Stuttgart: Verwaltungsgerichtsurteil veröffentlicht
Baden-Württemberg prüft "Blaue Plakette"
Das Urteil des Stuttgarter Verwaltungsgerichts zur Klage der Umwelthilfe ist nun zugestellt. Jetzt ist es an der Regierung, das Urteil anzunehmen oder anzufechten.
Stuttgart - In der Debatte um Fahrverbote für viele ältere Diesel in Stuttgart prüft Baden-Württemberg die Einrichtung einer blauen Umweltzone in Eigenregie. Diesen Weg zeigt das Verwaltungsgericht im schriftlichen Urteil zur Klage der Deutschen Umwelthilfe gegen den Luftreinhalteplan Stuttgart auf, wie Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) der "Südwest Presse" am Dienstag erläuterte. Das zur Luftreinhaltung auf zügige Fahrverbote in Stuttgart drängende Urteil des Verwaltungsgerichts liegt vor. Das Land habe jetzt einen Monat Zeit, Rechtsmittel dagegen einzulegen. Auch der "Mannheimer Morgen" und die "Heilbronner Stimme" berichteten.
"Wir werden nun die Urteilsbegründung sorgfältig prüfen, bevor wir über die nächsten Schritten entscheiden", sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Nach wie vor gibt es drei mögliche Optionen: Annahme des Urteils, Berufung oder Sprungrevision. Zwar drängt die CDU bereits auf eine Berufung, es ist aber nicht davon auszugehen, dass vor der Bundestagswahl am 24. September noch klar wird, wie das grün-schwarz regierte Land mit der Urteil umgeht.
Die beschlossenen Maßnahmen reichen nicht aus
Das Verwaltungsgericht hatte Ende Juli entschieden, dass die im Entwurf eines neuen Luftreinhalteplans vorgesehenen Maßnahmen nicht ausreichen, um die seit Jahren unter anderem mit Stickoxiden und Feinstaub verschmutzte Luft in Stuttgart nachhaltig zu verbessern. Ohne Fahrverbote könne es eigentlich nicht gehen. Das Land hatte im Verfahren versucht, mit Hinweis auf die Aktivitäten der Autoindustrie die Fahrverbote zu verhindern. Eigentlich sollte der Luftreinhalteplan am 1. Januar 2018 in Kraft treten.
Er halte die auch in der Koalitionsvereinbarung von Grünen und CDU befürwortete Blaue Plakette für das wirksamste Instrument zur Luftreinhaltung, sagte Hermann. Die auf Bundesebene verabredeten Maßnahmen von der Nachrüstung bis zum Ausbau des ÖPNV seien gut und richtig, "sie werden aber bei Weitem nicht ausreichen, um die Schadstoffgrenzwerte in den Kommunen schnellstmöglich einzuhalten". Mit der Blauen Plakette würden Diesel aus der Umweltzone ausgesperrt, welche die Abgasnorm Euro 6 nicht erfüllen. Auch etliche alte Benziner würden die Blaue Plakette nicht erhalten.
Merkel: Blaue Plakette nicht durchsetzbar
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) steht der blauen Plakette zur Luftreinhaltung in den Städten skeptisch gegenüber. Der Staat könne nur Dinge einführen, die er auch tatsächlich durchsetzen könne. "Sonst haben wir ja nichts gewonnen." Das halte sie bei der blauen Plakette für relativ problematisch, weil man dann alle Autos von Pendlern kontrollieren müsste, um zu sehen, wer eine solche Plakette habe und wer nicht. "Ich versuche erst einmal, dass wir ohne Fahrverbote auskommen. Dann brauche ich auch keine blaue Plakette", sagte Merkel am Dienstagabend bei einer Veranstaltung von "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten".
Quelle: dpa
Hmmm... die müssen es eigentlich anfechten, alleine schon, um Zeit zu gewinnen, oder?
Die blaue Plakette wird so schnell nicht hinzubekommen sein und die Alternative wären Fahrverbote mehr oder weniger ab sofort(?)
