Uneinigkeit unter Verkehrsministern über Einsatz von Lang-Lkw
Bleibt der Lang-Lkw uns erhalten?
Seit 2012 wird getestet. Ob Lang-Lkw danach auf deutschen Straßen fahren sollen, bleibt aber umstritten. Der Bund ist dafür, einige Länder sind dagegen.
Auch wenige Monate vor Ende des Feldversuchs über Lang-Lkw, so genannte "Gigaliner", herrscht in den Verkehrsministerien der Länder Uneinigkeit über einen möglichen Regelbetrieb auf deutschen Straßen.
Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den zuständigen Ministerien. Die Verkehrsminister von Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein sind dafür durchaus zugänglich. Die neue schwarz-rot-grüne Landesregierung in Sachsen-Anhalt und der zuständige Senator in Bremen halten dagegen nichts von den 25 Meter langen Lastwagen. Auch die thüringische Verkehrsministerin Birgit Keller (Linke) sagte: "Grundsätzlich bin ich skeptisch, was den Einsatz dieser Riesen-Laster betrifft."
In Düsseldorf will Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) nach wie vor nur die 17,80 Meter langen "Euro-Trailer" erlauben. Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Brandenburg und Hessen wollen zunächst die Ergebnisse des Feldversuchs abwarten und sich dann entscheiden. Der Feldversuch läuft seit 2012, seitdem rollen die bis zu 25,25 Meter lange Lastwagen auf deutschen Straßen. Inzwischen läuft der Test in 13 von 16 Ländern.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat sein Votum für einen Regelbetrieb schon gegeben: "Ich rechne weiter mit sehr positiven Ergebnissen und habe dem Gewerbe die Zusage gegeben, dass wir in diesem Fall mit dem Lang-Lkw in den Regelbetrieb gehen", sagte er. Allerdings kann Dobrindt nur über die Autobahnen entscheiden. Über die Zufahrten, die benutzt werden müssen, damit die Lastwagen überhaupt auf die Autobahn kommen, bestimmten die Länder.
Quelle: dpa
Gigaliner ist ein Produkt der Krone AG. Das heißt Lang-LKW (im 0-Sprech der Regierung) oder technisch ganz alt Eurocombi oder LZW (in NL).
Jedes Jahr tausende Stunden Staus u. ä. m. - die Folgen der bisherigen Lkw sind doch bereits an der Leverkusener Brücke über die A1 zu sehen. Man kann es simpel sagen: Die Belastungen der Straßen steigen weiter und schaden der gesamten Infrastruktur. Damit ein paar Speditionen einen etwas dickeren Reibach machen, wird jedem Bürger und der gesamten Volkswirtschaft zehn mal mehr geschadet. Die Riesen-Lkw sind ein wunderbares Beispiel für dumme Milchmädchenrechnungen. Ich hoffe, die Riesen kommen nicht.
Gruß Michael
Wenn viel Volumen transportiert werden muss.... warum dann nicht zwei lange LKW statt drei kurze nehmen? Die Eisenbahn hat neben dem geringeren Rollwiderstand noch einen Vorteil .... nur eine Stirnfläche bei angenommenen 20 Waggons. Warum also das Prinzip nicht auch bei LKW anwenden. Wenn es bei den 44 Tonnen der Gigaliner bleibt, ist die Achslast geringer als beim normalen Sattel mit 5 Achsen.
Die Briten machen das schon länger so, indem sie 3 Achsige Zugmaschinen geringer besteuern als 2 Achsige.
Seien wir doch mal ehrlich, der feuchte Traum eines jeden Grünen, alle Güter auf die Schiene zu packen ist nicht real und wird es auch nicht werden.
Der Gigaliner ist eine greifbare alternative zum normalen Sattel.
Erst steigen die Außenmaße und dann das Gewicht. Unsere Straßen sind schlicht nicht für diese Belastungen Ausgelegt. Das mal ein Lkw fährt macht keine Probleme, werden es aber zu viele Leiden unsere Straßen und Brücken. Kosten die dann wieder der normale Steuerzahler Berappen soll. Eine Innovation wäre wenn die Lkws die Straßen nicht mehr Belasten würden wie Pkws.
Das widerspricht doch jeder Logik.
Die Rahmenbedingungen sind klar definiert.
Danke.
Klar alle diese Geschichten haben auch Vorteile. Durch die Verlagerung der Produktion in Billig-Lohn Länder profitieren wir auch. Als Selbstschrauber ist das Beschaffen und die Finanzierung von Ersatzteilen zum Paradies geworden. Die Kehrseite ist der Transport.
Irgendwo beißt sich die Katze in den Schwanz, da kommt man nicht hinweg.
Für wie lange? Wenn man sich erst an diese Langen Lkws gewöhnt hat. Dann kommen bestimmt irgendwann die Forderungen das auch das Gesamtgewicht sich Erhöhen soll. Schließlich Spart man dadurch Diesel und Nützt der Umwelt wenn statt 3 Lkws nur 2 Lang-Lkws fahren...
