Parking Day 2014
Bis die Parkuhr abläuft
Heute ist "Park(ing) Day", weltweit. Das bedeutet: Künstler stecken Geld in Parkuhren und nutzen den Asphalt für die bezahlte Zeit, wie es ihnen gefällt.
Berlin – Wer zahlt, bestimmt. Das gilt zumindest heute, am weltweiten "Parking Day". An diesem Tag wollen Künstler und Aktionisten aus grauen Parkplätzen einen Ort zum Verweilen machen. Aus kargen Stellplätzen soll Naherholung im Fünf-Meter-Format werden. Zumindest, solange die Parkuhr tickt.
Von San Francisco in die ganze Welt
Der erste Park(ing) Day fand 2005 in San Francisco statt. Es war eine Aktion des Design-Studios Rebar und sollte eine Debatte über die Nutzung von öffentlichem Raum ins Leben rufen. Das Design-Studio gibt es mittlerweile nicht mehr, dafür eine weltweite Kunst-Aktion. Im Jahr 2011 fand der Parking Day in 162 Städten statt.
Auch Berlin macht dieses Jahr mit beim Parking Day. An der Ecke Tucholskystraße/Linienstraße und vielleicht auch anderswo werden heute Künstler und Aktivisten Geld in Parkautomaten werfen und für die bezahlte Zeit den Asphalt in Wiesen, Strände, Leseecken, Mini-Kinos - oder was auch immer auf 5 mal 2,5 Meter passt - verwandeln.Auf eigene Gefahr
Der Parking Day ist eine nicht-kommerzielle Kunst-Aktion. Jeder Teilnehmer handelt auf eigene Verantwortung. Das bedeutet in erster Linie: Jeder muss mit verärgerten Anwohnern auf Parkplatzsuche selbst fertig werden. Mit der Aktion fordern die Künstler "mehr öffentlichen Raum zum Leben ein, der heute als Verkehrs- und private Auto-Abstellfläche genutzt" wird.
Neben Berlin beteiligen sich noch weitere deutsche Städte am Parking Day, zum Beispiel München, Hannover, Stuttgart und Karlsruhe. Hier geht es zur Homepage: www.parkingday.org
Künstler? Eher Spinner mit zu viel Zeit🙄
Du Kunstbanause!!
Ist ja schön, dass die Künstler mehr Raum zum Leben statt trister Verkehrsflächen fordern. Nur blöderweise staut und knubbelt sich der Verkehr ja sowieso schon überall...
Ganz nebenbei bin ich auch Kunstbanause und kann mit so etwas auch mal rein gar nichts anfangen 😆
Wer mehr grün will kann ja ins Umland ziehen...
notting
Ist das Kunst, oder kann das weg?
Da scheiden sich in vielen Fällen die Geister.
Egal, man sorgt für Aufsehen, der eine oder andere Aussteller kann davon profitieren..
So einfach ist das normalerweise aber nicht.
Die Parkgebühr berechtigt rechtlich nicht dazu, mit der Fläche auch tun zu können, was man gerade so will.
Im Prinzip stellt das nämlich eine Zweckentfremdung von öffentlichen Verkehrsflächen dar, die im normalen Leben in einem Platzverweis oder Verwarnung mit Bußgeld endet.
Also ohne Sondergenehmigung geht soetwas normalerweise gar nicht.
Angesichts knapper öffentlicher Stellplätze und der hohen Gebühren dafür, gerade in Großstädten, finde ich diese Aktion weder erstrebenswert noch vorbildlich, sondern einfach nur bescheuert.
Wer etwas grünes will, der geht normalerweise in den nächsten öffentlichen Stadtpark.
Wie viel Platz will man diesen linken Hippys eigentlich noch einräumen? Reicht ja nicht das die mit ihren gammeligen Hollandrädern den Berufsverkehr aufhalten müssen. Jetzt auch noch die Parkplätze.
