Dobrindt fordert strengere EU-Vorschriften für Abgasreinigung
Ausnahmen sollen klar definiert sein
Die Regeln für das Abschalten der Abgasreinigung lassen den Autoherstellern bislang große Freiräume. Deutschland will handeln und die Ausnahmen deutlich einschränken.
Luxemburg/Berlin - Wegen des Skandals um manipulierte Abgaswerte will Deutschland EU-Vorschriften für die Abgasreinigung von Diesel-Autos verschärfen. "Wir wollen eine deutliche Klarstellung, was unter den Ausnahmen bei Abschalteinrichtungen zu verstehen ist", sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) vor einem Treffen mit EU-Amtskollegen am Dienstag in Luxemburg.
Laut derzeit gültiger EU-Richtlinie sind Einrichtungen zum Abschalten der Abgasreinigung verboten. Es gibt jedoch Ausnahmen, etwa wenn bei einer zu starken Intensität der Reinigung Motorschäden zu befürchten sind. Deutschland schlägt nun vor, dass solche Abschaltungen nur noch akzeptabel sein sollen, wenn es bei Einsatz der "besten verfügbaren Technologien" keine andere Technologie gibt, um den Motor vor Schäden zu schützen.
Ob eine solche "beste" Technologie verfügbar ist, soll bei der Vergabe der Typgenehmigung von Neuwagen überprüft werden, heißt es im deutschen Vorschlag für die EU-Ministerkonferenz.
Auch das Bundesumweltministerium will die EU-Abgasvorschriften so nachschärfen, dass Manipulationen nicht mehr möglich sind. In der entsprechenden Verordnung müssten "konkrete Temperaturen oder Drehzahlen" festgelegt werden, sagte Staatssekretär Jochen Flasbarth. Er warnte die Autoindustrie davor, sich gegen die Reform beim Thema "beste verfügbare Technologie" zu sperren. Der Vertrauensvorschuss, den die Branche lange Zeit genossen habe, sei jetzt aufgebraucht.
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Ausgeschalten - da rollen sich mir die Fußnägel...😱
Ich dachte, ihr habt bei MT eine Lektorin?
Köstlich:
Jahrelang bremst Deutschland, ganz im Einvernehmen mit der Autoindustrie, die strengen Regeln aus und verhindert stärkere Reglementierungen bei den Abgaswerten. Als Folge davon gab es ja auch die "Ausnahmen"...
Nun, nachdem VW diese Ausnahmen mit Betrug überboten hat, ist plötzlich das Geschrei groß.
Wie immer in der Politik, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, werden die Rufe nach strengeren Regeln laut.
Ja nee, is klar, Herr Dobrindt!
Das ist doch auch nur wieder eine schwammige Formulierung, mehr nicht. Wer definiert denn die beste verfügbare Technologie? Am Ende vermutlich der Hersteller selbst.
Eine glasklare Formulierung wäre, dass die Abgasreinigung bei allen im geplanten Einsatzland üblicherweise vorkommenden Temperaturen vollständig funktionieren muss. Das wären für Mitteleuropa ca. -20 °C (Skandinavien) bis +40 °C. Darüber oder darunter dürfte selten der Fall sein.
Ebenso muss die Abgasreinigung bei allen Geschwindigkeiten vollständig funktionieren. Und wenn ein Hersteller dieses nur bis 180 km/h hinbekommt, müssen seine Fahrzeuge eben auf 180 km/h gedrosselt werden.
Was ist denn das Problem an so eindeutigen Regelungen? Ich vermute, gerade die Eindeutigkeit...
Abgasskandal: Dobrindts verdächtiger Halbsatz
Mal die andere Sichtweise darauf....
Wer sagt denn das die Autohersteller nach der Regel die betse Technologie noch an Abgaseinrichtungen weiter forschen? Kostet doch alles Geld und schon beliebt der derzeitige Schund die beste Technologie....
Man wird die BMW-Dieselmotoren (und wohl auch den neuen 2 l Diesel von Mercedes, der in der Entwicklung etwa 2 Mrd. gekostet hat) zum Nonplusultra küren. Nicht ganz ohne Berechtigung. Und schon ist klar, wer wieder profitiert.
Und stellt damit die Weichen für die Innovationskosten der Zukunft im Dieselbau.
Das hört sich gewissermaßen irreführend an, der Bauteilschutz muss sich an den besten verfügbaren Technologien orientieren, ansonsten müssen die Grenzwerte erfüllt werden. Das heißt auch wenn man nicht die besten verfügbaren Technologien hat, aber die Grenzwerte erfüllt, erhält man die Typzulassung.
