Hardware-Nachrüstung: Kieler Minister fordert Kosten-Drittelung
Autobesitzer sollen sich an Kosten für Hardware-Nachrüstung beteiligen
Der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Buchholz fordert bei der Nachrüstung eine Kosten-Drittelung. Schließlich profitiere der Autobesitzer von der Wertsteigerung.
Kiel - Die Kosten für eine Hardware-Nachrüstung von Dieselautos müssen sich nach Ansicht des schleswig-holsteinischen Verkehrsministers Bernd Buchholz Industrie, Bund und Autobesitzer teilen. "Denn ich sehe keine Handlungsgrundlage dafür, die Nachrüstung allein der Autoindustrie aufzubürden", sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Klar ist aber auch, dass diejenigen Konzerne, die ihre Abgas-Software manipuliert haben, ihre Mogelpackungen auch auf eigene Kosten wieder beseitigen müssen."
Angesichts der aus seiner Sicht unzureichenden Konsequenzen aus dem Diesel-Gipfel von Politik und Autoindustrie vor einem Jahr bekräftigte Buchholz die Forderung nach einer zügigen Nachrüstung von Dieselfahrzeugen. "Wenn wir den Stickoxid-Ausstoß wirklich wirksam eindämmen und Fahrverbote wie in Hamburg oder Stuttgart verhindern wollen, dann brauchen wir dringend eine Hardware-Nachrüstung der Modelle mit Euro-4- und Euro-5-Norm." Das sei der effektivste Weg, die Innenstädte sauberer zu bekommen.
Durch die Nachrüstung steigt der Wert
Die Autohersteller hatten nach dem Treffen mit der Bundeskanzlerin im August vergangenen Jahres zugesagt, freiwillig 5,3 Millionen Fahrzeuge über Software-Updates sauberer zu machen. "Ich glaube weder, dass dieses Ziel bis Jahresende erreicht wird, noch dass damit das Grundproblem bei der Wurzel gepackt wird", sagte Buchholz. Er erinnerte daran, dass im Kieler Zentrum Diesel-Fahrverbote drohen. Bislang gibt es Fahrverbote in Teilen Hamburgs, Stuttgart plant Einschränkungen für ältere Diesel ab 2019.
Eine Drittel-Aufteilung der Kosten von Hardware-Nachrüstungen ist aus Sicht von Buchholz den Autobesitzern klar vermittelbar. Schließlich hätten die Besitzer von Euro-4- oder Euro-5-Diesel ihre Fahrzeuge in Kenntnis der hohen Stickoxid-Werte gekauft. "Und sie würden durch die Nachrüstung den Wert ihrer Fahrzeuge deutlich steigern."
Die Hardware-Nachrüstung von Dieselautos ist aber selbst innerhalb der Bundesregierung umstritten. Während Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) forderte, die Autoindustrie könne Milliardenbeträge dafür schultern, lehnt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) Hardware-Nachrüstungen ab.
Quelle: dpa
Ja, auch in Kiel ists wohl zu warm. Was will er denn nun? Wenn doch so klar ist, dass der Betrüger zahlen muss, warum sollen dann Staat und Kunde mitzahlen?
Hey, Herr Minister, sich selbst in ein und dem selben Interview zu widersprechen, ist das alleinige Vorrecht unserer Kanzlerin.... die schafft das sogar in 2 auf einander folgenden Halbsätzen.
Sowas von Nullaussage. Wenn ein Minister nix sieht, dann braucht er auch nicht zur Presse zu rennen. Der gute Mann wird königlich dafür bezahlt, dass er Lösungen für Probleme erarbeitet und auf den Weg bringt....Schultern zucken und "Ich weiß oder sehe auch nicht weiter..."das können wir alleine in kürzerer Zeit, dafür müssen wir mit unseren Steuern nicht noch solches intellektuelles Prekariat durchfüttern (hätte beinahe politisch unkorrekt was von geistigen Tieffliegern geschrieben)
Und wenn alle Fahrzeuge nachgerüstet sind und wiederum Milliarden für dieses Konjunkturprogramm verpulvert worden sind, dann werden die Messwerte auch nicht besser sein.
Dann fängt das verblödete Geschrei nach Fahrverboten von neuem an!
Ich Glaube kaum das es viele Besitzer gibt die mal eben 1.000 Euro und mehr in ihr Auto Stecken wollen um ihr Diesel von Euro 4 o. 5 auf Euro 6 zu bringen. Die Hersteller sollen erst mal die alten Diesel auf die Norm bringen mit der Sie sie Verkauft haben. Wenn die alten Diesel die jeweilige Euro-Norm auch auf der Straße schaffen. Dann kann man vielleicht darüber Reden ob sich einige Besitzer dazu Bereit Erklären die dann Eingehalten Grenzwerte wie Euro 5 durch weiteren Umbau auf Euro 6 mit zu Bezahlen. Erst Dadurch wäre eine Wertsteigerung überhaupt im Raum stehen. Nur stellt sich die Frage ob die Wertsteigerung höher wäre als die Kosten an die sich die Besitzer Beteiligen sollen.
