Oldtimer-Wertentwicklung: Trends von Mobile.de
Autos statt Aktien
Seit Jahren werden Autoklassiker als Wertanlage gepriesen. Jetzt belegen Focus Online und Mobile.de das mit einer Studie. Wir sagen, wem die Anlage wirklich Rendite bringt.
München/Berlin – Es klingt so einfach. Und manchmal ist es das auch. Wer 2010 einen Ferrari Testarossa (Bj. ab 1984) für die damals üblichen durchschnittlich 56.000 Euro gekauft hat, dessen Vermögen könnte in den vergangenen fünf Jahren um ca. 100.000 Euro gewachsen sein – ohne, dass er viel dafür getan hätte.
Der durchschnittliche Marktwert eines solchen Autos liegt heute bei mehr als 150.000 Euro und damit 136 Prozent höher. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die die Online-Plattform Mobile.de zusammen mit Focus Online veröffentlicht. Grundlage für die Ermittlung ist eine aktuelle Auswertung von den Daten der Autohandel-Plattform aus den vergangenen fünf Jahren. Auch MOTOR-TALKer begleiten das Thema "Autos statt Aktien" seit einigen Jahren intensiv.
Der Kult-Ferrari aus Miami Vice zeigt sich als eine der besten automobilen Aktien der vergangenen Jahre. Ähnlich verhält es sich mit anderen Klassikern. Der Porsche 911 der ersten Baureihe stieg im durchschnittlichen Wert um 45 Prozent von 62.200 auf 90.300 Euro. Die Pagode von Mercedes (W113) legte um 79 Prozent von 39.200 auf 70.400 Euro zu, der Volkswagen T1 sogar um 458 Prozent von durchschnittlich 9.900 auf 53.100 Euro.Bei Alltags-Klassikern gibt es kaum Rendite
Malte Krüger, Geschäftsführer von Mobile.de, fasst die Entwicklungen zusammen: „Sportwagen eignen sich sehr gut als Wertanlage. Selbst der schwächer motorisierte Porsche 912 verzeichnete in den vergangenen Jahren einen kräftigen Preiszuwachs. Alltagsautos wie der Opel Kadett liegen nicht hoch in der Gunst der Käufer und eignen sich eher als Liebhaberstücke.“
Denn bei Brot-und-Butter-Klassikern fällt die Rendite nach wie vor schlecht aus. Opel Kadett (minus 33 Prozent, von 5.300 auf 3.500 Euro) und Opel Rekord (minus 38 Prozent, von 9.600 auf 5.800 Euro) oder VW Golf (minus 40 Prozent, von 3.500 auf 2.100 Euro) fallen als Wertanlage durch. Zwar bescheinigt die Untersuchung einigen Modellen, die durchschnittlich günstiger als 10.000 Euro sind (BMW E30 Cabrio und Kombi oder Mercedes Strich-8), positive Wert-Entwicklungen. Trotzdem sollten Interessierte vorsichtig sein.
Interessierte sollten auf die Kosten achten
Entscheidend für eine Wertsteigerung sind Variante, Ausstattung und Motorisierung. Selbst bei einem Mercedes Strich-8 (plus 186 Prozent, von 4.200 auf 10.900 Euro) bleibt der Ertrag gering. Wird das Auto bewegt, fallen innerhalb von fünf Jahren enorme Kosten für Steuern, Versicherung, Parkplatz, Kraftstoff und Wartung an. Steht das Auto ausschließlich, kostet der (sichere) Stellplatz Geld und Standschäden können die Rendite schlucken.
Teure Restaurierungen oder Ersatzteile verursachen weitere Kosten. Vom durchschnittlich zu erhoffenden Gewinn von 6.700 Euro bleibt dann wenig übrig. Wer zusätzlich eine Werkstatt beauftragen muss, kann das Geschäft vergessen. Wer selber schraubt, sollte dafür keinen Lohn erwarten. Generell vermehrt sich Geld im automobilen Aktiengeschäft schneller, wenn bereits viel davon vorhanden ist.
Quelle: Focus Online, Mobile.de
Und die Kosten zur Erhaltung des Fahrzeuges übersteigen nicht selten den Wertzuwachs
Ich frag mich, ob die heutigen Modelle nach so langer Zeit auch wieder an Wert gewinnen oder eher zur Wegwerfware werden. Dass die Oldtimer viel Charme haben, ist aus meiner Sicht unbestritten. Die heutigen sind aber so vergänglich und ich habe das Gefühl, dass diese später, wenn sie dann mal Oldtimer sind, nicht diese Emotionen wecken können.
Ist aber nur meine Meinung.
Das wundert mich aber schon, dass der /8 durch die Decke geht und der W123 stagniert.
