Europas Top-Geldverbrenner
Autos wie Streichhölzer am Geldschein
Was haben der Renault Laguna, der Jaguar X-Type und die erste Mercedes A-Klasse gemeinsam? Ihre Hersteller haben mit jedem verkauften Auto Tausende Euros verloren.
New York - In Zeiten der Verkaufskrise köcheln die meisten Autohersteller nach diesem Rezept: Kosten runter, und vor allem: Mit neuen Produkten neue Absätze generieren. Das kann aber auch mächtig in die Hose gehen: Eine Grafik der New Yorker Börsenanalysten Sanford C. Bernstein listet auf, welche Modelle der europäischen Autoindustrie die größten Verluste einbrachten.
VW hat es ja: Phaeton und Veyron
Drei der 10 Top-Geldverbrenner stammen aus dem VW-Konzern, und VWs Groschengräber haben eine Gemeinsamkeit: Es handelte sich um ambitionierte, vor allem aber teure Projekte. Mit dem VW Phaeton wollten die Wolfsburger Erfolg in der prestige- und margenstarken Oberklasse – am Ende standen unterirdische Profite.
Beim Bugatti Veyron waren Verluste kalkuliert. Ferdinand K. Piëch wollte und bekam das stärkste Serienauto der Welt. Der Preis: astronomische 4,6 Millionen Euro Verlust pro verkauftem Auto, wenn man Verkaufserlöse ins Verhältnis zum Entwicklungs-, Produktions- und Vermarktungsaufwand setzt.Sind Autokäufer zu konservativ?
In der Mehrzahl besteht die Liste nicht aus ehrgeizigen Preziosen. Vielmehr aus Fahrzeugen, die Neues probierten, aber zu wenig gekauft wurden.
Das trifft auf den Smart Fortwo zu. Den Audi A2, mit Kugeldesign und Drei-Liter-Verbrauch. Oder den Peugeot 1007, einen unkonventionellen Microvan mit großer Schiebetür. Und natürlich auf Mercedes‘ erste A-Klasse, die am Anfang umkippte. Der Nachrüst- und Marketingaufwand sprengte danach den Rahmen.
Weitaus erfolgloser als Daimlers Start in die Kompakt-Klasse war ein Renault der Oberklasse: Der Vel Satis kostete Renault (nicht den Käufer) pro Auto 18.710 Euro. Bei 64.000 gebauten Einheiten bildet er das Schlusslicht in der Tabelle der größten Groschengräber.
Stichwort Entwicklungen, die viel kosten und kaum gekauft werden. Viele aktuelle Elektroautos werden sich wohl bald an prominenter Stelle einreihen ins Ranking der Verlust-Meister. Wir sind gespannt.
Quelle: The Economist, Sanford C. Bernstein
Am gespanntesten bin ich, wie sich die finanzielle Situation von Tesla die nächsten Jahre enwickelt ...
Ist ja kaum zu glauben, danke für die Info.
VW sollte an der Reisleine ziehen und den Veyron einstampfen, wenn der VAG pro Fahrzeug 4,6 Millionen Euro Verlust pro Fahrzeug macht.
Langsam ist klar, warum Bugatti versucht immer wieder zusätzliches Geld mit Sondereditionen Geld anzuschaffen.
Kleinvieh macht macht auch Mist, bei den Gesamtbilanzen.
Wenn die VW-Fahrer da die Einsparungen zu Gesicht bekommen, wie ungedämmte Türen bei einen Soundsystem was 1200 Euro kostet, ist das Verarsche.
Der eine leistet sich die Formel 1, der andere Rally und/oder einen Phaeton usw..
Auch glaube ich das die meisten "Technologieträger" und "Zukunftsautos" den Hersteller odentlich Geld kosten. Sei es ein e-up, XL1, ein Ion oder (anscheinend jetzt nicht mehr) früher ein Prius.
Schlimmer finde ich es lediglich bei Serienautos also wenn z.B. ein Astra Geld kosten würde oder, wie hier, ein Smart es tatsächlich tut ! Ich meine diese Hersteller "leben" ja davon.
Die sind über den Berg. Die haben derzeit nur ein Problem. Wie steigert man die Produktion und das ganz schnell.
Für 2013 restlos ausverkauft.
Für die 1,7 Milliarden Euro Verlust, die Bugatti VW kostet, könnte man eine neue Golf-Generation entwickeln.
