Jozef Kaban folgt bei BMW auf Karim Habib

BMW holt Skoda- und Veyron-Designer Kaban

Heiko Dilk

verfasst am Wed Feb 08 15:44:01 CET 2017

Jozef Kaban verbrachte fast seine komplette Designerkarriere bei Volkswagen. Jetzt geht Skodas Chefdesigner zu BMW. Zurück bleibt der Octavia mit vier weinenden Augen.

Jozef Kaban leitete seit Anfang 2008 die Designabteilung bei Skoda, hier sitzt er in der Studie VisionS, aus der später der Kodiaq werden sollte
Quelle: Skoda

Berlin - Nach dem Weggang von Karim Habib holt BMW Jozef Kaban ins Designteam. Der Slowake wird unter der Leitung von Chefdesigner Adrian van Hooydonk die Verantwortung für das Design der Kernmarke BMW übernehmen, wie BMW mitteilt. Kaban war zuvor in verschiedenen Positionen bei Volkswagen tätig und seit 2008 Designchef bei Skoda.

Karim Habib, der bislang für das Design der Marke BMW verantwortlich war, hatte das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Mit Kaban und Domagoj Dukec, der schon seit 2010 bei BMW arbeitet und jetzt das Design für BMW i und BMW M übernimmt, ordnet BMW das Team neu.

Kaban war bereits Ende der 90er-Jahre über einen Designwettbewerb zur Volkswagengruppe gekommen. Er war dort bei der Kernmarke VW, bei Audi und für Bugatti tätig. Bei seinem Start begann mit dem Chefdesigner Hartmut Warkuß gerade eine neue Design-Ära. Bei Skoda hat er inzwischen der kompletten Modellpalette seinen Stempel aufgedrückt.

Mit dem VisionC gab Skoda-Designer Jozef Kaban einen konkreten Ausblick auf die dritte Generation des Superb
Quelle: Skoda

Sein erstes Auto war kein Auto

Das erste Fahrzeug, für das Kaban komplett verantwortlich war, hatte allerdings keinen Motor. „Mein erstes Auto, das es in Serie geschafft hat, war ein Bobby Car – in Gestalt des VW New Beetle“, erzählte er 2015 der "Welt". Und dass es nicht ganz leicht gewesen sei, sich dafür zu motivieren.

Etwas größer fiel das erste echte Fahrzeugprojekt aus, das Kaban von den ersten Skizzen bis zur Markteinführung begleitetete: der Bugatti Veyron. Statt von zwei kleinen Beinchen wird der Supersportler, den er gemeinsam mit Warkuß gestaltete, von einem 8,0 Liter großen V16 angetrieben. Gegenüber der "Auto Zeitung" sprach er in einem Interview davon, dass auch das Design eines solchen Hypercars aus "Kompromissen" bestehe.

Ab 1999 arbeitete Jozef Kaban eng mit dem damaligen Volkswagen-Designchef Hartmut Warkuß am Bugatti Veyron
Quelle: Bugatti

Jozef Kaban: Kompromisse auch beim Veyron

Der Veyron war es wohl, der Kaban zu Audi führte. Das war 2003, drei Jahre später wurde er Exterieur-Chef in Ingolstadt. Allerdings nicht lange. Als er 2008 die Leitung des Skodadesigns übernahm, war der Skoda Fabia II gerade neu, der Superb sollte noch im selben Jahr in zweiter Generation starten, der erste Yeti ein Jahr später. Zu spät, um noch ernsthaft Einfluss zu nehmen.

Rapid und Octavia III waren die ersten Modelle, auf die Kaban maßgeblich einwirkte. Im Herbst 2012 kam der kleine Rapid auf den Markt, Anfang 2013 der große Kompakte. Eben wurde er geliftet. Kaban hinterlässt ihn mit neuem, polarisierendem Vieraugen-Gesicht.

Hier weiterlesen: Skoda Octavia Facelift (2017) Fahrbericht

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Mit dem VisionC gab Skoda-Designer Jozef Kaban einen konkreten Ausblick auf die dritte Generation des Superb
Quelle: Skoda
Im März 2014 wurde der VisionC auf dem Genfer Salon gezeigt, der fertige Superb III stand ein Jahr später dort
Quelle: Skoda
Eines der ersten Serienmodelle bei Skoda, die Kaban maßgeblich beeinflussen konnte, war der Rapid, der zwischen Fabia und Octavia liegt
Quelle: Skoda
Eine Designskizze zeigt den Octavia III, der Anfang 2013 auf den Markt kam
Quelle: Skoda
Der Skoda Octavia zeigt klar die Handschrift von Jozef Kaban
Quelle: Skoda
Die angeschrägten Seiten der Heckklappe sollen an böhmisches Kristallglas erinnern
Quelle: Skoda
An der Studie VisionS setzte Kaban die Kristallglas-Idee weiter um
Quelle: Skoda
Kabans letzter Streich: Der Skoda Kodiaq auf Basis des VW Tiguan dürfte zum Verkaufserfolg für die Tschechen werden
Quelle: MOTOR-TALK
Ab 1999 arbeitete Jozef Kaban eng mit dem damaligen Volkswagen-Designchef Hartmut Warkuß am Bugatti Veyron
Quelle: Bugatti