Serie: 50 Jahre Porsche 911 - Teil 2
Ausfahrt mit dem Porsche 911 G-Modell „Clubsport“
Vor 50 Jahren hat Porsche ein Auto erfunden: Auf der IAA 1963 durfte die Welt zum ersten Mal den 911er bewundern. Das tut sie nun seit fünf Jahrzehnten. Wir widmen dem erfolgreichsten Sportwagen aller Zeiten eine Serie. Und je 50 Zeilen zum 50. Jubiläum.
Weissach – Es ist die Leere, die dieses Auto besonders macht. Der Schriftzug „Clubsport“ ziert Fronthaube und Heck, ein paar helle Streifen die dunklen Sportsitze. Elektrischer Komfort-Schnickschnack fehlt gänzlich. Ich blicke auf nur drei Rundinstrumente, üblich sind fünf. 1988 gab es längst elektrische Fensterheber und Klimaanlage in der 911-Aufpreisliste, aber das geht nur unnötig auf die Hüften. Mich umgibt der Luxus des Verzichts, das Knarzen des Leichtbaus. Ein Auto zum Fahren, am besten schnell: Dieses Sondermodell gehört auf die Rennstrecke.
Ab 1973 heißt der 911 „G-Modell“
Rückblick: Zehn Jahre lang hat Porsche den Ur-911 äußerlich nicht verändert. Doch neue Crashvorschriften in Amerika zwangen die Zuffenhausener zum Umdenken. Ab 1973 durfte ein Frontalaufprall mit bis zu 8 km/h keine Schäden an der Karosserie hinterlassen. Zu viel für die zierliche Front des Urmodells, die Chromstoßstangen hielten der neuen Vorschrift nicht stand. Porsche entwickelte neue Prall-Elemente, die nach Bagatellschäden die Form behielten.
Nach der Überarbeitung markierte ein „G“ das Modelljahr 1974 (ab Herbst 1973) in der 911-Fahrgestellnummer. Es war kein Modellwechsel, aber das erste Facelift des Elfers. Fans nennen ihn wegen der neuen Stoßstangen „Faltenbalgporsche“, in Zuffenhausen spricht man bis 1989 von der „G-Serie“.
Technologieträger 911
Dabei hat der zweite 911 so viel mehr zu bieten als nur Falten und Buchstaben. Bisher stieg die Leistung des Elfers nur analog zum Hubraum – im G-Modell konzentrierte sich Porsche auf eine optimierte Gemischaufbereitung. Boschs mechanische (und damals fortschrittliche) K-Jetronic löste die Doppelreihen-Einspritztechnik ab. Wenig später folgte eine elektrische Motronic mit Katalysator. Nebenbei brachte Porsche als zweiter Hersteller weltweit eine turbogeladene Version eines Serienfahrzeuges auf den Markt: Der Porsche 930 mit bis zu 330 PS zeigt selbst erfahrenen Piloten ihre Grenzen auf.
Ab 1977 musste der 911 gegen Konkurrenz aus dem eigenen Hause antreten. Der 928 mit Frontmotor-V8 und Transaxle-Bauweise sollte den Elfer langfristig ablösen. Doch weder das moderne Design, noch bis zu 350 PS konnten die 911-Fans umstimmen.
Mit dem 911 Clubsport nach Weissach
Zurück in die Gegenwart, zurück in Weissach. Ich bin verliebt in den Heckspoiler, in die Fuchs-Felgen, in das schlichte Weiß der Karosserie. Frische Luft umströmt den 231 PS Starken 3,2-Liter Boxer, als ich das volle Drehzahlband auskoste. Erst bei 6.900 Touren schimpft der Begrenzer. Wir sprinten in 6,1 Sekunden auf Tempo 100 und erreichen auf der langen Geraden sogar 215 km/h, der Clubsport könnte noch mehr. 100 Kilogramm spart die karge Ausstattung ein – das serienmäßige G-Modell hinter uns kann nicht mithalten und wird im Spiegel immer kleiner.
