BMW 7er (G11) 2015: Fotos, technische Daten
Bämm, Bämm, BMW - das ist der neue 7er
Ferngesteuertes Einparken, Laserlicht, Carbon-Verstärkungen, Plug-in: Der neue 7er BMW wird sparsamer, komfortabler, besser als jeder vorherige. Alles zur Premiere.
München – Die Gesichter der BMW-Männer strahlen an diesem Mittwochabend in München. Unklar ist, ob der Grund dafür wirklich die Freude über ihr neuestes Modell ist. Oder die blanke Erleichterung, dass dieser Tag endlich da ist. Der Tag, an dem BMW selbst den neuen 7er zeigt.
Nach vier unfreiwilligen Premieren im Internet enthüllt BMW heute offiziell die sechste Generation des neuen 7ers. Wenn es nach BMW geht, wussten wir schon vorher viel zu viel über Münchens neues Topmodell. Alles, was noch keiner wusste, erklären wir hier.
1. Die Preise
Nach drei unfreiwilligen Enthüllungen legte BMW selbst am Wochenende vor der 7er Premiere nach. Auf der österreichischen Website ging der Konfigurator zu früh online. Motoren und Preise für Zusatzausstattung im Nachbarland waren einsehbar. Mit der Premiere wissen wir jetzt, was die verschiedenen Versionen des 7er bei uns kosten werden. Zur weltweiten Markteinführung am 24. Oktober bietet BMW zunächst folgende Varianten an:
- BMW 730d (Langversion Ld): 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbo-Diesel, 265 PS, 81.900 Euro (87.700 Euro) Mit xDrive 85.300 Euro (Ld XDrive: 91.100 Euro)
- BMW 740i (Li): 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbo-Benziner, 326 PS, 87.600 Euro (93.500 Euro)
- BMW 750i (Li xDrive): 4,4-Liter-V8-Biturbo-Benziner, 450 PS, 107.500 Euro (112.700 Euro)
2. Plug-in für den 7er BMW
Die Sechszylinder-Motoren entstammen BMWs neuer modularer Motorenfamilie. Sparsamster reiner Verbrenner wird der 730d, der mit 4,5 pro 100 Kilometer im besten Fall 1,1 Liter weniger trinkt als sein Vorgänger und dabei sieben PS mehr leistet. Die sparsamsten Selbstzünder bei Audi A8 und Mercedes S-Klasse trinken im besten Fall 5,7 (3.0 TDI Ultra, Allrad) und 5,5 Liter (S 350 Diesel, Hinterradantrieb).Kurz nach den größeren, klassischen Verbrennern wird BMW den ersten Vierzylinder im 7er BMW anbieten. Zusammen mit einem Elektromotor bringt es der 2,0-Liter-Turbo-Benziner des Plug-In-Antriebs im 740e (auch als Le auch als XDrive) auf 326 PS. Die rein elektrische Reichweite liegt bei 40 Kilometern, die rein elektrische Höchstgeschwindigkeit bei 120 km/h. Im NEFZ soll der 7er so nur 2,1 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen.
Alle Motoren kombiniert BMW mit einer überarbeiteten Achtgang-Automatik, die ihre Schaltvorgänge auch an Navigationsdaten ausrichtet. Hinter der deutlich gewachsenen Anzahl an Nierenstäben verbirgt sich außerdem eine Luftklappensteuerung, die nur bei erhöhtem Kühlbedarf Luft hereinlässt und im geschlossenen Zustand die Aerodynamik verbessert. Zusätzlich verbesserten die Techniker den Wirkungsgrad des Allrad-Antriebs.3. Die wichtigsten technischen Neuerungen
Beim Kampf in der Oberklasse liegt stets das neueste Modell vorn. BMW macht den 7er mit einer neuen Plattform (35up) und einer einzigartigen Mischbauweise aus Aluminium, Stahl und Carbon zum leichtesten der ganz Großen. An Mitteltunnel, Seitenschwellern, A-, B-, C-Säule und Dachträgern spart der Einsatz von Carbon-Elementen schweres Blech ein.
Das „Carbon-Core“ genannte Konzept verbessert Festigkeit und Steifigkeit. Außerdem wiegt der leichteste 7er so nur 1.800 Kilogramm (740i). Das sind 100 Kilogramm weniger als beim Vorgänger (ebenfalls 740i) und deutlich weniger als bei der leichtesten S-Klasse (1.925 kg, S 400h) und dem dünnsten A8 (1.955 kg: 3.0 TDI mit Allrad, mit Frontantrieb 1.870 kg: nicht mehr verfügbar). BMW selbst spricht sogar von einer ausstattungsbereinigten Ersparnis von 130 Kilogramm.
