USA planen Checkliste für selbstfahrende Autos

Barack Obama und die Roboterautos

MOTOR-TALK

verfasst am Tue Sep 20 12:36:12 CEST 2016

Jetzt greift der US-Präsident durch. Barack Obama hat in einem Zeitungsbeitrag angekündigt, teilautonome Autos in den USA stärker kontrollieren zu wollen.

Die US-Regierung plant eine Checkliste für die Sicherheit selbstfahrender Autos
Quelle: dpa/Picture Alliance

Washington - Barack Obama hat sich öffentlich in die US-Debatte um selbstfahrende Autos eingeschaltet. Am Dienstag veröffentlichte die Zeitung "Pittsburgh Post-Gazette" einen entsprechenden Gastbeitrag des US-Präsidenten.

Demnach will die US-Regierung mit einer Checkliste aus 15 Punkten für die Sicherheit selbstfahrender Autos im Straßenverkehr sorgen. Zu den Kriterien gehören Ersatzsysteme für einen eventuellen Ausfall der Technik sowie die Zusage, Daten aufzunehmen und verfügbar zu machen. "Wenn ein selbstfahrendes Auto nicht sicher ist, haben wir die Befugnis, es von der Straße zu nehmen", betonte US-Präsident Obama.

Die Hersteller müssen im Rahmen der 15-Punkte-Checkliste auch darüber berichten, wie die autonomen Fahrzeuge getestet wurden und wie sie sich nach Unfällen sowie in kritischen Situation verhalten. Zum Beispiel dann, wenn über Menschenleben entschieden werden müsse. Zu den weiteren Fragen gehören der Schutz vor Hacker-Angriffen und der Umgang mit Daten der Nutzer. Die Liste solle "nicht nur der Regierung, sondern jedem interessierten Amerikaner" zeigen, wie es um die Sicherheit bestellt sei, schrieb Obama.

Bisher kein landesweites Gesetz

Die US-Regierung strebt zugleich eine landesweit einheitliche Regulierung für selbstfahrende Fahrzeuge an. Aktuell setzen die einzelnen Bundesstaaten ihre eigenen Regeln. Während einige Staaten wie Nevada und Kalifornien bereits vor Jahren Roboterwagen-Fahrten erlaubten und damit zu einem zentralen Anlaufpunkt für Tests wurden, erwägt Chicago gerade, sie ganz zu verbieten.

Die US-Regierung hatte sich lange mit Regeln für selbstfahrende Autos zurückgehalten - unter anderem aus Sorge, starre Vorschriften könnten schnell von der technologischen Entwicklung überholt werden. Zum Beispiel wollen einige Entwickler selbstfahrender Autos wie Google oder Ford in Zukunft ganz auf klassische Steuerelemente wie Lenkrad und Pedale verzichten und die Kontrolle komplett dem Computer überlassen. Das sehen die heutigen Straßenverkehrsregeln nicht vor.

Die Regierung könne sich nicht ganz aus der Regulierung von Innovationen heraushalten, weil sie für Sicherheit sorgen müsse, argumentierte Obama. "Außerdem zieht nichts schneller die Bremse bei der Innovation an, als wenn die Öffentlichkeit das Vertrauen in die Sicherheit neuer Technologien verliert." Zugleich versprach der US-Präsident eine flexible Politik, die sich mit Innovationen weiterentwickeln werde.

 

Quelle: dpa