Technik: Wann schalten sich Start-Stopp-Systeme ab?
Bei Anhängelast wird das Start-Stopp-System deaktiviert
Start-Stopp-Systeme senken den Kraftstoffverbrauch. Unter bestimmten Umständen wird aber auf das Spritsparen verzichtet. Zum Beispiel, wenn ein Wohnwagen gezogen wird.
Berlin - Wer mit dem Wohnwagen auf große Tour geht, wird womöglich etwas vermissen: die Stille an der Ampel. Zumindest, wenn das Auto mit Start-Stopp-Funktion ausgerüstet ist. Die Systeme, die durchs Abstellen des Motors Sprit sparen, werden beim Betrieb mit Anhänger meist abgeschaltet.
"Bei manchen Fahrzeugen deaktivieren sich die Systeme schon, wenn die Anhängerkupplung ausgeklappt wird", sagt Friedhelm Schwicker von der Prüforganisation Dekra. Grund dafür ist, dass der Bremskraftverstärker bei ausgeschaltetem Motor nicht aktiv ist. "Dann lässt sich nicht mit voller Kraft bremsen, was bei dem erheblichen Gewicht eines Anhängers zum Risiko werden kann", erläutert Schwicker.
Weitere Gründe für die Deaktivierung des Systems
Die Fahrt mit Anhänger ist laut Helmut Klein vom ADAC-Technikzentrum nur eine Variante, bei dem die Start-Stopp-Systeme nicht zur Verfügung stehen. "Es gibt eine Vielzahl von Betriebszuständen, bei denen sie deaktiviert werden", sagt er. Meist sollen Motor und Starterbatterie geschont werden, oft sind aber auch Sicherheitsaspekte entscheidend.
So schaltet sich der Motor laut Autohersteller Skoda nicht ab, wenn er noch kalt ist, wenn die Klimaanlage auf Vollgas läuft oder die Frontscheibe entfrostet wird. Außerdem muss der Fahrer angeschnallt sein, Fahrertür und Motorhaube müssen geschlossen sein und das Auto darf nicht auf einem starken Gefälle stehen, damit der Motor ausgeht.
Skoda-Sprecher Stefan Münzing nennt auch einen erhöhten Stromverbrauch mit Anhänger als Grund für die Deaktivierung des Start-Stopp-Systems. "Im Wohnwagen kann beispielsweise ein Kühlschrank laufen", erläutert Münzing. Der würde relativ viel Strom benötigen und diese aus der Starterbatterie ziehen. "Aber insgesamt spielen die zusätzlichen Verbraucher beim Anhänger nur eine untergeordnete Rolle", so Münzing. Die Beleuchtung des Anhängers sei beispielsweise nicht entscheidend.
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Klarheit schafft - wie bei den meisten Fragen - die Bedienungsanleitung. Dort sollten alle Bedingungen drinstehen, schon bei meinem Space Star passt die Liste kaum auf eine Seite.
manche programmieren das S/S-System raus, andere bauen einen Adapter ein, damit die Funktion des Ausschalters invertiert wird und S/S nur noch aktiv ist, wenn man es einschaltet und andere hängen sich eben einen Anhänger dran bzw. klappen die Kupplung raus😆 Hauptsache, der nervige Scheiß ist weg. Ich hab´s per VCDS über die Einscahltbedingung "Bordspannung" deaktiviert. Bei DSG Fahrzeugen nervt es nämlich gewaltig, wenn der Motor bei JEDEM noch so kurzen Halt aus geht. Beim Rangieren dreimal neu anlassen zu müssen und den Eindruck zu erwecken, man würde den Motor immer wieder ab, ist nich so mein Ding😜
Gute Autofahrer fahren eben in einem Schwung rückwärts in die Parklücke. Da schaltet dann auch der Motor nicht ständig ab, weil der Fahrer zu zögerlich ist.
PS:
Ich schrieb "gute Autofahrer", nicht von mir... 😜
Im Idealfall direkt nach Unterschreiben des Kaufvertrages für das jeweilige Fahrzeug.
Wie der Händler das anstellt, ist seine Sache 😉
😕 Bei DSG bremse leicht drücken = Motor bleibt an, Bremse kräftig drücken = Motor aus. Das ist ja noch simpler als beim Handschalter. In meinen Augen der einzige Vorteil für DSG.
Manchmal stellt S/S den Motor nicht ab, dann helfe ich manuell nach, wenn ich weiß, ich stehe doch länger.
Ich finde diese Start-Stop-Systeme sind ein Paradebeispiel für eine ganze Menge moderner Spielkram, der eigentlich verboten gehört.
