Porsche Cayenne S Facelift: Fahrbericht
Bei Porsche ist sechs jetzt mehr als acht
Porsche setzt seinen Blechkoloss auf Downsizing-Diät: Das Facelift des Cayenne S fährt mit sechs statt acht Zylindern und trinkt deutlich weniger. Trotzdem legt es an Muskelmasse zu.
Quelle: Porsche
Von Wolfgang Gomoll
Barcelona - So jung und verlockend steht er da, der Neue. Mit ausladenden Hüften und einer kecken Schnauze. Der Macan blendet die Porsche-Stammkunden, die in zwei Jahre alten Cayenne auf den Händler-Parkplatz rollen. Selbst das größte Verkaufsgenie könnte ihnen jetzt keinen Vor-Facelift-Cayenne mehr aufschwatzen.
Deswegen muss ein Facelift für Porsches Erst-SUV her. Und zwar eins mit Aha-Effekt. Das neue Cayenne-Blech löst den allerdings nicht aus: Porsche frischt das Aussehen mit leicht modifizierten Scheinwerfern (Vierpunkt-LED-Tagfahrlicht à la 918), einer breiteren Motorhaube und kleinen Änderungen an der Frontschürze auf. Dazu wird das Hinterteil verschlankt: Die Heckleuchten sind schmaler und sportlicher.
Nur, wen sollen schon zwei Zylinder weniger im Cayenne S begeistern? Statt mit V8 (4,8 Liter Hubraum, 400 PS, 500 Nm) kommt der neue S mit 3,6-Liter-V6 und zwei Turbos.
Quelle: Porsche
Biturbo-V6 statt V8-Sauger
Aha! Ein Blick auf den Daten-Zettel reicht, und alle Leistungsverlust-Ängste verfliegen: Die Leistung steigt auf 420 PS, das maximale Drehmoment auf 550 Newtonmeter.
Der neue Cayenne S schiebt kräftig an und beschleunigt das 2,1-Tonnen-SUV in 5,5 Sekunden auf 100 km/h. Das ist schon eine Wucht, wie der Koloss nach vorne zieht. Erst bei 259 km/h ist Ende. Damit fährt der V6 einen Kilometer pro Stunde schneller und beschleunigt 0,4 Sekunden zügiger als der Vorgänger.
Der Normverbrauch bleibt dagegen, wie beim Vorgänger, eine unerreichbare Illusion. Obwohl dieser nun etwas niedriger liegt, nämlich bei 9,8 Liter auf 100 Kilometer (vorher 10,5 Liter).
Wer dem V8 treu bleiben will, muss Cayenne S Diesel oder Cayenne Turbo fahren. Dabei gefällt der Diesel nicht nur mit herrlichem Sound. Dank des Drehmoments von 850 Newtonmetern ist er bei Sprints sogar um eine Zehntelsekunde schneller als der Benziner. Allerdings ist das Mehrgewicht auf der Vorderachse leicht spürbar. Ansonsten erledigt auch hier der Allradantrieb seine Arbeit mit Bravour.
Es wird (noch) sportlicher
Neu im Facelift Cayenne ist der Sport-Plus-Fahrmodus - allerdings nur mit der Luftfederung für 3.498,60 Euro (beim Turbo serienmäßig). Dann versucht die Software, aus dem SUV einen Spitzensportler zu machen: die Gangzeiten werden verkürzt, der Motor hängt gieriger am Gas, das Getriebe dreht die Gänge höher aus. Außerdem wird die Lenkung noch direkter und das Fahrwerk straffer. Es entsteht eine Agilität, die in diesem Segment wohl nur noch BMW bietet.
Der Cayenne geht um die Ecken wie eine sportliche (aber schwere) Limousine. Sogar leichte Heckschwenks sind drin. Die Lenkung ist präzise und gibt zuverlässig Rückmeldung.
Auf der Autobahn-Fahrt liegt man mit der Komfort-Einstellung besser. Dann setzt der Cayenne den neuen Segelmodus ein, sobald man vom Gas geht, und spart so Sprit. Allerdings braucht die Achtgang-Automatik beim Kickdown reichlich Zeit, ehe es vorangeht.
