ADAC-Umfrage: Verkehr auf dem Land großes Problem
Befragte fordern besseres Straßennetz und mehr ÖPNV
Welche Verkehrsthemen sind den Deutschen wichtig? Die Bürger erwarten von der nächsten Regierung mehr Lösungen für dünn besiedelte Regionen, zeigt eine aktuelle Umfrage.
München - Den Menschen in Deutschland liegt einer Umfrage zufolge besonders der Verkehr in ländlichen Gebieten am Herzen. Die künftige Bundesregierung soll sich vor allem um den Ausbau des Straßennetzes (65 Prozent) sowie der Mobilität im ländlichen Raum (62 Prozent) kümmern, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des ADAC ergab.
Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) sprachen sich für ein bundesweites einheitliches digitales Ticketsystem im Nahverkehr aus, wie die am Sonntag veröffentlichte Untersuchung ergab. "Gerade im ländlichen Raum erwarten die Menschen rasche Maßnahmen der Politik, die ihre persönliche Mobilität verbessern", sagte ADAC-Vizepräsident Ulrich Klaus Becker. "Das reicht von einer besseren Anbindung an den öffentlichen Verkehr bis hin zu höherer Verkehrssicherheit durch moderne Infrastruktur."
Wichtig sind den meisten Menschen auch Umweltthemen: So sprachen sich 57 Prozent der Befragten dafür aus, CO2-Grenzwerte für Neufahrzeuge "ambitioniert" zu verschärfen. Ebenfalls gut die Hälfte (54 Prozent) ist dafür, für den Übergang in eine CO2-freie Mobilität einen Rahmen festzulegen, der zeitlich und wirtschaftlich verlässlich ist. Und nur ein knappes Drittel (31 Prozent) plädiert dafür, Diesel weiterhin steuerlich zu begünstigen.
Gleichzeitig will eine deutliche Mehrheit aber nicht mehr Geld ausgeben. Lediglich 16 Prozent stimmten der These zu, dass die Kosten für das Autofahren steigen sollten, um die Klimaschutzziele zu erreichen. 61 Prozent wollen an der Pendlerpauschale festhalten. Für die repräsentatiuve Umfrage wurden insgesamt 4.062 Teilnehmer befragt.
Quelle: dpa
1. Wie wurde hier "Mobilität im ländl. Raum" definiert? Noch mehr Busse die die meiste Zeit quasi leer herumfahren?! Wäre Schwachsinn. Finde dass es da viel bessere Lösungen gibt, z. B. AST. Ggf. auch zwischen den Bustakten (gegen Aufpreis ggü. ÖPNV-Ticket) und nicht nur wenn überhaupt kein Bus mehr fährt, dazu bitte auch im größeren Umkreis, also nicht nur innerhalb einer Gemeinde, sondern auch mal mind. in die Nachbargemeinde.
2. Viele Probleme könnte man IMHO mind. massiv lindern, wenn man das Straßennetz stärker instandhalten würde. Ich denke da insb. an marode Brücken wo deswegen der Verkehr künstl. ausgebremst wird, seien es weniger Spuren als problemlos mögl. wären als auch TLs wie wg. der maroden Brücke eingeführt wurden.
Aber ja, um div. Dörfer sollte man Umgehungsstr. drumherum machen, vor allem wenn z. B. Gewerbegebiete dort gewachsen sind.
Gibt's doch, heißt Quer-durch's-Land-Ticket bzw. BC100 bzw. schwarzfahren... ;-)
Oje, da wird's dann ganz kompliziert, weil man trotz "einheitl." System vermutl. immernoch Ringe und andernorts Zonen/Waben will...
Es dürfen auch noch Wetten bzgl. der Zusatzgebühren abgeschlossen werden.
Hab übrigens mal https://handyticket.de/ versucht. Ohne Anmeldung kriegt man viele Preisinfos nirgends. Anfragen deswegen werden nicht beantwortet.
Und was ist mit bundesweit einheitl. Papierticket (zum selber ausdrucken), falls das Smartphone gerade nicht tut etc.?
Lies: 57% der Befragten wollen noch mehr Betrug bei der Definition der NEFZ-Werte. Z. B. Strom wird ja mit 0g CO/km kalkuliert. 54% halten wohl auch Atomkraftwerke für eine gute Lösung, weil die haben ja auch 0g CO/kWh.
Richtig, man sollte lieber z. B. die Verteilung der Arbeitsplätze etwas steuern, dass man nicht mehr soweit fahren muss bzw. dass die Wohnungsmarkt-Situation in Großstädten etwas entschärft wird.
Bzw. mehr/länger Alg1 um den Pendelradius zu verkleinern will ja auch keiner bezahlen.
notting
Wenn wunderts, Jahrzehntelange Sparmaßnahmen in dem Bereich, unflexibel da kann nur sowas bei rauskommen. Und wenn doch das Angebot besser wird, dauert es noch viel zu lange, bis es wirklich angenommen wird. Vorher gehen den Betreibern die Puste aus und es heißt wieder "Wird nix, hab ich doch gleich gesagt"
Dazu kommen noch ständig wechselnde Bedarfsszenarien hauptsächlich auf Grund des Jobs, da bleibt einem nur der eigene Wagen übrig.
