Honda streicht den Accord
Aus für die Honda-Mittelklasse
Schluss, Aus, vorbei: Der Name Accord stirbt zwar nicht. Das gleichnamige Modell aber wird 2015 ersatzlos gestrichen. Denn die Mittelklasse bereitet Honda nur noch Frust.
Frankfurt - Mittelklasse, das klingt an sich schon wenig aufregend. Bei manchem Autohersteller erzeugt das Wort aber nicht nur Langeweile, sondern massiven Frust: Die Geschäfte mit Mittelklasse-Modellen laufen nicht schleppend, sondern miserabel. Vor allem für die Japaner.
Honda zieht jetzt die Reißleine. Der aktuelle Europa-Accord bekommt keinen Nachfolger und wird 2015 weltweit aus dem Programm gestrichen. Dies bestätigte Honda Großbritannien dem britischen Magazin „Auto Express“. Der Grund sei der „rückläufige Markttrend“.
Auch Stephen Collins, Chef von Honda Australien, bestätigte das Aus für den Accord dem lokalen Internetportal „The Motor Trend“. Für den dortigen Markt produziert Honda das Modell in Neuseeland. Im Februar 2015 soll der letzte Accord vom Band rollen. In
Europa könnte das Modell schon früher aus den Autohäusern verschwinden.Der Name bleibt lebendig
Damit endet eine lange Tradition: Honda bot den Accord seit 1976 mit großem Erfolg an - bis 1993 weltweit als identisches Modell. Danach trug in einigen Märkten, wie den USA, ein größeres Fahrzeug den Namen Accord.
Die aktuelle, achte Generation, verkauft Honda seit 2008. Zuletzt gab es 2011 ein Facelift. Die Fahrzeuge für Europa schifft Honda kostspielig aus Japan herüber.
Mit der Entscheidung, das Modell komplett einzustellen, verschwindet der Accord aus Japan, Europa, Australien und Neuseeland. Die etwas größere US-Version wird allerdings eines sicherstellen: Der Name Accord bleibt lebendig.
Mittelklasse: Hartes Pflaster für Japaner
Der Markt für Mittelklasselimousinen schrumpft in Europa seit Jahren. Privatkunden greifen nur noch selten zu diesen Modellen, sondern bevorzugen SUV oder kleinere Kompaktklasse-Fahrzeuge. Flottenkunden dagegen greifen meist zu Modellen aus europäischer Produktion.
Für die Importeure bleibt da nicht viel vom Kuchen. Nissan zog schon 2008 die Konsequenz und nahm den Primera vom Markt, Honda folgt nun mit dem Accord. Warum, zeigt ein Blick in die Statistik: Nach Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) verkaufte Honda von Januar bis einschließlich September 2014 nur 951 Accord.Auch der Suzuki Kizashi steht auf der Streichliste: Ihn kauften in diesem Jahr ganze 65 Kunden. Mazda fährt mit dem Mazda6 etwas besser: Immerhin 6.170 Autos brachte der Hersteller aus Hiroshima im gleichen Zeitraum auf deutsche Straßen. Weit mehr als Renault vom Laguna (1.210) oder Toyota vom Avensis (2.782).
Toyota dachte darüber nach, den Avensis aus dem Programm zu streichen. Und wird doch 2016 einen Nachfolger vorstellen. Das bestätigte jüngst Toyotas neuer Deutschland-Chef Tom Fux: „Das Segment ist zwar stetig kleiner geworden, aber wir glauben an das Fahrzeug. Es hat unter allen Toyota-Modellen die höchste Kundenzufriedenheit und Loyalitätsrate.“
Quelle: The Motor Trend; Auto Express; SP-X
Sehr schade, dass ist immerhin eine sehr gefällige und schnittige Limousine. Allerdings war es auch abzusehen, da die Verkaufszahlen beständig rückläufig waren. Gibt es halt weniger Auswahl im ohnehin viel zu großen Portfolio der Automodelle...
Also wirklich traurig wird wohl keiner darüber sein, dennoch hat Konkurrenz schon immer das Geschäft belebt.
Bei dem Accord ist es tatsächlich schade, wenn es ihn nicht mehr gibt. Auch wenn es auch nur einer von vielen ist, die nicht das Auto sind, das ich kaufen würde.
