Erneut schwerer Unfall und keine Rettungsgasse
Bitte, liebe Autofahrer, bildet im Stau eine Rettungsgasse
Für Einsatzkräfte zählt jede Minute, jede Sekunde. Dennoch treffen sie bei 90 Prozent aller Fahrten auf verstopfte Autobahnen. Das hat schon mehr als ein Menschenleben gekostet.
Berlin - Anfang August starb ein Lkw-Fahrer auf der Autobahn A2, weil die anderen Verkehrsteilnehmer keine Rettungsgasse gebildet hatten und die Einsatzkräfte nicht rechtzeitig bei ihm sein konnten. Eine traurige Geschichte. Noch trauriger ist, dass wir nicht daraus gelernt haben.
Zwei Wochen später ereignet sich erneut ein Unfall in der Nähe von Brandenburg, dieses Mal auf der A10. Laut eines Berichts der "Märkischen Allgemeinen" (MAZ) lautete die erste Meldung an die Rettungskräfte: schwerer Unfall mit brennendem Fahrzeug.
Die Feuerwehr machte sich mit vier Fahrzeugen auf den Weg. Zwei Kilometer vor der Unfallstelle endete die Fahrt, weil die Autofahrer keine Gasse gebildet hatten. Die Rettungskräfte mussten sich teilweise zu Fuß auf den Weg machen. Am Ende verloren sie 15 kostbare Minuten. Zum Glück war an der Unfallstelle niemand lebensgefährlich verletzt.
Feuerwehr muss mit Lkw-Fahrern diskutieren
Bei dem Unglück Anfang August war das anders. Ein Lkw-Fahrer war in ein Stauende gefahren und in seinem Fahrerhaus eingeklemmt. Die Rettungskräfte kamen nicht zu ihm durch. Teilweise standen drei Lkw nebeneinander. Ein Feuermann musste sogar mit Truckern diskutieren, bis diese endlich Platz machten, berichtet die MAZ. Als er endlich durchkam, sah er im Rückspiegel, dass sich die Rettungsgasse direkt wieder schloss.
Solche Situationen sind für Feuerwehr, Notarzt und Polizei trauriger Alltag. Nach Aussage von Marco König vom Deutschen Berufsverband Rettungsdienste finden sie bei 90 Prozent aller Einsatzfahrten keine Rettungsgasse vor. Der Experte schätzt, dass sich die Fahrzeit dadurch um 75 Prozent verlängert. Das ist eine einfache Rechnung: Während die Einsatzfahrzeuge in einer Rettungsgasse 30-40 km/h fahren könnten, müssten sie sich ohne ausreichend Platz mit maximal 10 km/h vorwärtstasten. Das kostet Zeit - und manchmal auch Leben.
Wie und wann Ihr eine Rettungsgasse bilden müsst, lest Ihr auf unserer Aktionsseite: http://www.motor-talk.de/rettungsgasse
Dinge wie Rettungsgassen scheinen für die meisten Autofahrer ein Ding zu sein, was in Vergessenheit geraten ist! Eigentlich witzig, denn bei Martinshorn fahren in der Stadt alle direkt in wilder Panik und ohne Rücksicht auf Verluste auf die Bürgersteige!
Dafür wird aber lieber bei durchschnittlichem Regenfall die Nebelschlussleuchte angeworfen..., oder bei einer Panne das Warndreick 5m hinter das Auto gestellt...
Ich stand am Montag zwei Mal im Stau und habe es auch miterlebt. Ich bin die ganze Zeit extra nah an der Leitplanke gefahren um Platz zu machen, aber niemand sonst hat es auch nur annähernd probiert. Selbst die Fahrer aus Österreich, obwohl bei denen die Strafen heftiger sind als hierzulande.
Man müsste einfach die Strafe dafür sehr hoch ansetzen, anders werden die Leute es leider nicht verstehen...
Als ich las, dass 20€ Bußgeld drohen, fing ich erstmal an zu lachen...
Einsatzfahrzeuge mit Videotechnik ausrüsten, für spätere Ahndung.
Strafen nach Vorbild Österreich ( 2300 Euro ) da klappt es ja auch.
Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge mit kräftigen Motoren und stabilen Stossstangen ausrüsten und allen Schnarchern, Pennern und Rettungsgassendilettanten gegens Auto fahren und zur Not beiseite schieben, dann geht das an den Rand fahren plötzlich ganz schnell.
Hinter den Rettungsfahrzeugen fahren dann 2 Polizeifahrzeuge die jeweils links und rechts der Rettungsgasse die Führerscheine der Sünder auf empfindliche Zeit einzieht, die Fahrt geht danach für diejenigen nur noch direkt nach Hause und nicht mehr in den Urlaub, anders lernen es diese Ignoranten nicht.
