FIA leitet Untersuchung ein - Bianchi mit Schädel-Hirn-Trauma
Bianchis Zustand stabil aber kritisch
FIA-Chef Todt ordnete nach dem schweren Unfall in Suzuka eine interne Untersuchung an. Der Zustand von Bianchi ist weiterhin kritisch, er erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma.
Yokkaichi - Der schwer verunglückte Formel-1-Pilot Jules Bianchi schwebt weiterhin in großer Gefahr. "Er hat ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und ist in einem kritischen, aber stabilen Zustand", teilte seine Familie am Dienstag mit. "Jules bleibt auf der Intensivstation des Mie General Medical Center in Yokkaichi." Die Angehörigen des 25 Jahre alten Franzosen bedankten sich für die weltweite Anteilnahme und Unterstützung für ihren Sohn. Dies sei "eine Quelle großen Trostes" gewesen.
Untersuchung angeordnet
FIA-Präsident Jean Todt hat indes eine umgehende Untersuchung angeordnet. Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting soll demnach einen Bericht über den Hergang des folgenschweren Zusammenstoßes mit einem Bergungskran beim Großen Preis von Japan anfertigen. Das berichtete die britische Zeitung "The Telegraph" am Dienstag.
Bernie Ecclestone sind interne Untersuchungen des Internationalen Automobilverbands FIA nicht genug: Der Geschäftsführer der Motorsport-Königsklasse, der am Wochenende nicht selbst vor Ort war, forderte externe Ermittler. In der Zeitung "The Times" betonte Ecclestone, dass man in den vergangenen Jahren viel für die Sicherheit getan habe. Vor allem nach dem grausamen Wochenende 1994, als Ayrton Senna und Roland Ratzenberger beim Großen Preis von San Marino in Imola ums Leben gekommen waren, hatte die Formel 1 die Anforderungen drastisch erhöht.
Im Regen von der Strecke abgekommen
Der 25-jährige Franzose war am Sonntag in Suzuka im Regen von der Strecke abgekommen und mit hoher Geschwindigkeit unter das Heck des Krans gerast. Videos, die im Internet vor ihrer Sperrung mit dem Verweis auf Rechte des Formula One Managements kursierten, zeigen zudem, dass sich mindestens auch noch zwei Streckenposten in höchster Gefahr befanden.
Zudem entfachte sich eine Diskussion über die Grüne Flagge, die geschwenkt wurde und freie Fahrt signalisiert hatte. Die FIA hatte von einer doppelten Gelbphase gesprochen, nachdem vor Bianchi der
deutsche Sauber-Pilot Adrian Sutil an derselben Stelle von der Strecke abgekommen war. Die Grüne Flagge dürfte allerdings als Entwarnung für die Strecke nach dem Sutil-Unfall gegolten haben. Offizielle Erklärungen blieben dafür allerdings vorerst aus.Formel-1 nimmt Anteil
Die Anteilnahme am Schicksal des verunglückten Bianchi reißt unter seinen Kollegen nicht ab. Der zweifache Weltmeister Fernando Alonso twitterte jüngst, es sei schwer zu schlafen. "Betet für Jules", schrieb WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton bei Facebook. "ForzaJules", titelte Ferrari auf seiner Formel-1-Homepage.
Für die Familie Bianchi werden indes auch noch schreckliche Erinnerungen wach. Jules Bianchis Großonkel Mauro war 1968 bei einem schweren Unfall bei den 24 Stunden von Le Mans nur knapp dem Tod entkommen. Ein Jahr später verstarb Jules Bianchis Großvater Lucien bei Testfahrten auf dem legendären Kurs in Frankreich. Jules Bianchi wollte trotzdem immer Formel-1-Pilot werden und die Motorsport-Tradition der Bianchis fortsetzen.
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Ich habe heute morgen noch ein Video auf Youtube gesehen bevor es gesperrt wurde..... oh man .... da wird einem ganz anders!!
Ich hoffe er wird wieder gesund!
Alles Gute Jules Bianchi!!!
Die grüne Flagge hatte wohl keinen Einfluss auf den Unfall, es ist fraglich ob er sie überhaupt gesehen hat. Doppelt Gelb auf den Leuchtsignalen dürfte wohl eindeutig gewesen sein. Viel wichtiger wäre eine Regelung um die Fahrer bei Gelb wirklich zu vorsichtigerem Fahren zu zwingen.
Auf jeden Fall gute Besserung Jules!
Er ist aufgrund von Aquaplaning wie Sutil paar Sekunden zuvor von der Strecke abgekommen. Die FIA hat bei diesem Rennen für große Sicherheit gesorgt. Selbst am Anfang durften die Fahrer nicht das Rennen eröffnen sondern hinter dem Safety-Car. Nachdem die Strecke hinter dem Safety-Car warm und getrocknet wurde, wurde auch das Rennen freigegeben. Kurz vor dem Schluss hat es wieder angefangen zu regnen und nun stellte sich die Frage ob man auf Intermediates bleiben soll oder auf Heavy Wet umstecken soll. Die meisten haben gepokert und wollten auf Intermediates bis Rennende bleiben. Die Intermediates haben jedoch dem Wetter nicht standhalten können und dadurch sind beide von der Strecke abgekommen. Sutil hat auch beim kruzen Interview gesagt dass an der Stelle eine Pfütze war und Aquaplaning zustandegekommen ist. Die grüne Flagge war total korrekt da diese NACH dem Unfallort geschwenkt wurde. Erst wenn man die grüne Flagge passiert hat, darf man wieder normal Rennen fahren. Einige Kurven VOR dem Unfallort wurde bereits doppelt gelb gezeigt. Doppelt gelb bedeutet dass die Fahrer mit großer Vorsicht fahren sollen und gegebenfalls anhalten sollen. Dies wird nicht nur drausen per Flagge und Lichtsignal angezeigt sondern auch drinnen im Cockpit leuchtet eine gelbe Lampe auf. Gute Besserung Jules, du packst das schon.