Statt sinnvoller Verkehrskonzepte wieder nur son Kapitel aus dem Bullerbü Bauernhof Kinderbuch.
Ich park auch auf dem Rasen, kein Problem.
Ich bin eben linker Öko und daher finde ich die Aktion sehr begrüßenswert. Besser wäre es allerdings, wenn auch einen Schlag alle Parkplätze der Stadt in einen Park verwandelt würden - für immer. Das Wirtschaftsleben wird davon schon nicht gleich zusammenbrechen und der Mensch findet Alternativen, wie er zur Arbeit und die Klamotten in den Laden kommen.
Da ist Kreativität gefragt, nicht Alternativlosigkeit ala Merkel.
Ich finde es witzig aber es ist gesetzeswidrig.
Du darfst natürlich smileys benutzen...
MfG
Hätte ich getan, wenn es ironisch gemeint wäre, ist es aber nicht. Ist meine echte und tatsächliche Meinung zu dem Thema.
Wir können aber weiterhin Waffen in Krisengebiete für den Frieden schicken und einfach total vergessen, dass es ein Ökosystem gibt, in welchem wir leben und dieses mit oberster Priorität schützen.
Zitat aus der Autobild Nr. 34 vom 20. August 1990: "Nach dem in Lübeck die komplette Altstadtinsel für den Autoverkehr gesperrt wurde, brach der Einzelhandelsverkauf um bis zu 50 % ein". Und das war NUR die Altstadtinsel.
Heute kann man teilweise dort übrigens wieder fahren und in Parkhäusern parken. Zudem wurden auch viele Straßen für die Anwohner wieder geöffnet. Man hatts also mal teilweise versucht und ist dann hart mit der Realität kollidiert. Wenn gewünscht, kann ich den Artikel auch einstellen.
Tja, da waren die Leute nicht kreativ genug, um eine Alternative zum PKW zu sehen. Gibt ja so etwas wie kostenlose Altstadtbusse (mit dem P+R-Parkticket bezahlt, also keine Mehrkosten für den Autofahrer), Mietfahrräder an den Stadtgrenzen, Taxen für den Notfall,...
Klar, ne Kühltruhe kann ich so nicht kaufen, aber dafür darf man ja noch immer in strikte Fußgängerzonen einfahren. Nur für die Zigaretten, Schuhe und Klamotten muss ich nun nicht zwingend direkt vor die Ladentür fahren können. Da sollte man realistisch bleiben.
Es wäre so einfach, 100 kostenlose Leihfahrräder in jedes Parkhaus zu stellen oder einfach vom Parkhaus zur Bushaltestelle davor zu laufen und damit in die Kernzone zu kommen. Muss man halt mögen, freut sicherlich die Stadtbewohner, wenn sie nicht von der Blechlawine erschlagen werden.
Kreativ waren die Leute. Nur nicht im Sinne der Ökos und Linken. Die sind einfach zu den Einkaufszentren auf die grüne Wiese gefahren oder direkt in andere Städte.
Das Einkaufszentrum an der A1 (gabs das damals schon?) wird übrigens gerade großspurig erweitert und das LUV-Center in Dänischburg auf der anderen Seite scheint auch auszubauen. Während meine alten Kollegen alle betrauern, wie sehr die Einkaufsmöglichkeiten in der Lübecker Innenstadt nachgelassen haben. Was meiner Meinung nach nur durch die schöne Kulisse und die Touristen gebremst wurde, sonst sähs dort schon aus wie Neumünster. Dönerladen an Dönerladen, gefüllt mir viel Leerstand und Spielcasinos.
Die Leute sind eben keine Schafherde die man mit einem Stock lenken kann. Es sind denkende Menschen und die haben keinen Bock nach 10 Stunden Büro noch eine Stunde Fahrrad für zwei Brötchen und einen Toaster zu fahren. Die wollen dann entspannen, bisschen abschalten und nicht ewig durch die Pampa marschieren oder von Politessen und Parkhauspreisen gejagt werden.