Während manche Klassiker völlig überbewertet werden, gibt es eine ganze Reihe unterbewerteter Fahrzeuge... Letztendlich sehe ich meinen Oldtimer aber nicht als Renditeobjekt. Gedanken an sowas würden mir die Fahrt vermiesen - ich genieße einfach nur das Fahrgefühl, fertig. 😊
/8 im 2er Zustand sind extrem selten, die meisten sind bestenfalls Zustand 3 und bringen dann auch keine 10000 Euro beim Verkauf, das Angebot an gut erhaltenen 123ern ist weitaus besser, gerade die letzten Baujahre waren blechmäßig sogar nicht schlecht .
Ich würde so ein Fahrzeug im Alltag aus Leidenschaft eher fahren las es Rendite-Objekt dann zu betrachten...😆
Wobei hängt natürlich dann vom Fahrzeug ab einen Flügeltürer, würde ich dann nicht mehr als Alltags Fahrzeug bewegen😎
Ich finde es richtig gut wenn mein von mir gefahrener und mit viel Liebe und Aufwand gepflegter Oldie im Laufe der Jahre einen Wertgewinn hat, da hat man dann wenigstens das Gefühl das man sein liebes Geld nicht ganz umsonst aus dem Fenster wirft .😊
Jay Leno meint dazu passend: Wenn man kauft, was einem selbst sehr gut gefällt, bestehen beste Chancen, dass es auch anderen gefällt. Und wahrscheinlich hat er Recht.
Ich denke schon, jede Generation (meine sind halt Fahrzeuge 1990-2000, meine Kindheit) hatten ihre "feuchten" Träume.
Grundregel stimmt schon, relativ selten zur Brot und Butter Version + top Motorisierung sind die Zauberwörter.
Ich finde ältere Fahrzeuge schon schön, muss sie aber nicht besitzen, sind halt nicht aus meiner Zeit.
Meine Kindheitsträume kann ich mir aber schon in 10-30 Jahren als Klassiker in der Garage vorstellen, wie z.B. BMW e36 Alpina B8, Alfa 155 V6 u.s.w.
Und so wird die nachfolgenden Generation sich wieder aus ihrer Kindheit evtl. Träume als Hobby anschaffen. Und wenn es der Golf VII GTI ist.🙄😆😆
Also, da bleibe ich doch lieber beim schnellen Sekundenhandel... anstelle mir einen Wagen über Jahre in den Auto-Humidor zu stellen und völlig unflexibel auf einen mir gut gesonnenen Zeitgeschmack zu hoffen.
Ein Auto ist zuerst einmal zum Fahren da. Mein Auto soll fahren. Und wenn es dann zufällig mal eine Wertsteigerung erfährt und ich es ohnehin verkaufen wollte... dann ist es auch nicht schlimm.
Ich habe alle meine Autos zu recht guten Preisen verkauft. Einige davon wären jetzt - 15 Jahre danach - auch im Wert gestiegen.
Eine Studie/Auswertung, wo in der Liste ein "VW Golf Erdbeerkörbchen" gelistet ist (siehe letztes Bild des Beitrages), kann man doch nicht wirklich ernst nehmen!!!🙄
Für die Pagode wäre W113 die richtige Bezeichnung!
Beim Golf GTI wird zwischen Mk1 und Mk2 unterschieden (was soll das sein?) und bei anderen weiß man nicht mal, um welche Typenreihe es sich handelt (z. B. BMW M3).
Und dass beim 911er die 996-Reihe einen ganz anderen Wert(zuwachs) hat, als die 993er, braucht man wohl eigentlich auch keinem erklären!
Stimmt und außerdem sollte das Auto stets im Trockenen sein und ein Dach über den Kopf haben, sonst sieht er in ferner Zukunft nicht mehr so frisch und dolle aus...
Mal sehen wann die Blase platzt... wenn sogar Motor-Talk darüber schreibt.
Das meiste was man in mobile so stehen sieht sind Mondpreise. Die Autos stehen seit Monaten.
Ich frage mich gerade eher was man so als "Alltagsklassiker" definiert bzw. wo die Alltagskiste anfängt und wo Sie aufhört. Im Prinzip ist jedes fahrende Auto irgendwo ein Alltagsgegenstand.
Wer bei einem HOBBY - und Young- / Oldtimer sind nichts anderes - immer den geldwerten Vorteil zu sehen bzw. daraufhin zu arbeiten, der sollte sich eher einen Zweitjob suchen anstatt Werte zu pflegen / erhalten.
Es its selbstverständlich ein schöner Nebeneffekt, wenn der Blechschatz plötzlich zur Goldgrube wird. Aber in allererster Linie ist er ein Hobby... eine Geldvernichtungsmachine. Entweder man liebt sie oder man lässt es. Bei einer Frau denkt ja auch keiner über Wertzuwachs und Wertstabilität nach, oder 😆 ?