Bayerns Autopakt: Millionen-Paket für bessere Luft

Bayern will Grenzwerte neu überprüfen

MOTOR-TALK

verfasst am Fri Jun 15 11:16:59 CEST 2018

Mit einem neuen Autopakt sollen in Bayern Diesel-Fahrverbote verhindert werden. Unter anderem sind 100 Millionen Euro mehr pro Jahr für den ÖPNV vorgesehen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will ein Maßnahmenpaket gegen schechte Luft in bayerischen Städten auflegen
Quelle: Picture Alliance

München - Mit einem millionenschweren Maßnahmenpaket will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Dieselfahrverbote im Freistaat verhindern. "Eines ist ganz klar: Bayern ist Autoland und daher sind wir gegen Fahrverbote. Die bringen wenig und belasten nur den Verkehr und die Bürger", sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in München. Die Staatsregierung sei zwar für die Einhaltung von Grenzwerten, "aber wir sollten auch wieder mehr gesunden Menschenverstand zeigen".

Zur Verbesserung der Luftwerte in den bayerischen Ballungszentren kündigte Söder einen neuen Autopakt mit diversen Maßnahmen an: "Wir wollen in Bayern nun wissenschaftliche Untersuchungen anstoßen. Welche Grenzwerte sind tatsächlich sinnvoll und relevant für den Gesundheitsschutz und wie ist die Relation zu anderen Grenzwerten."

Aus der Sicht von Söder zeigt das Beispiel mit Fahrverboten für Diesel in Hamburg, "wie absurd sich das in der Praxis gestaltet. Da werden ein paar Meter Fahrstrecke gesperrt und alle fahren außen rum. Das ist für die Schadstoffbelastung keine Lösung."

Darüber hinaus wolle die Staatsregierung den Öffentlichen Personennahverkehr weiter ausbauen. "Wir werden pro Jahr 100 Millionen Euro mehr investieren. Durch neue Züge, Busse und der Unterstützung bislang nicht so rentabler Strecken wollen wir den Tangentialverkehr um die Ballungszentren intensivieren und die Taktungen verbessern", sagte Söder.

Der Autopakt werde weit über das Dieselthema hinausgehen. "Da geht es auch um die Qualifizierung von Arbeitskräften. Oberste Prämisse ist aber die Vermeidung von Fahrverboten."

Quelle: dpa