Recht: Autofahrer tragen bei Blitzeis-Unfall Mitschuld
Blitzeis ist keine höhere Gewalt
Besonnenes Fahren zahlt sich im Winter aus. Vor allem bei Blitzeis: Kommt es dann zu einem Unfall, trägt der Autofahrer meist eine Mitschuld.
Berlin - Blitzeis gilt bei einem Autounfall nicht als höhere Gewalt. Fahrer sind in solchen Fällen also nicht von ihrer Haftung entbunden. Darauf weist die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) hin.
Laut Sichtfahrgebot der Straßenverkehrsordnung müsse jeder so fahren, dass er etwa bei Blitzeis oder plötzlich auftauchenden Hindernissen anhalten oder ausweichen kann. Autofahrer müssen ihre Fahrweise daher entsprechend an die winterlichen Verhältnisse anpassen. Im Notfall ist also Schrittgeschwindigkeit angesagt.
Auch wenn ein Fahrer bei Glatteis die Kontrolle über sein Auto verliert, werde in der Regel eine Mithaftung angenommen. Es spreche dann ein Anscheinsbeweis dafür, dass er entweder zu schnell unterwegs war oder ein der Witterung unangemessenes Fahrmanöver zu dem Unfall geführt hat.
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ist meiner Meinung nach aber nix Neues...
Im Notfall ist also Auto stehen lassen angesagt! - das trifft's wohl besser...
Mitschuld ? Doch nur dann ,wenn ein anderes Kraftfahrzeug , oder z.B. ein anderes Objekt eine Teilschuld mit hat . Fährt Kraftfqahrer ein Verkehrszeichen um , oder fährt gegen einen Baum , kann er doch keine Mitschuld konstruieren . Das kriegt i.d.Regel auch kein Anwalt fertig .
Deshalb Schuld . Nur in den beschriebenen Einzelfällen Mitschuld .
Es würde eine unnötige Sicherheit verursachen , wenn der Begriff Mitschuld zu laut ausgesprochen wird .
Giovanni.
😕😕 Mitschuld des Baumes? Die kriegt in der Tat auch der gewiefteste Anwalt nicht konstruiert. 😉 Darum ging es aber mal wieder nicht. Sachen haben nie schuld. Nur Menschen. Ich hoffe, wir können uns wenigstens darauf einigen. Ist außer dem Unfallfahrer kein weiterer Mensch an dem Unfall beteiligt, brauchen wir über Mitschuld nicht diskutieren. Manchmal ist es eben dann doch ganz einfach.
Passend dazu aus Schadensmeldungen: ""Der Pfosten raste auf mich zu, und als ich ihm Platz machen wollte, stieß ich frontal damit zusammen." oder "Im hohen Tempo näherte sich mir die Telegraphenstange. Ich schlug einen Zickzackkurs ein, aber dennoch traf die Telegraphenstange am Kühler. Der Kraftsachverständige war völlig ungehalten, als er auf mein Vorderteil blickte..." 😆 Mehr davon hier.
Grüße vom Ostelch
Man sollte Spikereifen zulassen. Das diese die Fahrbahn kaputt machen, kann ich mir nicht vorstellen.
Ist aber tatsächlich so.
Spikereifen führen zu Abrieb bzw. mechanischem Verschleiß der Fahrbahnoberfläche, und begünstigen dadurch die Bildung von Spurrinnen.
Hätte mir das nur bei LKW vorgestellt. Aber dann ist es wohl besser so, mit dem Verbot.
Abgesehen davon sind Spikereifen bei nicht schnee- bzw. eisbedeckter Fahrbahn sehr rutschig.
Ich kenne noch die Zeiten, als Spike-Reifen erlaubt waren. Für 10 Tage Eis fuhren manche ein halbes Jahr mit Spikes. Klackerte schön laut beim Fahren und fräste ordentlich was weg. 😉 Das ruinierte jede Landstraße binnen kurzem. Den Rest erledigte der Frost und im Frühjahr war dann eine neue Decke fällig. Spikes haben bei Schnee und Dauerfrost ihre Berechtigung, sind ansonsten völliger Irrsinn.
Damals waren die Winterreifen aber nur vom Profil anders als die Sommerreifen. Mit heutigen Winterreifen hatten nur den Namen gemein.
Grüße vom Ostelch
Na ja wirklich schlechter können die Straßen davon nicht werden. Hier sind noch Schlaglöcher vom Winter 2011.
Du hast keine Ahnung, wie die Dinger die Straßen ruiniert haben! Schlimmer geht immer! 😉
Grüße vom Ostelch
ein wirkliches blitzeis habe ich vor 50 jahren in berlin erlebt da hat es bei dauerfrost plötzlich angefangen zu regnen, trotz schrittgeschwindigkeit brauchte ich mehr als 50m bis zu stillstand . dann haben mir passanten geholfen das auto einfach quer an den bordstein zu schieben. auf socken ! in schuhen ist man einfach so auf die fresse gefallen da es absolut gar keinen halt gab. und bin dann auf socken bei -10° 1h nach hause geschlichen. unterwegs wurden gestürzte menschen in die häuser gezogen, da kein krankenwagen kam.
wer es weiter nach hause hatte blieb bei laufendem motor einfach stehen.
also das sah damals sehr nach höherer gewalt aus.
In welchem Teil der Stadt?
So wunderschön vereiste Straßen haben wir hier seit Dienstag. Die Kinder freut's, die laufen Schlittschuh auf der Straße (ruhige Wohnstraße, nur Anliegerverkehr). Doppelte Freude, Donnerstag, am ersten Schultag nach den Ferien, ist schulfrei.
Gestern durfte ich dann auch aus Tempo 30 bremsen. Hat etwas länger gedauert, das ABS war lebhaft an der Arbeit, das Auto rutschte wunderbar gerade aus. Aber da ich rechtzeitig mit dem Bremsen anfing, stand ich bereits 20 m vor der Kreuzung.
Schadensmeldungen und Gerichtsakten sind wirklich manchmal komisch. "Die Zeugin hat nun entbunden und kann wieder geladen werden" - "Ich kam ins Schleudern, rammte zwei geparkte PKW, streifte einen Baum, überschlug mich dreimal und dann verlor ich die Kontrolle über mein Fahrzeug".
Die Überschrift ist korrekter: Es ist keine höhere Gewalt. Man ist als Autofahrer nicht völlig hilflos der Naturgewalt ausgeliefert, sondern hätte den Unfall vermeiden können.
Ein spontan auftretender Tornado wäre beispielsweise höhere Gewalt.