Ratgeber: Worauf man bei Leasing achten muss

Beim Leasing kommt das dicke Ende meist zum Schluss

verfasst am Tue Jun 09 17:01:40 CEST 2015

Viele Autohändler werben mit günstigen Leasingraten. Doch wer den Vertrag nicht sorgfältig liest, für den kann es vor allem am Ende des Vertrages teuer werden.

Bei Leasingverträgen sollten Kunden auf das Kleingedruckte achten
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Dresden/Stuttgart - Ein Neuwagen in Wunschfarbe sowie -ausstattung und das für wenige hundert Euro im Monat? Mit den aktuellen Leasingangeboten ist das auch für Privatpersonen möglich. Dabei sollten die Verträge vorher genau geprüft werden. Denn, so warnt Rechtsanwältin Yasmin Domé: "Das dicke Ende kommt meistens zum Schluss". Aus verschiedenen Klauseln im Vertrag entstünden leicht vierstellige Zusatzkosten, und danach stehe man trotzdem ohne Auto da: "Viele Unternehmen bieten ja nicht mal die Möglichkeit, den Wagen am Ende zu kaufen."

Versicherung und Vertrag getrennt abschließen

Während Besitzer eines Pkw die unterschiedlichen Versicherungen vergleichen, ist diese im Leasingvertrag meist enthalten. Doch das kann teuer werden, sagt Bianca Boss vom Bund der Versicherten. Ihr Tipp: "Wenn bestimmte Klauseln nicht mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmen, sollte man Leasing- und Versicherungsvertrag trennen." Die meisten Probleme aber treten im Zusammenhang mit dem Wert des Autos bei Vertragsende auf, sagt Rechtsanwältin Domé. Das spielt unabhängig von der Vertragsart in den meisten Fällen eine Rolle.

Die Klauseln im Leasingvertrag können die Zusatzkosten deutlich ansteigen lassen
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Beim Kilometerleasing darf der Kunde über die Laufzeit die Kilometer verfahren, die im Vertrag festgelegt sind. Zusätzliche Kilometer kosten extra. Beim Restwertleasing verkauft die Leasingbank das Auto nach Vertragsende zu einem bestimmten Restwert, meist an Dritte, manchmal aber auch an den bisherigen Kunden. Erzielt die Bank dabei nicht den gewünschten Preis, muss in manchen Verträgen der bisherige Nutzer des Wagens die Differenz bezahlen.

Restwert unterliegt Marktschwankungen

Vor solchen Verträgen warnen Experten, weil der Marktwert von Faktoren abhängt, die der Kunde nicht beeinflussen kann. "Als die Abwrackprämie kam, waren neue Autos auf einmal attraktiver als drei

Jahre alte Leasing-Rückläufer", erinnert Christian Janeczek von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV). Manchmal beeinflusse auch ein Überangebot den Preis, ergänzt Domé. "Will ich kaufen oder nicht, diese Option bei Vertragsende sollte man sich offenhalten", rät sie.

Doch auch wenn der Restwert vertraglich festgelegt ist, wird das Auto vor der Übergabe von einem Gutachter taxiert. "Dabei geht es immer wieder um die Frage, ob ein Kratzer im Lack oder ein Fleck auf dem Sitz eine übliche Gebrauchsspur ist", erläutert Janeczek. Ist es eine übliche Abnutzungserscheinung, muss das Leasingunternehmen damit leben. Ist es ein Zeichen "übermäßigen Gebrauchs", muss der Kunde die Wertminderung ausgleichen, sagt der Dresdner Anwalt.

Ist Letzteres der Fall, versuche der Gutachter häufig, die Kosten für die komplette Reparatur auf den Leasingnehmer abzuwälzen. "Zulässig ist aber nur die Wertminderung", sagt Janeczek. Außerdem dürfe bei dieser Wertminderung keine Umsatzsteuer berechnet werden, was ebenfalls gerne versucht werde. Anwältin Domé rät, sich schon bei Abschluss des Vertrags zusichern zu lassen, dass man bei der Wahl des Sachverständigen mitreden kann oder ein Vetorecht hat. "Wenn man jemanden kennt, kann man diese Person auch gleich in den Vertrag aufnehmen lassen." Wer keinen Experten kennt, könne sich bei einem Verkehrsanwalt informieren.

Unfall kann Leasing-Kunden teuer zu stehen kommen

Hatte das Auto während der Leasingzeit einen Unfall, kann der Leasinggeber auch bei sach- und fachgerechter Reparatur am Ende des Vertrags eine Wertminderung geltend machen, sagt Janeczek. Dagegen kann man sich zusätzlich versichern. Bei einigen Unternehmen sei eine solche Versicherung auch Bestandteil des Vertrags.

In den USA kann der VW Jetta derzeit schon ab 39 US-Dollar geleast werden
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Viele Kunden unterschätzen nach der Erfahrung Janeczeks die Auswirkungen eines Unfalls. "Wenn ich mit einem Auto im Wert von 30.000 Euro nach zwölf Wochen einen Totalschaden habe, bekomme ich nur den Wiederbeschaffungswert ersetzt", erläutert er. "Wenn ich zu diesem Zeitpunkt aber erst 1.000 Euro angezahlt habe, will die Bank Geld für diese Differenz."

Für solche Fälle gibt es eine sogenannte Gap-Versicherung, die die Lücke (engl. "gap") ausgleicht. Die kostet laut Janeczek meist nicht mehr als einen einstelligen Eurobetrag im Monat und sei günstiger als Vollkaskoversicherungen, die in den ersten Monaten den Nennwert des Autos ersetzen.

Wer alle Fallstricke beim Leasing kennt, sieht die günstigen Monatsraten möglicherweise in einem neuen Licht. Yasmin Domé rät Privatpersonen, die nicht als Selbstständige arbeiten, deshalb oft von einem Leasingvertrag ab. Wer sich keinen Neuwagen leisten kann, soll lieber vom Leasing anderer profitieren und sich einen drei Jahre alten Rückläufer kaufen, sagt sie: "Damit fährt man günstiger."

In den USA lockt derzeit Volkswagen seine Kunden mit einem besonders günstigen Angebot in die Autohäuser. Der VW Jetta kann dort schon ab 39 US-Dollar pro Monat geleast werden.

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Die Klauseln im Leasingvertrag können die Zusatzkosten deutlich ansteigen lassen
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In den USA kann der VW Jetta derzeit schon ab 39 US-Dollar geleast werden
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