Ratgeber: Worauf man bei Leasing achten muss
Beim Leasing kommt das dicke Ende meist zum Schluss
Viele Autohändler werben mit günstigen Leasingraten. Doch wer den Vertrag nicht sorgfältig liest, für den kann es vor allem am Ende des Vertrages teuer werden.
Dresden/Stuttgart - Ein Neuwagen in Wunschfarbe sowie -ausstattung und das für wenige hundert Euro im Monat? Mit den aktuellen Leasingangeboten ist das auch für Privatpersonen möglich. Dabei sollten die Verträge vorher genau geprüft werden. Denn, so warnt Rechtsanwältin Yasmin Domé: "Das dicke Ende kommt meistens zum Schluss". Aus verschiedenen Klauseln im Vertrag entstünden leicht vierstellige Zusatzkosten, und danach stehe man trotzdem ohne Auto da: "Viele Unternehmen bieten ja nicht mal die Möglichkeit, den Wagen am Ende zu kaufen."
Versicherung und Vertrag getrennt abschließen
Während Besitzer eines Pkw die unterschiedlichen Versicherungen vergleichen, ist diese im Leasingvertrag meist enthalten. Doch das kann teuer werden, sagt Bianca Boss vom Bund der Versicherten. Ihr Tipp: "Wenn bestimmte Klauseln nicht mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmen, sollte man Leasing- und Versicherungsvertrag trennen." Die meisten Probleme aber treten im Zusammenhang mit dem Wert des Autos bei Vertragsende auf, sagt Rechtsanwältin Domé. Das spielt unabhängig von der Vertragsart in den meisten Fällen eine Rolle.
Beim Kilometerleasing darf der Kunde über die Laufzeit die Kilometer verfahren, die im Vertrag festgelegt sind. Zusätzliche Kilometer kosten extra. Beim Restwertleasing verkauft die Leasingbank das Auto nach Vertragsende zu einem bestimmten Restwert, meist an Dritte, manchmal aber auch an den bisherigen Kunden. Erzielt die Bank dabei nicht den gewünschten Preis, muss in manchen Verträgen der bisherige Nutzer des Wagens die Differenz bezahlen.
Restwert unterliegt Marktschwankungen
Vor solchen Verträgen warnen Experten, weil der Marktwert von Faktoren abhängt, die der Kunde nicht beeinflussen kann. "Als die Abwrackprämie kam, waren neue Autos auf einmal attraktiver als drei
Jahre alte Leasing-Rückläufer", erinnert Christian Janeczek von der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV). Manchmal beeinflusse auch ein Überangebot den Preis, ergänzt Domé. "Will ich kaufen oder nicht, diese Option bei Vertragsende sollte man sich offenhalten", rät sie.
Doch auch wenn der Restwert vertraglich festgelegt ist, wird das Auto vor der Übergabe von einem Gutachter taxiert. "Dabei geht es immer wieder um die Frage, ob ein Kratzer im Lack oder ein Fleck auf dem Sitz eine übliche Gebrauchsspur ist", erläutert Janeczek. Ist es eine übliche Abnutzungserscheinung, muss das Leasingunternehmen damit leben. Ist es ein Zeichen "übermäßigen Gebrauchs", muss der Kunde die Wertminderung ausgleichen, sagt der Dresdner Anwalt.
Ist Letzteres der Fall, versuche der Gutachter häufig, die Kosten für die komplette Reparatur auf den Leasingnehmer abzuwälzen. "Zulässig ist aber nur die Wertminderung", sagt Janeczek. Außerdem dürfe bei dieser Wertminderung keine Umsatzsteuer berechnet werden, was ebenfalls gerne versucht werde. Anwältin Domé rät, sich schon bei Abschluss des Vertrags zusichern zu lassen, dass man bei der Wahl des Sachverständigen mitreden kann oder ein Vetorecht hat. "Wenn man jemanden kennt, kann man diese Person auch gleich in den Vertrag aufnehmen lassen." Wer keinen Experten kennt, könne sich bei einem Verkehrsanwalt informieren.
Unfall kann Leasing-Kunden teuer zu stehen kommen
Hatte das Auto während der Leasingzeit einen Unfall, kann der Leasinggeber auch bei sach- und fachgerechter Reparatur am Ende des Vertrags eine Wertminderung geltend machen, sagt Janeczek. Dagegen kann man sich zusätzlich versichern. Bei einigen Unternehmen sei eine solche Versicherung auch Bestandteil des Vertrags.
Viele Kunden unterschätzen nach der Erfahrung Janeczeks die Auswirkungen eines Unfalls. "Wenn ich mit einem Auto im Wert von 30.000 Euro nach zwölf Wochen einen Totalschaden habe, bekomme ich nur den Wiederbeschaffungswert ersetzt", erläutert er. "Wenn ich zu diesem Zeitpunkt aber erst 1.000 Euro angezahlt habe, will die Bank Geld für diese Differenz."Für solche Fälle gibt es eine sogenannte Gap-Versicherung, die die Lücke (engl. "gap") ausgleicht. Die kostet laut Janeczek meist nicht mehr als einen einstelligen Eurobetrag im Monat und sei günstiger als Vollkaskoversicherungen, die in den ersten Monaten den Nennwert des Autos ersetzen.
Wer alle Fallstricke beim Leasing kennt, sieht die günstigen Monatsraten möglicherweise in einem neuen Licht. Yasmin Domé rät Privatpersonen, die nicht als Selbstständige arbeiten, deshalb oft von einem Leasingvertrag ab. Wer sich keinen Neuwagen leisten kann, soll lieber vom Leasing anderer profitieren und sich einen drei Jahre alten Rückläufer kaufen, sagt sie: "Damit fährt man günstiger."
