Studie: 2016 haben 80 Prozent der Neuwagen Internetzugang
Autos werden zu einer App-Plattform auf vier Rädern
Bereits in wenigen Jahren soll der Internetzugang im Auto zum Standard gehören. Vor allem die Hersteller sehen in der Vernetzung ein großes Wachstums- und Gewinnpotenzial.
Berlin - Jeder deutsche Autofahrer verbringt laut einer Studie 118 Stunden jährlich im Stau - oder zumindest mit dem Umkurven der Kolonne. Wäre es da nicht schön, währenddessen entspannt im Netz surfen zu können? Oder noch besser: gar nicht erst im Stau zu stehen?
Was nach Zukunftsmusik klingt, könnte in einigen Jahren Realität sein. Denn die Autobranche drückt beim Zusammenwachsen von Fahrzeugen und Internet derzeit kräftig aufs Tempo. Nach Angaben von Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), wollen die Unternehmen in den kommenden Jahren 16 bis 18 Milliarden Euro in die Vernetzung investieren.
Bis 2016 sollen 80 Prozent der Neuwagen einen Internetzugang haben. Derzeit hätten 20 Prozent einen Internetzugang.
Von Autoherstellern zu Mobilitätsdienstleistern
Das "vernetzte und integrierte Auto" soll mit anderen Fahrzeugen und Internet-Diensten kommunizieren können. Es soll die Zahl der Staus und Verkehrsunfälle reduzieren. Mit Hilfe von Apps wird das mobile Kraftfahrzeug mit dem öffentlichen Nahverkehr, Mitfahrzentralen oder Taxifirmen verbunden. Die Autohersteller wollen sich zu "Mobilitätsdienstleistern" wandeln. Sie arbeiten dabei auch mit Internet-Konzernen wie Google zusammen.
Das völlig autonom fahrende Auto bleibt aber vorerst eine Vision. Wissmann sagte, er rechne erst in den nächsten 15 Jahren damit. Dagegen werde "hochautomatisiertes Fahren", bei dem etwa das Auto im Stau selbst agiert, bereits im Jahr 2020 verbreitet sein.
170 Milliarden Euro
Das Volumen für Bauteile und Dienstleistungen rund um vernetzte Autos dürfte sich von heute bis zum Jahr 2020 von 30 Milliarden Euro jährlich auf 170 Milliarden Euro fast versechsfachen, sagte McKinsey. Dienste wie Echtzeit-Staumeldungen, lokale Tipps für günstiges Tanken und Parken oder Online-Musikkanäle verwandelten Autos in eine Art App-Plattform auf Rädern.
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Hauptsache die Käufer gucken wenigstens ab und zu mal nach vorn...
Während der Fahr macht Internet für mich keinen großen Sinn - wer steht hat sein tastenloses Fernsprechgerät mit Internetz.
Es dürfte kaum jemanden geben, der wirklich entspannt im Stau steht. Da hilft auch die schnellste Internetverbindung nicht...
Vor allem die Hersteller sehen in der Vernetzung ein großes Wachstums- und Gewinnpotenzial.
Genau, nicht die Kunden, nur die Hersteller 🙄
Dinge, die die Welt nicht braucht... 🙄
Mein nächster Wagen wird so Mist nicht haben und auch nicht bekommen.
Kann ich ja gleich dem BND/VSA/Google melden, wohin ich fahre.
Naja... die Hersteller scheinen davon auszugehen, daß diese Features zwingend anzubieten sind, wenn man weiterhin Kunden überzeugen will.
Von mir aus kann sich der Bildschirm mit mein Smartphone Verbinden für die Freisprecheinrichtung, Navi und Eingehende SMS. Obwohl bei SMS sollte man Festlegen können welche Angezeigt werden sollen. Würde mich schon Interessieren ob ich ein Paket Abholen muss und daher ein kleinen Abstecher zur Packstation mache sollte. Finde es Ärgerlich erst Zuhause zu Merken das eine SMS Eingegangen ist von DHL.
Nur werden wohl nicht alle Apps gehen. Die für OBD2 Auslesen wird wohl bestimmt nicht gehen...
Nur wieder Gemaule hier 😉 ...
Kleine Anwendung - Podcasts, online-Radio usw. der Wahl per mobilem Internet ins Auto. Wäre doch schön.
Im Endeffekt stehen die Hersteller da aber auf verlorenem Posten.
Das Zentrum für das internet, mobile, vernetzte, irgendwie Auto kann eigentlich nur das Smartphone sein, das der Fahrer eh mit sich rumträgt.
Eine Schnittstelle und ein ordentlicher Bildschirm in der Mittelkonsole. Mehr braucht's nicht.
Irgendwelchen proprietären, verdongelten Mist können sich die OEMs auf die Platte schmieren. Das haben sie erfolgreich verpennt.
is doch cool,
dann brauchen die fahrer von elektronikschrott fahrzeugen nicht in die werkstatt wenn die hersteller wieder versuchen irgend welche fehlkonstruktionen auszubügeln.
thorsten
"Wäre es da nicht schön, währenddessen entspannt im Netz surfen zu können? Oder noch besser: gar nicht erst im Stau zu stehen?"
Ja, erlebe ich fast täglich, wenn Leute im Stau und zähfliessendem Verkehr und dabei auf den Fahrradstreifen ziehen, wo man gerade überholt. Macht riesen Laune, wenn die Leute überfordert sind beim Surfen zu fahren. Die Unfallzahlen werden auch steigen, jede Wette.
Ganz tolle Vorstellung, wenn es Zukunft eher schlimmer als besser wird.
Na ich hoffe, du macht dein Handy/Smartphone immer schön aus, wenn du unterwegs bist. Wieso eigentlich, interessiert sich der BND für dich?🙄
Das, bzw. die Art der Unfälle ...das ist bereits jetzt zu merken, das "wird" nicht erst, das "ist" schon.
EDIT: Nebenbei zeigt sich dabei, es wird im Grunde aufgegeben, das Fahrzeug im eigentlichen Sinne weiter zu entwickeln. Jetzt wird die Netzwerktechnik rein gedrückt, nachdem bei den letzten Modellwechseln es
eh fast nur noch um mehr Assistenzklimbim, Kostereduktion durch Baukasten, downsizing NEFZ Schöngerechne, Crashnorm-Diktat Anpassung usw. ging. Aber echte Entwicklungssprünge
am eigentlichen Auto wie von den 60ern zu den 80ern usw. erkenne ich nicht mehr.
Man sollte in Pflegeprodukte zwecks Werterhalt von vorhandenem investieren. 🙄
Ich sitze selbst viel und durchaus auch gerne am Rechner. Ich sitze auch gerne im Auto, oder vor allem
auf dem Motorrad...aber bitte nicht immer alles gleichzeitig, da kommt Grütze bei raus.
Da gebe ich Dir Recht...wenn ständig Fahrzeuge ohne erkennbaren Grund von der Fahrbahn abkommen oder noch schlimmer, in den Gegenverkehr geraten.
Du Missverstehst das, die Leute fahren nach Rechts um eine Rettungsgasse Frei zu halten. Was kann der Autofahrer dafür das die Behörde den Radweg auf die Straße gesetzt hat, ohne genug Raum dafür zu schaffen.