BMW kündigt Wasserstoff-Fahrzeuge ab 2020 an
BMW: Brennstoffzelle im nächsten Jahrzehnt
Aachener Kolloquium für Fahrzeugtechnik, das klingt nicht nach einer rauschenden Party. BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich hat dort BMWs Wasserstoff-Pläne erläutert.
Aachen – Brennstoffzelle, Wasserstoff: Die Begriffe hörte man im Umfeld von BMW immer wieder. Auch von verschiedenen Prototypen war bereits öfter die Rede. BMW experimentiert seit Jahren, Wasserstoff ist außerdem Teil der Kooperation mit Toyota. Wirklich konkrete Pläne waren in München aber nicht absehbar. Bisher.
BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich wurde jetzt auf dem 25. Aachener Kolloquium Fahrzeug- und Motorentechnik erstmals konkret. „Der Markteintritt von BMW mit Brennstoffzellen passiert über Kleinstserien Anfang des nächsten Jahrzehnts“, sagte er in seinem Vortrag. Damit gibt es erstmals ein halbwegs konkretes offizielles Datum für die Einführung eines Brennstoffzellen-BMW.Vorerst nur Kleinserie
Fröhlichs Ankündigung ist mit einer Einschränkung verbunden. „Vor 2025ff sind die Kosten noch zu hoch und die Wasserstoffinfrastruktur zu dünn für eine breite Durchdringung. Bis dahin wird auch die BMW Group ein kundenwertes Produktangebot zur Marktreife führen“, sagte er.
Zum Auto selbst lässt sich daher nur spekulieren. Klar ist, das BMW bei der Entwicklung auf Technik von Toyota setzt. Vor wenigen Tagen sind im Netz Bilder eines möglichen neuen BMW i-Modells aufgetaucht. Die Submarke wurde von BMW mittlerweile neu aufgestellt und steht nicht mehr nur für Elektromobilität, sondern soll als Innovationsmotor auftreten. Dabei soll unter anderem das autonome Fahren eine Rolle spielen – ein Wasserstoffantrieb ist denkbar. Das nächste i-Modell soll elektrisch fahren und ca. 2021 auf den Markt kommen, heißt es bisher.
Der Verbrenner bleibt wichtig
Fröhlichs Vortrag stand ansonsten eindeutig im Zeichen der aktuellen Debatte um das mögliche Ende des Verbrennungsmotors ab 2030. Der BMW-Vorstand kündigte in diesem Zusammenhang vielfältige Lösungsansätze seitens BMW an.
BMW will den klassischen Verbrenner als Diesel und Benziner weiterentwickeln (z. B. mit Rekuperationssystemen mit 48 Volt) und glaubt an dessen Relevanz – wenn sie auch abnimmt. Gleichzeitig seien reine Elektrofahrzeuge für kurze Strecken und Plug-in-Hybride als Mehrzwecklösung nötig. „Eine 'one-fits-all'-Lösung wird es nicht geben. Wir sehen diese Vielfalt der verschiedenen Technologien über viele Jahre“, sagte Fröhlich.
Die Brennstoffzelle gehört ebenfalls zu dieser Vielfalt. Allerdings glaubt man bei BMW nicht an eine schnelle Einführung. Das Brennstoffzellen-Fahrzeug sei zwar die alltagstaugliche „Zero-emission-Lösung" auch für weite Strecken. Allerdings fehlten bisher Systeme zur ausreichenden Erzeugung und Ladeinfrastruktur. Das klingt nach der typischen Wasserstoff-Kritik, wie sie auch Volkswagen immer wieder anbringt. Allerdings könne die Technik „mit sektorübergreifenden Partnerschaften“ „in den nächsten zehn Jahren volumenfähig und kundenrelevant werden“.
Gegenüber den langen Ladezeiten bei Akkus wäre Wasserstoff in der City aus praktischer Sicht mein Favorit.
Die lassen sich aber lange Zeit... Der Antrieb von Toyota ist doch schon bereit
Ja die Elektro Kacke, schaut euch mal die Akkus von Smartphones und Laptops an.
nach 2jahren noch 30% Leistung also Autos zum wegwerfen.
Lieber dann Wasserstoff.
Das hieß es auch im letzten Jahrzehnt.
Problem an H2 ist nicht, dass es nicht funktionieren würde. Problem ist, dass die PEM Zellen ne Menge Edelmetall fressen und zugleich Wasserstoff zwar leicht ist, aber besch**** speicherbar. Eine normale 50l/200 Bar Flasche Wasserstoff hat nur 25% der Brennwert-Speicherdichte wie die gleiche Flasche Erdgas. Und dieses wiederum nur 1/3 dessen, was ein LPG Tank fassen würde. Lithium ist erheblich besser verfügbar als Platin/Palladium einer PEM H2 Zelle.
Den Speicherdichtennachteil macht der knapp bessere Wirkungsgrad der BZ definitiv nicht wett. Emissionsfrei in Innenstädten schafft auch das Batterieauto bzw. der Plug-In Hybrid. Und ein moderner Generator hat als Range Extender mit bis zu 40% Wirkungsgrad nicht weniger als die meisten Kraftwerke. Bei zugleich sauberen Abgasen wenns ein Otto ist.
