Wie Fahrassistenten Rentner mobil halten könnten
Autonomes Fahren statt Fahrverbot für Rentner
Die Gesellschaft wird immer älter - und damit auch ihre Autofahrer. Häufig sind Senioren mit plötzlichen Gefahrensituationen überfordert. Können sie mit Hilfe von Fahrassistenten und den Fortschritten im Bereich des Autonomen Fahrens, dennoch weiterhin am Straßenverkehr teilnehmen?
Stuttgart/Berlin - Es passierte vor gut einem Jahr: Ein Mann über 80 fährt mit seinem Auto in eine Fußgängerzone im südbadischen Bad Säckingen. Er rast in eine Menschenmenge vor einem Café, weil er Gas und Bremse verwechselt - zwei Menschen kommen ums Leben, 27 werden verletzt.
Unfälle wie diese sorgen für Schlagzeilen, im Anschluss häufen sich fast reflexhaft Forderungen nach strengeren Prüfungen oder gar Fahrverboten für ältere Menschen. Und auch eine andere Frage steht im Raum: Wären sie vermeidbar, wenn in Zukunft das Auto selbst die Kontrolle übernehmen könnte? Experten sind skeptisch.
Statistiken von Unfallforschern der Versicherer zeigen, dass das Risiko, einen Unfall zu bauen, für Autofahrer ab 75 Jahren steigt. Gleichzeitig wird die Zahl der Menschen, die sich in diesem Alter hinters Steuer setzen, angesichts des demografischen Wandels in den nächsten Jahrzehnten steigen. Zum einen werden die Menschen älter, zum anderen haben mehr Frauen einen Führerschein. Und Frauen werden im Schnitt älter als Männer.
Grundsätzlich ist die neueste Technik als Hilfe gedacht: Neben den schon bekannten Parkassistenten, die die Fahrzeuge in schmale Lücken manövrieren, halten die Fahrzeuge den Abstand zum Vordermann, sie legen bei Hindernissen eine Notbremsung ein oder warnen vor Verkehrsteilnehmern im toten Winkel.
Das notwendige Gesetz liegt schon bereit
Der Gesetzgeber ebnet nun auch den Weg für weitreichendere Hilfestellungen. Am Freitag hat das Gesetz zu computergesteuerten Autos von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) den Bundesrat passiert. Es
soll einen Rahmen setzen, damit in Autos künftig Computer Fahrfunktionen übernehmen dürfen. Der Fahrer soll dann die Hände vom Lenkrad nehmen können - nur im Notfall muss er jederzeit wieder Steuer und Bremsen bedienen können.Kann das helfen? Ältere Menschen hätten oft Schwierigkeit mit dem Schulterblick und der Einschätzung des rückwärtigen Verkehrs, sagt etwa der Leiter der ADAC-Verkehrspolitik, Ulrich Chiellino. Fahrzeugsensorik könne beispielsweise das Einfädeln oder Überholen auf der Autobahn unterstützen. Allerdings machten ältere Autofahrer Fehler vor allem in komplexen Situationen etwa auf Kreuzungen oder auf Landstraßen. Bis Autos hier die Kontrolle übernehmen, dürfte es noch dauern. Denn die neuen Funktionen werden bislang vor allem für die Autobahn entwickelt.
Einen größeren Nutzen misst Chiellino dem so genannten Notbremsassistenten zu, der Kollisionen mit Fußgängern verhindern soll. "Diese Nothaltefunktion kann auch verhindern, dass ein Fahrzeug unkontrolliert weiterfährt, wenn der Fahrer einen Herzinfarkt oder Schlaganfall am Steuer erleidet", sagt der ADAC-Experte.
