Zeitung: Audi-Entwicklungsvorstand wegen Dieselskandal vor Absetzung
Belastung durch interne Ermittlungen
Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" plant Audi, wegen des Abgas-Skandals den Entwicklungsvorstand auszutauschen. Stefan Knirsch soll beurlaubt werden.
Ingolstadt - Die VW-Tochter Audi wird einem Bericht der "Bild am Sonntag" zufolge wegen des Abgas-Skandals in der kommenden Woche ihren Entwicklungsvorstand austauschen. Der erst seit Januar amtierende Manager Stefan Knirsch werde in den nächsten Tagen beurlaubt und von seinen Aufgaben entbunden, schreibt das Blatt ohne Quellen zu nennen.
Ein Audi-Sprecher in Ingolstadt sagte am Sonntag, der Konzern kommentiere solche Spekulationen nicht. Laut "BamS" wird Knirsch von den internen Untersuchungen zum VW-Abgas-Skandal durch die US-Kanzlei Jones Day belastet. Demnach soll er frühzeitig von der in 3,0-Liter-Motoren eingesetzten Schummelsoftware gewusst haben.
Knirsch hat sein Amt zu Jahresbeginn angetreten, seine Berufung war bereits im Dezember erfolgt. Knirsch ist Nachfolger des im Zuge der Dieselkrise beurlaubten Audi-Vorstands Ulrich Hackenberg. Knirsch war mit Unterbrechungen seit 1990 bei Audi und Porsche tätig, seit 2013 hatte er die Motorenentwicklung der wichtigen VW-Tochter geleitet.
Quelle: dpa
Na so eine Überraschung! Wer konnte DAS nur ahnen, dass Vorstände Kenntnis von den Manipulationen hatten?
Ich würde an VWs Stelle als erstes Mal diese Kanzlei rauswerfen, die anscheinend ständig Informationen an die Presse leaken lässt. Ist jetzt schon das dritte Mal wo die BamS direkt aus dem Umfeld von J&D zitiert...
Könntet ihr (MT-Redaktion) endlich mal den Begriff "Schummelsoftware"
durch das ersetzen, was es in Wahrheit ist, nämlich "Betrugssoftware"?
Diese permanente Verniedlichung von Straftaten ist unerträglich.
"Unzulässige Korrektursoftware" wäre noch besser 😆
Mal davon abgesehen, dass der Startbeitrag grottenschlecht formuliert ist – allein die drei letzten Sätze sind ein Offenbarungseid – fehlt die wichtige Information, dass Herrn Knirsch vorgeworfen wird, eine falsche Versicherung an Eides Statt abgegeben zu haben. Damit hätte Herr Knirsch gegen § 156 StGB verstoßen und ihm drohten allein dafür bis zu drei Jahre Haft.
Interessant dass der Donaukurier schon vor zwei Tagen im Bilde war und auch wichtige Zusatzinformationen liefert:
Die Schuldfrage ist auch ein Jahr nach Bekanntwerden der Manipulationen immer noch ungeklärt. Bei der VW-Belegschaft ist die Stimmung derzeit im Keller. Die Leute seien traurig und hätten nach einem Jahr Negativschlagzeilen „die Nase voll“.
Insgesamt wirklich ein Trauerspiel, hoffentlich bringt der US-Kronzeuge endlich Licht ins Dunkel...
Zu der Zeit war er noch gar nicht im Vorstand.
Und ist das besser, wenn im nachhinein ein Mitwisser in den Vorstand kam? Das ist meiner Meinung nach noch schlimmer. Vermutlich wollte er sich fette Rentenansprüche sichern, dann gibt man natürlich nicht zu, was man weiß, wenn man gefragt wird, ob man in den Vorstand will. Hauptsache der fette Vertrag ist unterschrieben.
Einfach nur zum Kopfschütteln.