In den USA lockt derzeit Volkswagen seine Kunden mit einem besonders günstigen Angebot in die Autohäuser. Der VW Jetta kann dort schon ab 39 US-Dollar pro Monat geleast werden.
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Ach wirklich? Man bekommt nichts geschenkt im Autohaus? Sowas aber auch...
Ich zahle 1800 € für meinen Cayenne S Diesel im Monat, nach 2 Jahren kommt dann der neue, da gibst keine Bösen kosten, wir haben noch ein weißes 991 Turbo S Coupe da läuft das Leasing genauso.
Wieder mal ein Artikel voller neuer Erkenntnisse.
Der ein oder andere mag meine Einstellung als veraltet bezeichen, jedoch bin ich der Meinung, dass man sich gewisse Dinge nur kaufen sollte, wenn man sie sich wirklich leisten kann. Und ein bezahltes Auto ist eben einfach ein bezahltes und gehört MIR. Aus Ende.
Ich finde es immer wieder belustigend, wenn Murat oder Ali am Aldi-Parkplatz mit ihren "erarbeiteten" BMWs angeben und man von weitem schon am Nummernschild erkennt, dass das Gegenteil der Fall ist.
Jetzt muss nur noch erklärt werden, inwiefern sich Leasing für Private anbieten soll.
Das tut es nämlich nicht. Leasing ist in 99 % der Fälle nur für Unternehmen interessant und auch das schon seit längerem nicht mehr, da die Raten sprichwörtlich explodiert sind.
Rein steuerlich gesehen wäre für mich das Geschäftsleasing einfacher als der Kauf und das jährliche Abschreiben auf 6 Jahre. Auch hätte ich dann monatlich einen großen Posten auf der Ausgabenseite. Zusätzlich nutze ich nur ein Auto und habe somit kein Betriebsvermögen aufgebaut.
Mich halten nur die recht hohen Leasingraten davon ab, mir ein Auto zu leasen. Denn von nur einer Leasingrate bekomme ich für mein jetziges Auto ne ganze Kiste voller Ersatzteile in markenqualität.
Leasing ist dann interessant, wenn man alle zwei, maximal drei Jahre einen Neuwagen fahren möchte. Oft werden Leasingfahrzeuge nämlich zu hervorragenden Konditionen angeboten, da die Rabatte nicht ausgewiesen werden. Da lügt sich so mancher Hersteller beim Restwert gerne selbst in die Tasche, weil ein bestimmtes Modell gepusht werden soll.
Die Rechnung ist doch ganz einfach: Ist die Summe der Leasingraten geringer als der Neupreis abzüglich Restwert, dann leasen, sonst kaufen. (ich weiss man kann das genauer rechnen)
Die zusätzlich angebotenen Versicherungen und Serviceleistungen sind oft extrem günstig. Ich hatte beispielsweise letztens ein Angebot für einen 150 t€ Audi S8 mit 520 PS. Da lag die Vollkaskoversicherung von Audi bei 900 € pro Jahr. Das sollte man auch berücksichtigen.
Also nur bares ist wahres stimmt schon lange nicht mehr. Leisten sollte man sich den Wagen natürlich dennoch können.
Volle Zustimmung, sehe ich genauso. Habe schon Manchen heulen sehen,
wenn "kleine Gebrauchsspuren" den Restwert vernichtet haben................
Ist heut irgendwie Throwback Tuesday? 😆 Ich hab das Gefühl das auch dieses Thema hier schon einmal in den News war 😉
Sorry, liebes MT-Team, aber was für einen pauschalisierten Mist schreibt ihr da zusammen. Aber mal schön alles über einen Kamm scheren und so negativ wie möglich.
Der Artikel liest sich, als würde er aus der Feder eines derjenigen stammen, die das Prinzip des Leasings einfach nicht verstanden haben.
Klar auch, dass gleich wieder der Spruch kommt, Leasing würde sich für Privatkunden nicht lohnen.
Es kommt doch immer auf das konkrete Angebot an.
Auch der Hinweis auf den Wertverlust bei einem Unfall ist doch irreführend, weil auch bei einem Auto, das gekauft ein erheblicher Wertverlust zu beklagen ist, der sich bei einem späteren Verkauf auswirken wird.
Wers bezahlen kann.. Wieviel km hast du denn im Jahr in dem Leasing ? Und was blecht man so für ´nen Turbo S ?
Wenn ich sowas höre frage ich mich, ob der Verfasser sich schon mal Gedanken darüber gemacht hat, ob er sich 1000€ Leasingrate im Montag für einen 640d leisten kann (oder will)... Ich denke da kann man durchaus von "erarbeiten" sprechen.
Andere fahren eben ein Auto für 100 € im Monat und legen sich 8 Jahre lang 900€ für das Basismodell zurück. Muss ja jeder selbst wissen, wie er das handhabt.
Man kann auch ein Auto mit der guten alten Finanzierung kaufen. Dann bekommt man am Ende der Finanzierung den Fahrzeugbrief zugeschickt und die Sache ist erledigt.
Leasing war mal so eine neue Mode und ist es noch für Leute, die nicht rechnen können und meinen, sie bekämen etwas geschenkt.
Ich persönlich kaufe das Auto lieber und habe den Fahrzeugbrief zu Hause und nicht bei der Bank.
Gibt genug Leute, die in der Nacht nicht schlafen können, weil sie nicht wissen, wie sie im nächsten Monat die Leasingrate für den Mercedes bezahlen sollen 😉
Aber so sind die Deutschen eben......
Bin übrigens 20 Jahre alt, wollte mir als Anfängerauto auch ein Leasingauto kaufen (auf 5 Jahre) und bin heilfroh, dass ich es nicht gemacht habe.
So bleibt monatlich mehr Geld für die wichtigen Sachen im (jungen) Leben.