Fünf europäische Städte wollen Fußgängerzonen ausbauen
Autos raus aus der Innenstadt
Verglichen mit der Größe des Straßennetzes für Autos sind Fußgängerzonen in europäischen Städten winzig. Doch künftig sollen sie in vielen Metropolen die gesamte Innenstadt umfassen. Fünf Beispiele.
Köln - Autos stinken, nehmen Fußgängern den Platz weg und stören auch noch das Stadtbild. Kommunen in aller Welt setzen daher auf drastische Maßnahmen gegen den wachsenden Fahrzeugverkehr – allen voran Peking, wo die Megastaus schon seit Jahren nicht nur mit Zulassungs-Lotterien, sondern auch mit tageweisen Fahrverboten bekämpft werden. Fast schon skurril etwa mutet der Zwangsstopp anhand der letzten Zahl auf dem Kennzeichen an; an einigen Tagen dürfen nur Autos mit geraden, an anderen nur solche ungeraden Nummern fahren. Doch auch in Europa gewinnen solche Aktionen an Popularität. Wir haben die fünf größten Städte mit Auto-Stopp-Plänen gesammelt.
Madrid (3,17 Millionen Einwohner)
„Fußgänger zuerst!“, heißt es in Madrid seit rund zwei Jahren. Autos hingegen sollen möglichst aus dem Stadtzentrum verschwinden. Schon heute dürfen in bestimmten Bezirken nur noch Anwohner oder Inhaber einer Parkberechtigung fahren. Aktuell umfasst das Sperrgebiet rund 3,5 Quadratkilometer – etwa die Größe des Central Parks in New York. Künftig soll das Gebiet noch einmal um rund ein Viertel wachsen. Parallel zum Aussperren von Pkw soll die Zahl der Buslinien ausgebaut werden.
Paris (2,24 Millionen Einwohner)
Frankreichs Hauptstadt hat gute Erfahrungen mit kurzfristigen Fahrverboten. Die erste Auflage im Frühjahr 2014 hat die Luft- und Lebensqualität deutlich verbessert. Damals durften keine Autos fahren, deren Nummernschild mit einer ungeraden Zahl endete. Im September 2015 gab es eine Wiederholung der Aktion, künftig soll das regelmäßig erfolgen. Die Pläne der Bürgermeisterin gehen jedoch noch weiter. So sind für 2020 ein generelles Verbot von Dieselautos und die Beschränkung der Fahrterlaubnis auf Anwohner und Lieferanten in bestimmten Vierteln angedacht.
Mailand (1,32 Millionen Einwohner)
Die zweitgrößte Stadt Italiens will ihr historisches Zentrum langfristig zur kompletten Fußgängerzone machen. Starten will man zunächst mit der Piazza della Scala vor dem weltberühmten Opernhaus, dann sollen weitere Plätze folgen und langsam zu einer Riesen-Fußgängerzone zusammenwachsen. Dadurch soll auch die Schönheit der Stadt neu erstrahlen, die sich in der ästhetischen Wahrnehmung oft im Schatten anderer italienischer Metropolen wähnt. Bei der Umsetzung helfen sollen auch die guten Erfahrungen, die man bereits mit der Stadtmaut und Fahrverboten für alte Autos gesammelt hat.
Brüssel (1,14 Millionen Einwohner)
Europas Hauptstadt zählt auf dem Kontinent zu den stauträchtigsten. Die Kommune plant daher, einen der zentralen Boulevards komplett für den Autoverkehr zu sperren. Dadurch würde eine der wichtigsten Achsen in der Innenstadt rund um den bevölkerten Grand Place/Grote Markt zur Fußgängerzone. Ob das Vorhaben durchdacht ist, ist jedoch umstritten. Kritiker befürchten eine Verlagerung des Verkehrs auf andere Straßen – und in der Folge noch mehr Staus.
Oslo (640.000 Einwohner)
Schon 2019 sollen keine privaten Pkw mehr in der Innenstadt der norwegischen Hauptstadt fahren dürfen. So zumindest sehen es noch nicht weiter bekannte Pläne der Verwaltung vor. Im Gegenzug soll der Öffentliche Nahverkehr ausgebaut und das Radwegenetz verbessert werden.
Kritik gibt es wie in allen genannten Städten vor allem von den örtlichen Händlern, die Umsatzeinbußen befürchten, wenn die Kundschaft nicht mehr direkt am Geschäft parken kann. Zahlreiche Studien legen aber auch eine gegenteilige Sichtweise nahe. Vor allem in den USA haben Städte gute Erfahrungen mit den dort erst seit kurzem populären Fußgängerzonen gemacht: Häufig lassen die Leute sogar mehr Geld in Restaurants, Boutiquen und Bars als zuvor.
Gibt es dann in den Innenstädten nur noch 1 Euro läden, wie es jetzt schon häufiger der Fall ist? Einfach weil die meisten Leute für ihren Einkauf das Auto benutzen (vieles kann man zu Fuß auch schlecht tragen, wie den Wocheneinkauf)
😕😕🙄🙄 ..vor 20 Jahren vielleicht noch, ja. Aber heute "stinkt" da doch nichts mehr
Klar, laßt sie doch machen und eines stillen Todes sterben.
