Jaguar XE: Premiere
Außenseiter im Mainstream
Jaguar wagt sich erneut in die Mittelklasse. Mit wenig Verbrauch und guter Technik soll der Jaguar XE gegen BMW, Mercedes und Audi antreten. Doch das wird schwierig.
London – Ein neuer Jaguar XE baumelt an einem Hubschrauber und wird über London geflogen. Düsenjets versprühen die Farben des Union Jacks. Und auf der Premiere spielen die Kaiser Chiefs und Emeli Sandé – eine Sängerin, die bei uns kaum einer kennt, die aber immerhin ein eigenes Lied für den Jaguar XE geschrieben hat. Kurz: die Premiere hat S-Klasse-Niveau, dabei zeigt Jaguar ein Mittelklasse-Auto.
Man könnte meinen, die Briten wollen von ihrem letzten Ausflug in die Mittelklasse ablenken. Damals, unter Ford-Führung, scheiterten sie mit dem X-Type grandios.
Sparsamster Jaguar der Geschichte
Diesmal, unter Tatas Führung, soll es anders werden. Der Grundstein dafür: Statt auf einer Plattform der Mutter steht der 4,67 Meter lange, 1,85 Meter breite (ohne Spiegel) und 1,42 hohe XE auf Jaguar Land Rovers bisher leichtester und verwindungssteifester Architektur.
Zusammen mit einer neuen Motorenbaureihe aus Vierzylinder-Dieseln und Benzinern wird der XE so zum bisher sparsamsten und umweltverträglichsten Modell der Marke. Trotzdem wird er es in Deutschland gegen Audi und Co. schwer haben.
Erster Jaguar auf neuer Plattform
Die neue Plattform besteht zu 75 Prozent aus Aluminium und spart so Gewicht. Laut Jaguar ist der XE das erste Auto des Segments, dessen Struktur überwiegend aus Alu besteht. Welchen Gewichtsvorteil das dem Engländer gegenüber seinen deutschen Konkurrenten im besten Fall beschert, ist derzeit noch nicht ganz klar: Eine Gewichtsangabe gibt es bisher nur für den Top-XE mit V6. Er wiegt 1.474 Kilogramm (Trockengewicht) und damit ungefähr so viel, wie eine C-Klasse 250 mit Vierzylinder (1.480 kg).
Beim Verbrauch hingegen kann Jaguar schon jetzt eindeutige Werte vorweisen. Der erste 2,0-Liter-Diesel (163 PS, 380 Nm, CO2: 99 g/km) aus der neuen Vierzylinder-Baureihe verbraucht auf 100 Kilometern nur 3,8 Liter und damit weniger als ein BMW 320d Efficient Dynamics Edition (4,1 Liter) oder Audi A4 2.0 TDI ultra (4,0 Liter). Lediglich die Mercedes C-Klasse 180 BlueTec kommt mit der gleichen Menge Sprit aus.
XE fahren, F-Type fühlen
Neben dem Spar-Diesel bringt Jaguar im XE auch zwei 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner der neuen Motorenbaureihe und den XE S mit dem 3,0-Liter-V6 aus dem F-Type. Zu Leistung und Verbrauch der neuen Benziner macht Jaguar derzeit noch keine Angaben.
Der V6 mit 340 PS und 450 Newtonmetern Drehmoment beschleunigt das vorläufige Topmodell in 5,1 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 Stundenkilometern. Eine noch sportlichere Variante, die auch mit M-, AMG- und RS-Modellen mithalten kann, folgt voraussichtlich 2016.
Die Benziner werden immer mit einer Achtstufen-Automatik von ZF kombiniert. Für die Diesel gibt es optional ein manuelles Sechsgang-Getriebe.
Endlich moderne Helfer im Jaguar
Während XJ und XF im Cockpit schon länger nicht mehr auf aktuellstem technischen Stand sind, zeigt Jaguar im XE endlich Neuerungen: In der Mittelkonsole befindet sich ein neuer Acht-Zoll-Touchscreen, der auch über Spracheingabe gesteuert werden kann.
Der XE bietet einen WLAN-Hotspot und über die Einbindung des Smartphones können Innenraum-Temperatur und Türen gesteuert werden. Außerdem bekommt der XE Laser-Head-up-System, City-Notbremsassistent, Verkehrszeichenerkennung, Einparkassistent und eine Ambiente-Innenraumbeleuchtung mit zehn wählbaren Farben – das sind immerhin drei mehr als in der Mercedes S-Klasse.
Premiere in Paris
Aber obwohl Jaguar bei der Premiere, dem Verbrauch und einigen Features nach den Sternen greift, wird der XE sich auf dem deutschen Markt kaum gegen C-Klasse und Co. durchsetzen können.
Ein Grund liegt im Preis: 36.500 Euro wird der XE bei uns mindestens kosten. Damit liegt zumindest der Einstiegspreis deutlich über 3er BMW (29.350 Euro), Mercedes C-Klasse (33.558 Euro) oder Audi A4 (28.450 Euro). Trotzdem wird der XE zum günstigsten Jaguar, den man derzeit neu kaufen kann.