Wer sich im Alter noch was sagen lässt
Doch entscheidend wird sein, wie intuitiv die neuen Systeme zu bedienen sind. Zwar gibt es noch keine größeren Untersuchungen, wie ältere Menschen auf sie reagieren. "Allerdings darf man vermuten, dass die Affinität zu Assistenz- oder neuartigen Navigationssystemen im Alter eher restriktiv sein dürfte", sagt Karin Müller, Leiterin des Fachbereichs "Mensch und Gesundheit" beim Prüfkonzern Dekra. Sie geht davon aus, dass es an der notwendigen Aufgeschlossenheit für neuere Technik hapern wird. Zudem nehme die Bereitschaft, Gewohnheiten zu ändern, mit dem Alter ab.
Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer, erwartet, dass die Probleme in den nächsten Jahren eher zunehmen. Denn erstmal wird der Mensch im Auto die Verantwortung behalten. Und
die Assistenzsysteme, bei denen der Fahrer nach geplantem Gesetz jederzeit eingreifen können muss, können seiner Einschätzung nach ältere Menschen überfordern. Denn die "Warnkaskade" - blinkende piepsende Anzeigen, die dafür sorgen, dass der Mensch rechtzeitig eingreife - sei schon für jüngere Menschen nicht einfach zu erfassen.Selbst auf Fahranfänger sieht Dekra-Expertin Müller eher mehr als weniger Lernbedarf zukommen. So könnte der Umgang mit automatisierten Fahrfunktionen Teil der Ausbildung und Führerscheinprüfung werden. Einfacher dürfte es erst dann wieder werden, wenn das Auto irgendwann einmal die volle Kontrolle übernimmt. Doch das wird dauern, so Müller: Das vollautonome Fahren, in dem wir alle nur noch Passagiere seien, bleibe "auf längere Sicht Zukunftsmusik".
Quelle: dpa
um auf die Frage des Artikels einzugehen: Ja autonomes Fahren kann bei dieser speziellen Gruppe helfen. Aber nur dann, wenn der Fahrer nicht mehr eingreifen kann. Ansonsten isses Perlen vor die Säue, denn diese Gruppe versteht wohl diese Technik gar nicht.
ich möchte als Kunde immer noch selbst entscheiden was ich benötige. Der immer steigende Zwang, Assistenten zu kaufen ist absolut nervig. Häufig sind Spur- oder Tote-Winkel-Piepser in höheren Ausstattungen inklu. oder werden in Paketen mit auferlegt.
Für die breite Masse ist das auch irrelevant denn mit jeder "Erleichterung" lehnt sich der User wieder ein Stück weiter zurück und wird unaufmerksamer.
Das Technik niemals die Fehlerquelle "Mensch" ausschalten wird, zeigt die Brummerfahrer Szene jedesmal eindrucksvoll wenn man wieder ungebremst in ein Stauende fährt.
wenn es Assistenten sind, die nicht bedienbar sind, sondern heimlich, still und leise im verborgenen ihren Dienst tun, ist das okay.
Aber viele Senioren sind mit irgendwelchen technischen Einstellungen meist überfordert und kriegen nichtmal Sender ins Autoradio programmiert, geschweigedenn ein Navi programmiert oder einen Parkassistenten dazu, automatisch in die Parklücke zu fahren.
Ich denke bei sowas immer an meinen Schwiegervater, 69, Rentner, technisch komplett unbegabt.
Der kann seinen C-Max mit Automatik fahren, bedienen eher weniger. Mit allem, was über gasgeben, lenken, bremsen hinausgeht, ist er überfordert und ruft mich zur Hilfe. Seinen Parkassistenten hat er noch nicht ein einziges mal genutzt, weil er keine Ahnung hat, wie... Radio musste ich ihm einstellen, damit er es nur noch ein- und ausschalten kann. Und er schafft es trotzdem andauernd, die Sender zu verstellen und sein Tastenhandy (Smartphone rafft er nicht) aus der BT-Programmierung zu löschen.
Klimaautomatik hat er zum Glück nicht ...
ein Musterbeispiel dafür, dass ein Auto voller Assistenten nicht jedem Senior was nutzt 😉
Oh yeah!
Helping hands!
Man sollte Führerscheine nur bis Maximal zum 59 Lebensabend zulassen sodass alle Führerscheine mit beginn des 60. Lebensjahr ungültig werden !