In dem Moment aber versagt.
Sicher wäre es gewesen, die Einfahrt frei zu lassen, statt sie mit einem Radlader zu blockieren.
Der Wagen Sutils bot sich dafür an, von der anderen Seite her von der Weide gezogen zu werden.
Der Radlader stand da nicht rum, er war in Bewegung zum Bergen. Dabei gilt es, die kürzesten Wege zu nutzen. Und der ist nach hinten raus in den sicheren Bereich.
Und es hätte schlimmer kommen können. Wäre Bianchi weiter nach links gekommen, hätte es Tote gegeben. Die Marshal am Fahrzeug von Sutil (3 Stück ) wären bei dem Anprall ums Leben gekommen.
Und Bianchi hätte sich den Kopf abgefahren, wäre er unter Sutils Wagen am Haken gekommen.
Viele Grüße
Thomas
Es tut mir Leid für den jungen Kerl. Bei seiner Hinrverletzung bleiben 90% für immer im Koma und 10% behalten bleibende Schäden.
Der Unfall war schlicht vermeidbar. Es ist kein Fehler aufgrund einer falschen Entscheidung der Rennleitung, der Konstruktion des Autos oder der Strecke gewesen.
Sondern einfach, weil unter gelb das gesamte Feld zu schnell gefahren ist. Trotz Doppelgelb. Es hätte auch einen anderen Fahrer treffen können. Bianchi hatte alles Pech der Welt in dem Augenblick. 30 Sekunden später und der Radlader wäre weg gewesen... So brutal ist das Schicksal. Das wird Bianchi und seiner Familie nicht helfen, aber nüchtern betrachtet ist es so.
Das ein SC geholfen hätte, glaube ich nicht. Es braucht gute 2 Runden, bis alle Autos eingefangen ist. In dieser Zeit wird nicht so sehr verlangsamt, dass ein Abflug bei Aquaplaning unmöglich gewesen wäre.
Auch eine Kanzel hätte nix gebracht. Bei der Höhe der Fahrzeuge wäre das Auto immer noch unter den Radlager geflogen und die Kanzel wäre bei dem harten Hindernis auch kolabiert und hätte ihn auch direkt erschlagen können.
Aus meiner Sicht hat gibt es nur 2 Möglichkeiten, damit ein solcher Unfall vermieden wird:
Der Boxenlimiter muss im Rennen bei jeder Gelbphase innerhalb dieser Zone zum Einsatz kommen. Ausnahmslos. Dann könnte man auf viele SC-Phasen verzichten, ähnlich Code 60 in der WEC und die Bergungsfahrzeuge brauchen einen Aufprallschutz oder dürfen nicht mehr so offen sein wie sie es in Suzuka bauen.
Das Rennauto musste die gesamte Aufprallenergie aufnehmen, weil der Radlader dafür nicht konstruiert ist, es also nicht kann. Kein Rennauto der Welt ist für eine solche Konstellation von Unfall konstruiert. Und das wird man auch kaum können. Also muss in Gelbzonen das Tempo generell deutlich reduzieren zum Schutz des Fahrers und der Streckenposten.
Dadurch, dass in den letzten Jahren alle Unfälle sehr glimpflich ausgegangen sind, wird sich so mancher Fahrer dank der ganzen Sicherheitstechnik unverletzbar gefühlt haben. Das ist nun vorbei. Sowas passiert halt nur nach einer solchen Tragödie. Aber so viel wie nach dem Imola Wochenende 1994 wird sich kein 2. Mal ändern. Dafür ist der Standard heute ein ganz anderer.
Und Marussia wird sich nun überlegen müssen, wenn sie ins Auto setzen am Wochenende. Es geht ja weiter. Das geht alles zu schnell weiter.
Und Ferrari wird das nun auch tun müssen. Der perspektivische Stammfahrer und geplanter Teamkollege von Vettel wird ja nun nie wieder ein Autorennen bestreiten können. Da wird man auch überlegen müssen, was zu tun ist. Und auch wenn es sehr zynisch klingt: So manch anderen Piloten hilft dies sogar, weil ein Cockpitplatz in der F1 bei Ferrari in der Zukunft nun wieder vakant ist. So war es vor 30, 40 Jahren auch noch. Man dachte, diese Zeit sei vorbei. Leider ein Irrtum.
Es ist völlig egal, ob er rollte oder stand, er hat die Ausrutschzone verperrt.
Die kürzesten Wege, ohne die verbliebenen Fahrer in ihren Fahrzeugen in Gefahr zu bringen, was in diesem Fall voll in die Hose ging.
Das die Streckenposten auch Fahrer töten und selbst bei draufgehen können, haben sie 1977 schon bewiesen.
Tja, Bianchi hätte einfach etwas mehr die Gelbflaggen beachten sollen.
Viele Grüße
Thomas
(Friedrich W. Nietzsche)
Automatisch aktiver Speedlimiter bei Gelber Flagge, Schutzplanken für den bergenden Radlader etc. ... hinterher ist man immer schlauer, nicht wahr? Der Fall Bianchi wäre nunmal "Pech im Unglück" gewesen, las ich heute irgendwo - und genau so verhält es sich auch.
Ich wünsche dem Formel 1 Fahrer alles erdenklich Gute für eine rasche Genesung.
Deine Sichtweise ist ja nunmal an der Realität vorbei.
Wie sollte denn ein Rennfahrzeug das stehen bleibt grundsätzlich geborgen werden ??????