Opel-Produktion in Bochum endet 2014
Aus und vorbei
Opel baut ab dem Jahr 2015 keine Autos mehr in Bochum. Die Produktion wird zum Jahresende 2014 eingestellt. Das beschloss der Aufsichtsrat am Mittwoch.
Rüsselsheim - Der Beschluss zur Einstellung der Produktion erfolgte auf Vorschlag des Vorstands am Mittwoch in Rüsselsheim.
Die Bochumer Belegschaft hatte im März den von Gewerkschaft und Management ausgehandelten Sanierungsplan mit großer Mehrheit abgelehnt. Nach Darstellung von Betriebsratschef Rainer Einenkel fehlte es darin an klaren Zusagen und Arbeitsplatzsicherheit für die 3.200 Beschäftigten im Werk.
Mit dem Nein verzichtete die Bochumer Belegschaft auch auf eine Verlängerung der Standortsicherung bis Ende 2016. Die Opel-Spitze erklärte die Verhandlungen daraufhin für beendet und kündigte an, dass Opel ab 2015 keine Autos mehr im Ruhrgebiet bauen werde.
Opel prüft Optionen für Zafira
Derzeit produziert Opel in Bochum den Zafira B und Zafira Tourer sowie Astra H für den osteuropäischen Markt. Der Zafira Tourer sollte nach früheren Plänen bis zum Ende seiner Laufzeit 2016 in Bochum vom Band rollen. Wo das Modell nach 2014 gefertigt werden soll, sei nicht entschieden worden, teilte Opel auf Anfrage mit. Man habe mehrere Optionen.
Opel erklärte, man wolle "nach Anschlusslösungen für die Menschen in Bochum und der Region suchen." Dies soll im Rahmen der Entwicklungsgesellschaft "Bochum Perspektive 2022" geschehen.
Das Ziel der Initiative ist, neue Unternehmen und Technologien im Raum Bochum anzusiedeln. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin lobte Opels Festhalten an der Entwicklungsgesellschaft. "Es beruhigt mich, dass Opel an seiner zweistelligen Millionenzusage für die Gesellschaft festhält."
Duin kritisierte das Nein der Belegschaft zum Sanierungstarifvertrag. Damit sei eine Chance vergeben worden, den Standort zumindest bis 2016 zu sichern.
Betriebsrat will Beschluss prüfen lassen
Der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel will den Aufsichtsratsbeschluss juristisch überprüfen lassen. Eine Verlagerung der Zafira-Produktion lasse sich nicht ohne Vorlaufzeit realisieren, sagte er. Es gebe eine Zusage, wonach das Modell bis Ende 2014 nur in Bochum vom Band rollen dürfe.
"Wir sind da. Und wir haben gesagt, so lange wir da sind, werden wir alles tun, damit man so eine unsinnige Entscheidung auch nicht umsetzen kann," sagte Einenkel am Mittwoch. Gleichzeitig verteidigte er seine Empfehlung, den Sanierungsplan von Opel nicht anzunehmen. "Wir sollten unverbindliche Erklärungen akzeptieren", sagte er.
Dudenhöffer: Massiver Imageverlust
Nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer bedeutet der Rückzug von Opel aus dem Ruhrgebiet einen massiven Imageverlust für das Autounternehmen. "Die Menschen im Ruhrgebiet sind solidarischer als mancher es in Rüsselsheim denkt. Niemand will ein Auto fahren, bei dem der Nachbar sagt 'Die haben uns hängen lassen'", sagte Dudenhöffer.
Quelle: dpa
Eben war in der Tagesschau ein Interview eines Opelaners auf dem Werksparkplatz in BO zu sehen. Was da noch zu sehen war: viele Fremdfabrikate, BMW und so weiter. Aber er, der Interviewte will für das Werk kämpfen und sich das nicht gefallen lassen - Mahlzeit!
1. Bildunterschrift ändern: Er heißt Rainer, nicht Robert.
2. Es gibt keine andere Lösung als eine Werksschließung.
3. Das wurde doch mittlerweile sowohl hier als auch sonst überall nun wirklich ausreichend durchgekaut. Musste man das wirklich nochmal hochholen ?
Danke, mein Fehler, ist korrigiert 😊
Ja, ich denke schon. Denn damit ist es ja nun offiziell, wenn auch nicht mehr überraschend.
Na klar, ich denke mal die "Lästerfraktion" aus dem VAG Bereich wird sich noch ein bisschen hier zu dem Thema austoben... 😉
Das Werk fertigt auch keinen Astra G sondern den Astra H für Osteuropa. Was solls, ist halt das typische MT Niveau. Man gewöhnt sich dran.
Danke auch Dir, korrekt.
http://www.motor-talk.de/.../...staetigt-aus-fuer-bochum-t4262769.html
Offiziell ist das schon seit dem 1.11.2012. Also fast ein halbes Jahr.
Aber ich will mich nicht unnötig aufregen. Die meisten derjenigen, die sich über die Schließung echauffieren, kennen das Wort "Auslastung" bzw. "Neuzulassung" nicht.
Wenn du sonst keine Probleme hast als solche Kommentare zu verfassen, dann gratuliere ich dir. 🙄
Das ständige hin und her und den Verbleib der Fahrzeugproduktion in Bochum war ein unwürdiges Schauspiel von Politik, Industrie und Vertretern der Arbeitnehmerschaft. Ob es Opel und v.a. dem Werk in Bochum besser ergehen würde, wenn die Fesseln aus Detroit endlich mal durschnitten werden, ist eine rein spekulative Frage. Unter den gegebenen Voraussetzungen wird es mit Opel weiter bergab gehen. Aus meiner Sicht kann Opel (zumindest in meiner Region) nicht mehr richtig Fuß fassen. Zwar verkaufen sich augenscheinlich die kleinsten Modelle recht gut - wenn man mal den Blick auf die Straße wirft - bei den größeren Modelle vom Schlage eines Insignia siehts dann aber mau aus. Und bekanntermaßen wird damit das Geld verdient.
Auch wenn ich der Marke Opel und v.a. der Belegschaft das Beste für die Zukunft wünsche, so muss ich doch für mich festhalten, dass aufgrund des Imageverlustes kein Modell dieser Marke mehr in meine Garage kommt.
Es geht doch nichts über neidische Nachbarn, oder ?
🙄
Das Leben geht trotzdem weiter!
Was ich aber nicht verstehen kann, ist, dass man wieder von Neuem auf dem Image der Marke Opel herumreitet. Wieso muss das denn immer und immer wieder erwähnt werden? Die bauen doch ganz solide Fahrzeuge mit anständiger Qualität, moderner Technik, hohem Alltagsnutzen und das für faire Preise!
Ah, der erste fühlt sich schon angesprochen.....😆
Gut, die Wortwahl ist unglücklich. Was ich mit dem letzten Satz meinte, war die verlorengegangene Qualität der Fahrzeuge Ende der 90er, Anfang der 2000er - Jahre. Ich könnte mich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, einen Opel mein Eigentum zu nennen. Das mag so mancher hier kritisch sehen, doch kaufe ich ein Auto nicht nach dem bloßen Abhaken der checkliste: günstig | 4 Räder | fahrbereit.