Trotzdem wird der neue 7er mit einer Länge von 5,10 Metern (Langversion: 5,24 Meter), einer Breite von 1,90 und einer Höhe von 1,48 Metern zum größten jemals gebauten Serienmodell der Marke. Serienmäßig schweben Chauffeur und Besitzer mit Luftfederung an beiden Achsen, automatischer Niveauregulierung und adaptiven Dämpfern über die Straße. Die Allrad-Lenkung lässt sich jetzt auch mit dem Allrad-Antrieb kombinieren.Der neue 7er strahlt außerdem mit Voll-LED-Scheinwerfern. Optional bietet BMW das Laserlicht „Selective Beam“ aus dem i8 an. Es reagiert automatisch auf Gegenverkehr und bietet im 7er 600 Meter Reichweite (300 mehr als im i8).
4. Mehr (Fahr-)Komfort als je zuvor
Für BMW ist der 7er ein fahrender Spagat. Einerseits soll er mit der Konkurrenz um die Wette schweben. Andererseits soll er dynamischer sein. BMW erreicht durch die Verwendung von Carbon einen niedrigeren Schwerpunkt als beim Vorgänger und eine perfekte Achslastverteilung von 50:50.
Mit Gewichtseinsparungen an Radaufhängung, Bremsen und Rädern konnten die ungefederten Massen um bis zu 15 Prozent reduziert werden. Das soll den Neuen zum bisher dynamischsten 7er machen. Auf einer Testfahrt im Prototypen konnten wir das bereits spüren.Für das Schweben sorgt eine neues System namens „Executive Drive Pro“. Elektromechanisch angetriebene Stabilisatoren reduzieren in Kurven Wankbewegungen. Bei der Fahrt auf gerader Strecke halten sie sich zurück und geben der Luftfederung möglichst viel Bewegungsraum. Das System schaut voraus, mittels Navigationsdaten, Stereokamera und einer Analyse des Fahrstils.
Kann sich der Fahrer nicht zwischen Komfort und Dynamik entscheiden, nimmt ihm der 7er dies ab. Neben den bekannten Fahrmodi bietet er erstmals einen neuen "Adaptive"-Modus. Der reagiert unter anderem auf Fahrpedal- und Lenkradbewegungen sowie Navigationsdaten. So weiß das Auto, ob der Fahrer sportlich um die Kurve oder entspannt über die Landstraße will.
5. Die technischen Spielereien
Mit Verbrauch, Gewicht und Fahrverhalten soll der neue 7er Audi A8 und Mercedes S-Klasse überholen. Mit vielen technischen Spielereien versucht BMW, den Vorsprung auszubauen.
Als erstes Serienfahrzeug der Welt kann der 7er per Fernsteuerung einparken. Leider ist das System nicht vom Start weg verfügbar. Direkt zum Marktstart bringt BMW, als erster Hersteller, eine induktive Ladestation für Smartphones sowie die Gestensteuerung ins Auto. Per Handbewegung können Fahrer Anrufe annehmen und die Lautstärke regeln. Die Steuerung des Navigationssystems funktioniert jetzt außerdem per Touch-Funktion, die Projektionsfläche des Head-up-Displays wächst um 75 Prozent.
Für verbesserte Sicherheit sorgt ein Assistent, der Heckkollisionen vermeiden soll. Hochfrequentes Blinken warnt Fahrer, die drohen auf den 7er aufzufahren. Im Notfall werden die Gurte gestrafft, Fenster und Schiebedach geschlossen. Der Lenk- und Spurführungsassistent des 7ers arbeitet bis 210 km/h. Durch eine Stereokamera und Radarsensoren an Front und Seite erkennt er seitlich oder von hinten herannahende Fahrzeuge im toten Winkel und kann per Lenkeingriff Unfälle vermeiden.Wovon Kleinwagen-Fahrer nur selten träumen, das muss in der Oberklasse auf der Preisliste stehen: Duftbestäubung (acht Düfte), belüftete Massagesitze, beheizbare Armauflagen, einen Komfort-Sitz für hinten rechts („Executive Lounge Seating“) und ein lichtdurchströmtes Panorama-Glasdach (sechs Farben), das einen Sternenhimmel vortäuscht. Die sechste und letzte Premiere hat der neue BMW 7er auf der IAA 2015 in Frankfurt.
Update: Hier gibt es einen Vergleich des BMW 7ers mit Konkurrenten wie Mercedes S-Klasse, Audi A8, VW Phaeton, Jaguar XJ.