Dann sollte der Führerschein nur nach einer Gesundheitsprüfung und eines Eignungstest sowie einem Sehtest und ein Fahrlehrer sollte dem Probanden Testen ob dieser noch in der Lage ist selbständig ein Fahrzeug zu Führen ! immer mehr Ältere Autofahrer verursachen schwere Unfälle !
Außerdem sollte jeder Autofahrer der einen Unfall Verschuldet, diese Prozedur über sich ergehen lassen !
Ferner sollte jeder Unfallwagen der nicht mehr Fahrbereit ist seine Hauptuntersuchung verlieren, und nach einer Instandsetzung sofort zur HU Prüfung erscheinen, heute hat es in unserem Ort einen Schweren Unfall gegeben der durch einen Autobumser Verursacht wurde !
eine unübersichtliche Kreuzung wo Rechts vor Links gilt hat dieser Autobumser mit seinem Kompagnon ausgenutzt. Sein Pech eine Video Anlage hatte den Vorfall aufgezeichnet ...
Autobumsers Fahrzeug war nur Notdürftig zusammen Geschustert ! Von außen HUI von innen PFUI ...
PS die Videoanlage wurde Installiert weil vor dem Hause öfter eingebrochen wurde (Bankfiliale) Geldautomat schon 2x Gesprengt ...
VW hat einen Assistenten genau für diese Konsumentengruppe konzipiert.
Emergency Assist
Ich möchte zitieren.
"Emergency Assist unterstützt in besonderen Gefahrensituationen." - Ist ja auch ab dem Moment des Einsteigens unseres 85-jährigen Fahrzeugführers notig. 😉
"Das System überwacht die Aktivität des Fahrers." - Welche Aktivität? 😉 Da rührt sich wenig bei unserem "Probanden".
"...Gsaspedal, Bremse und Lenkung ..." - Reagiert das Ding auch, wenn Willi (Bj. 1929) das Gaspedal als Bremse benutzt und gerade dabei ist, aus der nächstgelegenen Eisdiele ein Drive-In zu machen?
"Der Fahrer reagiert nicht." - Ach nee? Echt jetzt?
Mal Spaß beiseite, ich finde solche Systeme gut! Sehr gut! Eigentlich muss das zur Pflichtausstattung werden.
Für Rentner, Ja. Für mich, Nein.
Wenn ich dann mal soweit bin, würde ich mich freuen, wenn mein Auto mich fährt.
Es ging hier doch um eine ganz andere Thematik: Du bist 60 und musst deinen Führerschein abgeben (wie von "BMW_Dr" gefordert). Damit verlierst du deinen Job, deine Selbständigkeit und bist auf fremde Hilfe angewiesen. Angenommen, es gäbe technische Hilfsmittel, dieses Problem hinauszuzögern - würdest du diese nutzen?
Eigtl gehts ja eher darum, ob sich dieser Punkt, der glücklicherweise kaum bereits mit 60 zu fürchten ist, durch technische Möglichkeiten des Fahrzeugs tatsächlich hinauszögern lässt. Die Antwort ist allerdings: nein, dank der unzureichenden rechtlichen Grundlage, wie sie momentan noch gilt, ist das nicht zu erwarten. Auch ein Senior müsste jederzeit bereit sein, korrigierend einzugreifen. Genau das ist ja in diesem Szenario nicht gewährleistet.
Technik mit Zielgruppe Senioren wird ihre Zielgruppe finden, die können das bezahlen, die wollen es sich leisten, um so länger "sicherer" zu fahren. Und die haben Zeit sich die Technik drauf zu schaffen. Was sie zu den liebsten Kunden beim Händler macht. Generiert Umsatz, macht die Kundschaft zufriedener, alles paletti. 😉
Falls ... ja falls die Technik (a) so super toll funktioniert wie versprochen und (b) entlastet statt neuen Streß erzeugt.
Jeder Autofahrertyp ist anders, die Jüngeren sind m.E. anpassungsfähiger, die Älteren laufen in ihrer Spur.
