Bahn-Streik: Fünf Autos für den Preis einer Bahncard

Bahn-Streik? Wir empfehlen: Auto statt Abo

MOTOR-TALK

verfasst am Tue May 05 07:01:45 CEST 2015

In den nächsten sechs Tagen geht auf deutschen Schienen fast nichts mehr. Deswegen zeigen wir Euch, welche Autos Ihr Euch zum Preis einer Bahncard kaufen könnt.

Diese fünf Autos gibt es zum Preis einer Bahncard oder eines anderen Bahn-Tickets
Quelle: DB, Spanish Coches via Flickr, Volkswagen, Ford, Opel, Daimler

Berlin – Sechs Tage Bahn-Streik. Ja, spinnen die denn bei der GDL? Für alle Bahnfahrer, die sich diese Frage stellen, haben wir fünf Autos zum Preis einer Bahncard oder eines anderen Bahn-Tickets gesucht. Denn diese Autos fahren auch, wenn deutsche Bahnen stehen.

Unser Favorit für zahlungskräftige Bahnkunden: Ein 280 SE mit H-Kennzeichen
Quelle: Mobile.de

Bahncard 100 1. Klasse – Mercedes S-Klasse 280 SE (W126)

Bahn-Kunden wirken auf manche Autofahrer etwas retro. Warum wählt man als Fortbewegungsmittel eine überfüllte Blechröhre, die nicht mal direkt vor der Haustüre hält? Es ist ja nicht so, dass als Alternative bis heute nur das Pferdefuhrwerk bereitsteht.

Damit der Sprung ins Zeitalter des Automobils nicht allzu hart ausfällt, kann man sich für einen schönen Oldie entscheiden. Für das Geld einer 6.890 Euro teuren Bahncard 100 für die 1. Klasse gibt es eine Mercedes S-Klasse der Baureihe W126 als 280 SE. Mit sechs Zylindern, 185 PS, H-Kennzeichen und Sitzen so bequem, dass davon sogar Bahnkunden im Schlafwagen träumen.

Besser als jeder Regionalexpress: So fährt es sich im Passat B5
Quelle: Volkswagen

Bahncard 100 2. Klasse – VW Passat 2.0 (B5 GP)

Eines müssen Autofahrer zugeben. Eine Mehrklassengesellschaft gibt es auch auf deutschen Straßen. Und wenn es für ganz oben nicht reicht, dann gibt es noch den guten alten Passat.

Eine Bahncard 100 für die 2. Klasse kostet 4.090 Euro. Dafür fährt man auch heute noch wie gut gefestigte deutsche Mittelständler anno 2003: mit einem schicken Passat der Baureihe B5. Zum 2,0-Liter-Benziner mit 116 PS gibt es Leder, Navi und Xenon. Und mal ehrlich, das bietet die Bahn doch nicht mal im ICE.

BVG VBB-Umweltkarte Berlin ABC – Opel Corsa 1.0 12V (B)

Perfekt für die Stadt und mit viel TÜV aus erster Hand zu bekommen: Opel Corsa B
Quelle: Opel
Wenn die Bahn streikt, nervt das vor allem Berliner Pendler. Denn hier betreiben (oder eben nicht) die Dauerstreiker auch das städtische S-Bahn-Netz. Zusätzlich zum Winter (mit dem unvermeidbaren S-Bahn-Chaos) fahren jetzt also auch im Frühling keine Züge. Hilft nur noch der Griff zum Kleinwagen, um überhaupt in die verstopfte Hauptstadt zu gelangen.

Wir empfehlen einen Corsa B mit wenig Durst und viel TÜV. Den 1,0-Liter-Benziner gibt es in gepflegtem Zustand und aus erster Hand schon für 940 Euro. Sieben Euro mehr zahlen Berliner sonst für ein BVG-Jahresabo. Vorteil beim Corsa: Der fährt auch im Winter noch.

