Umfrage: Unfallrisiko auf Landstraßen
Autofahrer unterschätzen die Landstraße
Deutschlands Autofahrer fühlen sich auf Landstraßen sicher. Zu sicher, findet die Dekra. Denn sechs von zehn Unfalltoten sterben auf Landstraßen.
Stuttgart - Autofahrer unterschätzen das Unfallrisiko auf Landstraßen. Das hat eine Befragung von 1.400 Autofahrern ergeben, die zur Hauptuntersuchung in eine Dekra-Prüfstelle kamen.
93 Prozent der Befragten fühlen sich demnach auf Landstraßen "durchschnittlich sicher" (55 Prozent) oder "sehr sicher" (38 Prozent). Nur sieben Prozent der Fahrer fühlen sich auf Landstraßen weniger sicher als in anderen Verkehrssituationen. Ihr Instinkt trügt sie nicht: 60 Prozent aller Verkehrstoten sterben auf Landstraßen.
Bäume am gefährlichsten
Am meisten fürchten Autofahrer auf Landstraßen den Wildwechsel (72 Prozent). Mit großem Abstand folgen Überholer und Gegenverkehr (46 Prozent) sowie ein schlechter Fahrbahnzustand (34 Prozent). Deutlich weniger Autofahrer machen sich Sorgen wegen Motorradfahrern (25 Prozent), Fußgängern (23 Prozent), schmaler Fahrbahn (21 Prozent) und Bäumen/Alleen (10 Prozent).
Auch damit schätzen die Umfrageteilnehmer die tatsächlichen Gefahren falsch ein: Nach Angaben der Dekra starb im Jahr 2011 fast ein Fünftel (18 Prozent) aller Verkehrstoten bei einem Aufprall auf einen Baum. Das waren 714 Personen. Bei den deutlich stärker gefürchteten Wildunfällen starben dagegen 20 Personen.
Landstraßen respektieren
Autofahrer sollten dem Verkehrsraum Landstraße also mit mehr Respekt begegnen. Das würde nach Ansicht der Experten die Unfallgefahr deutlich senken. In unübersichtlichen Situationen müssen Autofahrer zudem jederzeit mit einbiegenden oder kreuzenden Fahrzeugen rechnen. Riskantes Überholen und überhöhte Geschwindigkeit sollten sie sich verkneifen und bei schmaler oder verschmutzter Fahrbahn besonders vorsichtig fahren.
Quelle: Dekra
Was für ein Unsinn:
- Wildwechsel ist eine allgegenwärtige Gefahr für einen Unfall auf Bundes- bzw. Landstrassen. Trotzdem werden nur die wenigstens Autofahrer Lebensgefahr bescheinigen. Deshalb sind Wildunfälle soweit vorne obwohl fast immer nicht wirklich gefährlich.
- Bäume sind für die meisten Autofahrer nicht gefährlich, weil sie (frei nach Jürgen von der Lippe) ja recht selten vor das Auto springen.
Dass es viele Todesopfer durch Kontakt mit einem Baum gibt liegt meist an Selbstüberschätzung was die Geschwindigkeit angeht, Geisterfahrer (bzw. Überholer) und Leute die Tieren ausweichen anstatt zu bremsen und draufzuhalten.
Aber die Bäume sind nicht der Unfallgrund.
Die Autofahrer schätzen die Unfallgefahr also durchaus richtig ein (Wildwechsel viel gefährlicher als Baumkontakt); das Fazit der Dekra ist nur etwas seltsam bzw. bezieht sich auf Todesfälle; aber es wurde ja nach dem UNFALLRISIKO gefragt und nicht nach der häufigsten Todesursache.
Dem qualifizierten Kommentar kann ich mich nur anschließen.
Bäume stehen in der Regel dort, wo ich mit dem Auto eh nicht fahre. Nämlich neben der Fahrbahn. Von daher habe ich vor Bäumen keine Angst.
Bedenken habe ich vor Kurvenschneidern, Typen die am Berg kurz vor der Kuppe noch überholen müssen, obwohl sie den eventuell vorhandenen Gegenverkehr definitiv nicht sehen können. Oder Typen die prinzipiell in oder kurz vor unübersichtlichen Kurven überholen müssen.
Es ist aber auch nervig, wenn der zu Überholende beim Überholvorgang mit einem mal überraschenderweise sein Gaspedal findet und damit eine gefährliche Situation heraufbeschwört.
Oder ein Fahrzeug im Gegenverkehr mit einem mal abbiegt, obwohl vorfahrtsberechtigter Gegenverkehr kommt.
Wildwechsel werden in der Regel vorher angekündigt und da fahre ich dann doppelt so aufmerksam und defensiv. Aber das dürfte mit eine der größten Gefahren auf Landstraßen darstellen.
Straßenschäden sind ärgerlich, aber darauf kann ich mich einstellen. Gefährlich wirds dann, wenn keine Fahrbahnmarkierungen da sind und Anfänger nicht richtig einschätzen können, wo sie wirklich fahren und demzufolge die Gegenfahrbahn zu 30% oder 50% gleich mitnutzen.
Oder Fahrzeuglenker/innen die sich (einschließlich dem Kind) mit allem möglichen beschäftigen aber nicht mit dem Autofahren und dadurch auf die Gegenfahrbahn geraten.
Gefährlich wird es auch, wenn man insbesondere zum Saisonstart nicht mehr die Motorradfahrer im Sinn hat, die schneller am Heck sein können, als einige ahnen. Oder vergessen, daß die Motorradfahrer in Kurven aufgrund der Schräglage mit dem Oberkörper der eigenen Fahrspur durchaus mal näher kommen könnten.
