 4,7 Liter Normverbrauch. Honda reduziert dann das Drehmoment um 20 Newtonemter. Trotzdem sprintet der Automatik-Civic 0,1 Sekunde schneller auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit sinkt auf 200 km/h.
Der zweite Benziner leistet 182 PS und 240 Newtonmeter Drehmoment. Honda gibt einen Verbrauch von 5,8 Litern pro 100 Kilometer an. Die optionale CVT-Automatik senkt das Moment ebenfalls um 20 Newtonmeter. Zudem steigt der Durst um 0,3 Liter, die Höchstgeschwindigkeit sinkt von 220 km/h auf 200 km/h. Beide Versionen beschleunigen in 8,2 Sekunden auf Tempo 100 km/h.
Der Diesel kommt spät, ein Kombi gar nicht
Die Laufruhe ist hier wesentlich ausgeprägter als beim dreitöpfigen Motor, die Elastizität ebenfalls. Drehfreudig und mit sportlichem Klang wird der neue Civic so agil wie seine Vorgänger. In der Preisliste steht der Vierzylinder für wenigstens 27.960 Euro mit der Ausstattungslinie „Sport“.
Das klingt teuer. Aber: Der Civic tritt schon als Basismodell mit einer umfangreichen Ausstattung an. Elektrische Fensterheber, eine Mittelarmlehne und eine clevere Gepäckraumabdeckung sind Serie. Spurüberwachung, Notbremsfunktion, Fernlichtassistent und Abstandstempomat gibt es ebenfalls in der Grundversion.
Der Civic wird polarisieren - wie bei den letzten Generationen auch. Ein Allerweltsauto ist er nur im wörtlichen Sinne: Erstmals seit der dritten Generation wird in allen Märkten das gleiche Modell gekauft. Und nicht völlig unterschiedliche Autos unter demselben Namen. Die Limousine wird in Deutschland im September antreten. Dann startet auch die schärfste Civic-Version, der Type-R. Ein Diesel kommt im Januar 2018. Einen Kombi wird es künftig nicht mehr geben. Die jetzige Version wird noch bis zum Spätsommer 2017 angeboten.
Technische Daten Honda Civic 1.0
- Motor: 1,0-l-Dreizylinder-Turbobenziner
- Leistung: 129 PS (95 kW) bei 5.500/min
- Drehmoment: 200 Nm bei 1.500/min
- Antrieb: 6-Gang-Getriebe, Frontantrieb
- 0-100 km/h: 10,4 s
- Geschwindigkeit: 203 km/h
- Normverbrauch: 4,8 l/100 km
- CO2-Emission: 110 g/km
- Länge: 4,52 m
- Breite: 1,80 m
- Höhe: 1,43 m
- Radstand: 2,70 m
- Kofferraum: 420-1.209 l
- Gewicht: 1.229 kg
- Preis: ab 19.990 Euro
Quelle: mid
Sieht gut aus. Hätte ich mir nicht letztes Jahr den 9er Facelift geholt, wäre es wohl dieser geworden.
Den Spoiler finde ich gar nicht so schlimm wie viele sagen. Er hilft meistens sogar, nicht durch den Rückspiegel "geblendet" zu werden 😉
Da muss ich sogar zustimmen, habe den 8er Civic. Es ist richtig angenehm wenn wieder mal so n Drängler hinter einmem fährt und das Licht genau hinter dem "Balken" ist und man so nicht geblendet wird.
Schickes auto, bin gespannt wie der R aussieht und kostet.
Schade dass kein Kombi kommt, ein hübscher Kombi mit dieser agressiven Front wäre garantiert ein Gamechanger.
Aber auch so, endlich mal wieder ein fescher Civic, hat ja lange genug gedauert.
Kommt aut jedenfall in die engere Wahl für meinen Focus-Nachfolger, muss ich demnächst mal eine Probefahrt damit machen 😊
Honda war mal was schickes in den 90igern .Aber die Modelle der letzten 15Jahren, sprechen mich nicht mehr an.
Jedenfalls ist es kein Wunder das einer der größten Honda Händler Deutschlands seit Jahren Kia erfolgreich im großen Stil vertreibt.
Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters. In meinen Augen ist das der hässlichste Civic aller Zeiten und die Karosserie hat rein gar nichts mehr mit dem Ursprungskonzept zu tun.
