BMW F 800 R: Montage in Thailand
BMW baut Zweiräder in Asien
Erstmals montiert BMW Autos und Motorräder in einem Werk: Im thailändischen Rayong beginnt die Produktion der F 800 R, mit Teilen aus Berlin-Spandau.
München/Rayong - Die Motorrad-Sparte von BMW hat den ersten Schritt in Richtung Zweiradmontage in Asien gemacht: Im Jahr 2000 eröffnete BMW das Werk Rayong an der Ostküste Thailands, jetzt beginnt dort der Bau des Motorrads F 800 R. Die ersten Bikes „Made in Thailand“ werden im ersten Quartal 2014 ausgeliefert. Die dafür erforderlichen Teile werden im Werk Berlin-Spandau produziert und nach Thailand verschifft.
Im Werk Rayong wurden bisher Pkw der Marken BMW und Mini gefertigt. Mit der zusätzlichen Produktion von Motorrädern nimmt es ab sofort eine Sonderstellung innerhalb der BMW-Gruppe ein.
Aufbruch nach Asien
Bereits mehrfach hat BMW angekündigt, die Zweirad-Stückzahlen innerhalb weniger Jahre verdoppeln zu wollen. 2012 fertigte BMW Motorrad rund 106.000 Motorräder und Roller ab 650 Kubikzentimeter Hubraum; 2013 wurde diese Zahl bereits Ende November um rund 2.500 übertroffen.Mit der nun gestarteten Montage in Thailand dürften die Zuwächse an Fahrt aufnehmen. BMW umgeht dadurch hohe Einfuhrzölle in den asiatischen Ländern und kann die Preise günstiger kalkulieren.
Künftig auch unter 500 ccm
Auf der Motorradmesse EICMA Anfang November gab BMW Motorrad bekannt, sich künftig im Segment unter 500 Kubikzentimetern Hubraum zu engagieren. Dort ist BMW bisher nicht vertreten.
Um das zu ändern, gingen die Bayern mit dem indischen Hersteller TVS eine Kooperation ein. Die neuen Produkte – zu erwarten sind anfangs Motorräder und Roller mit etwa 250 Kubikzentimeter Hubraum – werden in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren marktreif. Sie sind primär für die großen Märkte Südostasiens, aber auch für Brasilien gedacht. Komponenten dafür werden auch in Berlin produziert.
Quelle: SP-X
ob die Thailänder den Karl-Dall-Blick zu schätzen wissen? 😆
https://i.chzbgr.com/maxW500/2962729984/h193AD84D/
aus Erfahrung weiß ich, dass die Teilelieferungen nach Asien von mal zu mal kleiner ausfallen und sich die Asiaten mehr und mehr Teile vor Ort holen. Erst einfache Dinge wie Normteile, Bremsscheiben, später dann Kabelbäume, Felgen usw. Und dann überlegen auch die Berliner, ob man die billigen Asia-Teile nicht auch für den deutschen Markt verbauen soll....
Grüße,
Eric
Die Motoren ganz vieler 1- und 2-Zylinder BMWs wurden bzw. werden ja schon in China hergestellt (BMW 650er Single von Loncin / P.R. China, BMW C600er Twin & 450er Single von Kymco in Taiwan).
Und das zu BMW Abzockpreisen... Es wird meiner Meinung nur noch Image verkauft, à la iPhone.
Allerdings ist der Einstieg in die 125-500er Klasse an die Bedingung geknüpft, in den Schwellenländern Asiens zu produzieren. Dort sind die Hauptabsatzmärkte (mehrere Dutzend Millionen Motorradverkäufe pro Jahr, zu 98% unter 300cm³!).
Die Endmontage in Thailand dürfte recht klein bleiben und nur den lokalen Markt bedienen, denn damit wird nur der sehr hohe Importzoll für Luxusfahrzeuge umgangen. Und alles über 200cm³ ist faktisch als Luxus anzusehen.
Wobei Triumph inzwischen schon die komplette 2-Zylinder Retrolinie (Bonneville etc) in Thailand produziert und weltweit exportiert... EU Modelle werden aus Thailandischen Kits in GB nur noch zusammengesteckt, USA wird mit komplett fertigen Bonnevilles aus Thailand beliefert..
