Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid Executive: Test, Technik, Preis
Bei diesem Porsche staunen lärmgeplagte Anlieger
Die schnellste Porsche-Limousine legt zu: Im Panamera Turbo S E-Hybrid kämpfen zwei Motoren und 680 PS gegen 2,4 Tonnen Gewicht. Erste Fahrt im Plug-in-Hybrid.
Victoria – Die Nachbarn des Vancouver Island Motorsport Circuit haben die Nase voll. Wer auf die Piste will, muss erst an ihnen vorbei. Sie demonstrieren. Auf ihren Schildern steht: „Schäm Dich!“ Oder: „Du bist zu laut!“ Stimmt gar nicht. Dieser Porsche rollt lautlos auf die Rennstrecke zu.
Es ist eine Premiere für die Zuffenhausener. Zum ersten Mal fährt das Topmodell einer Volumenbaureihe zum Teil elektrisch. Der Panamera Turbo S E-Hybrid kombiniert den V8-Turbobenziner des Panamera Turbo (550 PS) mit dem Elektromotor des Panamera E-Hybrid (100 kW). Macht 680 PS – und die Möglichkeit, flüsterleise an verdutzten Demonstranten vorbeizugleiten.
Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid: 50 Kilometer elektrisch
Mit 14,1 Kilowattstunden Kapazität soll der schnellste Panamera bis zu 50 Kilometer weit elektrisch fahren. Maximal sind 140 km/h drin – dann eben nicht so weit. Für Porschisti so unnötig wie Motorlärm für die Demonstranten. Dennoch: Unterm Strich gilt die Norm. Und hier passt alles. 2,9 Liter NEFZ-Verbrauch und 66 Gramm CO2 pro Kilometer sind (theoretische) Topwerte. Hinzu kommen 16,2 Kilowattstunden Stromverbrauch.Auf der anderen Seite des Datenblatts stehen: 310 km/h Spitze (abgeregelt), 850 Newtonmeter System-Drehmoment und 3,4 Sekunden auf Tempo 100. Aber auch: gut fünf Meter Länge und 2,4 Tonnen Gewicht, also 300 Kilogramm mehr als beim Panamera Turbo ohne S und Hybrid. In der langen „Executive“-Version sind es 2,5 Tonnen und 5,20 Meter.
Die Rennstrecke sieht derweil eher nach Cayman als nach Panamera aus. 2,3 Kilometer kurz, 19 Kurven, bis zu 12 Prozent Gefälle und Kuppen, die gefühlt ins Leere führen.
Groß und schwer, gefühlt klein und agil
All das ist dem Panamera egal. Er fährt, wie ein Porsche fahren soll. Das fängt beim Sprint an: Der Elektromotor schiebt aus dem Stand mit 400 Newtonmetern. Wenig später kommt die Kraft des Verbrenners dazu. Das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe flitzt blitzschnell durch die Gänge und schickt die Kraft an alle Räder. Wäre die Gerade lang genug, Tempo 300 würde der Panamera ganz locker aus den Kolben schütteln.Sein Gewicht versteckt er zwischen Luftfahrwerk, Wankausgleich und Allradlenkung. In engen Kurven fühlt sich der dicke Riese wie ein schlanker Athlet an. Natürlich bewegt man hier viel Masse. Das merkt man spätestens dann, wenn die 275er- bzw. 325er-Reifen wimmern. Aber wer Gas und Keramikbremse gefühlvoll einsetzt, denkt eher an einen Sportler als an eine Limousine. Zumal der Panamera jetzt alles andere als flüsterleise klingt.
Porsche verteilt zusätzliches Hybridgewicht im ganzen Auto. Der Motor sitzt zwischen Verbrenner und Getriebe, der Akku (130 Kilogramm) ganz hinten unter dem Kofferraum. Leicht wird er dadurch nicht – aber gut ausbalanciert.
Panamera Topmodell: Komfortabel, schnell und teuer
Leichtbau ist für den Panamera ohnehin ein sekundäres Thema. Generation zwei wurde nicht leichter als der Vorgänger, schon gar nicht das Topmodell. Mit kühlenden, wärmenden und elektrisch verstellbaren Lederstühlen, Soundsystem, Akustikglas und Panoramadach legt er weiter zu. Anders als ein 911-Spitzenmodell muss die Limousine eben kuscheln können.Das kann sie gut. Leise, luftgefedert und mit viel Platz vor der Rückbank rauscht das Topmodell auf dem Rückweg wieder an den Demonstranten vorbei: Ich war’s nicht, Freunde.
So viel Variabilität kostet. Porsche schlägt gegenüber dem Panamera Turbo rund 30.000 Euro auf, stattet den Turbo S E-Hybrid dafür aber besser aus. Eine ähnliche Differenz spannt sich übrigens auch zwischen den beiden schnellsten 911 ohne GT-Schriftzug.
Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid und Executive: Technische Daten
- Modell: Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid (Executive)
- Motor: V8-Biturbo-Benziner, Elektromotor
- Leistung Verbrenner: 550 PS (404 kW) bei 5.750 – 6.000 U/min
- Leistung Elektromotor: 100 kW (136 PS) bei 2.800 U/min
- Drehmoment Verbrenner: 770 Nm bei 1.960 – 4.500 U/min
- Drehmoment Elektromotor: 400 Nm bei 100 – 2.300 U/min
- Systemleistung: 680 PS (500 kW) bei 5,750 – 6.000 U/min
- Systemdrehmoment: 850 Nm bei 1.400 – 5.500 U/min
- Getriebe: Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe („PDK“, von ZF), Allradantrieb
- Höchstgeschwindigkeit: 310 km/h
- 0 – 100 km/h: 3,4 s (3,5 s)
- 0 – 200 km/h: 11,7 s (12,1 s)
- NEFZ-Verbrauch: 2,9 l und 16,2 kWh/100 km,
- CO2-Emissionen: 66 g/km
- Elektrische Reichweite: 25 – 50 km
- Länge: 5,049 m (5,199 m)
- Breite: 1,937 m
- Breite mit Außenspiegeln: 2,165 m
- Höhe: 1,427 m (1,432 m)
- Radstand: 2,95 m (3,1 m)
- Kofferraumvolumen: 405 – 1.245 l (405 – 1.395 l)
- Basispreis: 185.736 Euro (199.183 Euro)
Quelle: SP-X
"Schick" find ich den Panamera ja schon, jedenfalls so schick, wie ein Porsche mit vier Türen sein kann. Gerade als Hybrid. Aber 2,4 Tonnen sind heftig. Laut Wiki wiegt der aktuelle Cayenne "gerade mal" 2070 - 2315kg. Das der Panamera nochmal ne gute Schippe raufpackt, ist schon ne Ansage...
Schöner, auffälliger Bremssattel 😆😆😆
Davon abgesehen, das ich für einen Porsche noch ein paar Jahre arbeiten müsste, sprechen mich die Autos überhaupt nicht mehr an. Null Emotionen. Die Leistung nur eine Fußnote. 400 PS? 500 PS? 600 PS? Scheiß egal, macht lt. Datenblatt kaum einen Unterschied. Das Cockpit in diesem Kackbraun, die 4 Dacia-LED-Tagfahrlichter pro Scheinwerfer ... brrrr ...
Gefühlt gibt es auch nur noch 1 Auto zu kaufen. Dabei sind immer 4 Türen, Sport-Ledersitze, diverse Assistenten und Technik aus dem Baugruppenlager des Herstellers. Entscheiden darf man dann wie viel Leistung es sein soll. Fahren tun eh alle gleich ...
Der Panamera war von Anfang an ein Design-SuperGAU und wird das auch immer bleiben.
MfG
roughneck
Ich hätte es kaum schöner formulieren können, danke! 😉
Das, was Porsche mal ausgemacht hat, ist bis auf sehr wenige GT-Ausnahmen und ein paar (Vierzylinder!)- Einstiegsmodelle fettem Luxus mit unzähligen "Assistenzsystemen", Pseudo-Schaltgetrieben und Playstation-Charme gewichen, betreutes Rasen im Firmenwagen statt Sportwagen FAHREN und politisch korrekt muss es natürlich auch sein, auch Porsche muß ja wenigstens so tun, als wäre das Klima mit Lithium-Ionen-Akkus und Start-Stop-Automatik zu retten! 😉
Ist aber immer noch (meistens) besser als die asozial bollernden AMG-Prollschaukeln!
Kein Wunder, daß richtig gute alte Porsche (Luftkühlung, Handschaltung) mittlerweile das Gleiche kosten wie Neue.
Ein 550 PS-Porsche bekommt ein E-Kennzeichen? Verrückte Öko-Welt...😕
Ach so, er kann "bis zu" 50 km elektrisch fahren, damit die Nachbarn nicht gestört werden! Na dann...
2,9 Liter! Ist schon erstaunlich wie sparsam moderne Sportwägen so sind 😆
Wie sieht der Lärm denn im Verbrennermodus aus?
Proletenkiste oder Gentleman?
Alibi Hybrid!
Proletenkisten findet man nur bei BMW, Du verwechselst da etwas.
Können Hersteller bitte dazu gezwungen werden auch realistische Verbräuche anzugeben und nicht nur den NEFZ-Zyklus, der für den Endverbraucher ohnehin irrelevant ist?
Aber ansonsten tolle Leistung von Porsche ein Auto zu schaffen, dass zwar im Vergleich zum Vorgänger schlanker aussieht aber doch unterm Blechkleid so viel wiegt wie ein Iveco Daily. 😆
Besser ein Prolet im BMW sein, statt als Führerscheinlo(o)ser mit Tempo 40 im Aixam. Ich finde du solltest deine dummen Vorurteile stecken lassen und schweigen.
Naja jeder wie er will 😊
Ich fahre Aixam aus Überzeugung. Damit bin ich zwar nicht an jeder Dönerbude King, wir mit einem BMW, aber das Fahrerlebnis entschädigt dafür.
PS: Sind keine Vorurteile sondern Fakten 😉
Sie bevorzugen Pegidaschwarz?
Jop, sind mittlerweile 10 Kolben verbaut😉