Wobei die tollen Accord ja auch schon älter sind. Ich denke da besonders an den dreitürigen Aerodeck *schwärm* Den würde ich tatsächlich hier einziehen lassen.
Finde ich sehr schade das Ende dieser Baureihe. Allerdings ist der Accord heute auch nur noch ein Schatten seiner selbst. Sehr groß, in meinen Augen nicht gerade attraktiv geformt, unhandlich und teuer.
Der Markt hat sich gegenüber den 80er und 90er Jahren natürlich verändert. Da aber Stufenheck-Limousinen vom Schlage eines 3er BMW, Audi A4 und anderen nach wie vor gekauft werden, hängt es nicht nur mit der Marktverschiebung zusammen. Die Japaner und gerade Honda haben da auch einige Produktentwicklungs- und Marketingfehler gemacht. Es fehlen Alleinstellungsmerkmale wie der Komplett-Ausstattung früherer Jahre. Und Honda galt mal als fernöstlicher BMW. Lang, lang ist's her.
Das Ende von Mittelklasse-Limousinen wie dem Accord bestätigt mich in meiner Meinung, dass ich mit den allermeisten heutigen Baureihen und diesem ganzen SUV-Kram, der ja angeblich die Mittelklasse ersetzen soll, absolut nichts anfangen kann.
Tja, wieder einer weniger, schade! 🙁
Obwohl mir der amerikanische wie auch der chin. Accord wesentlich besser gefallen haben als unsere Euro-Version.
Sehr schade. Ein Fahrzeug mit ungeahnten Qualitäten muss gehen. Weiteres Opfer der "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht" - Denkweise.
Ich finde es von den Kunden einfach nur sch... das man solche Fahrzeugsegmente sterben lässt. Ob ein SUV wirklich praktischer ist sei mal dahingestellt, wenn ich eine höhere Sitzposition haben möchte stelle ich den Fahrersitz in meinem W124 einfach höher, hat schon was gebracht. Ich kann auch ein Kissen benutzen.
SUV sind dafür da das man etwas "erlebt". Nur dumm das ziemlich viele an Wochenenden faul auf der Couch rumliegen und nach der Arbeit doch gerne nach Hause wollen, ohne Umwege. Ja, da nützen viel Plastik und Bodenfreiheit wenig.
Tja, so kann´s gehen, wenn man Mittelklassemodelle teurer als den Passat und gleichzeitig mit weniger Platz als im Golf anbietet. Wirtschaftliche Motoren? - Fehlanzeige!
Am Mittelklassesegment an sich kann es nicht liegen, wenn man sich so die Verkaufszahlen von VW oder Skoda (gleichfalls ein Importeur) ansieht.
Wieder ein Anbieter weniger, in dem Segment. Der Marktanteil von 0,3 % in dem Segment (in D) des Accord ist aber auch durch das Modell selbst bedingt.
Hauptsache der CR-V bleibt 😆.
Dass kanns doch nicht sein.....
Schuld is Honda leider aber selbst.
Motoren Politik, Ausstattungspolitik, umgang mit Kunden, dass alles ist Verantwortlich dafür.
Ich habe den aktuellen Accord Tourer anno 2010 probegefahren, als ich einen Nachfolger für meinen Mitsubishi Galant Kombi 2.5 V6 gesucht habe. Der Fahreindruck war gut, Fahrwerk und Motor (Benziner) auf der Höhe der Zeit. Qualitätseindruck war nicht berauschend und konnte sich kaum vom Mitsubishi (Bj. 1999) absetzen. Ganz schlecht war das Platzangebot. Vorne ok, im Fond beengt und im Kofferraum ein schlechter Scherz. So wurde es ein Toyota Verso. Aber richtig glücklich wurde ich auch mit dem Verso nicht.
Adios, Accord!
Also es gibt wohl keine besseren Motoren als momentan im Accord für Leute die Zuverlässigkeit schätzen.
Der Accord ist im Laufe seiner Bauzeit immer exclusiver und teurer geworden. Das benachteiligt den Umsatz und den Verkauf. Obendrein lässt sich Honda gerade beim Accord seine Ersatzteile sehr gut bezahlen, was widerum die Wirtschaftlichkeit benachteiligt.