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BMW-Hybrid I: X6 als Voll-Hybrid kommt 2010
Hybrid kommt, bald auch aus Deutschland. BMW zeigt auf der IAA die Serienversion des X6 "ActiveHybrid". Das auffällige SUV mit zwei zusätzlichen Elektromotoren wird über 20 Prozent sparsamer als seine Basis. Trotzdem erscheint das aufwändige und sehr teure Konzept des mit fast 500 PS stärksten Hybrid-Autos der Welt fraglich.
Der BMW X6 polarisiert. Man kann die Mischung aus Coupé, Sportwagen und SUV spannend und individuell finden oder "total Panne", wie man so sagt, aber kaum etwas dazwischen. Mehr als normale SUVs steht der X6 für sichtbar gemachten Luxus und eine Attitüde, die sich einen Dreck um Umweltschutz schert - obwohl ein X6 jedenfalls als Diesel objektiv gar nicht trinkfest ist.
Umso spannender ist es, dass BMW sich ausgerechnet diesen Grenzgänger als erstes Hybridmodell ausgesucht hat. Es ist dabei nicht nur der erste BMW-Hybrid und das stärkste Hybridauto weltweit, sondern auch das erste Voll-Hybrid-Auto aus deutschen Landen, handelt es sich doch bei der bereits auf dem Markt befindlichen Mercedes S-Klasse nur um einen sogenannten Mild-Hybrid. Der Unterschied: Ein Voll-Hybrid kann auch rein elektrisch fahren, jedenfalls auf kurzen Strecken - ganz so wie der Toyota Prius als Vorreiter des Konzepts, während ein Mild-Hybrid den Elektromotor nur als Unterstützung der Verbrennungsmaschine nutzt.
Klotzen statt kleckern ist dabei die BMW-Devise. Unter der Haube arbeitet nämlich nicht ein Sechszylinder, sondern der bärenstarke V8-Benziner, der aus 4,4 Litern satte 407 PS leistet und ein maximales Drehmoment von 600 Newtonmetern entwickelt. Er wird kombiniert mit gleich zwei Elektromotoren, die 67 kW/91 PS bzw. 63 kW/86 PS erzeugen. Die maximal abrufbare Systemleistung beträgt 485 PS, das Drehmoment erreicht einen Höchstwert von 780 Nm.
Durch die Integration der Elektromotoren im sogenannten Two-Mode-Aktivgetriebe, einem stufenlosen Automatikgetriebe mit sieben programmierten Fahrstufen, werden zwei Betriebsarten realisiert. Ein Modus steht für das Anfahren mit besonders dynamischer Kraftentfaltung sowie für niedrige Geschwindigkeiten zur Verfügung, der zweite ist für das Fahren mit höherem Tempo optimiert. Lokal CO2-freies Fahren im Elektro-Modus ist bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h möglich. Der Verbrennungsmotor wird je nach Lastanforderung zugeschaltet und in Schubphasen unterhalb von 65 km/h automatisch abgeschaltet.
Beim Bremsen beziehungsweise Gaswegnehmen wird Bewegungsenergie in Strom umgewandelt und im Akku gespeichert. Zu diesem Zweck übernehmen je nach Fahrsituation entweder einer oder beide Elektromotoren die Funktion eines Generators. Die Rekuperationsleistung liegt dabei laut BMW um das 25-fache höher als bei dem bislang in BMW-Serienmodellen eingesetzten System.
Bei der Batterietechnik setzen die Münchner beim X6 nicht auf die moderne Lithium-Ionen-Technik, sondern auf einen NiMH-Akku mit einer Kapazität von 2,4 Kilowattstunden, der unterhalb des Gepäckraumbodens positioniert ist und auch das Bordnetz des Fahrzeugs versorgt. Die Temperatur des Hochvolt-Speichers wird über eine mit der - elektrischen - Klimaanlage gekoppelte Flüssigkeitskühlung und einen externen Wärmetauscher bedarfsgerecht geregelt.