Die Schiene hat gegenüber der Strasse das Nachsehen, weil für LKW-Transporte die wirklich anfallenden Kosten auf die Allgemeinheit und in die Zukunft verschoben werden. Müssten die Speditionen und ihre Auftraggeber die tatsächlich anfallenden Kosten, die ihr Transport verursacht, zahlen, stünde der Schienentransport glänzend da. Die wenigsten Güter müssen just-in-time geliefert werden. Das ist nur eine Folge der abgebauten Lagerkapazitäten. Die Lagerhäuser rollen dafür jetzt in Form von LKW auf unseren Strassen herum.
Aber es ist nun mal viel einfacher die Allgemeinheit (also uns) mit Geld und Gesundheit zahlen zu lassen.
Das denke ich nicht, da der Bahn hierfür die erforderliche Infrastruktur fehlt. Es fehlen sowohl Schienenverbindungen in der Fläche als auch Gleisanschlüsse bei den Firmen.
Klar, weil die Unternehmen schon seit Jahrzehnten auf die Strasse setzen. Müssten sie tiefer in die Tasche greifen für ihre Strassentransporte, was meinst du wie schnell eine gute Schieneninfrastruktur da wäre? Viele größere Beriebe hatten Gleisanschlüsse, die aber mittlerweile stillgelegt wurden. LKWs bräuchte man oftmals nur für die letzten und ersten Kilometer.
Aber das ist politisch alles so gewollt und da steckt natürlich auch eine riesige Lobby dahinter, die es gut findet auf Kosten der Steuerzahler die Strassen billig kaputtfahren zu können.
Einige haben offenbar immer noch nicht begriffen, dass die Bahn durch eine massive Streckenausdünung selbst dafür verantwortlich ist, dass der Wunschtraum mit mehr Gütern auf der Schiene eben ein Wunschtraum bleiben wird.
Auch wenn nicht wirklich alles just-in-time befördert werden muss, ist die Deutsche Bahn in den letzten 10 Jahren zu keinem Zeitpunkt bereit und in der Lage gewesen, großen Spediteuren, die die "Rollende Landstraße" gerne benutzen würden, eine zuverlässige Verkehrs-. Laufzeit- und Kostenperspektive anzubieten.
In der Schweiz, in Österreich, im ehemaligen Ostblock und teilweise auch in Italien funktioniert das hingegen. Große Speditionen wie Hämmerli, Gebrüder Weiss, Walter verladen ihre Wechselbrücken, Container und teilweise ihre Sattelauflieger auf die Bahn und absolvieren nur noch die "letzte Meile" auf der Straße.
Außerdem wurden viele stillgelegte Strecken inzwischen "zurückgebaut" und auf den freigewordenen Flächen wurden Gebäude errichtet.
Zu dem Blödsinn mit der Straßenbelastung zum 100. mal:
Bisher 40 t - Lastzug "normale" Länge und 5 Achsen ergibt 8 t je Achse.
Der aktuell mit 44 t im Versuchsbetrieb zugelassene EuroCombi rollt auf 7 bis 8 (möglich sind bis zu 9) Achsen und weist somit eine Achslast von 5,50 bis 6,29 t auf. Das ist eher straßenschonender als zusätzlich schädigend!
Und selbst wenn man die in Skandinavien zugelassenen 60 t auf den EuroCombi anwenden würde. käme nur die unübliche 7-achsige Version mit 8,57 t Achslast über die bisherigen 8 t hinaus, die 8-achsigen kommen auf 7,50 t und die 9-achsigen auf 6,67 t je Achse.
Stammtischparolen ersetzen nun mal keine Fakten,
Fazit: her mit den Dingern!
Pos. Nebeneffekt, der Kreisel am Autobahnanschluss vor meiner Haustür wird dann wohl endlich vergrößert werden müssen! Den hat man damals schon für heutige Verhältnisse zu klein gebaut!
Wie ich schrieb: das ist politisch so gewollt. Die Bahn als früheres Staatsunternehmen muss mit den finanziellen Möglichkeiten klarkommen, die ihnen die Politik lässt. Kein Unternehmen verkleinert sich freiwillig.
Sicher sind bei der Bahn auch Fehler gemacht worden, aber wenn die Politik die Strasse der Schiene vorzieht, ist das für die DB fast schon ein Kampf gegen Windmühlen.
wenn die Spediteure die Fz als sinnvoll betrachten sollten sie zugelassen werden.
die Fahrer tragen selbst die Verantwortung weche strassen benutzbar sind kein problem nur organisatorische Frage.
Der Staat sollte die Stassen so bauen, dass sie flexibel für alle nutzbar sind.
damit ist jede weitere Diskussion erspart.