Die dicke Nase vorne ist leider dem Fussgängerschutz geschuldet, aber man hätte sie besser Kaschieren können, ohne sie mit den unnötigen Kanten und Sicken zu überladen.
Gewichtsverteilung 69:31? Unglaublich. Und ein leistungsaversives CVT. Damit wird Honda seine Stellung als TZ-Spitzenreiter weiter ausbauen. Sehr schade um diese einst so tolle und innovative Marke, die nur mehr mit dem tollen NSX glänzt.
Aus meiner Sicht befindet sich dieses KFZ von aussen optisch auf einer Stufe mit dem Fiat Multipla. Selten sowas hässliches gesehen wie diesen Civic.
Innen ist er schick. Schlicht, aufgeräumt, modern
Irgendwie ist er optisch unharmonisch. Vorne gefällt mir sehr gut und hinten ist das Heck langweilig wie das eines Prius. Innen find' ich sowieso ok, ich stehe auf das ufomäßige. Nur unter der Motorhaube: "Honda was soll das?"
Ein 130PS-Dreizylinder der brummt, oder ein 182PS-Vierzylinder. Ich frage mich ernsthaft nach dem Zielpublikum. Wo ist die Mitte? So um die 150PS herum, was für einen Kompakten locker reichen sollte. Abgesehen davon finde ich die Fahrleistungen für diese Leistungen mehr als dürftig. Schon mein Prelude mit 133-Sauger-PS und ähnlichem Gewicht (~1300kg) zog in 9.1sec auf 100. Jetzt schafft's der turbobefeuerte 130PS-Kompaktwagen nur eine Sekunde langsamer? Da hofft man auf die 182PS-Version, aber auch die braucht komischerweise über 8.5sec auf 100. Nicht das dies ein schlechter Wert wäre, aber dies war auch schon mit dem Civic FK3 möglich, der nur 140PS lieferte. Was läuft hier schief?
Grüße,
Zeph
Nur schon die Front und das Heck mit diesen gruseligen schwarzen Blenden links und rechts...😤
Da möchte man ab 22 Jahre aufwärts lieber nicht drin gesehen werden.
Leider geht es bei jeder Civic-Neuvorstellung nur noch mehr bergab.
Mir gefällt der. Bin total gespannt auf die Limo. Schade, dass es nur ein CVT gibt, da es die Fahrleistung nicht gerade zu verbessern scheint.
Putzig, dass zur Demonstration der induktiven Ladeschale ein iPhone mit Qi Hülle herhalten muss und man nicht einfach ein Samsung mit integriertem Qi genommen hat.
Ich habe mir so eine Ladeschale in meinen CR-V selbst nachgerüstet.
Man merkt dass der Civic in den USA designed wurde, er weißt inzwischen große Ähnlichkeiten zu Ford auf. Bezüglich der Auslegung wäre ein später kommender Kombi und ein wegfallender Diesel besser gewesen - die Ölbrenner haben es hinter sich.
Der Wegfall der zweistufigen Ebene ist ein Rückschritt, schließlich will man seine Geschwindigkeit immer im Blickfeld der Straße haben. Da frage ich mich wirklich, welcher Mensch ernsthaft bei einem Blick durchs Lenkrad von mehr Übersicht schreiben kann. Dieser jemand fährt im echten Leben bestimmt auch mal gerne in Radarfallen, weil er/sie sein Tempo nicht kennt.
Es ist schade dass Honda noch mit dem Unsinn Downsizing angefangen hat, jetzt da viele Hersteller wieder zurück rudern und größere Motoren verbauen. Eines ist ihnen aber gelungen: jetzt kann kein Autojournalist mehr über CVTs mosern, wenn er mit seinem Benzinrührstab vom CVT-Automatikfahrer abgezogen wird 😜
Kurz und knapp: Multipla auf japanisch-langweilige Art. Als alter Honda-Fan: Baut bitte nur noch Motorräder!
Naja man kann es auch übertreiben... Da würde ich eher den Skoda Octavia hin einstufen oder den Audi Q2.
Liegt halt immer im Auge des Betrachters. Ich finde es gut das der Civic sich von dem ganzen Einheitsbrei wieder mal abhebt und ein Auto für Invidualisten bleibt.
Das sehen meine Augen auch so.