Das entspricht genau der aktuellen Umsetzung, außer man verändert das Messverfahren um herauszufinden wo der Bauteilschutz anfängt.
Verwirrend.
MfG BlackTM
Dafür sorgt dann die turnusmäßige Verschärfung der Grenzwerte, dass man sich nicht auf seinen "Lorbeeren" ausruhen kann.
Eventuell muss man sich dann, von "schneller, größer, breiter" verabschieden...
...Nebelkerzen, mer ist das nicht..denn die Lobby wird sich weiterhinn
Schlupflöcher manifestieren lassen..gleiches doch auch bei der Arznei..
Grüße
Ich schließe mich deiner Meinung und deine Aussage voll und ganz an. Es kann doch nicht sein das immer Ausnahmen von Ausnahmen gemacht werden. Endlich einmal eine einfache und klare Regelung, quasi die Steuererklärung auf einem Bierdeckel. Solange es irgendwelche Grenzen oder Schwellwerte gibt bei denen die Abgasreinigung sich abschalten darf wird es immer versuche geben diese Schlupflöcher zu nutzen. Es geht darum die Umwelt zu schützen, das heißt keinen Dreck raus zu pusten. Also, wenn die Anlage nur bis zu einem bestimmten Geschwindigkeit funktioniert, dann darf das Auto eben nur maximal so schnell fahren. Das würde mich traurig machen, denn ich fahre selber gerne schnell auf der Autobahn weil ich weiter Strecken fahren muss. Aber wenn man politisch eine Regelung herbeiführen will dann soll sie nach dem S.M.A.R.T.-Prinzip funktionieren.... umsetzbar, verständlich, von allen Seiten und Beteiligten akzeptiert , quantifizierbar und terminiert.
Ja, das wäre eine Idealvorstellung.
Leider ist die Automobil-Lobby sehr mächtig in Deutschland und das Drohszenario mit den Arbeitsplätzen ist ein Schreckgespenst für jeden Politiker.
Ich fürchte, man wird wieder herumeiern und Lücken schaffen - vielleicht kleiner, als bisher, aber nicht konsequent genug für eine echte Renaissance....
Irgendwann wird man sich jedoch davon verabschieden müssen, immer mehr PS und größere, schwerere Autos zu bauen.
Und es muss nicht jeder Kleinwagen mit mindestens 215er Bereifung herumfahren etc.
Aber bis es soweit ist, wird noch kräftig CO² und NOx herausgeblasen.....
Deutschland ist auf dem allerbesten Wege ... und leider, leider .... sich aus der Gleichung des Erfolges zu katapultieren. Einfach durch falsche Rücksichtnahme in der fehlenden Dynamik bessere Abgaswerte zu erreichen.
Die Rendite stimmt im JETZT ... noch ... aber verschläft schon die Zukunft.
Die Kosten zu hoch und der Wille zu mehr Dynamik und mehr Risiko nicht vorhanden.
... und das auf dem Höhepunkt des Erfolges.
Mannnnnnn ... das regt echt auf .... .
Der Treppenwitz der deutschen Autogeschichte ist aber dieser Satz:
"DOBRINDT FORDERT STRENGERE EU-VORSCHRIFTEN FÜR ABGASREINIGUNG"
HALLO ....
TOYOTA baut einfach, Herr Dobrindt ... und das schon seit Jahren ... einfach so ... aus ingenieurtechnischen Antrieb:
TOYOTA YARIS Hybrid:
https://www.toyota.de/.../index.json?...
3,3 l/100km 75g CO2/km
TOYOTA baut ... einfach ... seit Jahren schon ...
Toyota schönt mit seinen Prospektwerten halt sicher auch nur wie alle anderen auch, würd ich mal sagen.
Wieso sollte man die Prospektangaben von Toyota für grundsätzlich ehrlicher halten als die von anderen Herstellen?
Ich bin mir sicher auf vw.de findet sich auch ein link der "beweist" wie gut die sind 😆
Ich glaube nicht dass Frankreichs und Italiens Regierungen bei allzu strengen Vorgaben mitspielen, die bauen eher in preissensibleren Segmenten.
Schau einfach in Spritmonitor: Die Sparsamsten Autos ... und oh wunder fast nur Toyota Hybride an forderster Front und ansonsten nur Kleinstwagen, oft auch schon veraltet und nciht mehr zu kaufen.