Immerhin bewegt sich was. Es ist schon an Dreistheit nicht mehr zu überbieten, vorsätzlich eine eidesstattliche Versicherung abzugeben. Das ist schon eine Straftat für sich und kommt Herrn Kischt teuer zu stehen.
Irgendwie scheint man bei VW immer noch zu meinen, sich in einem rechtsfreien Raum bewegen zu können.
Deswegen wäre es besser, die ganze VW Spitze auszutauschen. Mit diesem Fall ist die Glaubwürdigkeit endgültig dahin. Und leider leidet damit auch das Thema Compliance in anderen Unternehmen.
Die Deutsche Bank als zweites deutsches Vorzeigeunternehmen steht auch nicht besser da.
Für Arbeitnehmer ist es eine Schande, in solchen Unternehmen arbeiten zu müssen, nur weil der Wahn des Aktienmarktes die Führung in die Illegalität führt.
Dieser VAG Diesel Skandal erinnert mich an die Olympiade. Zwei Sportler nehmen das gleiche Medikament. Aber nur einer hat gedopt. Weil der Andere eine "Ausnahmegenehmigung" beantragt hat. Skandal der hat gedopt.🙄 Tricksen und betrügen tun alle. Nur VAG hat die laschen Regeln etwas zu weit ausgelegt.
Wenn ich schon im TV sehe das andere Hersteller die Abgaswerte "optimiert" in dem mittels Kompressor Frischluft in den Abgasstrag geblasen wird und somit die Schadstoffmenge prozentual sinkt. Das ist vollkommen Regelkonform.
Vielleicht wäre es ganz lehrreich für die Zukunft wenn der ein oder andere Vorstand zukünftig gesiebte Luft atmen müsste. Leider wird es bei diesem Filz nicht dazu kommen, wie wir jetzt wissen war ja sogar die Politik seit 2008 schon über die Methoden eingeweiht, und Gerüchte dass die Hersteller den Zyklus erkennen können gab es ja schon als die Diskrepanzen zwischen NEFZ-Verbrauch und Realverbrauch immer größer wurden, schon lange vor dem Abgasskandal...
Nein. Es gibt keinen "fließenden" Übergang zwischen legal und illegal, sondern eine klar gezogene Grenze. Wenn die anderen Hersteller legale Ausnahmen nutzen, dann ist das eben kein Betrug, sondern noch legal. VW hat aber nunmal die Grenze der Legalität überschritten, und dafür werden sie jetzt bestraft.
Ich kenne den konkreten Bericht jetzt nicht, aber in den USA kamen schon in 70ern, in Verbindung mit den U-Kats, so genannte "Smog Pumps" oder "Sekundärluftpumpen zum Einsatz, die durch Einbalasen von Frischluft in den Kat, dessen Effizienz verbessert haben.
Das war dan zu der Zeit als man hier in D dann bei US Importen das "Teufelszeug" namen Kat ausbauen musste um eine Zulassung zu bekommen... 😆
Vielleicht solltest Du Dich einfach mal über den Sinn und die Wirkungsweise eines Sekundärluftsystems informieren, bevor Du so einen haarsträubenden Unsinn verfasst....
Wo ich wohne hat Niemand "getrickst". Volkswagen hat betrogen, waehrend sich alle anderen Hersteller (Konkurrenten) an die Gesetze gehalten haben und ihr Schadstoffausstoss auf der Strasse im gesetzlichen Rahmen ist. Siehe Strassentest VW Passat gegen BMW X5 in California.
Nebenbei ist AGR ein ewig alter Bestandteil der Schadstoffreduzierung und war es in LKW lange bevor es Kat und Adblue gab... Ich verstehe Dein Problem damit nicht.
Pete
Diese Luftpumpe hatte damals (>78) jeder Volvo und MGB Benziner in den USA! Wahrscheinlich VW auch...
Wir koennen ja nichts dafuer das Deutschland in Abgas und Sicherheitsfragen immer 30 Jahre hinterher hinkt weil sie soooo gute Ingenieure haben.... 😉
Pete