Jozef Kaban folgt bei BMW auf Karim Habib
BMW holt Skoda- und Veyron-Designer Kaban
Jozef Kaban verbrachte fast seine komplette Designerkarriere bei Volkswagen. Jetzt geht Skodas Chefdesigner zu BMW. Zurück bleibt der Octavia mit vier weinenden Augen.
Berlin - Nach dem Weggang von Karim Habib holt BMW Jozef Kaban ins Designteam. Der Slowake wird unter der Leitung von Chefdesigner Adrian van Hooydonk die Verantwortung für das Design der Kernmarke BMW übernehmen, wie BMW mitteilt. Kaban war zuvor in verschiedenen Positionen bei Volkswagen tätig und seit 2008 Designchef bei Skoda.
Karim Habib, der bislang für das Design der Marke BMW verantwortlich war, hatte das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Mit Kaban und Domagoj Dukec, der schon seit 2010 bei BMW arbeitet und jetzt das Design für BMW i und BMW M übernimmt, ordnet BMW das Team neu.
Kaban war bereits Ende der 90er-Jahre über einen Designwettbewerb zur Volkswagengruppe gekommen. Er war dort bei der Kernmarke VW, bei Audi und für Bugatti tätig. Bei seinem Start begann mit dem Chefdesigner Hartmut Warkuß gerade eine neue Design-Ära. Bei Skoda hat er inzwischen der kompletten Modellpalette seinen Stempel aufgedrückt.
Sein erstes Auto war kein Auto
Das erste Fahrzeug, für das Kaban komplett verantwortlich war, hatte allerdings keinen Motor. „Mein erstes Auto, das es in Serie geschafft hat, war ein Bobby Car – in Gestalt des VW New Beetle“, erzählte er 2015 der "Welt". Und dass es nicht ganz leicht gewesen sei, sich dafür zu motivieren.
Etwas größer fiel das erste echte Fahrzeugprojekt aus, das Kaban von den ersten Skizzen bis zur Markteinführung begleitetete: der Bugatti Veyron. Statt von zwei kleinen Beinchen wird der Supersportler, den er gemeinsam mit Warkuß gestaltete, von einem 8,0 Liter großen V16 angetrieben. Gegenüber der "Auto Zeitung" sprach er in einem Interview davon, dass auch das Design eines solchen Hypercars aus "Kompromissen" bestehe.
Jozef Kaban: Kompromisse auch beim Veyron
Der Veyron war es wohl, der Kaban zu Audi führte. Das war 2003, drei Jahre später wurde er Exterieur-Chef in Ingolstadt. Allerdings nicht lange. Als er 2008 die Leitung des Skodadesigns übernahm, war der Skoda Fabia II gerade neu, der Superb sollte noch im selben Jahr in zweiter Generation starten, der erste Yeti ein Jahr später. Zu spät, um noch ernsthaft Einfluss zu nehmen.
Rapid und Octavia III waren die ersten Modelle, auf die Kaban maßgeblich einwirkte. Im Herbst 2012 kam der kleine Rapid auf den Markt, Anfang 2013 der große Kompakte. Eben wurde er geliftet. Kaban hinterlässt ihn mit neuem, polarisierendem Vieraugen-Gesicht.
Er hat den Veyron verbrochen? Oh Mann, sorry, BMW. 😆
Da ist das was Bangle gemacht hat ja nix gegen.
Ganz furchtbar dieser Gedanke...
Also wenn ich mir das Octavia Facelift anschaue.....
Ich wünsche BMW viel Glück. 😱
Das wird spannend 😆
Okay … hoffen wir jetzt einfach mal, dass er bei der VAG einfach nur sehr sehr doofe Vorgaben hatte. 🙄
W16 😉
Hat jetzt nicht unbedingt wunderschöne Autos gestaltet. Der Rapid ist zwar gut gelungen, aber sonst eher metallisierte Hässlichkeit (Octavia 3 FL), Unproportionalität (Superb 2 Stufen-Fließheck) oder langweilige Allerweltsdesigns.
Da hatte BMW designtechnisch weitaus mehr zu bieten.
Manchmal sollte eine Firma einfach wissen, wann man dem scheidenden Mitarbeiter einen Arbeitsvertrag anbietet, bei dem er den Lohn selbst eintragen kann ..
Naja, ich sehe das nicht so negativ wie die Vorposter. Octavia, Fabia, Rapid und Kodiaq sind wirklich sorgfältig designte, zeitlose Autos ohne irgendwelche wilden Sicken und aufgerissene Fronten, wie teilweise aktuell bei anderen Herstellern zu finden - und kommen sehr gut bei den Kunden an. Bei BMW wird er wohl extrovertiertere Linien zeichnen...es kommt ja auch beim Design immer etwas auf die Preisklasse an.
Beim Octavia Facelift hatte Herr Kaban wohl einen schlechten Tag oder schon das Angebot von BMW auf dem Tisch - da kann einem schon mal der Stift ausrutschen. 😉
Wollte der seinem letzten Arbeitgeber mit Octavia FL etwa absichtlich ans bein pinkeln??? :-)
Ich verstehe das eher als letzte Rettung für das BMW- Design..... komm Jozef, du schaffst das!
Es ist schon richtig, dass da keine besonderen Hässlichkeiten sind (außer beim Veyron), aber dafür eine enorme Belanglosigkeit, die, wie ich finde, nicht zu BMW passt. Aber da ich selbst künstlerisch tätig bin, weiß ich sehr gut, dass das oft am Auftraggeber liegt. BMW wird sicher etwas ganz anderes wollen als Škoda.
Zitat: "Die angeschrägten Seiten der Heckklappe sollen an böhmisches Kristallglas erinnern."
Wenn man an der Ampel dahinter steht, sieht das aber immer so aus, als sei das Kristallglas vorher auf den Boden gefallen.😆
Hat der Jozef eigentlich auch die unsäglichen Fake-Auspuffblenden am Octavia RS verbrochen?😱
Gruß
electroman
Was mir zuletzt am Skoda-Design so merkwürdig auffiel, diese irrwitzige (womöglich aufwendige) Spielerei um Fugen und Sicken im Bereich Motorhaube/Kotflügel/Vordertür.
Das sah dann am Superb mitunter so halboffen aus, überlappend, "unordentlich", viel zuviel auf einmal an einer Stelle gewolltes (vermeintlich tollster Präzisionsarbeit, von wegen Ferdl's Fugen-Fetischismus auf böhmisch)...
Aber doch mal ganz interessant, solche Wechsel beleben denn wieder die nächsten Generationen auf neues/anderes hin...
Der schönste von ihm verantwortete Wagen ist der Octavia 3 Vorfacelift. Alles andere gefällt mir gar nicht.
sehe ich auch so...