Quelle: Porsche
Innen: alles wie gehabt
Beim Interieur hat sich nicht allzu viel geändert. Das Leder fühlt sich gut an und ist sauber verarbeitet. Die Sportsitze bleiben verhältnismäßig bequem. In der Porsche-typischen Mittelkonsole finden sich die Knöpfe zum Einstellen der Differentiale und der Bodenfreiheit.
Das Lenkrad ist neu und erinnert jetzt ein wenig an das Volant des 918 Spyder. Leider ist das Infotainment mit dem Sieben-Zoll-Bildschirm nicht ganz up to date: Bei der Navigation fehlt die Einbindung von Echtzeit-Verkehrsdaten. Aber das bietet der kleine Bruder Macan auch nicht.
Am 11. Oktober kommt der geliftete Cayenne auf den Markt. Dann kostet er mindestens 80.183 Euro. Wer die wohlklingende V8-Diesel-Power will, muss 82.087 Euro investieren. Allerdings: Der V8-Diesel erreicht, ebenso, wie der Einstiegsbenziner (66.260 Euro) noch keine Euro-6-Norm. Und auf den Plug-in-Hybriden müssen die Cayenne-Fans noch etwas warten. Der wird auf dem Pariser Autosalon vorgestellt und exakt so viel kosten wie der Cayenne S Diesel.
Update: Hier gibt es News zum Porsche Cayenne Turbo S.
Quelle: Porsche
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Das FL wird nochmals flacher und tiefer als das Vor-FL....irgendwann hat das nix mehr mit "Offroad" zu tun, sonder nur noch mit SUV. Gleicht sich eben dem Macan an, der ist ja auch nur fast ein hochgebockter Kombi.
Sieht mir zu sehr nach Macan auf den Bildern aus, mal sehen wie er in echt wirkt.
Dagegen wirkt mein zukünftiger RRS ja wie ein Gigant. 😆
Das Ding hat sicher auch nichts mit einem Offroad, Porsche oder SUV zu tun. Die Kiste spiegelt einfach nur Prestige - sonst nix.
Schade um den V8, das Downsizeing hat wieder mal zugschlagen. Und meinem Vorredner kann ich nur beipflichten.
Wenn es wenigstens ein 6-Zylinder-Boxer wäre, aber so ist es nur ein VW Baukasten Modellchen mit ein bisschen bling bling.
Ich bin mir sicher die Verantwortlichen bei Porsche sehen ungefähr so aus wenn sie eure Kommentare lesen.
Das sind beide schon immer SUVs gewesen, nie richtige Offroader oder Geländewagen! Klar reden die Hersteller gerne von "Offroader", aber es bleiben SUVs! Bissl mehr Bodenfreiheit und Allrad ist ja OK für grobe Feldwege, mehr aber nicht.
Muß da immer an die Geschichte vom Duster und Macan denken:
http://www.autoservicepraxis.de/.../...t_dacia_porsche.jpg.4406551.jpg
Ein Porsche hat nichts im richtigen Gelände zu suchen! Schon gar nicht mit Flachbettreifen 🙄
Haha ^^ Ja, die armen Leute 😆
das wäre noch übertrieben. Die "Verantwortlichen" bei Porsche können sich schlafend zurücklehnen - dank VW.
Und wie weit komme ich bei 250km/h+? 100 bis 150 Kilometer?
Ein praxisuntaugliches Auto also
Ein Glück gibt es wohl keine Kia Rücklichter mehr im FL 😜
Wo schafft man es denn bitte, 100-150km lang über 250 zu fahren? Salzseen sind in D ja eher selten... 😆
Jetzt ist die Front wieder schön porschig. Nach dem ersten FL war sie nur orschig😉. Nun ist sie fescher wie beim Urmodell😊.
Ein gepimter Tiguan 😆
In Ostdeutschland sind noch weite Teile der Autobahnen unbegrenzt ... allerdings sieht man dann meistens die Basis-Motorisierungs Q7´s, Tourags, X6 und GLK´s auf der linken Spur mit 210 km/h festkleben, obwohl rechts alles frei ist.