Hier muss nicht nur am ÖPNV geschraubt werden, hier sind viele andere kaum änderbare Dinge noch mit im Boot.
Du verwechselt Ursache und Wirkung. Es fährt keiner mit, weil zu wenig fährt.
Ich bestreite dennoch, dass dadurch der ÖPNV wesentlich attraktiver sein würde. Denn was bringt einem ein höherer Bus-Takt, wenn man trotzdem 3x umsteigen muss und einen Riesen Umweg zur Arbeit hat. Wäre es nicht sinnvoller mehrere Linien einzubinden z.B. mit Kleinbussen die vielleicht sogar ohne Bushaltestellen funktionieren? Sprich man wartet am Straßenrand auf den Bus und man kann dort aussteigen wo man möchte.
Du verwechselst Ursache und Wirkung. Die Busse sind zu riesig als dass man sie in etwas dünner besiedelten Gegenden über den Großteil des Tages betrachtet irgendwie ansatzweise vollkriegt (aufgrund der typ. sehr versch. Routenwünsche) ohne riesige Umwege/Taktungen zu fahren, was die Attraktivität auch verringert. Das gilt vor allem abends. Da ich aber immer wieder mal spät abends heimkomme, ist das alleine schon das 1. k.o.-Kritierium.
Bzw. die Busse halten ständig, sind also im Schnitt sehr langsam (selbst wenn sie keine Umwege fahren). Für vernünftig ausgelastete Schnellbusse die diese Probleme verringern bräuchte man eine nochmal bessere Auslastung.
Wenn man alles baul. noch weiter verdichtet, kriegt man Probleme wie dass der Wind nicht mehr so gut durchkommt, soziale Probleme bzw. massive Mietpreiserhöhungen und ganz allg. ist im Notfall kaum noch Platz zwischen Gebäuden um Leute zu evakuieren bzw. dass Rettungskräfte vernünftig arbeiten können.
Ein weiteres k.o.-Kriterium ist für viele Leute dass man eben eher belästigt (Kinder wo man nicht weiß was sie genommen haben dass sie so im Bus herumschreien (ich vergleiche mit meiner Schulzeit, da war ich morgens meist auch einer der ersten in der Schule und bis wir wirkl. reindurften war da bis auf ein paar Ausnahmen eher müde Ruhe!), Leute die einfach stinken denen man halt in Großraum-Wägen im Endeffekt besonders schlecht aus dem Weg kann oder bedroht wird (betrunkene oder auch nüchterne aggressive Leute), wo halt die Wahrscheinlichkeit dass man sowas im ÖPNV antrifft ohne eine gewisse Schutzzelle dabeizuhaben viel größer ist, weil helfen tut ja kaum einer, auch wenn verständl. ist, dass man aus Eingreifender mit massiven Verletzungen bei sowas rechnen muss...
notting
Voll bekommt man die Busse in den Lastzeiten früh und abends. Das die Kurven dazwischen abflachen ist logisch. Wenn ich aber gar keine Busse lassen fahren, werden die auch nur nicht voll.
Und der Bus muss ja nicht ständig auf den letzten Platz besetzt sein. Es reicht eine gesunde Mischkalkulation.
Was dieser Ausflug in städtebauliche Fragen zu mit dem ÖPNV zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Das eine Straße irgendwo durchführen sollte, wäre empfehlenswert.
Wenn man sich nach diesen Leuten richten würde, könnte man den ÖPNV komplett einstellen, meinst du nicht?
Der Busbedarf wird nach dem Platzbedarf in den Spitzenzeiten kalkuliert.
Es macht keinen Sinn, morgens von 05:00 bis 09:00 einen 12m-Bus einzusetzen und dann bis zum Schulschluss einen Sprinter fahren zu lassen. Entweder hat dann der Fahrer des Normalbusses einen ganz miserablen Unterbrecherdienst, oder er darf von Bus zu Bus springen. Ziemlich sinnfrei, für die gleiche Linie mehrere Bustypen vorzuhalten ...
EDIT:
Diese Bustyp-Vorgabe wird in den Spitzenzeiten dann noch ergänzt durch Verstärker-Kurse, aber mit der gleichen Busklasse.
Und genau für diese Mischkalkulation muss der Bus ein Großteil des Tages ansatzweise voll sein. Mitten in der Nacht wird die Auslastung näml. extrem gering sein.
Ich schrieb doch, dass bei ländl. Raum der Bus eher schwieriger voll wird und das ist das selbe Zusammenhang, nur in die andere Richtung betrachtet... 🙄
Es senkt aber die Auslastung!
notting
Ja, das ist so. Selbst in Großstädten trifft das zu. Überland verlangt ja sicher auch keiner, dass es eine Busverbindung rund um die Uhr geben muss. Dazu könnte man ein AST einrichten.
Ich weiß schon, dass auf dem Land weniger Menschen pro km² leben. Danke für die Erläuterung.