Da hat jemand den Schuß noch nicht gehört!
OpenAirFan
Danke für die schöne DPA-Pressemeldung. Sommerloch lässt grüßen... 😉
Schon wieder so ein politischer Schlauchs, der auf der Lohnliste der Autolobby steht. Der Wertverlust durch den Dieselgau seit 2006 gebahnt, ist doch schon vorher eingetreten und gehört egalisiert. Erst wenn ein echter Mehrwert entsteht, ist der Eigentümer in die Wahlpflicht zu nehmen. Alternativ sollte er aber das Fz. zurückgeben dürfen. Die Betrugsdiesel sind inzwischen zu einem nachgefragten Exportgut geworden.
Es ist unglaublich, was unsere Eliten so von sich geben.
Der Herr Minister hat den Dieselskandal von Grund auf falsch verstanden und sollte sich erst mal in die Thematik einarbeiten. Wir haben es hier mit millionenfachem Prüfstandsbetrug zu tun, der in der Öffentlichkeit unbekannt war. Dort hieß es immer wieder gebetsmühlenartig "Clean Diesel".
Die Behörden haben diese Betrügereien gedeckt und wurden erst aktiv, nachdem sie von den US-Behörden vorgeführt worden waren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass schon lange vor 2015 Hinweise auf den Dieselgate bei den Behörden eingegangen waren, denen nicht nachgegangen wurde.
Also: Die Behörden wussten es, die Verbraucher nicht.
Und noch in einem zweiten Punkt irrt der von unseren Steuergeldern bezahlte Herr Minister: Wir haben es nicht mit einer Wertsteigerung zu tun, denn dieser ging ein Wertverlust voraus, welcher von Herstellern, Behörden und Politik zu verantworten ist. Aber den blendet dieser Elitenvorreiter einfach aus.
Und es ist schon ein Armutszeugnis, wenn die Verbraucher für kriminelles Verhalten der Industrie und fehlende Pflichterfüllung von Politik und Behörden haften sollen.
Davon unabhängig begrüße ich die Hardwarenachrüstungen, denn endlich werden Schritte eingeleitet, die über die bisherigen Placebos hinausgehen. Die Drittelung der Kosten ist zwar gegenüber den Verbrauchern nicht fair, aber wohl das Optimum dessen, was herauszuholen ist.
Also der Kunde, der nicht wusste, dass sein Wagen eine Betrugssoftware enthält, um die versprochenen Abgaswerte einzuhalten, soll jetzt dafür zahlen, dass das Auto diese Grenzwerte dauerhaft einhält?
Wo leben wir denn?
Das sich die Werte nur durch den Betrug verringert haben, verschweigt er ganz wissentlich.
Kann es nicht besser sagen: Dreckspack.
Hahaha, der war gut. Die alte Scheiße über die da diskutiert wird interessiert doch eh niemanden mehr.
Das Problem erledigt sich von ganz allein.
Ich mag Schleswig Holstein.
Politisch kommt aus dem Land nicht viel Gutes.
Es gibt Leute, die sind eine Fehlbesetzung im Amt. Der Betrug war seitens der Hersteller und, was man nicht vergessen darf, die Fahrzeuge haben Kunden mit bestem Wissen gekauft um ein sauberes Fahrzeug zu haben ohne selbst von dem Betrug zu wissen. Daher sollen auch die Hersteller und nicht der Kunde dafür aufkommen. Außerdem dürfen dafür auch keine Unterstützungen vom Staat kommen, weil der Steuerzahler dies nicht tragen darf nur weil die Politik nicht in der Lage ist zu handeln. Genauso kann es nicht sein, das VW eine immense Strafe zu zahlen hat, diese aber nicht den Geschädigten helfen und lieber für andere Dinge ausgegeben werden.
Na ja, manchen Leuten steigt die Sonne halt zu Kopf.
Im Lobby-Land Deutschland. Frech, es ist nur frech. Die Hersteller müssten 100% der Kosten übernehmen.
Mrd. Gewinn machend, auch dank des Betruges.
Aber Steuerzahler und Kunde soll für die Umrüstung der Betrugsfahrzeuge zahlen.
Die Hersteller wollen Subventionen.
Betrügen beim WLTP schon jetzt wieder.
Und das geilste ist, der Staat will die entgangenen Kfz-Steuern auch nicht haben.
Das sind die Folgen eines konsequent ausgelebten Neo-Liberalismus, wie ihn inzwischen jede Partei betreibt (selbst die Grünen und die SPD). Nur die Linke ist nicht neoliberal. Dafür kann man die aus anderen Gründen nicht wählen. 🙄 Es ist zum heulen.
Ich wähle seit Jahren nur noch kleine Spaß-Parteien. Aber das bringt auch nichts. Schlechte Wahlergebnisse werden durch Erhöhung der Parteienfinanzierung ersetzt.
Und man hört dann freche Sachen wie "Die Leute sind doch zufrieden, wenn die Wahlbeteiligung niedrig ist. Dann wollen die ja nichts ändern." 🙄