Oder was wirklich anders sinnvolles tun. BMW hat z.B. 3 Milliarden ins i-Project gesteckt. Und sie werden daran verdienen.
Piech muss eigentlich doch mal weg. Winterkorn will jedes Fahrzeug selber fahren, bevor es auf den Markt kommt. Davon merkt man nichts.
Die BG Verluste sind doch VW egal, höchstens ein Billiges Abschreibeobjekt😉 Da hat VW schon mehr an "Vergnügungssteuer" an die Betriebsräte bezahlt, nicht zu vergessen die ganzen Lobbyistenkosten und Politikergeschenke alias Beratungshonorar...
Damit hast du sicher recht deswegen schrieb ich ja: Einige leisten sich die Formel 1 andere solche Autos. Ein Bugatti ist sicher mit das unnötigste Auto welches es gibt, da sind wir uns einig.
Aber es ist ja auch nicht so das andere Projekte bei VW darunter leidern würde. Elektroauto (mag man davon halten was man will, ich halte nichts davon) oder Plug In (schon besser) sind ja auf dem Weg. Zusätzlich scheint man in den neuen Golf viel Geld investiert zu haben (ich suche gerade einen Nachfolger für unseren 6er und schaue u.a. auf den neuen, aber auch auf andere Kompakte und Vergleiche deswegen viel). Piech geht ja auch bald aber der Mann hat sicher viel für die Deutsche Automobillanschaft getan. Das sollte man auch nicht vergessen .. also gönnen wir dem alten Mann seinen Spaß 😉.
Auch beim i-Projekt sehe ich noch so richtig keine Aussicht auf Gewinn. Eine vernünftige Hybridstategie wäre mir hier lieber geswesen und es gab / gibt auch tolle Ansätze mit den Active Hybrid .. aber Toyota macht es einfach derzeit besser. Das "reine" e-Auto bzw. ein darauf getrimmtes Auto (i3) sehe ich im Moment er als Lückenfüller und Marketinggedöns (gilt auch für den XL1 etc.) und ich befürchte das es Audi und VW demnächst auch besser umsetzen, nämlich mit 0815 Autos (Plug In A3/Golf/Passat) und das kommt mir sicher nicht leicht über die Finger 😉.
Es bleibt spannend ...
Mal so nebenbei: Ich find den Phaeton 100x schlimmer als das Bugatti Projekt 😉 .. und die Audijaner bestimmt auch.
und eins darf auch nicht vergessen werden die Schmiergelder
für Auto Blöd & co.
Der XL1 (Megahässlich) wird höchstens von einer Handvoll Freaks gekauft, ansonsten wohl eher ein Groschengrab....
Aber völlig wurscht, das Geld wird mit Golf,Polo, Passat und Co verdient!
Die Entwicklungskosten für den kleinen Rollstuhl mit Kabine und Hilfsmotor (Smart Fortwo) müssen ja immens hoch gewesen sein. 😆
Rufus
Luxusautos bzw. Supersportwagen darf bauen wer will, aber dann eben doch wieder nicht.
Etwa dann, wenn man sich Volkswagen nennt. Das Geld ist weg, für immer verbrannt.
Selbst wenn es Image bringt, wem denn genau? Ein Bugatti hat mit einem VW nichts zu tun, wo soll denn das positiv abfärben?
Mit dem Phaeton hast du natürlich auch Recht. Warum?
Weil VW längst ein Produkt hatte, in ihrer Konzernmutter Audi. Den A8. Würde man nur die Hälfte des Verlust von 2 Milliarden, die das Phaeton-Projekt VW einbrachte, in die Entwicklung des A8 stecken, dann hätte man vielleicht mal eine wirkliche Konkurrenz zur Mercedes S-Klasse, oder den 7er BMW.
Da hilft auch nicht mehr die steigende Nachfrage in China, nach dem Phaeton. Das Geld ist weg.
Bezahlen tut das alles der Polo-. Golf-, und Passatfahrer. Und es wird gespart, beim Kundensupport.
Piech macht reihenweise Fehler:
- Bugatti (1,7 Milliarden Verlust)
- Phaeton (2 Milliarden Verlust)
- XL1 (kostet 120.000 Euro und nicht praxistauglich)
- Schlechter Kundensupport gegenüber Marken aus Fernost
- Mangelnde Qualitätskontrolle
- Zu wenig Garantie
- Ein Tick zu teuer
Und damit nicht die Frage aufkommt, ich fahre einen aktuellen VW.
