Motorkultur
Ausverkauf in Kaufdorf: Rostige Amis für Kleines
Biologisch abbaubare Bedenkenträger haben mit Unterstützung schweizer Gerichte ihr Ziel erreicht: der berühmte Autofriedhof Kaufdorf wird geräumt. Doch immerhin rücken nicht einfach Bulldozer an, die alles platt walzen und zusammenschieben. Die Oldtimer Galerie Toffen versteigert am 19. September 2009 die verwitterten Klassiker aus Kaufdorf. All jene, die einst über den Verlust des einzigartigen Junkyards jammerten, können jetzt Taten walten lassen und zumindest einen Teil der rostigen Auto-Kollektion sichern. Alle Fahrzeuge werden ohne Estimate angeboten, so dass nicht wenige der Kisten für kleinstes Geld weggehen werden...
Auf das größte Käufer-Interesse dürften die 356er Porsche und Brezel-Käfer, sowie die Fragmente eines Ferrari 250 GTE stoßen. Aber auch hubraumsüchtige Ami-Freaks kommen in Kaufdorf nicht zu kurz. Ohne Ende US Cars aus den Fünfzigern bis Achtzigern warten auf neue Käufer, die weder Rost noch Schädlingsbefall fürchten. Vom 1970er Torino Viertürer übern 73er Mercury Montego Station mit Western Wheels bis zur 1970er Chevelle Station, die gar nicht mal so schlecht aussieht, sind einige interessante Fahrzeuge am Start, die man zu guter Letzt zumindest noch schlachten kann.
Absolutes Highlight aus V8-Sicht ist der 1969er Dodge Dart GTS mit 340er Small Block, der halbwegs trocken in einem Verschlag auf dem Schrottplatz die Jahrzehnte überdauerte. Bis auf durchgerostete Kotflügel und eingetretene Scheinwerfer macht die Kiste einen kompletten und gar nicht mal so zerschossenen Eindruck. Sogar der drehfreudige 275 SAE-PS High Performance Small Block ist noch an Bord.
Auf oldtimer-info.de findet Ihr den kompletten Auktionskatalog mit Bildern und Zustandsbeschreibungen. Viel Spaß beim Bieten und Schweißen.
Quelle: Motoraver Magazin
Unglaublich, wie jemand derartige Schätze so verkommen lassen kann....
unglaublich das dieser Park nun doch aufgelöst werden muss 🙁
Ist doch gut das dem ein ende gesetzt wird. Autos gehören ins museum oder verschrottet aber nicht so einfach dahin gestellt und vergessen. Der nächste sammelt auf die art und weise mal kühlschränke..
Naja, Auktion... 95 % der Kisten kann man gleich ohne Umweg in die Presse schicken, echt schade um den Mercedes SL, Porsche 356, AMC Pacer und den Rest . Der Jüngste kam von ´92. Bin mal gespannt wie es da wieter geht.
es geht ja nicht allein darum diese Rarritäten zu sichern und zu verwahren, es gibt davon ja noch mehr Autos. Klar ist es irgendwo schade drum, aber in 40 jahren jammert man vielleicht auch um ein Auto, was jetzt auf deutschen Straßen noch stark vertreten ist. Ich empfinde das als eine Art der Kunst. Alles andere passt nicht.
Die Frage ist, wie hoch ein Gebot auf den Torino sein muss, um realistisch zu sein. :-D
Ich war dort, da das bei mir um die Ecke ist. Ehrlich, die Autos sind zu 98% wertloser Schrott. Was da noch an Preisen für die genannten 356er Porsche oder Amis gezahlt wird ist reiner Hype. Das ist ein Friedhof, kein Oldi-Lager. Da sind viele Fahrzeuge, die man nur noch am Badge erkennt. Kann man vergessen. Die Wahrscheinlichkeit da noch brauchbare Teile rauszuholen ist sehr gering, da ja genau das in den vielen Jahren mit den Autos schon von der Firma gemacht wurde.
Eine Schande mag es sein, aber nicht für den Betreiber des Friedhofes, sondern für die Penner die solche Autos wie Porsche 356 überhaupt erst zum Abwracken da hingebracht haben.
Ich fands sehr spannend und bizarr. Hab viele tolle Fotos geschossen:
http://s4.directupload.net/images/user/080921/ycixkwej.jpg
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http://s1.directupload.net/images/user/080921/snw3esww.jpg
http://s8.directupload.net/images/user/080921/ar2jjtao.jpg
http://s6.directupload.net/images/user/080921/qjlnzdd4.jpg
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http://s5.directupload.net/images/user/080921/wn2q3tlu.jpg
Das erinnert mich doch an was... Al Bundy sucht doch noch einen Anlasser für seinen Dodge. 😆 Hier findet er garantiert einen. Und für Menschen aus Kuba ist dieser Autofriedhof bestimmt eine Goldgrube. Mit etwas Glück kann man noch was mit den Autos anfangen die unter dem Dach standen.
Bei uns in der Gegend gibts einen Ford Händler, da stehen auch Autos aus den 60ern, 70ern und 80ern herum und warten darauf, bis sie total verrostet sind. Alles ältere Ford Modelle... Schade drum.
Hat der Händler so wenige Neufahrzeuge bei sich stehen, daß er den Platz dauerhaft für den Schrott erübrigen kann? 😆
@Simius, aber nicht beim Reisinger, oder😕??
Grüsse, motorina.
Der Karmann Ghia lässt einem auch das Herz bluten...
Ich denke, hier verwechseln Hobbynostalgiker etwas ganz Grundsätzliches, und das sind 90% der Leute, die in Ihren Kommentaren das Wort "schade" aufblitzen lassen. Bei dem "Friedhof" ging es und geht es nicht um das "bewahren", sondern eher um das Zurschaustellen der Vergänglichkeit. Also es geht eher darum, zu zeigen, wie schnell sich "die Natur die Materialien zurückholt", also auf eine Art um eine Darstellung der Zerstörung. Ob das nun Kunst sei oder nicht, darüber mag man sich trefflich streiten. Aber nun wird das Areal "renaturiert" und das heißt eben Ende mit diesen "Körperwelten der Autokultur". Na, nun ist es ja vorbei und der ganze Krempel wird hoffentlich weitgehend umweltgerecht entsorgt. Da werden die vielen Automuseen, Hobbynostalgiker und H-Kennzeichenfans sicher aufatmen und die Welt tickt wieder ein Stück normaler.
Hobbynostalgiker?
Der Hintergrund WARUM die Autos dort stehen kann einem doch egal sein - Kunst hin oder her. Man kann doch trotzdem sein Bedauern ausdrücken, wenn einem als "Hobbynostalgiker" - was ist das überhaupt für ein Begriff? - beim Anblick ehemals wunderschöner Fahrzeuge "das Herz blutet". Manche Autos sind für manche Leute halt mehr als nur ein Haufen Blech mit Motor und 4 Rädern.