Opel Insignia Facelift
Besser Navigieren im großen Opel
Der Opel Insignia erhält ein großes Facelift. Besonders ambitioniert: Das neue Infotainmentsystem mit Touchscreen. Auch bei Motoren und Fahrwerk hält neue Technik Einzug.
Rüsselsheim - Da steht der neue Insignia vor mir, in drei Varianten, und eines kann ich sofort sagen: Der Neue ist ganz der Alte. Nur schöner.
Ich maße mir ein frühes, klares Urteil an, schließlich fahre ich selbst seit 2009 einen Opel Insignia Sports Tourer.
Meiner wird jetzt ausgemustert, entsprechend neugierig bin ich auf den neuen Opel. Wird das auch mein Neuer?
Rein äußerlich sieht der Insignia unverändert aus. Meiner Meinung nach also ganz gut. Vor allem mit den jetzt geänderten Scheinwerfern. Geschwungen und schwarz schinden sie in etwa so viel Eindruck wie sie Licht spenden.
Das LED-Tagfahrlicht gibt es künftig ab der Ausstattung Edition serienmäßig, das angekündigte LED-Matrix-Licht vorerst überhaupt nicht. Die Technik ist wohl noch zu teuer. Sonst waren eher Kosmetiker statt Designer am Werk. Die obere Chromspange wandert im etwas größeren Grill weiter nach unten, die Nebelscheinwerfer sind rund statt eckig. Hinten fallen die zweigeteilten LED-Heckleuchten und die breitere Chromspange auf.
Krieg den Knöpfen
Spannender, weil wichtiger: das Cockpit. Wie oft wurde die Bedienung und Funktion der Bordcomputer-Einheit kritisiert. Nicht immer mit milden Worten.
Die einst mit Tasten überfrachtete Mittelkonsole wird künftig leerer, schöner und klarer. Denn statt Knopfchaos baut Opel hier nun auf ein Touchpad in Kombination mit einem Acht-Zoll-Touchscreen. Die Technik heißt wie im Opel Adam IntelliLink, funktioniert aber anders.
Während das Adam-IntelliLink „nur“ auf dem Smartphone gespeicherte Apps verwaltet, ist das Insignia-IntelliLink ein autarkes System mit vollwertiger Tablet-Funktionalität inklusive Wischbewegungen, Handschrifterkennung, Fingerzoom und Sprachsteuerung. Bis zu 60 Favoriten aus allen Anwendungsbereichen (Musik, Navigation, Telefonnummern etc.) lassen sich speichern und mit drei Fingerbewegungen schnell ansteuern.
In den Fahrprogrammen "Tour" oder "Sport" können personalisierte Anzeigen hinterlegt werden. Ein nettes Gimmick ist die Nebenverbrauchsanzeige, die den Mehrverbrauch elektrischer Verbraucher berechnet.
Beim Erstversuch in Rüsselsheim befand sich das intuitive System noch im Beta-Zustand. Das bedeutet: es fehlte ihm noch an Tempo. Doch die eingeschobenen Gedenksekunden sollen bis zum Seriensstart behoben sein. Schon sehr ausgereift wirkt dagegen das Bedienelement im Stil einer Computer-Maus in der Nähe des Schalthebels.
Vorerst keine Apps
Ab der Ausstattung „Sport“ ist das System serienmäßig, ansonsten kostet es als Navi 900 Europa Touch 1.200 Euro. Wird das System in Zukunft mit weiteren Apps erweiterbar sein? „Schauen wir mal“, sagt ein Opel-Sprecher. Platz ist genug auf dem Bildschirm. Wer auf das große Touchscreen-Navi verzichtet, bekommt mit dem Stereo-Radio 400 B.T. einen Vier-Zoll-Bildschirm. Dieser besitzt keine Touch-Funktionalitäten und wird herkömmlich per Drehregler an der Mittelkonsole bedient.
Aufrüstung bei den Assistenten
Kein Facelift ohne Aufrüsten bei den Assistenzsystemen. Hintere Radarsensoren und eine Kamera ermöglichen eine Totwinkel-Erkennung, einen besseren Spurhalteassistenten und einen Rückfahrassistenten.