"Statistisch" gesehen fühlt man sich auf der Landstraße "eigenständiger" als auf der AB ... 😉
Persönlich fürchte ich die gefühlten 100 Geschwindigkeitsänderungen in einem recht kurzen Stück Landstraße gefolgt von relativ häufigen Polizeikontrollen. Es empfiehlt sich daher eh nur noch die 85 km/h zu fahren, da man manchmal gar nicht so schnell bremsen und beschleunigen kann wie es sich ändert 🙁
Ansonsten gefallen mir nicht besonders schmale Landstraßen mit ebenso besonders breiten Treckern. Teilweise muss man da schon auf die kleine Grünfläche fahren oder anhalten um nicht den nächsten Leitpfosten umzufahren oder den Graben einen Besuch abzustatten. Nicht weiter schlimm, doch man muss manche Situation etwas anders einkalkulieren als in der Stadt.
Das gefährlichste jedoch sind meiner Meinung nach die gewagten Überholmanöver. Nicht selten passiert, dass ich schon schärfer abbremsen musste, weil jemand meinte, er müsste kurz nach der Kurve auf der Gegenspur seinen Vorausfahren "mal eben" überholen. Manchmal hab ich das Gefühl das manche an einer sehr schlechten Wahrnehmung der Geschwindigkeit des Gegenverkehrs leiden. Bei den mutigen Niederländern die sich in unserem Grenzgebiet häufig aufhalten kann ich es noch (fast) verstehen, da diese an strengeren Tempolimits gebunden sind und daher hier manche Geschwindigkeit unter oder überschätzen - ist aber trotzdem keine Entschuldigung.
Du meinst wohl eher nicht allzu breite bzw. besonders schmale Landstraßen. 😆 Die Geschwindigkeitsänderungen nerven auch extrem. Insbesondere wenn sie die Blitzer gleich hinter dem Schild mit dem reduzierten Tempo aufstellen.
Die Landstraße ist der gefährlichste Ort im Straßenverkehr
Sie sind oft schmal und unübersichtlich außerdem gibt es viele Raser die einem das Leben schwer machen wenn man das Tempolimit einhält
Es gibt auch zu viele (unnötige) Kurven die den Verkehr bremsen
Aber den Wildwechsel sehe ich als sehr geringe Gefahr, wenn man aufpasst, Tempo anpasst und dann gegebenfalls bremst dann wird bis auf einen Schaden am Auto (den die Teilkasko bezahlt) nicht viel passieren
Wenn man natürlich versucht auszuweichen ist man selbst Schuld
Im Gegensatz zu Landstraßen sind Autobahnen sehr sicher und man kann oft so schnell fahren wie man will außerdem sind sie im Winter meistens geräumt
Man braucht nur sehr wenig zu lenken und wird nicht durch langsamere Fahrer ausgebremst
Definition von Unfall (Quelle: Wiki):
Ein Unfall ist ein plötzliches, unvorhergesehenes, zeitlich und örtlich bestimmbares, unfreiwilliges und von außen einwirkendes Ereignis, bei dem eine Person einen Schaden erleidet. ...
Unfallursache ist in den meisten Fällen menschliches Versagen oder Fehlhandlung.
Jepp oder mangelnder technischer Zustand bzw. Defekt (Reifenplatzer) ist auch eine Möglichkeit. Die Zahl der Fahrzeugen mit Mängeln ist nach einem Absinken durch die AWP aber wieder angestiegen, da viele Leute aus Geldmangel und/oder Geiz wichtige sicherheitsrelevante Reparaturen aufschieben.
Und einige wissen auch nicht, wie sie im Falle eines Reifenplatzers reagieren müssen und verreißen das Lenkrad z.B.
Mal abgesehen von den Fahrkenntnissen im Herbst. Viele unterschätzen da auch schattige Waldgegenden bzw. feuchtes Laub auf der Straße.
Technischer Zustand ist menschliches Versagen. Defekte sind ein plötzliches, unvorhergesehenes, zeitlich und örtlich bestimmbares, unfreiwilliges Ereignis.
Was ist dann ein Reifenplatzer ?? Und absichtlich verschobene sicherheitsrelevante Reparaturen ist bei mir kein menschliches Versagen sondern Vorsatz.
Ein vorsätzlicher Unfall ist kein Unfall, sondern eine geplante (und durchgeführte) Tat. Bei einer nichtdurchgeführten Reparatur geht man davon aus, keinen Unfall zu verursachen. Die Motivation ist eine andere.
Ist egal, die Definition deckt alles ab. 😉
jaja, "traue niemals einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast"...
Statistiken sind das einfachste Mittel, um Leute zu überzeugen, man muss nur wissen, wie man die Fakten darstellt, um das zu erreichen, was man möchte.
"60% aller Verkehrstoten sterben auf Landstraßen."
Ja, und wie viel % vom Deutschen Straßennetz machen Landstraßen aus? Wie viel % aller PKWs sind auf Landstraßen unterwegs? Erst wenn die Fragen geklärt sind, kann man behaupten, Landstraßen seien die unsichersten.
🙄🙄
Man man man, das ist wieder eine nichtssagende Statistik!
Hier ganz interessant, was auf unseren Bundesstraßen sowie Autobahnen los ist. Ich denke, die Werte sind nicht zu überbieten von den allermeisten Regionalstraßen.
Es hat einen Grund, warum an diesen Stellen (Autobahn und Landstraße) das größte Verkehrsaufkommen ist. 🙄