Spielzeugauto-Crashtest: Mit 200 km/h gegen die Wand. Video
Barbies Traumauto schlägt Ferrari, Wies- und Weihnachtsmann
Bei diesem Crashtest gibt es keine Sterne, aber trotzdem einen Star: Barbies Traumauto hielt dem Einschlag mit 200 km/h besser Stand als die anderen Spielzeugautos.
Vaufellin, Schweiz – Der Nachwuchs wünscht sich zu Weihnachten ein Spielzeugauto, der Onkel dagegen hätte mit einem maßstabsgerechten Modell eines Sportwagens garantiert Freude? Adventzeit ist eben Autokauf-Zeit, auch im Spielwarenland. Und wie bei den "Großen" zählen die Kauf-Kriterien Marke, Optik, Preis. Was sträflich vernachlässigt wird: Die Sicherheit, zum Beispiel bei einem Frontal-Crash mit 200 km/h.
Gut, es gibt dafür ja auch keine Informationsquellen. Bis jetzt. Rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest 2017 fuhr das Schweizer Dynamic Test-Center gängige Spielzeugauto-Modelle vor die Wand.
Supersportler enttäuschen
MOTOR-TALK ist vom Abschneiden des Wiesmann enttäuscht. Lange Motorhaube gleich viel Knautschzone? Mag grundsätzlich stimmen, ist aber bedeutungslos, wenn beim Einschlag nicht einmal das Heck ganz bleibt. Die Harley Davidson hielt dem Crash dagegen überraschend gut stand. Auch, wenn das Santa Claus garantiert anders sah.
Der Ferrari Enzo zerstreut seine zwölf Lego-Zylinder in alle Richtungen. Dafür liegen hier die Chancen auf eine Reparatur sehr gut, denn als Ersatzteilspender kann zur Not eine gebrauchte Lego-Ritterburg herhalten. Bislang äußerte sich Maranello nicht zum Abschneiden des Supersportlers. Wir erwarten, dass die Italiener auf das ebenso schlechte Ergebnis des Lego-Konkurrenten Porsche 911 GT3 im ADAC-Crashtest verweisen. Beim massigen Müllwagen könnte zumindest die hinterste der drei Achsen überlebt haben.
Klarer Sieger ist für uns eine Blondine mit blauem Cabrio. Gut, das Wrack des offenen Fiat Punto geht nun weder als Traumauto von Barbie noch von Ken durch. Doch hätten wir bei einem Kleinwagen ohne C-Säule Schlimmeres befürchtet.
Quatsch? Stimmt, nicht alle schaffen die 200
Was? Dieser Test ist doch Quatsch? Wir wissen, was ihr meint: Komplett unrealistisch, weil viele der Modelle die 200 km/h gar nicht schaffen. Klar, kein Problem für Wiesmann und Ferrari. Ein Müllwagen dagegen hat sicher keine Chance. Dazwischen wird es kniffelig: Das Punto Cabrio schafft laut Datenblatt 170 km/h - wenn sich Barbie für den 1,6-Liter-Motor bei diesem Modell der ersten Generation entschied. Wir denken: Wer ein Traumhaus und zahlreiche Roadster besitzt, leistete sich die Top-Variante. Und modifizierte sie womöglich noch weiter, vielleicht hatte Ken noch einen Turbolader liegen.
Für Harleys sind Spitze 200 keine Selbstverständlichkeit. Schon gar nicht mit diesem Rider: Der Weihnachtsmann ist mit Zipfelmütze, wallendem Mantel und Rauschebart aus aerodynamischer Sicht ein Alptraum. Und mit seinen Proportionen für Top-Speed-Experimente eher ungeeignet. Rentiere wissen, was wir meinen. Ganz unabhängig vom CW-Wert empfehlen wir Santa Claus bei künftigen Motorradtouren einen Helm anstelle der Mütze. Ansonsten schaffen es womöglich gar keine Spielzeug-oder Modellautos unter den Weihnachtsbaum. Außer das Christkind fliegt sie zum gekippten Wohnzimmerfenster herein. Nur bitte nicht im roten Rettungs-Heli aus dem Video.
Der schöne Lego Ferrrari 😮
Manchen Leuten muss ja schon extrem langweilig sein. 🙄
Das Spielzeug hätte man lieber irgendeinem Kindergarten oder hilfsbedürftigen Familien schenken können.
Du könntest ja auch deinen Mercedes gegen ein Lada tauschen und vom Differenzbetrag einem Kindergarten dafür Spielzeug kaufen.
Es gibt Millionenfach sinnfreies Zeug oder sinnfreie Tests, wo man die getesteten Produkte besser anderweitig verwenden könnte...
Eine komplett hirn- und sinnlose Aktion.