Bei einer Überlandlinie kann man allerdings auch bei der "Auswahl" der Fahrgäste eingreifen. Z.B. Betrunkene kann der Fahrer durchaus aussortieren. Das Schulkinder heute scheinbar lauter sind, liegt vielfach an mangelnder Erziehung. Da kann leider auch das Verkehrsunternehmen nichts dafür - außer man lässt Begleiter mitfahren, die das im Rahmen ihrer Möglichkeiten regeln. Ich war als Schüler sicher auch nicht immer leise, aber man wusste irgendwo, dass es Grenzen gibt, auch wenn kein Elternteil anwesend war.
Schau mal was ich bzgl. AST in meinem 1. Posting hier geschrieben hatte...
notting
Ich habe das schon gelesen, ich meinte auch eher in den Nachtstunden.
ÖPNV lebt aber nur nach dem Motto, dass man erst einmal etwas anbieten muss, damit es angenommen wird. Ansonsten bleibt im Endeffekt nur das Mindestangebot, was dann auch nicht angenommen wird. Sieht man doch sehr gut an Fernreisebussen. Kaum bot man sie an, steigerten sich die Reisendenzahlen. Gut, da waren die Lockangebote auch nicht unschuldig daran, aber die Preise sind in den letzten Jahren auch gestiegen.
Beispiel aus Leipzig:
Bis 1998 gab es ein paar Straßenbahnlinien, die den Nachtverkehr abwickelten. Die Abdeckung erfasste nicht all das, was das tagsüber betriebene gesamte Liniennetz erfasste, Busse fuhren gar nicht. Dann stellte man das Nachtnetz auf Busse um und führte neun Linien ein, die nun fast das gesamte Stadtnetz und etwas vom Umland erreichten und mit festen (und auch merkbaren) Abfahrtszeiten verkehrten sowie den Hauptbahnhof als zentralen Umsteige- und Startpunkt haben. Schon im ersten Jahr wurde die wochentägliche Auslastung von 350 auf 500 gesteigert. Die Fahrgastzahlen am WE fast verdoppelt. Die eingesetzten kleineren Busse reichten nicht mehr und es fuhren ab spätestens 2000 generell Gelenkbusse. Um den Andrang am WE noch weiter zu vermindern, wurden auch noch weitere Abfahrtszeiten sowie Linien eingerichtet. Bei Veranstaltungen verkehren teilweise zwei Busse hintereinander.
Die Steigerung der Fahrgastzahlen der Nightliner geschah auch schon zu der Zeit, wo die Verkehrsbetriebe allgemein Fahrgastzahlenrückgänge (v.a. durch Wegzug aus der Stadt) zu beklagen hatten.
Klar hätte man die Straßenbahnlinien bis heute so weitere betreiben können, aber ob das zielführend gewesen wäre?
Ja, ich weiß auch, dass Leipzig nicht die Überlandsituation abbildet, aber es geht um den Fakt, dass man ein Angebot braucht, um eine Nachfrage zu generieren.
Es ging aber an der Stelle um den ländl. Raum 🙄
Dem habe ich dir auch nicht widersprochen. Nur wenn jmd. "ÖPNV" sagt sind die meisten Leute so engstirnig und denken nur an größere Fahrzeuge wie Straßen-/Regionalbahnen/Busse und eben nicht z. B. an AST, was ich eben schon im 1. Posting erwähnt habe. Und wenn man an den AST-Nutzungszahlen erkennt, dass man auf größere Fahrzeuge umstellen kann, werde ich dem auch nicht widersprechen.
notting
evtl liegt es nicht nur mal daran dass zu wenig fährt, sondern auch (zumindest in meiner Gegend) an der miesen Abstimmung der Linien untereinander. Es ist einfach unattraktiv beim Umsteigen 30min oder noch länger in der Kälte zu warten. Zudem gibt es imho auch Probleme mit den verschiedenen Verkehrsverbunde. Da muss ma teilweise wegen wenigen km eine neue Fahrkarte/Monatskarte des anderen Verbunds habe. Für mich liegt da auf der Hand warum hier jeder Auto fährt. Die Umfrageergebnisse sehe ich großteils daher ebenso.
Also bei uns gibt zumindest für Punkte und Monatskarten meist einigermaßen vernünftige Lösungen wenn man nur 1 Zone in den Nachbar-Tarifverbund will (mehr Punkte entwerten bzw. es gibt dann günstigere "Addon"-Monatskarten vom anderen Verkehrsverbund). Natürl. blöd wenn man 2 Zonen in den anderen Tarifverbund will. Aber die Kosten dürften dann im Verhältnis zur Strecke nicht mehr so stark ansteigen.
Auf bestimmten Linien ist es sogar noch einfacher, da kann man gleich das Ticket vom (Nachbar-)Verkehrsverbund kaufen der die Linie quasi betreibt und damit über komplette Linie nutzen befahren, egal ob eine VV-Grenze dazwischen ist oder nicht.
Bei der Vertaktung gibt's wohl oft Zielkonflikte. War aber auch jahrelang von unpassenden Vertaktungen betroffen.
notting