Im Sommer 2015 kommt Jaguars neue Mittelklasse auf den Markt. Die Publikums-Premiere findet am 2. Oktober auf dem Pariser Salon statt. Dann wird Jaguar auch die letzten Einzelheiten veröffentlichen.
edit
Schönes Dimg... So wie Jaguar sich macht, wird das besser und besser...! 😊
Mir gefällt der Jaguar ziemlich gut, er bringt mal frischen Wind in den 3er, A4, C-Klasse Alltag auf deutschen Straßen. Wie der Wagen dann mit Basismotor und Serienausstattung aussieht wird sich noch zeigen, genauso wie und ob sicher der Wagen besser verkaufen lässt als der X-Type.
Emeli Sandé war mit dem Album "Our Version of Events" lt. Wiki 60 Wochen in den deutschen Album Charts (höchste Platzierung Platz 7). Die Single "Read All About It (Pt. III)" war Platz 5 in den Single Charts.
Soviel zu "eine Sängerin, die bei uns kaum einer kennt".
Jaguar macht sicht wirklich...aktuell gefällt mir die komplette Modellpalette, ausnahmslos.
Ich hoffe, dass der XE ein Erfolg wird für Jaguar und man ihn häufiger zu sehen bekommt.
Schön wäre es, wenn er in Deutschland fünfstellige Verkaufszahlen im Jahr erreichen könnte.
Hallo!
Der XE ist eigentlich ein richtig schöner Wagen, gerade die Front gefällt mir sehr gut.
Aber das Heck erinnert mich stark an den Audi A5.
Viele Grüße Nick
Tolles Auto.
Gefällt mir rundherum richtig gut, auch wenn das Heck nicht unbedingt die Schokoladenseite ist.
Leider lassen die Innenraumfotos eher darauf schließen, dass die Kopffreiheit und die Sicht nach hinten mehr als bescheiden sind. 🙁
Optisch großartig gelungener Wagen 😊
Bin auf weitere technische Daten gespannt, der 2.0 Diesel mit 163 PS und Automatik von ZF hört sich sehr interessant an. Freue mich auch auf einen Vergleich mit dem A4 2.0 TDI Ambiente.
Für den normalen Kunden ist ein Produkt erst dann teurer, wenn die Konkurrenz für den gleichen Preis mehr bietet oder bei gleicher Ausstattung weniger kostet.
Insoweit sind derzeit Kommentare, dass es der Jag wegen dem Preis schwer haben wird, für den Popo.
Ich kann für Österreich sprechen, wo z.B. der pipifein ausgestattete XF mit 200PS Diesel günstiger ist als ein popeliger Audi A4 mit mittlerem Diesel und ein paar Extras.
Der XE wird definitiv zum gleichen Preis mehr, bzw. zum höheren Preis sehr viel mehr bieten als die Konkurrenz.
Hab mich erst grefreut, als ich "3.8 Liter" gelesen hab. Jetzt ist das eine Vebrauchsangabe... 😱
Aber ein sehr schönes Auto...
Jaguar als Marke macht sich wirklich langsam! Ich finde der XE stellt zumindest optisch und von den technischen Daten her (man muss ihn natürlich probegefahren sein) eine wirkliche Konkurrenz zu den deutschen Premiumherstellern dar. Müsste ich eine Mittelklasselimousine kaufen würde ich den Jaguar als mögliche Option neben den etablierten deutschen Modellen sehen.
Und zu Emeli Sandé... Es hat einen Grund weshalb der Verfasser des Artikels bei Motor-Talk und keinem Musikportal schreibt.
Zu schreiben "eine Sängerin die ich zwar nicht kenne und deshalb ist mir auch sche...egal" wäre zwar die Wahrheit gewesen, käme aber nicht so gut 😆
Zum Auto: Toller Wagen, mal was anderes 😊
Schön ist er geworden, der XE.
Einzig das Heck – hmmh, warten wir auf den Sportbrake. 😎
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@Motor Talk:
Das Cockpit eines XJ ist genauso veraltet, wie dies das erste Sechsgang Schaltgetriebe in einem Diesel Jaguar ist (gab es schon im X-Type 2.2) Prüft keiner, was Ihr so veröffentlicht?
http://www.youtube.com/watch?v=YTc3H9b713Y
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Mehr Informationen, direkt von Jaguar
The New Jaguar XE: Better connected by far:
https://www.youtube.com/watch?v=5vmqx8dMlmQ
Jaguar XE: Ride and Handling explained:
https://www.youtube.com/watch?v=s1Y6r2tPqQY
Jaguar XE: Advanced Aluminium Architecture:
https://www.youtube.com/watch?v=JyRtc5qjm8E
Ich habe den Artikel nur angeklickt, weil ich das Titelbild gesehen habe und sofort dachte: "Man, der sieht ja richtig gut aus!". Die Front der Spitzenmodells und dann das Auto in der Farbe ... richtig klasse! Schon der XF gefällt mir seit langem. Eine interessante Alternative zu deutschen Herstellern.