BMW 7er (G11/G12) - Technische Daten
Alle Modelle auch als Langversion, 740i nicht als Allrad-Version XDrive erhältlich
- Modell: 730d
- Motor: 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbo-Diesel
- Getriebe: Achtgang-Automatik
- Leistung: 265 PS
- Drehmoment: 620 Nm
- 0 – 100 km/h: 6,1 Sekunden
- Vmax: 250 km/h
- Verbrauch: 4,5 bis 4,9 Liter pro 100 km (abhängig von Felgengröße)
- CO2: 119 bis 129 g/km
- Länge x Breite x Höhe in Metern: 5,10 x 1,90 x 1,48
- Kofferraum: 515 Liter
- Gewicht: 1.800
- Preis: ab 81.900 Euro
- Modell: 740i
- Motor: 3,0-Liter-Sechszylinder-Turbo-Benziner
- Getriebe: Achtgang-Automatik
- Leistung: 326 PS
- Drehmoment: 450 Nm
- 0 – 100 km/h: 5,5 Sekunden
- Vmax: 250 km/h
- Verbrauch: 6,6 bis 7,0 Liter pro 100 km(abhängig von Felgengröße)
- CO2: 154 bis 164 g/km
- Länge x Breite x Höhe in Metern: 5,10 x 1,90 x 1,48
- Kofferraum: 515 Liter
- Gewicht: 1.800
- Preis: ab 87.600 Euro
- Modell: 750i XDrive
- Motor: 4,4-Liter-V8-Biturbo-Benziner
- Getriebe: Achtgang-Automatik
- Leistung: 450 PS
- Drehmoment: 650 Nm
- 0 – 100 km/h: 4,4 Sekunden
- Vmax: 250 km/h
- Verbrauch: 8,1- 8,3 Liter pro 100 km (abhängig von Felgengröße)
- CO2: 189 bis 194 g/km
- Länge x Breite x Höhe in Metern: 5,10 x 1,90 x 1,48
- Kofferraum: 515 Liter
- Gewicht: 1.945
- Preis: ab 107.500 Euro
- Modell: 740e XDrive (vorläufige Daten)
- Motor: 2,0-Liter-Turbo-Vierzylinder (258 PS, 400 Nm), Elektromotor (95 PS, 250 Nm)
- Getriebe: Achtgang-Automatik
- System-Leistung: 326 PS
- 0 – 100 km/h: 5,6 Sekunden
- Vmax: schneller als 240 km/h
- Verbrauch: 2,1 Liter pro 100 km
- CO2: 49 g/km
- Länge x Breite x Höhe in Metern: 5,10 x 1,90 x 1,48
Endlich mal wieder keine blöde Blechfalte über die Motorhaube, so sieht das ganze gleich viel besser und harmonischer aus. Ebenso beim neuen X1. Mit BMW gehts bergauf. 😊
Etwas große Nieren, ansonsten gefällt er mir eigentlich recht gut. Trifft jedenfalls eher meinen Geschmack als die S-Klasse. Bin mal auf den neuen A8 gespannt.😊
EDIT:
Was ich jetzt erst sehe sind diese kleinen Endrohre in den riesigen Blenden an der Heckschürze. Das hätte man auch etwas besser lösen können. Aber das scheint ja momentan Trend zu sein (Siehe u.a. bei Mercedes). 🙄
Ein tolles Auto, was sich mächtig weiterentwickelt hat und die Kernbotschaft der Marke weiterhin transportiert. Das Facelift wird sicher nochmal eins drauflegen und das ungewohnte Design verbessern. Viel Erfolg BMW!
Das mit den Endrohren hat sowohl bei BMW, als auch bei allen anderen, die dieses Designemerkmal verbauen einen ganz einfachen Grund: Abgasführende Bauteile dürfen keinen direkten Kontakt zu Karosserie-Bauteilen haben.
mfg
der Mülleimermann
Die Auspuffrohre.....und das bei einem Oberklasse-Auto, sind einfach nur peinlich.
Scheinbar muss BMW schon daran sparen.
Mit diesem Monster 3er fangen sie nie und nimmer die S-Klasse ab!
Den Titel dieses Artikels hat wohl ein Kind im Vorschulalter geschrieben.
Peinlich, peinlich.
Ist mir bekannt, sieht aber trotzdem besch***en aus. 😉
was glaubst, du wer in online "redaktionen" arbeitet ????
Ich finde ihn ganz nett.
Aber jetzt soll noch einmal was zu Audi Modellen sagen, dass sie alle gleich aussehen.
Bei BMW ist zwischen 3er, 5er und 7er auch kein Unterschied zu erkennen.
Wirklich schick, aber der Innenraum mit den "Alu" Tasten sieht wirklich nur billig aus.
Außerdem halte ich von Touch-Bedienung in einem Auto gar nichts.
Macht eine Fernsteuerung zum Einparken wirklich Sinn bei einem Auto was zumeist von Chauffeuren bewegt wird? Ich freue mich schon auf die ersten Youtube Videos von fehlgeschlagenen Versuchen 😆
Aber die Auspuffblenden sind ja mal mega peinlich.
S-Klasse, 7er und A8 nehmen sich überhaupt nichts und sind alles gute Autos. Reine Geschmackssache, was man sich kauft.
Mir gefallen die Endrohre auch nicht, aber ich wär sogar dafür diese ganz zu verstecken. Das wäre ein wenig Understatement, das dem 7er meiner Meinung nach ganz gut tun würde. Das 750i-Zeichen sollte eigentlich genug sein, um frechen Vertreter-Kombis deutlich zu machen, wer hier der Boss ist. 😆
Die Kritik an Auspuffrohren kann man gar nicht oft genug äußern und wiederholen. Ich hatte mich vor ein paar Monaten, als die ersten Bilder des neuen 7er BMWs kursierten, schon sehr darüber gewundert. Damals hatte ich noch die Hoffnung, dass es geändert wird. Offenbar sieht man es bei BMW anders.
Peinlich ist dafür wirklich das treffende Wort...