Der adaptive Geschwindigkeitsregler kann bis zum Stillstand bremsen und beschleunigt gemeinsam mit dem Automatikgetriebe bis zur eingestellten Geschwindigkeit. Im Stadtmodus, bis 30 km/h, erkennt er Personen und kann eine Notbremsung einleiten.
Auch das Fahrwerk bekam ein Update. Eine geänderte Federbeinaufnahme, eine bessere Isolierung an der Vorderachse und verstärkte hintere Querlenker beseitigen hoffentlich das gelegentliche Poltern auf Kopfsteinpflaster von der Vorderachse.
Neue Motoren
Wie der Cascada, Astra und Zafira erhält der Insignia den 1.6-SIDI-Motor mit 170 PS. Er verbraucht im Insignia 6,1 Liter pro 100 km, 1,6 Liter weniger als der Vorgängermotor mit 180 PS. Fast 8.000 Euro Aufpreis kostet der 2.0-SIDI. Er basiert auf dem alten 2.0-Turbo mit 250 PS, schluckt aber nur noch 8,0 Liter (bisher: 8,8 l/100 km, NEFZ).
Neu ist der 2.0-CDTI mit 120 oder 140 PS, der nach Norm nur noch 3,7 Liter in der Limousine verbraucht und ab 25.915 Euro startet. Der billigste Insignia kostet 24.325 Euro und ist ein 1.4er-Turbo mit 140 PS. Das sind 2.000 Euro weniger als beim alten Modell.
Probieren konnte ich noch keinen der Motoren, die erste Ausfahrt lässt noch ein paar Tage auf sich warten.
Die letzte Frage zur ersten Insignia-Begegnung: Setzt Opel das neue Insignia-Bedienkonzept in seinen anderen Modellen ein? Jein: Denn auch wenn künftig alle Infotainment-Systeme IntelliLink heißen, werden sie sich nicht gleichen, sondern modellspezifisch angepasst.
Ham se ein sehr schönes Teilchen gezaubert!! ABER eine Sache...warum diese komische Chromleiste, die in die Rückleuchten geht? Finde ich beim Cascada wie auch jetzt im Insignia nicht so wirklich schön... aber über den Geschmack lässt sich ja streiten 😆
Bei Opel Deutschland gibt es diesbezüglich auch ein Video, bei dem man die ganzen Funktionen sehen kann. Wischfunktionen für Favoriten, man kann den Buchstaben im Touchpad schreiben, ohne tippen zu müssen und sich bis zu 60 Favoriten ganz oben hinlegen. Wer öfter im Telefonbuch was sucht oder ein häufiges Reiseziel hat usw.
Find ich schon gelungen, das Ganze.
cheerio
Moinsen,
mir gefällt das Facelift gut, das Heck beim Kombi fand ich vorher irgendwie besser, aber dafür finde ich die Front für mich viel ansprechender!
Sowieso finde ich den Insignia sehr schön, einzig die großen Außenabmaße und dafür relativ kleinen Innenabmaße schrecken mich noch ab...
Mich haben die vielen Knöpfe nie genervt! Im Gegenteil, in meinem Skoda nervt mich die doppel / dreifach Belegung mancher Knöpfe doch sehr!
Auch die vielen Untermenüs im Navi finde ich in meinem Skoda nervig!
Manchmal ist weniger eben nicht immer gleich mehr!!! 😆
Opel ist auf nem guten Weg und wenn ich mir mal privat nen Wagen zulegen sollte, dann würde Opel ganz oben auf der Wunschliste stehen!!!
Prima, weiter so ;-)
Was ist den mit dem Lenkrad passiert? Kann man damit jetzt auch noch Playsation spielen?!
Ich finde das Facelift von außen sehr gelungen - der Insignia ist einfach ein sehr schönes Auto - jetzt nochmals etwas schöner - bravo!
Doch das Lenkrad kommt mir überfrachtet vor - es sieht wirklich wie bei einer Spielkonsole aus - womöglich gibts ja bald eine SuperMario-App 😆
Im Ernst - mich stören die "vielen" logischen Knöpfe in der Mittelkonsole nicht und ich brauch auch kein eingebautes SmartPhone im Auto - so kommt mir nämlich dies beim Insingia vor.