Ach ich wär ein toller Verkehrsminister 😆
Ich hab auch immer das Gefühl ich bin der einzige der eine Rettungsgasse bildet und finde es unter aller Sau wenn Rettungskräfte blockiert werden 😤
Erst vorgestern wieder beobachtet, wie irgendein Volltrottel nicht in der Lage war, über die rote Ampel in die Kreuzung einzufahren, um den Rettungswagen hinter sich durchzulassen. Alle anderen standen schon und alles hat gut 30 Sekunden auf Herrn Blindtaubdumm gewartet...
Einsatzfahrzeuge sollten Rammböcke vornedran bekommen und diese auch hemmungslos nutzen dürfen. Anscheinend verstehen es manche einfach nicht anders...
Ich wohne in der Nähe eines Krankenhauses. Geld für immer weitere Gebäude ist da, aber kein Platz für ein Rettungshubschrauberlandplatz. Der Landet inzwischen paar Kilometer weiter, weil die bisherigen Grünflächen und Kreuzungen so bebaut wurden das kein Hubschrauber mehr neben dem Krankenhaus Landen kann. Per Straße kommen Rettungswagen auch nicht immer schnell durch, wegen Bahnübergang einer Nahverkehrsbahn mit 20min-Taktung am Tag pro Richtung. Da steht der Rettungswagen auch häufig vor der geschlossen Schranke und kommt nicht die 200m weiter zur Notaufnahme. Der Bahnübergang sollte nach dem Ausbau der Bahn vor paar Jahren verschwinden und die Bahnstrecke tiefergelegt werden. Da Hamburg kein Geld dafür hatte wurde daraus nichts mehr.
Wie das Blinken beim Abbiegen scheint auch das Bilden der Rettungsgasse von einer geheimen Macht verboten worden zu sein. Bei der derzeitigen Quote von Sturköppen wäre die Polizei allerdings für Jahre mit Arbeit ausgelastet, wenn sie nur versuchen würde, allen Autofahrern eines einzigen Staus ein Knöllchen zu verpassen, die nicht nach links oder rechts fahren, um die Gasse zu bilden. Sollte gleich an Ort und Stelle eine Verwarnung ausgesprochen werden, wäre die Autobahn wohl für zwei Tage zu sperren, bis alle Volltrottel versorgt sind. Oder es müßte gleich eine Hundertschaft anrücken, um alle Bedürftigen mit Knöllchen zu versorgen. Die schiere Masse der Unbelehrbaren verhindert leider zuverlässig, gegen diese gefährliche Unsitte strikt vorzugehen.
Grüße vom Ostelch
Das fängt ja schon beim Reißverschlussverfahren an...
Wie sollen die Leute dann eine Rettungsgasse hinkriegen.
Der Egosimus ist einfach zu stark und die Einsicht fehlt komplett.
Vor zwei Wochen war ich in Österreich. Dort klappt das hervorragend. Kaum bist bei uns auf der Autobahn: Keine Chance. Selbst wenn man versucht es vorzumachen. Keiner reagiert. Einfach traurig.
Es funktioniert erst, wenn die eigenen Freunde, oder die Familie mal da vorne in einen Unfall verwickelt ist. Dann soll plötzlich jeder platzmachen.
Aua, dass muss doch in der Birne wehtun. Wer nicht (mehr) weiß, dass das so ist, wird erst recht nicht die Strafe kennen!
notting
Traurig aber einfach an jede Brücke die Plane drann mit der Rettungsgasse, und Werbung schalten bis das auch in allen Schädeln drinnen ist dann wird das schon, aber traurig das vor allem Berufskraftfahrer nicht wissen und dan diskutieren, rausziehen aus seinem LKW und dann wegfahren, und gleich mal 1Woche zum abkühlen hinter Gitter.
Und derweil einfach die Strafen erhöhen und blockierer auf die Seite schieben.
Allerdings wenn man in den USA mal ist da interessiert es auch keine Sau ob da was mit Blaulicht etz kommt da fährt keiner auf die Seite erst wenn das Fahrzeug schon fast auf der Rückbank ist dan wird evtel platz gemacht zumindest in NY.
@notting: Aber er würde es lernen und sich merken. Und evtl. weitererzählen. Aber wir sind hier doch in der BRD, da wird ein Dieb schlimmer bestraft als ein Mörder oder Vergewaltiger.
Bei so einem Notfall haben die Einsatzkräfte natürlich auch alle Zeit der Welt, Kennzeichen von dicht hintereinander stehenden Fzg. aufzuschreiben 🙄
notting
Rettungsgasse, Reißverschluss, Rechtsfahrgebot... Alles Quatsch auf der Autobahn! Hauptsache, ich kann mit 250 noch auf dem Standstreifen am Stau vorbei, damit mein Termin nicht platzt.
Für die penetranten Rettungsgasse-Verhinderer: 3 Monate Fahrverbot und 90 Tagessätze Geldstrafe! Das wäre mal ein Anfang...