IMHO ist H2 absehbar nen toter Hund und nur für die Forschung interessant.
Die nanoFlowcell-Technologie scheint langsam auch in die Gänge zu kommen und ist, wenn´s klappt, der Brennstoffzelle überlegen. nanoFlowcell
H2 wird ja auch nicht mit 200Bar sondern mit 700Bar gespeichert...
Meinst du nicht, dass das Problem mit den Edelmetallen irgendwann lösbar ist?
Entweder wird die benötige Menge stark sinken, wie bei den Katalysatoren oder man findet günstigere Alternativen. Zumindest glaube ich das.
Leider nicht. Was La Vecchia baut, sind reine Luftschlösser...
http://www.beobachter.ch/.../
Grüße,
Zeph
Persönlich finde ich die Idee sehr interessant. Von der Handhabung des Endverbrauchers ist es wie bei einer Tankstelle. 5 Minuten auftanken bei Zapfhahn und 500km Reichweite. Jedoch ist es zur Zeit nicht wirtschaftlich und sehr aufwendig Wasserstoff zu speichern bzw. als Energieträger zu verwenden.
Ich bin gespannt 😊
Ist doch für BMW nix neues, den alten 7er gabs als "H" Variante schon vor Jahren, Tankstellen am Münchner Flughafen (für Busse ua) auch. Wurde dann eingestellt, weil damals unrentabel, zu teuer, Wasserstoff (wie hier schon richtig angemerkt) ist zu "flüchtig", Tanks mit 700bar Befüllung ebenfalls nicht unproblematisch. Und trotzdem, wenn irgendwann mal unterm Strich die Energiebilanz stimmt, ist die Brennstoffzelle das einzig wahre.
Zeit wirds!
Es funktioniert ja auch bei BMW schon, wie man hier sehen kann -> VIDEO
Das ganze Geseier mit Kleinserie und Infrastruktur ist eine Masche, um nicht die kürzlich entwickelten BEV-Fahrzeuge zu kanibalisieren. Denn mal auf den Punkt gebracht, wer würde noch irgendeinen BMW i irgendwas kaufen, den er mehrere Stunden irgendwo anstecken muss, wenn er auch einen BMW h (als Beispiel für Hydrogen) kaufen kann, der ebenso lokal Abgasfrei fährt, mit größerer Reichweite und innerhalb von 5 Minuten betankt ist. Dabei ist es auch völlig wurscht ob der Besitzer einen eigenen Parkplatz hat oder auf der Straße parkt, dafür wurden Tankstellen entwickelt - was indoktriinierte Teslafanbois gerne ignorieren.
Hi
Die bisherigen wasserstoff BMW haben den Wasserstoff aber verbrannt in einem Verbrennungsmotor War meines Wissens sogar der 12 Ender
Haben aber schnell gemerkt das das nix taugt.
Brennstoffzelle wird auch in Zukunft nur ein Nischenprodukt sein.
Gruß Tobias
Die Frage woher der Wasserstoff dafür kommen soll, hat mir bis jetzt keiner beantworten können...
Grüße,
Zeph
Warum sollte ich von "nie wieder tanken" auf "tanken" zurück gehen?
Für den Einsatz in Metropolregionen ist ein BEV unschlagbar.
Wasserstoff wird immer eine Nischentechnologie bleiben, weil man mit dem Tanken kein Geld verdienen kann. 350/700 Bar, da fressen die Kompressoren und Kühlsysteme so viel Strom, da könnte das BEV schon mal 100km mit fahren, bevor das erste kg Wasserstoff eingefüllt ist. Die Tankstellen kosten 7-stellig, das Handling ist komplex und 700Bar-Tanks unterm Hintern?
Passiert nie nix mit. CNG mit schlappen 200 Bar sind auch völlig sicher...
Das denke ich nicht. Die Infrastruktur ist einfach die Grundlage für den Durchbruch der Brennstoffzelle, entsprechend machen die Hersteller mit exakt solchen Pressemitteilungen darauf aufmerksam, dass sich Investitionen für sie nur lohnen, wenn seitens der Politik für eine solche gesorgt wird. Absolut legitim m.E. nach, so etwas Druck auszuüben; warum sollten sie Unsummen investieren und Fahrzeuge auf den Markt bringen, wenn diese nirgends betankt werden können? Toyota nimmt hier halt wieder eine Vorreiterrolle ein und investiert "im Voraus"... und BMW wird durch die Partnerschaft dann auf die Technologie zugreifen können, wenn die Zeit reif ist. Von beiden Seiten eine kluge Herangehensweise.
Im Übrigen - welche BEV-Fahrzeuge hat das Projekt i denn bisher hervorgebracht? Im Prinzip nur den i3... und den gibts auch noch mit Range Extender. i8 ist ein Plug-In, i5 kommt "irgendwann mal"...