Mal was anderes. Und anstatt sich über die "verschwendeten" Spielzeuge aufzuregen, sollte man mal drüber nachdenken, was man alles mit verschwendenten Steuergeldern Gutes in Kindergärten anstellen könnte...
Das ist aber auch ein Unding, dass es Lebewesen gibt, die Ressourcen nur zu ihrer Belustigung verbrauchen.
Als Kommentator bei MT verfolgt man mit dem Stromverbrauch beim Verfassen eines Kommentars natürlich ein höheres Ziel und ist damit natürlich ein viel besser Mensch.
Du weist weder, was ich beruflich, noch in meiner Freizeit mache. Woher willst Du also wissen, das ich niemanden unterstütze? Erst vor der eigenen Haustüre kehren!
Dann nenn mir doch mal einen der Millionen sinnfreien Tests! Die meisten haben nämlich durchaus einen Sinn, den man nur auf den ersten Blick nicht unbedingt sieht. Aber Spielzeug mit 200km/h zur allgemeinen Belustigung an die Wand hauen ist wirklich Unsinn. Vielleicht sollte man das ja mal Kindern und Eltern zeigen, die sich so Spielzeug nicht leisten können. Was die wohl dazu sagen werden.
So ist es 😉
Bevor ich ob der sinnlosen Zerstörungswut im Keller weiterlache:
Wirklich besorgniserregend finde ich den Test mit dem Weihnachtsmann, dessen Überlebensfähigkeit offenbar gar nicht gegeben ist. Immerhin muss der durchschnittliche Weihnachtsmann auf seinen Etappen weitaus höhere Geschwindigkeiten erreichen, um pünktlich liefern zu können. Umso wichtiger ist da die Crashsicherheit des Fahrzeugs. Ob ein Schlitten mit Rentierantrieb moderne Sicherheitsstandards noch erfüllt, bezweifle ich ganz ehrlich. Tradition hin oder her - es geht schließlich um Weihnachten!
wie humorfrei kann man sein? Als ob man nicht auch einmal etwas komplett sinnfreies tun könnte.
Wobei bei 200 die komplette Zerstörung absehbar ist, bei 60 km/h wären die Ergebnisse differenzierter (wenn auch genauso sinnlos) gewesen.
Und dennoch könntest du deinen Benz gegen einen Lada tauschen und würdest noch viel mehr Spenden können!
Manchmal muss man auch Fünfe grade sein lassen. Wäre das Spielzeug nicht beim Crashtest gelandet, wäre es vielleicht völlig unverdient einem zukünftigen Diktator in die Hand gefallen! Danke das wir davor bewahrt wurden.
Ja, nennt mich ruhig humorlos. Über einen guten Witz kann ich auch ohne in den Keller zu gehen lachen, aber ich halte es trotzdem für Schade, das hier Kinderspielzeug zerstört wird.
Doch eines möchte ich noch kommentieren:
Es gab mal (ja, eigentlich sinnlose) Berechnung von ein paar Studenten, die errechnet haben, das es den Weihnachtsmann gar nicht geben kann. Zum einen kann er gar nicht so viele Geschenke transportieren, wie es Kinder auf der Welt gibt und selbst wenn er das könnte schafft er es unmöglich, die alle (auch unter Berücksichtigung der Zeitzonen) rechtzeitig auszuliefern. Denn seine Geschwindigkeit müsste so hoch sein (irgendwo knapp unter Lichtgeschwindigkeit) das es bei der Beschleunigung den ganzen Schlitten zerfetzen würde.
Wer hat den Film gemacht? Eine Schweizer Firma, die ihr Geld mit Crashtests verdient. Das ist (in meinen Augen gelungene) Werbung für das Unternehmen. Und vermutlich noch nicht einmal teuer.
Was ich persönlich interessant gefunden hätte: Eigentlich müsste man die Geschwindigkeit ja im Maßstab runterrechnen. Ein echtes Auto ist fünf Meter lang, bei 200 km/h legt es 3333 Meter pro Minute zurück, das sind 666 Wagenlängen. Ein Auto im Maßstab 1:12 ist aber nur 40 cm lang, 666 Wagenlängen entsprechen also nur 266 Meter, die das Auto pro Minute zurücklegt, das sind gerade mal 16 km/h.
Wäre ich ein Crashtest-Center mit Sinn für Humor, würde ich mal (möglichst große) Modellautos mit realistisch runtergerechneten Geschwindigkeiten gegen die Wand fahren lassen. Ein 64-Kmh-Test würde dann gerade mal mit 3,5 km/h ablaufen. Und dann die Schlagzeile: "Spielzeug-Porsche ist sicherer als das Original!"
DAS würde viral gehen!
Wobei man bei so einer Rechnung nicht vergessen sollte, dass die Geschwindigkeit die kinetische Energie maßgeblich beeinflusst und damit auch das Testergebnis.