Marktgerechte Preise im Alltagsmopedbereich sind nur mit Montage vor Ort z.B. in Indien zu realisieren:
Eine Standard 125er 4-Takt Strassenmaschine kostet in Süd- und Südostasien im Schnitt um die €550.- bis max. €800, damit meine ich die qualitativ "Guten" von Honda und anderen Japanischen Marken mit modernen Einspritzmotoren, bzw. äquivalente indische Bajaj / TVS / Hero.
Die z.T. wirklich üblen Chinaböller für den Chinesischen und Südostasien / Südamerika / Afrika-Markt sind billiger, Chinesische 125er Hondaklone sind z.B. schon ab $300 zu haben (€200.-)!
KTM macht es sehr erfolgreich vor (125er, 200er und 390er Duke sind komplett Made in India, nicht nur CKD!), deren sehr enge Partnerschaft mit Bajaj ist ein absolutes Erfolgsmodell, auch hier.
BMW ist da eigentlich schon Jahre zu spät dran, und ohne starken lokalen Langzeitpartner geht in Asien nichts.
TVS? Stark sind Sie, Produktion 2million Motorräder pro Jahr alleine in Indien. Das sind soviel wie bei uns in 15 Jahren zugelassen werden, und TVS ist nur einer von mehreren lokalen Großherstellern in Indien! 😱
Mal schauen wie es mit BMW und TVS läuft, denn deren langjährige Partnerschaft mit Suzuki ist auch gescheitert! 😉
Bei der F650(GS) wird seit 1993 ein Rotax-Motor verbaut.
Seit 2008 hat auch die 650er GS den Rotax-Twin mit knapp 800ccm drin, von 1993 bis 2007 war es ein Rotax-Single mit gut 650ccm.
Übrigens der gleiche Single, der auch bei der Aprilia Pegaso 650 verbaut wurde (1992-2007).
Der Motor der G650-Modelle wurde von BMW zusammen mit Rotax entwickelt. Produziert wird er in China von Loncin.
Im C600 Sport / C650 GT kommt jeweils ein 600ccm Twin zum Einsatz. Dass dieser von Kymco stammt konnte ich nirgends finden (Quelle?). Aber selbst wenn: Kymco verkauft pro Jahr über 500.000 Fahrzeuge. Da gibt es sicherlich schlechtere Partner.
Dass Motoren von anderen Herstellern verbaut werden ist doch nichts Neues. Weder bei BMW noch bei sonst einem Hersteller (auch Aprilia verbaut durchaus fremdproduzierte Motoren).
Wenn der beste Motor für ein entsprechendes Modell nun einmal aus Land XY kommt, warum sollte ich den Motor dann woanders herstellen lassen / einkaufen?
In meiner Eigenschaft als Kunde ist es mir reichlich wurscht, woher der Motor kommt, solang er ordentliche Qualität bietet.
Davon, dass er evtl. selbst produziert wurde kann ich mir auch nichts kaufen, wenn er dauernd kaputt geht oder mies anspricht, etc.
Übrigens: Auch Piaggio (Aprilias Mutterkonzern) produziert in Vietnam, China, Indien, etc.
Da müsste dann ja das gleiche gelten: Es wird nur noch Image verkauft. 😉
Über die Preise bei BMW kann man streiten, keine Frage.
Aber wenn man mal bei den Modellen ab 1.000ccm Hubraum guckt überzeugt die Qualität durchaus.
Bei den kleineren Modellen gibt es mitunter einige Stellen, wo man schon sieht, dass da der Rotstift angesetzt wurde.
Allerdings sind die Preise in dem Bereich auch durchaus konkurrenzfähig.
Das mit den Preisen ist so eine Sache... Im Durchschnitt liegt der Gewinn des Herstellers für ein Mopped bei ca. 12-15 % vom Verkaufspreis. Das ist niedrig, wird doch von einer AG idR mehr als 16% Gewinn erwartet. Das kann nur funktionieren, wenn Sie nicht mehr in Europa produzieren, sondern in Asien. Und auch da gibt es erhebliche Unterschiede bei den Kosten in der verschiedenen Ländern, da wird dann alle paar Jahre wieder in ein neues Billigland gesprungen. China ist z.B. für manches schon zu teuer. Muss man das alles gut finden? Wohl eher nein, aber dann müssten wir mit höheren Preisen leben. Oder man müsste das System der AGs abschaffen, da entsteht der hohe Druck durch Finanzinvestoren, die mit dem Produkt selber nix am Hut haben. Wäre das Produkt im Zentrum des Interesses, wie es bei vielen Familienunternehmen noch der Fall ist, so könnte man bewusst auch mit niederigeren Gewinnmargen leben.