Die Liste scheint mir ziemlich unvollständig zu sein.
Lancia hat wohl mit dem Thesis einiges mehr pro Fahrzeug verbrannt, als beim Fiat Stilo
wo ist der danke button wenn man ihn braucht?
Und warum hast du einen "VW" gekauft???
Vermutlich aus dem gleichen Grund weshalb ich ein Fzg. aus dem VW - Tochterkonzern fahre😉 Nein kein BG😆
Das schlechte Abschneiden dieser Autos lässt sich für mich bei jedem Modell einfach und präzise erklären.
Der Smart ist ein reines Nischenprodukt und trotz aller Qualitäten, die er hat sowie trotz seinem "coolen" Image einfach zu teuer, um Massen zu erreichen und rentabel zu sein. Für die Mercedes-Benz AG, die sich auf zahlreichen Säulen des Erfolgs wie C-Klasse und Nutzfahrzeugen ausruhen kann, ist das jedoch irrelevant - der Smart ist mehr ein Imageträger.
Der Fiat Stilo ist trotz aller Qualitätsversprechen ein Auto gewesen, das die gute Qualität, die Fiat in den 90er-Jahren mit Autos wie dem immer weiter verfeinerten Croma, dem Marea, Bravo und Brava sowie den passablen Kleinwagen und dem Ulysse sowie den "arrivierten" Nutzfahrzeugen (Fiorino, Ducato, Talento), mit einem Fuß versemmelte. Verarbeitungsqualität und Haptik sind okay, auch die Technik ist grundsätzlich zuverlässig. Der größte Grund aber, der gegen den Fiat spricht, sind seine Elektroausfälle – der Stilo bleibt zwar selten komplett stehen und ist grundsätzlich nicht unzuverlässig, aber er hat leider genau die Probleme, die man sich als Autofahrer und erst recht nicht als preisbewusster Autofahrer definitiv vom Hals halten sollte: Seine gesamten Elektro-Bauteile sind durch die Bank berüchtigt für ihre Anfälligkeit. Zwar gibt es, das sei zur Ehrenrettung des eigentlich sympathischen und gut durchdachten Stilo gesagt, eine recht breite Serienstreuung, die besagt, dass viele Fahrzeuge keine größeren Probleme haben, aber auf der anderen Seite gibt es eben auch etliche Exemplare dieses Fiat, die mehr in der Werkstatt stehen als daheim. Kaum ein anderes Auto der Kompaktwagenklasse ist unterm Strich in der Lage, derartig hohe Kosten zu verursachen. Der Stilo dürfte angesichts seiner Qualitätsprobleme einer der am wenigsten empfehlenswerten Gebrauchten auf dem gesamten europäischen Markt sein - und war als Neuwagen nicht viel besser. Er kostete Fiat viel Image und noch mehr Geld - Garantien und Kulanzfälle nahmen überhand.
Zum VW Phaeton brauchen wir nicht viele Worte zu verlieren - ein traumhaftes Automobil mit beeindruckender Fahrkultur! Leider aber hat Herr Piech sich hier übernommen. Die Luxusklasse ist ein wankelmütiger Vogel, an der auch Opel nicht bestehen konnte, und VW als Hersteller, den viele mit biederen Familienkombis und Limousinen sowie dem "Allerwelts"-Golf verbinden anstelle mit einer Luxuslimousine - viele nahmen es VW nicht ab, so etwas zu können. Volkswagen konnte es, aber dafür blieben die Kunden aus. Der Phaeton ist sozusagen der Audi V8 der Neuzeit und vom Image her mit einem Lexus vergleichbar - eine stilvolle Wahl für Außenseiter, die nicht unbedingt das Prestige von BMW oder Mercedes brauchen, aber es sich leisten können, für das selbe Geld einen VW zu kaufen. Mehr ein Technologieträger dafür, was VW kann - und ich glaube, das wollte F. Piech eigentlich zeigen: Nämlich das, dass VW mindestens genauso viel Ahnung von Technik und Luxus hat wie die Großen von Isar und Neckar. VW wird der Phaeton nicht wirklich finanziell geschmerzt haben, schließlich baut man einige echte Erfolgsmodelle wie Polo, Golf und Passat, um nur einige zu nennen.