Das Ziel erreiche ich zitternd und durchgeschwitzt. Kaum zu glauben, dass diese Fahrmaschine 1988 keinen Aufpreis gekostet hat: 80.500 DM kosteten Clubsport und Serien-Elfer. Heute muss man für einen guten Clubsport locker 60.000 Euro einplanen.
Quelle: MOTOR-TALK
Jetzt bin ich neugierig: Wer war denn der erste Hersteller weltweit, der eine turbogeladene Variante des 911 G-Modells auf den Markt brachte, wenn Porsche selbst erst der zweite war?
Danke, ist korrigiert. 😉
Das hab ich mich auch gefragt.
Vll ein Ruf oder so 😆
Überladene SUVs aus dem Hause VW haben das dann heute endlich geschafft. 😆 🙄
Oder kaufen den gar keine echten 911-Fans? 😉
Moin,
der Clubsport zwischen 2 993ern, nicht zwischen 2 933ern.
Ich hatte das große Vergnügen das G Modell von 1987 -1990 fahren zu dürfen.
Auch wenn ich heute einen Zivi (gibt`s leider nicht mehr) bräuchte um ein und auszusteigen.
Das sportlichste Auto, dass ich jemals fuhr, auch wenn ich inzwischen einige stärkere und schnellere gefahren
habe, der Elfer ist nach wie vor meine automobile Lieblingserinnerung!!!
Gruß
SBsF
Passt auch nicht ;-)
Links ist ein 964, rechts der 993.
Womit Du ausnahmslos recht hast, ich habe nur gelesen, nicht auf`s Bild geschaut!!🙁
Fällt mir jetzt erst auf: Ich der linke nicht ein 964?
Edit: Da war wer schneller als wie ich.
Wollte ich grad schreiben, wenn das Links ein 993 ist, fresse ich einen Papst.
Welchen von beiden? 😆
Scherz beiseite:
Der CS ist natürlich ein Traumwagen. Genau so muss ein Sportwagen sein.
"Der erfolgreichste Sportwagen aller Zeiten." Soso. Wie bemisst sich eigentlich Erfolg? Stückzahlen? Bauzeit? Bei beiden stünde die Corvette besser da. Tests? Die sind relativ und davon abhängig, wo sie von wem wofür gemacht werden. Und was will man hier zählen? "Erfolgreiche" Tests? Der 911er ist sicherlich ein gutes Auto, aber warum er der erfolgreichste Sportwagen (der Welt?) sein soll, erschließt sich mir nicht.
Versteh ich nicht...
Warum soll der CS kein Faltenbalg Modell sein? Der Stoßfänger am fotografierten Modell ist doch nicht serienmäßig.
Durch die Reputation. Manche haben sie (11er), manche nicht (Corvette).
Früher dacht ich mal Ami-Fahrer währen cool. Heute weiss ich, auch unter ihnen ist die Zahl der Neider, Wortklauber und Korintenkacker nicht ganz gering 😉
Das ist sicher richtig. Man muss aber auch zugeben, dass die Corvette (die aktuelle) einen besseren Ruf verdient hätte, als sie ihn momentan genießen darf. Zumindest in Deutschland. Aber wir sind ja auch nicht der Nabel der Welt. 😆
Ich denke der Erfolg des 911ers liegt vor allem darin begründet, dass er ausnahmslos auf allen Kontinenten dieser Erde eine solche Begeisterung auslöst, und dieses "Haben-Will"-Gefühl bewirkt.
Bei der Corvette ist das nicht der Fall. Die verkauft sich gut in den USA. In Europa und Asien sind die Absatzzahlen aber auf jeden Fall hinter denen des 911ers. Und man darf auch nicht vergessen: Für Porsche ist der Markt in den USA immens wichtig.
So manch einen 911er fndest du sogar in Afrika. 😉
Die Corvette ist ein wirklich gutes Auto, und gemessen an den Rundenzeiten auf der Nordschleife, kann sich der eine oder andere Hersteller sicher eine Scheibe abschneiden (Ja, auch Porsche!). Aber das macht die Vette eben nicht zum erfolgreichsten Sportwagen.