Volkswagen spart Millionen und erreicht vorzeitig Umweltziele
Autohersteller schonen Ressourcen und sparen Geld
VW, Daimler und BMW wollen umweltfreundlicher arbeiten. Im Volkswagen-Konzern ist man dabei seinem Ziel sehr nahe - drei Jahre vor dem eigentlich Soll.
Wolfsburg - Klimaschutz in der Autoindustrie bedeutet nicht nur Stickoxid-, Feinstaub- und CO2-Reduzierung bei den Fahrzeugen. Auch für die Produktion oder beim Recycling von Altautos braucht es umweltschonende Lösungen. Deutschlands Autohersteller haben sich daher Umweltziele in die Bilanzen geschrieben. Das Schöne daran: Sie sparen dadurch auch Geld.
Mitten im "Dieselgate" hat ausgerechnet der VW-Konzern gute Fortschritte bei der Erreichung der Umweltziele gemacht. Zwar lagen Wasserverbrauch und Lösungsmittelemissionen Ende 2015 noch unter dem Soll, dafür lagen CO2-Ausstoß leicht und Abfall weit über dem Ziel. Die Energie schafft eine Punktlandung. Gerechnet wird der Aufwand pro produziertem Auto. Insgesamt hat VW damit schon drei Jahre vor dem ursprünglichen Ziel fünf zentrale Umweltkennziffern in Summe um 25 Prozent unter das Niveau von 2010 gedrückt.
Die Kosten sinken
In Wolfsburg lenkt Prozessoptimierer Peter Bosch das Thema. Bosch wirbt dabei für Pragmatismus: "Dem Thema Ressourceneffizienz haftet manchmal eine gewisse esoterische Ebene an. Es geht eher darum, ganz handfest einfach zu 'machen', wenn auch nach einem festen Plan." Dabei habe Ressourcenschonung meist auch finanzielle Effekte. "Ökologie zahlt sich dann ganz oft auch ökonomisch aus", sagt der 42-jährige Diplom-Ingenieur und -Kaufmann. Laut Bosch hat das Umweltprogramm bei VW seit 2010 weit mehr als 100 Millionen Euro eingespart - mit Investitionen, die sich zum allergrößten Teil schon amortisiert haben.
BMW setzt auf erneuerbare Energien
Bei BMW gibt es ähnliche Ansätze. Das Basisjahr ist bei den Münchnern 2006, Zieljahr 2020 - in diesem Korridor soll der Ressourcenhunger pro gebautem Wagen um 45 Prozent sinken. Bei den CO2-Emissionen sind schon 46 Prozent erreicht, wie ein Sprecher berichtet. Neben dem Wasserverbrauch (31 Prozent) liegt der Energieverbrauch mit bisher 36 Prozent noch unter dem Sollwert für das Jahr 2020. Zuletzt 2015 gelangen noch knapp 3 Prozent Energieeinsparung gegenüber dem Vorjahr.
Auch bei BMW lässt der Spareffekt zwei Seiten profitieren, etwa bei der Energie. "Die damit einhergehende Reduzierung der Energiekosten bei mittelfristig steigenden Energiepreisen leistet einen spürbaren Beitrag zur Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit", sagt der Konzernsprecher. "Seit 2006 haben wir mit Ressourceneffizienz in der Produktion in Summe mehr als 158 Millionen Euro eingespart."
Langfristig plane BMW, weltweit ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen einzusetzen. Änderungen im Wirtschaftlichkeitsplan und mögliche neue Amortisierungshürden würden dabei laufend überprüft. So stecke BMW etwa nur dann Geld in Projekte wie Windkraftanlagen, wenn sich diese langfristig tragen und die Perspektive dazu nicht stirbt.