Der Digital-Tacho sieht zwar nett aus, aber da möchte ich lieber so einen stylischen Analog-Tacho wie ihn AdAM oder Astra hat. Ist aber alles Geschmackssache. Meine Preisklasse ist der Insignia sowieso nicht. Allerdings interessiere ich mich natürlich immer für das Opel-Flaggschiff 😉
Na hoffentlich mokiert sich die "Fachpresse" nicht an der neuen Touchscreen
-Bedienung. 😉
Gibts auch wo Bilder zum Basismodell ohne das neue, fancy Infotainment...? Hat man auch so wenige Tasten (ich nehme an)? 😕
Gut auch, dass sie nicht übers Ziel hinausgeschossen sind und Kernfunktionen wie Klima/Lüftung/Heizung immer noch Tasten haben. Wirkt gleich viel moderner als die Knöpfchenflut.
Das Hauptproblem bei Opel bleiben aber wohl die Motoren (Bi-TDI und SIDI ausgenommen) und das hohe Gewicht von Astra/Insignia bei eher mäßiger Raumausnutzung.
In Sachen Design konnte man aber auch dem VFL-Modell nichts vorwerfen, um einiges spannender als der fade Passat oder die Heerenscharen an 3er BMWs, A4 und C-Klassen.
Liegt vielleicht aber auch daran, dass ich ein bisschen auf den Geschmack jenseits des absoluten Mainstreams gekommen bin, Außenseiter wirken da gleich immer etwas sympathischer. 😊 😆
Daran kann ein Facelift leider auch nichts ändern. Die Grundkonstruktion ist an einigen Stellen einfach "verfehlt".
Ich hoffe, dass in dem nächsten Insignia etwas mehr Vectra C steckt ;-) Die Platzverhältnisse im Insignia sind leider der Grund für mich nicht umzusteigen.
Klar, dass ihnen da enge Grenzen gesetzt sind. Alfa hats seinerzeit beim zu schweren 159er auch probiert... Mehr als ein paar Kilo sinds dann auch nicht geworden.
Vielleicht geschieht ja ein Wunder und Insignia II basiert auf dem Caddy ATS, ob der Heckantrieb Sinn macht, sei dahingestellt, dürfte aber das konkurrenzfähigste Auto im GB- Verbund sein und bietet sich als Plattform an...
Übrigens, was viele nicht wissen, der 5 Türer hat jetzt seit Facelift einen CW-Wert von 0,25 und schlägt damit weltweit alle Konkurrenten seiner Klasse.
Das Gewicht ist zumindest bei der Limousine nicht so das Problem. Da hat der Insignia 1.4T nach ADAC 1.585 kg und der Passat 1.8 TSI 1.500 kg. Ein BMW 320i hat 1.460 kg. Der ST ist halt ein wenig zu moppelig.
Das wäre natürlich eine feine Geschichte. Und mit dem Längsmotor wären auf einen Schlag alle Probleme mit der Drehmomentbegrenzung der Getriebe gelöst.
Der erste Opel Omega hatte 1986 schon einen cw-Wert von 0,28 also nix neues 😉
Also ich finde Knöpfe praktischer als immer mit den Fingern über den Touchscreen zu schmieren, auch wenn es optisch besser ausschaut.
Irgendwie war mir klar, das die vielen vielen Knöpfe , mit denen ich bis heute nie ein Problem hatte oder haben werde wieder angesprochen werden.... 🙄
Du musst es ja nicht persönlich nehmen... Wenn es für dich funktioniert, passt es ja.
Fakt ist, dass die vielen Tasten einer der Hauptkritikpunkte am Insignia waren und Opel darauf Augenmerk gelegt hat, weswegen sich der Artikel dem Aspekt widmet.
Muss gestehen, dass ich noch keinen Insignia fahren durfte, aber wenn es niemanden gestört hätte, wären wir wohl nicht hier.
In Sachen Bedienung ist aber alles immer ein wenig subjektiv. Ich war mit iDrive der ersten Generation zufrieden und kann auch mit dem Infotainment meines Alfa ganz gut leben... 😉