Pkw-Markt: Leichter Dämpfer für die Autoindustrie
Autohersteller verkaufen im April weniger Pkw
Nach einem guten Jahresstart stockt der Autoabsatz. Die Branche bleibt aber zuversichtlich. Denn aus ihrer Sicht hat der Rückgang allein mit dem Kalender zu tun.
Flensburg - Nach einem starken ersten Quartal sind im April in Deutschland wieder weniger Autos verkauft worden. Die Zahl der Neuzulassungen sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,6 Prozent auf 274.100, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Montag in Flensburg mitteilte.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass es wegen Ostern in diesem Jahr im April einen Verkaufstag weniger gab als im Vorjahr. Rechne man diesen Effekt heraus, bleibe ein leichtes Plus, hob der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) hervor.
VW, Audi und Mercedes im Minus
Unter der geschrumpften Nachfrage litten vor allem die deutschen Hersteller. Marktführer VW kam im April auf 60.523 Neuzulassungen (minus 4,9 Prozent), Audi auf 25.796 (minus 1,8 Prozent) und Mercedes auf 25.717. Ebenfalls weniger Kunden als im Vorjahr fanden BMW, Opel und Ford. Lediglich Porsche konnte um 21,8 Prozent auf 2.770 Verkäufe zulegen – wohl auch ein Effekt des neu auf den Markt gebrachten Einstiegs-SUV Macan.
Gewinner des Monats war Mazda mit einem Plus von 35 Prozent auf 3.796 Neuzulassungen. Auch Jeep, Land Rover, Nissan und Skoda konnten zweistellig zulegen. Bei Chevrolet hingegen herrscht nach dem angekündigten Marktaustritt weiter Kundenmangel. 387 Neuzulassungen bedeuten ein Minus von 86,2 Prozent.
Milder Winter trug zur Erholung bei
Trotz des mauen Aprils ist die Bilanz nach vier Monaten positiv. Von Januar bis April wurden in Deutschland 985.900 Autos neu zugelassen, das sind 2,9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zu der Erholung habe auch der milde Winter in diesem Jahr beigetragen, hieß es beim VDIK. Im Mai sei weiteres Wachstum zu erwarten.
Der Verband der Autoindustrie verwies zudem darauf, dass der Auftragseingang aus dem Inland im April um vier Prozent gewachsen sei. Zudem erhole sich allmählich der wichtige westeuropäische Markt. Seit Jahresbeginn liefen in Deutschland 1,97 Millionen Autos vom Band, 7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Gut jeder fünfte neu zugelassene Wagen war laut Kraftfahrbundesamt im April ein Volkswagen, jeweils etwa jeder zehnte ein Audi oder ein Mercedes. Zuwächse gab es bei Wohnmobilen, Oberklasse- und Geländewagen. Die meisten Neuwagen zählten jedoch wieder zu den Segmenten Kompaktklasse und Kleinwagen.