Dann sieht man in den Innenstädten keine Menschen mehr, die nicht gut zu Fuß sind, keine Alten, keine Behinderten. Also nur noch "bereinigtes" Publikum.
Die Innenstädte veröden, das Kino läuft in den Einkaufszentren an den Randbezirken ab, wo es alles gibt, das es in den Innenstädten auch gibt.
Warum sollte man es sich als Älterer antun, für den Einkauf kilometerweit zu laufen, Einkäufe zu schleppen, und noch überzogene Parkgebühren zu zahlen?
Naja, ob das was bewirkt? Die Staus verschieben sich dann nur ein Stück, verschwinden aber nicht.
Und was ja auch schon angesprochen wurde: Was sind da für Läden, die man bis jetzt noch mit dem Auto anfahren kann, später aber nicht mehr? Könnte für manche Läden den Konkurs bedeuten...
Doch doch warmlaufende Benziner und Diesel rel. oft auch warm noch ziemlich heftig
Also wenn ich hinter einem Diesel stehe, dann stinkt es teilweise schon gewaltig!
Ihr seid beide weder in den 80er noch in den 90ern unterwegs gewesen. 😆 DAS hat gestunken. 😆 Da kommt doch heute nur ein warmes Lüftchen raus
Das wird die Touristen freuen, den Einwohner eher nicht. Dafür freut es dann die Einkaufzentren am Stadtrand über das mehr an Kunden.
Ganz einfach: Nein!
Der Ruß hat nachgelassen, aber stinken tun sie noch immer...
..wenn der Filter gerade abbrennt, riecht es ein wenig scharf, ja. Aber das ist ein besserer Witz im Vergleich zu vor 15 Jahren.
Nunja, kannst ja mal vorbeikommen und einen meiner alten Trecker aus den 70/80ern kalt starten...ich mach derweil die Garage von außen zu und komm dann in 5 Minuten wieder...viel Glück 😆
Neben dem ansehnlichen Atompilz aus Ruß, der da zur Decke steigt will ich gar nicht wissen, was die alles noch so rausblasen.
Dagegen ist ein Euro5-TDI ein Luftkurort.
Bei meiner ollen Kawasaki geht's eigentlich. Man merkt warum die aromatischen Kohlenwasserstoffe so heißen, wie sie heißen, aber sonst geht's.
Gut, aber davon ab. Momentan gilt eben das Dogma "Auto raus aus den Städten". In den 60/70ern hätten sie dafür am liebsten jeden Feldweg 4-spurig ausgebaut. Mal schauen, was in 20 Jahren so geht.
Der Versandhandel wird nix dagegen haben.
Das ist genau das Ding. Es ist immer wieder erstaunlich wie es die Medien schaffen, bestimmte Kühe durch's Dorf zu treiben. Mein persönliches Highlight: dieses oder jenes Auto welches diese oder jene Menge CO2 ausstößt, ist eine "Dreckschleuder". Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen in einer ruhigen Minute...
Du sagst es! Sie stinken noch immer, bloß anders! Ich finde die "Duftmarke" der "modernen und sauberen" Diesel weitaus übler, als die der Uralt-Diesel. Die neuen haben so ein gasig-stechendes, -wortwörtlich- atemberaubendes Aroma.
@dodo32:
Ich frage mich, ob die "Medien" allesamt totalverblödet sind, oder ob an dem bösen Wort, das mit "L" anfängt und mit "ügenpresse" (bzw. "ügenmedien") endet, nicht doch etwas mehr dran ist, als alle zugeben (wollen).
Nun, ich denke, dass die Meldungen je nach Medium und dem anzusprechenden Publikum, eher stark gekürzt werden bzw. vereinfacht werden. Bei "Dreckschleuder" werden die Menschen eher hellhörig als bei 100 Gramm CO2 und einem Text der sich über 2 DIN A4 Seiten erstreckt und die Fakten beleuchtet. 😉 Und genau aus diesem Grund, "stinken" die Autos heute wie verrückt! Da kommt massig "Dreck" (CO2) aus dem Rohr... 😉. Da das bei vielen nicht mehr zieht geht es jetzt an die Stickoxide. Millionen sind daran schon elendig zugrunde gegangen aber Raucher leben gesund, die ziehen sich mit jedem Zug zwar ein vielfaches an Feinstaub und sonstigen Schadstoffen rein aber andere, die das nicht tun, atmen Bruchteile dessen ein und werden daran zwangsläufig verenden. Also blaue Plakette und alles wird gut. War ja bei der Einführung des G-Kat ähnlich. Wenngleich diese Maßnahme tatsächlich einen durchaus spürbaren Effekt hatte.
Natürlich muss und soll die Entwicklung weitergehen - keine Frage! Aber die Argumente..., 🙄