Die Hersteller bauen das ein damit die auf dem Papier ein bisschen Sprit sparen und die ihre CO2-Ziele erreichen. Schön. Vielleicht spart der Käufer ja bei einem Stadt-lastigen Fahrprofil auch ein bisschen Sprit. Auch schön.
ABER: Das ständige aus- und wieder anmachen kann niemals nie nicht für einen Motor gut sein und MUSS sich negativ auf die zu erwartende Laufleistung auswirken. Und die Batterien, welche in solche Systeme gehören (meist AGM) kosten auch gleich mal etwa doppelt so viel wie normale Batterien. Und ständig nerven diese Autos an Ampeln mit eh schon teilweise kurzen Grünphasen mit 1-2 Sekunden verzögerung bis der Motor dann mal wieder läuft. Nicht schön...
Wie so oft heutzutage gilt also: Nur weil ich ein (meist sogar nur vermeintlich) sparsameres Auto fahre heißt das noch lange nicht das ich dadurch auch wirklich Geld spare.
Zumal ja bewiesen ist das der Realverbrauch in den letzten Jahren nur marginal gesunken ist (der Norm-Verbrauch dagegen ist ja deutlich zurückgegangen, wobei der Unterschied zwischen Norm- und Realverbrauch dabei stark angestiegen ist). Das moderne Auto verbraucht also kaum weniger als früher, ist dabei jedoch wesentlich komplexer und kompakter gebaut, so das Wartungen/Reparaturen (welche durch den gestiegenen Komplexitätsgrad häufiger durchgeführt werden müssen) deutlich teurer weil langwieriger sind als früher.
Just my 50cent,
Berni
235.000 km, bisher ohne Probleme.
Noch die erste Batterie, kein Problem.
Es gibt keine Verzögerung. Beim Treten der Kupplung springt der Motor an und läuft, bevor der Gang eingelegt ist. Maximal 0,5 Sekunden.
Richtig, zudem nicht nur teure AGM Batterien verwendet werden. Es gibt auch günstigere. Ein im Leerlauf laufender Motor ist auch nicht förderlich...
Aber wie oft wird das System wirklich verwendet. Sprich wie viele Startzyklen hat der Motor inswischen mitgemacht?
Glück gehabt würde ich sagen. Batterien halten im Schnitt 5-7 Jahre.
Meine Erfahrungen mit BMW und Audi (Mietwagen für Dienstfahrten): Motor geht aus wenn man es nicht braucht (beim aktuellen 4er z.B. wirklich beim rangieren mehrere Male, egal wie gefühlvoll man bremst). Und an der Ampel bin ich von der Bremse runter und aufs Gas bevor der Motor richtig an ist. Heißt es entsteht eine deutliche Verzögerung zwischen "Ich möchte losfahren" und "Ich KANN losfahren".
Gruß
Es ist besser wenn ein warmer Motors bisschen im Stand läuft als wenn der im Stop-and-Go alle paar Meter aus- und wieder angeht. Zwar ist der Benzineintrag ins Öl bei warmen Motor nicht so hoch, aber auf dauer schon bedeutend. Und das bedeutet bei den gebräuchlichen, teilweise eh schon sehr dünnflüssigen Long-Life-Ölen einen erhöhten Motorverschleiss. Klar geht der Motor vielleicht nicht gleich morgen kaputt...
Gruß
und du glaubst ernsthaft, die autohersteller juckt es ob ein motor nun 400tsd. oder 250tsd. km aushält?
bevor diese laufleistungen von der für die hersteller und werkstätten relevanten zielgruppe der neu- sowie erste-hand-gebrauchtwagenkäufer erreicht wird, wird der hobel eh nach afrika verschifft...
Relativ selten. 90 % der Kilometer sind auf der Autobahn gefahren worden. Den Baustellenplanern auf der A5 und der A8 sei Dank allerdings in den letzten Wochen auch dort verstärkt...
Nun ja, siehe Sig.: Das Auto ist ja erst 3,5 Jahre alt...
Bei mir ist es ein Schaltwagen, da gibt es eben keine merkliche Verzögerung. Während des Einlegens des 1. Gangs ist der Motor schon angesprungen. Aber auch bei Automatik sollte die Verzögerung mit ca. 1/2 Sekunde kaum störend sein.
Nö natürlich juckt die es nicht. Aber es gibt ja Konzerne deren Motoren teilweise weit vor der 100tkm hops gehen. Wobei das jetzt nix mit Start-Stop zu tun hat... Aber die generelle Richtung ist leider negativ für die Verbraucher: Immer mehr Aufwand und Technik um auf dem Papier zu sparen, wobei die Kosten für den Verbraucher aufgrund höherer Wartungs- und Reparaturkosten steigen. Die TCO eines Autos steigen immer weiter.
Gruß