Der Peugeot 1007 war qualitativ mangelhaft und technisch eine Fehlkonstruktion. Der war noch nicht einmal seiner Zeit voraus oder sonst wie positiv anzusehen, sondern einfach nur "daneben". Dass der ein Misserfolg wird, war absehbar, zumal Peugeot exakt, als der 1007 kam, erhebliche Qualitätsprobleme mit allen Personenwagen außer dem 607 hatte.
Bei der Mercedes A-Klasse W168 verhagelte der schlechte Start einiges, aber am Ende ist das Modell dann doch noch erfreulich gut angekommen. Man sieht heute an fast jeder Ecke einen W168, letzte Woche stand sogar ein glutroter A160 Automatik von 1999 auf dem Schrottplatz (da merkt man erst, wie alt man geworden ist). Die aufwendige Konstruktion, das Werk Rastatt, das extra für dieses Auto umgerüstet wurde sowie die ganze Elchtest-Malaise aber kosteten so viel Geld im Voraus, dass einige Missstände noch blieben. Trotz allem hätte ich aber nicht gedacht, dass der kleine Baby-Benz hier in der Liste steht!
Der Bugatti Veyron - ein Nischenprodukt für Schwerreiche. Ehrlich gesagt habe ich so einen noch nie im Straßenverkehr gesehen, wenn ich zurückdenke. Wie dem auch sei: Das können sich nur wenige leisten - und außerdem gibt es die Maxime, dass alles nur vom Feinsten sein darf: Im Grunde war es absehbar, dass auch dieses Auto in dieser Liste auftauchen wird.
Der Jaguar X-Type hat die gesunde Basis des zuverlässigen Dauerläufers Ford Mondeo Mk3, und trotzdem schaffte es Jaguar irgendwie, diese guten Anlagen zunichte zu machen, indem der X-Type alle Serienfehler aufwies, die es nur gibt. Diese und dazu der Stellenwert, dass der typische, althergebrachte Jaguar-Kunde keine Mittelklasse akzeptiert und nur die Nase rümpft, denn der Händler Prospekte zur Werbung für den kleinen X-Type nach Hause schickt und der typische Kunde anderer Marken Jaguar für exklusiv, teuer und technisch vertrackt hält, also lieber den Mondeo-Bruder oder Ähnliches erwirbt, trugen sicherlich zum Platz in dieser Liste bei.
Der Renault Laguna ist ein erstklassiges Auto und bewies mehrfach seine Qualitäten, bis hin zum Sieg im J.D. Power-Report 2009, aber hier griffen der schlechte Ruf des direkten Vorgängers sowie das allgemein rückläufige Interesse an klassischen Import-Mittelklasselimousinen alter Schule voll zu. Ein solches Auto verkauft sich allenfalls als Gebrauchtwagen zum Schnäppchenpreis.
Der Audi A2 - ja, der war seiner Zeit einfach voraus. Mit dem Auto konnte niemand so richtig etwas anfangen. Heute, wo man weiß, wie gut er wirklich ist, wäre er zu humanen Preisen sicherlich ein Bestseller (34.000 Mark im Jahr 2000 für einen Kleinwagen waren einfach zu viel, trotz all den feinen Extras und den tadellosen Qualitäten und erstklassigen Ingenieursleistungen, die der A2 aufweist). Damals aber war er seiner Zeit voraus. Auch er galt übrigens mehr als Technologieträger denn als ernst gemeinter Versuch, einen Bestseller auf den Markt zu bringen!
Gleiches gilt für den Renault VelSatis. Dieses Fahrzeug war und ist zu speziell, um sich durchzusetzen. Zumal die Neuwagenpreise stattlich waren, trotz der serienmäßigen Vollausstattung dieses Fahrzeugs - und leider wie bei allen Renaults um 2002/2003 herum teils massive, in dieser Fahrzeugklasse nicht förderliche Qualitätsprobleme auftraten. Die Kundschaft, die noch den Safrane gekauft hatte, war zudem versorgt, zum Teil schon recht betagt oder wählte beim nächsten Autokauf eben einen Laguna, weil der VelSatis zu teuer, zu groß und zu stark geraten war. Man hätte das Konzept des Safrane weiterentwickeln sollen, aus historischer Sicht ggf. ein Fehler, dass es so nicht kam - aber so wie es kam, kam es!
Grob gesagt: Die Autos auf dieser Liste waren für mich bis auf die A-Klasse keine Überraschung.