E-Bio-Brennstoffzelle: Wasserstoffantrieb mit Ethanol
Aus Ethanol wird Wasserstoff wird Strom
Nissan will Elektroautos zukünftig mit Ethanol betanken: Die „E-Bio-Brennstoffzelle“ verwandelt Alkohol in Strom. Wie das genau funktioniert, lest Ihr hier.
Köln – Die Nachteile der Elektromobilität sind bekannt. Schwere und teure Akkus, kurze Reichweite, Laden dauert länger als Tanken. Brennstoffzellen könnten helfen, doch die Infrastruktur fehlt. Wer weit fahren und schnell auffüllen möchte, dem bleibt aktuell nur der Verbrenner – optional mit Elektro-Unterstützung.
Nissan plant eine Alternative. Eine, die auch ohne eine teuer ausgebaute Infrastruktur und damit in Schwellenländern funktionieren könnte: Die so genannte „E-Bio-Brennstoffzelle“ wandelt ein Wasser-Ethanol-Gemisch „unter anderem“ in Wasserstoff um. Aus Wasserstoff entsteht Strom, Strom lädt eine Batterie und treibt den Elektromotor an.
Das Ethanol-Brennstoffzellen-Auto von Nissan
Nissans Konzept beinhaltet eine sogenannte Festoxid-Brennstoffzelle. Diese spezielle Form der Brennstoffzelle besteht ausschließlich aus festen Werkstoffen und arbeitet bei Temperaturen von 700 bis 750 Grad Celsius. Abgesehen von Materialien und Temperatur ähnelt sie anderen Formen der Brennstoffzelle.
Eine "herkömmliche" Brennstoffzelle wie im Toyota Mirai funktioniert grob gesagt so: Aus Wasserstoff und Sauerstoff entstehen Wasser und Strom. Eine detaillierte Erklärung gibt es im Glossar von MOTOR-TALK. Der Vorteil der Festoxid-Brennstoffzelle: Sie ist nicht auf reinen Wasserstoff angewiesen, sondern kann verunreinigte Gase verarbeiten.Das ist wichtig, denn Nissans System erzeugt keinen sauberen Wasserstoff. In einem zweiten Bauteil, genannt Reformer, entsteht lediglich ein Gas mit hohem Wasserstoffgehalt. Dafür wird das Gemisch aus Ethanol (chemisch: C2H6O) und Wasser (H2O) unter Sauerstoffmangel erhitzt. Es bilden sich Wasserstoff (H2), Wasserdampf (H20), Kohlenstoffmonoxid (CO) und Kohlenstoffdioxid (CO2). Dieses Gemisch wird der Brennstoffzelle zugeführt. Aus dem Kohlenstoffmonoxid wird dort Kohlenstoffdioxid. Abgase fallen nur in sehr geringen Mengen an.
Projekte von Mercedes und AVL
Mercedes hat 1997 ein ähnliches Projekt vorgestellt und später verworfen. Die Studie „Necar 3“ bekam eine Brennstoffzelle und einen Methanol-Reformer. Im Konzeptfahrzeug war durch den großen Reformer allerdings nur Platz für zwei Personen. Zudem setzte Mercedes einen anderen Typ Brennstoffzelle ein, eine sogenannte Polymerelektrolytbrennstoffzelle. Sie arbeitet bei niedrigen Temperaturen und verträgt nur sehr geringe Mengen Kohlenstoffmonoxid. Der gleiche Typ kommt auch beim Toyota Mirai zum Einsatz.
Auf dem diesjährigen Motorensymposium in Wien zeigte der österreichische Zulieferer AVL eine Version der Ethanol-Brennstoffzelle. Ihre Technik entspricht ungefähr dem, was Nissan aktuell ankündigt. AVL setzt das Konzept als Stromversorgung in LKWs ein.
Langfristig will AVL die Technik als Range-Extender für Elekroautos vermarkten. Die Projektziele: mehr als 500 Kilometer Reichweite, kleine (und damit günstige) Batterien, geringe Emissionen und hoher Komfort. Trotz mehrfacher Umwandlung der Betriebsstoffe erreiche man einen Wirkungsgrad von 35 bis 65 Prozent. Zum Vergleich: Der Benziner im aktuellen Toyota Prius erreicht einen Wirkungsgrad von bis zu 40 Prozent, moderne Diesel bis zu 45 Prozent. Bei Elektroautos liegt der Wirkungsgrad bei bis zu 80 Prozent.
Lange Startzeit und gute Kraftstoff-Infrastruktur
Aktuell ist das System noch nicht serienreif. Auf Nachfrage von MOTOR-TALK sagte ein Experte, dass die Systeme erst nach 30 bis 60 Minuten einsatzbereit sind. Die hohen Temperaturen von Brennstoffzelle und Reformer werden durch das Verbrennen von Ethanol erreicht. Eine intelligente Steuerung könnte diesen Nachteil ausgleichen. Man arbeite trotzdem an einer kürzeren Anlaufzeit.
Über die Umweltverträglichkeit von Ethanolkraftstoffen lässt sich streiten. Der große Vorteil dagegen: Die Infrastuktur ist in vielen Ländern längst vorhanden. Brasilianer kaufen E100, also reines Ethanol, an der Tankstelle. In Deutschland gibt es an einigen Zapfsäulen E85, eine Mischung aus Benzin (15 Prozent) und Ethanol (85 Prozent). Seit dem 1. Januar 2016 ist Bioethanol allerdings nicht mehr von der Energiesteuer befreit. Die Preise stiegen, viele Tankstellen schafften die Säulen ab.