Recycling bei Daimler
Daimler will beispielsweise den Energieverbrauch seiner Autosparte von 2015 bis 2022 um 25 Prozent herunterschrauben. Allein die Kosten für Umweltschutzanlagen des Konzerns beliefen sich zuletzt auf rund 100 Millionen Euro pro Jahr. 91 Prozent der Abfälle verwertet Daimler weiter, falls sie nicht gleich im Vorhinein vermieden werden können.
"Bei Umweltthemen erlauben wir uns mitunter auch eine etwas längerfristige Amortisierung", sagt VW-Prozessoptimierer Peter Bosch. "Die niedrig hängenden Früchte sind zwar inzwischen geerntet, aber auf der anderen Seite ist auch unsere längerfristige Pipeline so voll, dass wir wissen: Wir können die Umwelt immer weiter entlasten."
Kein Licht in der Werkhalle
Dabei sei der Wissenstransfer zwischen den Werken und Regionen keine Einbahnstraße. "Auch Deutschland lernt zum Beispiel von Indien. Etwa, dass Roboter auch ganz hervorragend ohne Licht arbeiten können. Wir hatten hier oft gleißend helle Hallen auch in den Abschnitten, wo nur Roboter waren. Das sah zwar toll aus, aber das Arbeitsergebnis der Roboter ist auch ohne die Festbeleuchtung dasselbe", sagt Bosch.
Das Thema Umweltbilanzen bleibt den Herstellern gerade mit Blick auf alternative Antriebe erhalten. Laut VW entfallen derzeit drei Viertel des CO2-Ausstoßes auf die Gebrauchsphase eines Autolebens. Wenn der Strommix nur grün genug ist, könnte dieser dicke Batzen bei E-Autos komplett entfallen. Umso maßgeblicher wäre dann die Produktion.
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Quelle: dpa
Wenn ich die Zahlen richtig deute, dann ist BMW schon weiter mit seinen Umweltzielen und der erreichten Ersparnis, als VW 🙄
Daher sollte die positive Schlagzeile doch eher BMW gelten, oder?
Nein. Anhand der präsentierten Zahlen kann man dazu nichts sagen. Man müste dafür erstmal schauen wie die Bilanz für das jeweilige Referenzjahr war. So können wir nicht sagen wer schon zum Startjahr eine bessere Bilanz hatte - da sind große Unterschiede erwartbar.
Man müsste fairerweise die Bilanz für vergleichare Fahrzeuge (z.B. Golf, 1er, A-Klasse) für genau ein Jahr berechnen - ich fürchte auch mit Blick in die Nachhaltigkeitsberichte erhältst du keine Antwort darauf.
@all
Im Artikel klang es schon durch: Die Motivation ist sicherlich eine finanzielle. Dennoch sehr löblich wenn es mal ohne zusätzliche Gesetze von selbst geregelt wird. So sollte es laufen - statt rumzujammern man bräuchte billigeren Strom weil sonst der Standort Deutschland in Gefahr sei einfach den Stromverbrauch senken. Und ja - sehr viele größere Betriebe könnten etwas an ihrer Effizienz ändern.
Wenn der Absatz zurück geht spart man auf jeden Fall an allem. 😆
alles nur Marketing blabla, was sich für die Bevölkerung gut anhört, aber wer hat den diese Ersparnisse überprüft ?, es kann jeder Hersteller sagen wir haben Energie und Wasser und sonst was in so und so vielen Prozent eingespart, ob das dann auch stimmt, werden wir nie erfahren,
und ausgerechnet VW ist auch dabei um ihr Image wieder aufzupolieren, na ist ja klar das sie ihre Ziele schon fast komplett 3 Jahre vor dem Soll erreicht haben,
mit oder ohne Manipulation ?oder waren die Ziele gar nicht so hoch angesetzt,?
