VW-Haustarifrunde steht im Zeichen des Abgas-Skandals
Berichte: VW-Mitarbeiter wollen keine Abstriche machen
Im Frühsommer wird bei VW der neue Haustarifvertrag verhandelt. Nach Informationen der dpa will die Arbeitnehmerseite trotz Abgas-Affäre nicht zurückstecken.
Wolfsburg - Der Volkswagen-Konzern nimmt Kurs auf eine heftige Auseinandersetzung. Im Frühsommer wird der neue VW-Haustarif verhandelt. Erklärtes Ziel der Arbeitnehmerseite ist trotz der milliardenteuren Abgas-Affäre ein Haustarif-Abschluss mindestens auf dem Niveau des Metall-Flächentarifs.
Weiteres Ziel: Die auslaufende Altersteilzeit soll ohne Abstriche für die Arbeitnehmer in Neuauflage gehen. Zugeständnisse angesichts des Abgas-Skandals sollen auf jeden Fall vermieden werden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Gewerkschaftskreisen erfuhr. Damit stehen die Zeichen auf Sturm.
Der VW-Haustarif gilt für 120.000 Menschen. Wie man aus Konzernkreise hört, hofft die Arbeitgeberseite bei VW, die Krise des Unternehmens im Abgas-Skandal für Einschnitte im Haustarif nutzen zu können. Dem trat VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh entgegen. „Wir als Beschäftigte werden nicht die Zeche für ‚Diesel-Gate‘ zahlen“, sagte er vergangene Woche im internen Teil einer Betriebsversammlung.
Altersteilzeit soll fortgeschrieben werden
Anders als im Flächentarif der Metaller, die diesmal für eine reine Entgeltrunde kämpfen, streitet VW im Haustarif auch um die Zukunft der Altersteilzeit. Osterloh warnte bei der Betriebsversammlung die Arbeitgeberseite: „Kommen Sie nicht auf die Idee, dass wir bereit wären, für die Fortführung oder die Ausweitung der Altersteilzeit auch nur einen Cent Beitrag zu leisten. Das können Sie vergessen.“
Damit hat Osterloh nun die Forderung gestellt, die Altersteilzeit in der aktuellen Form bedingungslos fortzuschreiben. Bei Volkswagen enden Entgelttarifvertrag und Friedenspflicht am 31. Mai 2016.
Der 0815 Mitarbeiter trägt keine Schuld daran dass die ALöcher in der Management Ebene kriminell agiert haben.
Richtig so, ich drück den VW Mitarbeitern die Daumen!!
Hallo.
wenn ich Osterloh wäre würde ich fordern: Das gesamte Management erhält keine Boni mehr und das Grundgehalt wird um 50 % gekürzt. Und das würde ich mit einem Generalstreik von unbegrenzter Dauer auch durchsetzen. Dann würden diese kriminellen A....er mal ganz dumm gucken.
rzz
Da der Herr Osterloh genauso Management Angehöriger ist, wirst Du diese Forderung eher nicht erwarten dürfen...
Die Beschäftigen sollen mal ihrer Gewerkschaft Feuer unterm Arsch machen....
Überall redet die IGM bei VW mit, nichts bleibt ihr verborgen, in kaum einem anderen Unternehmen sitzen soviele Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat...und trotzdem hat sie nix gemerkt und von nix gewußt.
Wie die 3 Affen.
Das vermisse ich beim Herrn Osterloh - erstmal an die eigene Nase fassen. Zu einem Arbeitnehmervertreter gehört mehr, als nur möglichst fette Lohnabschlüsse auszuhandeln.
Auch für ihn gilt es, das langfristige Wohl des Unternehmens im Blick zu behalten und im Zweifelsfall - so gut er kann - gegen zu steuern.
Wenn der Laden langfristig den Bach runtergeht, hat er nämlich auch nix davon.
...und seine Leute auch nicht - die stehen dann mit Glück eben an einem anderen Fließband - aber maximal mit der halben Bezahlung.
Naja, die 0815 Mitarbeiter sind nun aber auch nicht gerade die Ärmsten. Vom "hören sagen" verdient man bei VW am Band soviel wie bei keinem anderen Volumen Hersteller.
Wenn bei VW mal für 1-2 Jahre nur ein Inflationsausgleich stattfindet gehen sicher keine Existenten zu Bruch. Und mei, wer den Konzern nun "an die Wand gefahren" hat ist doch erst mal zweitrangig. Gehts dem Unternehmen schlecht, bedeutet das nun mal "Einschnitte".
Was natürlich nicht heißen soll, das man aus AN Sicht nicht hart verhandeln soll!