Zu den Kosten des Systems gibt es noch keine Informationen. Ein Toyota Mirai kostet derzeit fast 80.000 Euro. Nissans System ist aufwändiger als das von Toyota. Durch die gute Verfügbarkeit des Kraftstoffs ließen sich jedoch hohe Stückzahlen produzieren und damit der Preis senken. Langfristig könnte das Ethanol-Elektroauto eine Alternative zu Wasserstoff- und Elektroautos werden. Einen Termin zur Markteinführung nennt Nissan allerdings nicht.
es geht voran. 😊
Ein mit Alkohol betriebenes Auto?
Nicht schlecht, aber ich seh es schon kommen:
Auto vor der Disco geparkt - aufgebrochen - leergesoffen 😆
Alter Hut, andere Technik und wird dann neu Vermarktet.
Selbst mein Megane fuhr mit 70% Ethanol, ohne Umbau😉
Aber keine Angst,wer nicht blind werden will, klaut und säuft das Zeug nicht😆😆😆
Es macht schon einen Unterschied, ob man 35 % oder 65 % Wirkungsgrad erzielt. Letzteres dürfte ein Laborwert unter optimalen Bedingungen sein, eine Großanlage kommt vielleicht auf 50 %, im PKW halte ich 40 bis 50 % für wahrscheinlich (ohne Experte zu sein). 😉
Dagegen habe ich freilich nichts, wenn´s bezahlbar sein wird und die Abgase (Schadstoffe) tatsächlich deutlich zurückgehen. Man kann einen kleinen, leichten und günstigen Akku verbauen, Ölwechsel braucht´s nicht, man kann jederzeit tanken (vielleicht nicht überall, aber dafür könnte man einen Kanister mitnehmen). Passt doch.
Theoretisch funktioniert das, rentabel ist es aber nicht. Die Brennstoffzelle ist aufgrund der hohen Temperaturen nach wenigen 1000 Betriebsstunden fertig und muß für Tausende von Euros ersetzt werden.
Ich wollte eine ähnliche Anlage zuhause als kleines Blockheizkraftwerk einbauen lassen und war geschockt über die erschreckend kurze Lebensdauer.
Ein Auto hat auch nicht mehr als wenige 1.000 Betriebsstunden. Insofern passt es. (Ich gehe vom Durchschnitt aus: 8 Jahre * 15.000 km = 120.000 km / Durchschnittsgeschwindigkeit (Ich nehme jetzt mal 30 km/h an) = 4.000 Betriebsstunden. Und 30 km/h sollte ein ziemlich geringer Wert sein.)
Zuhause im Keller hat man aber denkbar bessere Betriebszustände als im Auto, möchte ich behaupten:
Ein, aus, warm, kalt, Schlagloch, Kopfsteinpflaster, da freut sich jedes technische Bauteil...
Bezüglich Haltbarkeit:
http://www.merkur.de/.../...brennstoffzelle-netz-genommen-1114529.html
Vielleicht wär´s auch gar nicht so schlimm, wenn man die Stapel alle 3 Jahre oder 60.000 km tauscht, beim Auto (beim Nachfolgemodell mit mehr Erfahrung würde man vielleicht auf 5 Jahre und 100.000 km erhöhen).
Wenn der Stapel "nur" 500 € kostet. Dafür müsste man das ganze eben in Serie und großer Anzahl herstellen. Immerhin hat man keinen Ölwechsel, einen höheren Wirkungsgrad, könnte sich doch rechnen.
Muss man eben sehen was die Zukunft bringt.
Klar. Aber mit welchem Wirkungsgrad? 😉
Nun,den genauen Wirkungsgrad kenne ich nicht,der Megane hat statt ca. 7,0l bei vernünftiger Fahrweise 1l mehr gebraucht.
Und die Klopffestigkeit war um Längen besser,sowie der Schadstoffausstoß !
Beim Vorgänger dem Clio hatte ich selbiges Mischungsverhältnis,selbigen Mehrverbrauch und bei der AU hatte der Prüfer keine Messwerte für sein Gerät.
Da wo bei der damaligen Messung mit Sonde im Auspuff irgendwas um die 00,15 Stand, ich glaube das war der CO-Wert stand bei mir 00,00
Als dann die Frage kam, ob ich evtl. Ethanol tanke und ich dies bejate,meinte er nur, ich A-Loch hätte ihn das gleich sagen können, dann hätte er sich die Fummelei mit Lappen in Auspuff und am Gerät sparen können.😉
PS:
Leider ist die Steuerbefreiung für E85 Anfang des Jahres weggefallen und gibt es fast an keiner Tanke mehr😤
Restbestände in den Tanks mal ausgenommen
Blödsinn. Hier geht es um E-Antrieb, nicht um Verbrenner.
Könnte der richtige Weg sein. Nur Strombetrieb wird sich leider auf Grund des Standes der Akkuentwicklung nicht durchsetzen.
Manche können halt nicht lesen bzw. verstehen einiges nicht
Wenn du das Gelesene nicht verstehen kannst, dann schalte bitte einen Gang zurück !
Guck Bitte was ich Fett markiert habe und nicht um was es hier im Thema geht.😉
Dito, siehe Bitte was ich Wobwobwob geschrieben habe😉
Das dies eine andere Verfahrensweise ist, sollte klar sein,aber siehe Fettmarkiertes.