Bahncard 50 1. Klasse – Ford Mondeo (MK 1)

Alternative zur Bahncard 50: Ein Mondeo mit viel TÜV und noch mehr Klebeband am Heck
Quelle: Mobile.de
In unserem Bekanntenkreis ist es schwierig, jemanden zu finden, der sich eine Bahncard 50 für die 1. Klasse kauft. Die kostet nämlich mehr als doppelt so viel (515 Euro) wie das Zweite-Klasse-Pendant (255 Euro).

Umgekehrt verhält sich die Suche nach einem fahrbaren Bahnersatz mit reichlich Rest-TÜV. Für den Preis einer Bahncard 50 1. Klass gibt es zum Beispiel einen Ford Mondeo der ersten Generation: mit 1,6-Liter-Vierzylinder, 90 PS, Dachgepäckträger und viel Klebeband am hinteren Stoßfänger. Aber hey, dafür muss der Gute erst im August 2016 wieder zur HU. Und solange lässt der nächste Bahnstreik bestimmt nicht auf sich warten.

Einmal Hamburg/München 1. Klasse – VW Polo 1.4 (6N)

Ein Polo für 250 Euro? Ein GTI wird es dann jedenfalls nicht
Quelle: Volkswagen
237 Euro kostet die Erste-Klasse-Fahrt von Hamburg nach München mit der Deutschen Bahn. Wir geben zu: Wer für dieses Geld ein fahrbares Auto finden will, muss intensiv im automobilen Bodensatz lesen. Wir stießen dabei auf viele Ford Ka, einen Fiat Marea ("letze Preis!!!"), einen Renault Laguna Grandtour (ohne Heckscheibe, aber mit TÜV) und einige VW Polo.

Der Topkandidat mit Baujahr 1996 hat einen Vierzylinder mit 60 PS, Servolenkung, CD-Radio und TÜV bis Februar 2016. Leider hat er auch ein elektrisches Faltdach, das vom Vorbesitzer mit mit Silikon „gefugt“ wurde und einen Kopfdichtungsschaden: „Das Auto kann aber noch gut gefahren werden, die Heizung muss dabei eben mitlaufen.“ Ob man mit dem Polo auch wirklich in München ankommt, bleibt also irgendwie unklar. Aber im Gegensatz zur Klarheit des Bahntickets ist das ja schon mal was.

Gemütlicher fährt man mit der Deutschen Bahn jedenfalls nicht: Für den Preis einer Bahncard 100 1. Klasse bekommt man auch eine Mercedes S-Klasse W126
Quelle: Spanish Coches via Flickr
Unser Favorit für zahlungskräftige Bahnkunden: Ein 280 SE mit H-Kennzeichen
Quelle: Mobile.de
Gut erhaltene Passat der Baureihe B6 GP gibt es schon für weniger als 4.000 Euro
Quelle: Volkswagen
Besser als jeder Regionalexpress: So fährt es sich im Passat B5
Quelle: Volkswagen
Nicht ganz oben, aber besser als am Bahnsteig stehen: Passat auf Mobile.de
Quelle: Mobile.de
Perfekt für die Stadt und mit viel TÜV aus erster Hand zu bekommen: Opel Corsa B
Quelle: Opel
Dieser Corsa aus erster Hand hat noch bis Januar 2016 TÜV und sieht gepflegt aus
Quelle: Mobile.de
Mit Glück finden sich günstige Mondeo der ersten Generation in fahrbereitem Zustand
Quelle: Ford
Alternative zur Bahncard 50: Ein Mondeo mit viel TÜV und noch mehr Klebeband am Heck
Quelle: Mobile.de
Automobiler Bodensatz: Für 247 Euro bekommt man gerade noch einen Polo - mit kaputter Kopfdichtung
Quelle: Mobile.de
Ein Polo für 250 Euro? Ein GTI wird es dann jedenfalls nicht
Quelle: Volkswagen