das gleiche mit dem CO² Ausstoß und Spritverbrauch, auf dem Papier wurde in den letzten 10 Jahren von allen Herstellern enorm sparsame Motoren auf den Markt gebracht, aber in der Realität ist der unterschied bei weitem nicht so groß wie auf dem Papier,
deswegen finde ich diese Meldung hier zwar schön und gut, aber Freudensprünge werde ich deswegen nicht machen, da es eben nur zahlen sind die uns von den Herstellern schmackhaft gemacht werden, und die niemand nachprüft
das ist ein trug Schluss das BMW weiter sei, BMW hat als Basis das Jahr 2006 genommen, und VW 2010, somit hat BMW ein höheres einspar potenzial, aber deswegen hat BMW unterm strich nicht mehr gespart, man müsst eben bei VW auch als Basis 2006 nehmen, oder BMW 2010, dann könnte man besser vergleichen, aber das wollen die Hersteller doch gar nicht, sonst würde man gegenüber des Konkurrenten schlechter da stehen, oder warum glaubst du gibt Daimler keine Zahlen zum besten, weil es eben bisher keine positiven gibt, von 2015 bis 2022 wollen wir 25 % einsparen, wie hoch war den der Ausstoß 2015, damit wir uns ein bild machen könnten,
Die jeweilige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, welche den Konzern-Jahresabschluß testiert.
Bei dieser Schlagzeile "Volkswagen spart Millionen und erreicht vorzeitig Umweltziele" kann man nur den Kopf schütteln, da fehlen mir echt die Worte. VW manipuliert Fahrzeuge und bläst zusätzlich Millionen Tonnen von CO2 in die Luft und wird hier gelobt, weil man weniger Licht in den Fertigungshallen braucht und damit im Jahr ein paar lächerliche Kilo CO2 einspart.
Das ist ungefähr so, wie wenn ein Kinderschänder 50,- Euro in die Kinderhilfe spendet und dafür dann öffentlich noch gelobt wird...
Wow, was für Neuigkeiten. 😆 Im Grunde gehts bei den meisten Aktionen darum, Geld zu sparen. Wer weniger Ressourcen verbraucht, gibt auch weniger Geld aus. Ganz nebenbei wird die Umwelt geschont und man kann schönes Marketing betreiben. 😉
Aber ich habe so das Gefühl, dass andere früher dran waren. 😆
Die haben schon in den 80ern angefangen Wasser wieder zu verwenden.
https://www.greenbiz.com/.../...chieves-zero-landfill-waste-all-plants
http://world.honda.com/group/production/sites/saitama/index.html
http://www.toyota-global.com/sustainability/report/vehicle_recycling/
http://www.toyota-global.com/.../sr15_11_e.pdf
Toyotas "Challanges" mit vielem bunten Marketing-blub. 😆
http://www.toyota-global.com/.../
Definitiv. Hier hinkt der Wolfsburger Konzern seinen Konkurrenten eindeutig hinterher.
Ihr werdet euch mit euren CO2 Wahn noch alle das Genick brechen waehrend die Welt um euch zerstoert wird...
Resourcen sparen und Autos bauen passt nicht ganz zusammen. Nichtmal wenn wir alle auf Citroen 2CV umsteigen...
Pete
Wie soll das gehen?
Da "nur wir" das machen, ist das ein Alleinstellungsmerkmal und jeder, der (warum auch immer) darauf Wert legt, kommt an "uns" nicht vorbei.
Das sind Kunden, von denen "wir" sehr gut leben und würden wir diesen "Wahn" nicht betreiben, diese Kunden nicht hätten.
Wenn wir diesen "Wahn" nicht mehr betreiben, die Lücke, in der "wir" ganz hervorragend sitzen, hätten wir auch nicht mehr eben genau diese für uns hervorragende Lücke. Ein Beenden dieses "Wahns" würde "uns" das Genick brechen 😉
Wenn es passiert, dann wird das so oder so passieren, egal ob wir unseren "Wahn" nun betreiben oder beenden. Aber selbst wenn man fatalistisch ist, kann man es sich doch bis zum großen Gongschlag bequem machen 😆