Mein Schwiegervater ist bis Mitte 80 gefahren, meine Schwiegermutter bis Anfang 80, der Nachbar um die 80, der fährt noch. Die Vielfahrer schaffen es eher, schätze ich, weil die Routine hilft. Wer im Leben wenig gefahren ist, für den bietet Technik nur Scheinsicherheit.
ABS und ESP sind nachweislich unfallmildernd bis unfallverhindernd. Bereits ein automatischer Tempomat und Spurassistent muss verstanden werden und "integrierbar" sein in die vorhandene Fahrroutine.
Der Staat wird reagieren, sobald die (steigende) Unfallstatistik bei Rentnern das gebietet, dann wird es auf Verordnung einen medizinischen Test und ggf. ein Fahrtest geben, aber keinesfalls ein Autonomes Fahrzeug auf Rezept. Wer einen Führerschein ausüben darf, muss jedes Fahrzeug der Klasse/Gangschaltung fahren können. So meine Meinung.
Noch haben wir keine autonomen PKWs, aber schon viele Autos der Oberklasse mit jedweder Assistenztechnik. Fahren diese Fahrer sicherer wegen der Technik oder aufgrund ihres defensiven Fahrstils? Bitte unterschieden nach Nicht-Rentnern und "Rentnern", großzügig ausgelegt in Richtung Altersgruppe mit statistisch signifikanten Einschränkungen der Reaktionsschnelligkeit. 😉
Der Mensch lässt sich zu leicht einlullen von vermeintbarer Sicherheitstechnik, weil sie meistens funktioniert liegt die Gefahr in der Annahme sie würde hundertprozentig funktionieren. Das kann Jüngeren mindestens so schnell passieren wie Älteren. Siehe Smombies. Immerhin ist die Gefahr bei Rentnern durch Smartphones beim Autofahren abgelenkt zu werden reduziert.
Technik sehe ich als Hilfe, aber mitnichten als Lösung.
den Fahrassistenten gibt es doch schon lange, hat doch auch einen eigenen Namen, ist ganz einprägsam, nennt sich TAXI
Was kommt als nächstes, der Autoauffinder für Demente?
Zu den genannten Problemen kommt dazu, dass vermutl. die Insassen regelm. einen Herzinfarkt erleiden werden, weil dann das TL/RG ausgereizt wird wenn der Verkehr es zulässt...
notting
Im Grunde stimme ich dir zu, bis auf dass man durchaus noch Autos ohne viele Assistenten kaufen kann.
notting
Carfinder Apps gibt es schon ewig.
Aber genau diese Zielgruppe haben die Autobauer im Auge, die alten die gerne mobil sind, und vor allem die Kohle dafür haben.
Ab 60 oder so entspr. das Alter ungefähr dem Prozentsatz, zu dem die entspr. Altersgruppe die Hauptschuld für einen Unfall trägt...
Pass auf, dass du da keine Leute diskriminierst bzw. überflüssige Kosten aufbürdest:
- Warum soll ich einen Automatik-FS machen, wenn ich einen Schalt-FS habe? Man braucht max. eine kurze Einweisung (also z. B. nicht zweifüßig fahren, sondern den linken Fuß abseits der Pedale abstellen).
- Viele PKW sind für div. Leute unbenutzbar gebaut, weil man z. B. nicht gleichzeitig an die Pedale kommt und über's Lenkrad schauen kann oder die Leute zu groß sind.
- Was ist mit Pedalgas vs. Handgas (Trikes (galten bis Anfang 2013 als PKW) bzw. Roller (ist beim PKW-FS mit drin) bzw. Behindertenumbauten)? Soll man nicht das Handgas-Fzg. eines behinderten Bekannten fahren können, wenn der gerade nicht kann?
- Uralt-Fahrzeuge die Choke, Zwischengas beim Schalten etc. brauchen benutzt heute fast keiner mehr. Und die, die's tun, werden sich ggf. einweisen lassen um das Fzg. nicht kaputtzumachen.
Full ACK.
notting