Was gibt es da groß zu prüfen? Selbstverständlich ist gegen das Urteil dieser Fauteuil Flatulisten sofort Widerspruch einzulegen. Als zusätzliche Maßnahme ist den grünen Gesinnungsgenossen die Fahrerlaubnis zu entziehen, da Sie viel zu viel Feinstaub ohne Hirnstaub mit Aktendeckeln produzieren.😊😜
Zitat aus dem Bericht :
"Das halte sie bei der blauen Plakette für relativ problematisch, weil man dann alle Autos von Pendlern kontrollieren müsste, um zu sehen, wer eine solche Plakette habe und wer nicht."
Wenn man die blaue Plakette nicht kontrollieren kann, so geben die grüne, gelbe und rote Plakette auch keinen Sinn...
Mal schauen, was nach der Bundestagswahl kommt...
Tja mit Merkel wird es keine Maut geben....oh
Aber mit Merkel wird es keine blaue Plakete geben....
Nach den Wahlen ist alles wieder vergessen, dann wird die Plakette bei nächstem Treffen beschlossen, meine Vorhersage.
Wie wär's, wenn die Damen und Herren Politiker endlich mit dieser Panikmache endlich aufhören und vor allem damit, Millionen von Autobesitzern Angst zu machen, dass sie mit ihren PKW bald nur noch auf dem eigenen Hof rumfahren dürfen.
Sinn und Unsinn der Plakette mal dahingestellt, deren Einführung und Überprüfung wäre das kleinste Problem. Geht doch bisher mit der grünen Plakette auch.
Klar, die wird selten kontrolliert, aber in meinem Dunstkreis habe ich schon von mehreren gehört, die im ruhenden Verkehr aufgeschrieben wurden.
Ich habe so den Eindruck, man hatte gehofft, aus dem Stuttgarter Urteil folgt, dass man irgendwann ab Januar 2018 mal ganz langsam schaut, ob die Massnahmen des "Dieselgipfels" nun wirklich nichts gebracht hätten.... und man hätte somit noch viel Zeit.
Nun zeigt sich wohl: dem ist nicht so (oder wäre... falls man durch Berufung auf Zeit spielt).
Schön wie die Politik immer meckert und alles doof findet... Aber Lösungen gibt es auch keine. Fahrverbote in 3, 2....
Wann gehen die Autofahrer in Deutschland eigentlich mal auf die Barrikaden gegen diesen Öko-Hetze gegen die Autofahrer und diesem Plaketten-Irrsinn.
Diese 300 Radikalen von der DUH terrorisieren eine ganze Autofahrer-Nation.
Tun sie ja auch nicht. Seit 7 Jahren fahre ich in München mit grüner Plakette herum, deren Kennzeichen nicht mehr zu dem auf dem Auto passt. Rechtlich zählt das wie fahren ohne Plakette und kostet ein Bußgeld. Aber hat es je jemanden interessiert? Nein!
Kontrollieren?
Die bauen Plaketten bekommen einen RFID Chip samt Antenne auf die Plakette und der RFID Reader kann die aus 10 Meter Entfernung auslesen.
Der nächste Step ist dann die Congestion Charge wie in
Das Problem an der Stelle wären nicht so sehr die Fahrverbote in Stuttgart (geht auch mit Öffis), aber im Umkreis würde sofort jedes Dorf diese Plakette einführen, um den Verkehr loszuwerden, obwohl es gar keine so hohe Luftverschmutzung gibt. Als Fahrer eines vor Jahren noch ach so sauberen EU5 Diesel (8 Jahre, 70.000km) wäre das schon ein Schlag ins Gesicht...und in den meisten Dörfern um Stuttgart gibt es imo keinen sinnvoll nutzbaren ÖNV
Das dachte ich mir heute auch
Ja, dafür müssen die Deutschen unbedingt auf die Barrikaden. Scheiss auf zu geringe Löhne und niedrige Renten, soziale Ungerechtigkeit usw.... Aber wenn man mit dem Diesel nicht mehr in den Städten rumfahren darf, ja dafür muß man echt auf die Barrikaden gehen!