Klar verdienen die dort gut, dennoch darf es nicht sein, dass sie die Konsequenzen tragen.
Wie stellst du dir eine solche Aktion konkret vor? 😱 😆
Gibt ja auch keinen Grund, warum die Mitarbeiter für Fehler des Managements gerade stehen sollten.
Aber wenn Einsparungen notwendig werden, würden ja zuerst freie Mitarbeiter wie Berater und Consultants und Leiharbeiter nach Hause geschickt. Und Letztere sind ja die, an denen man sich sowieso schon in unsozialer Weise vergeht.
Am Ende heisst es dann: Wir mussten keine Mitarbeiter entlassen.
Anhand der Quote von Freiberuflern ist das kein Problem - aber trotzdem gelogen.
Man sollte sich dabei aber immer bewußt sein, daß auch dieser Konzern nur das Geld an seine Arbeitnehmer verteilen kann, welches er vorher durch den Verkauf seiner Produkte eingenommen hat...
Solange man solche Projekte wie Bugatti und Phaeton(China) leisten kann ist es auch schwer verständlich als normaler Arbeiter Gehaltskürzungen hinzunehmen.
Würde man die Produkt und Ausstattungsvielfalt bei VW verringern könnte man jede Menge Geld sparen. Man muss weniger Teile entwickeln, produzieren und auf Lager halten. Vorallem als Ersatzteil das 10 Jahre verfügbar sein soll ist es total Blöd 5 Lenkräder im gleichen Modell anzubieten. Und das geht ja gerade so weiter. Das alles will ja irgendwie koordiniert sein.
Allerdings stehen die Mitarbeiter in guten Geschäftsjahren auch mit offenen Händen da und wollen ihr 14 und 15 Gehalt....eben weil das Management "keine Fehler"* gemacht hat. Es gibt immer 2 Seiten der Medaille.
*aka: andere noch mehr ausgebeutet hat (Zulieferer, Leiharbeiter), aber das interessiert die Stammbelegschaft/Betriebsrat auch herzlich wenig. Ich habe jedenfalls noch keine Stammbelegschaft auf ihr Geld verzichten sehen, damit es Leiharbeitern und Zulieferern besser geht.
Von daher....wird sind alle bloß egoistische Menschen, manche mehr, mache weniger.
Man sollte nicht ganz unterschätzen was VW als Konzernmutter so alles für die einverleibten Konzernmarken entwickelt. Der Phaeton zum Beispiel war vielleicht kein Erfolgsmodell, diente aber als Spender für Toureg, Q7 oder Bentley.
Die Schnittmenge an gleicher Technik unter allen Konzernmarken ist nicht gerade klein. Ein Passat ist unten drunter nicht viel anders als ein Superb, bzw. umgekehrt^^
Von daher ist die Frage weniger ob es Sinn macht 3 verschiedene "Lenkräder" zu entwickeln, als mehr in welchen Modellen kann ich die 3 Lenkräder verbauen. Das Billige kommt in den Seat Ibiza, das mittlere in den Golf und der A7 bekommt das mit viel Blingbling und Nappaleder.
@Primerp12
Sehe ich auch so.
Irgendwie schon dreist, in guten Jahren alle Privilegien von VW zu kassieren und wenn es mal ein Jahr schlecht läuft, so zu tun, als stehe man mit der Firma nicht in der Verantwortung.
Bei anderen Firmen wurden aufgrund von Fehlentscheidungen bzw. Missmanagement (z.B. Quelle, AEG, Schlecker, etc.) tausende Leute von Heute auf Morgen arbeitslos, obwohl diese Leute an den Fehlentscheidungen in den verantwortlichen Etagen in keinster Weise schuld waren.
Wird Zeit, dass die VWler mal von dem hohen Ross runterkommen.
Die fetten Jahre sind vorbei, wann versteht die Arbeitnehmervertretung diese Tatsache? Angesichts der unverhältnismäßig hohen Entgelter im VW Haustarif kann ich aus der Perspektive der Branche nur hoffen, das die VWler endlich wieder auf den Boden der Realität kommen.
Es kann nun einmmal nur das verteilt werden, was auch eingenommen wird. Und wenn die VW-Einnahmen durch amerikanische Anwälte enteignet werden sollen, sieht es für alle anderen schlecht aus!
Aber war die US-Sparte nicht rechtlich selbständig und hat über die Jahre fast nur Verlust gemacht? Wäre es dann nicht günstiger, falls wirklich diese dubiosen Klagen teilweise durchkommen sollten, die US-Sparte in die Insolvenz zu führen?