Für Zusammenwirken von Verbrennungsmotor und Elektroantrieb sorgt eine leistungsfähige Elektronik. Sie wandelt Hochvolt-Gleichspannung aus der Hochleistungsbatterie in eine dreiphasige Wechselspannung für die zwei Elektromotoren im Hybridgetriebe um. Zusätzlich koordiniert sie alle Funktionen des Hybridsystems einschließlich der Momentenverteilung zwischen dem Verbrennungs- und den Elektromotoren sowie der Gangwahl.
Betriebszustand und Funktionsweise des Antriebsystems werden anhand von modellspezifischen Anzeigen im Instrumentenkombi und im Control Display dargestellt. Unterhalb des Drehzahlmessers sind der für den Fahrer nutzbare Ladezustand des Akkus und der aktuelle Betriebszustand ablesbar. Durch die Anzeige der Leistungsaufnahme beim elektrischen Fahren ist eine gezielte Steuerung zum Verbleiben im E-Modus möglich. Bei Bedarf können Informationen über den aktuellen Energiefluss über den Navi-Monitor abgerufen werden.
Und wofür der ganze Aufwand, mag man fragen. Fürs Image, lautet die Antwort, außerdem als Testballon für künftige Hybridmodelle in kleineren Klassen - sowohl in punkto öffentlicher Wirkung als auch im Hinblick auf die Technik. Und natürlich, um das eigentliche Zeil eines Hybridantriebs zu erreichen, nämlich eine Effizienzsteigerung. Im Falle des X6 bedeutet dies einen Normverbrauch von 9,9 Litern, das sind immerhin 2,9 Liter oder gut 22 Prozent weniger als regulär. Wenn ein bald 2,5 Tonnen schweres Auto mit 500 PS aus acht Zylindern unter zehn Liter verbraucht, ist das zweifellos ein deutlicher Fortschritt.
Andererseits man man einwenden, dass auch zehn Liter Verbrauch nicht in die Zeit passen, dass der auch nicht ganz langsame X6-Diesel (286 PS) ohne jeden Elektrifizierungsaufwand mit 8,3 Litern zufrieden ist, und dass der Hybrid-X6 im Standardsprint auf Tempo 100 sogar langsamer ist als das elektrofreie Pendant (5,6 zu 5,4 Sekunden). Das ist sicher verschmerzlich für jene, die sich als Trendsetter ein solches Hybridmodell vors Haus stellen und damit mindestens nebenbei die soziale Akzeptanz des Wagens in der Nachbar- und Kollegenschaft erhöhen wollen.
Finanziell aber müssen sie bluten: Wenn das Auto Mitte April 2010 zu den Händlern kommt, wird auf dem Preisschild die Zahl 102.900 stehen, sage und schreibe 27.000 Euro mehr als regulär. - Das soll die Zukunft sein?
Quelle: Autokiste
Hi,
schön das BMW nun auch ein Hybrid auf dem Markt bringt. Glaube jedoch, das dies nicht die Zukunft werden wird, da der Staat jetzt Millionen in die Forschung Elektroautos steckt.
MFG Devil
Kurz- und mittelfristig ist Hybrid schon eine Lösung, am Besten parallel (wie z.B. Toyota Prius oder dieses Modell) oder seriell (wie. z.B. Opel Ampera) und dann mit Plug-in-Möglichkeit.
Hier würde mich mal interessieren, wie BMW die Getriebeseite gelöst hat.
Die beste Hybrid-Lösung bietet in meinen Augen die Bahn: in ihren Diesel-Elektrischen Loks...
Ich finde es ebenfalls gut dass sich hier etwas rührt.
Allerdings stellt die Schreibweise eindeutig den richtigen Weg der Verbrauchsersparnis eines deutschen Herstellers in das falsche Licht.
Man könnte meinen es ist falsch die Technik am Markt zu testen, und das in einem Fahrzeug wo die Kunden bereit sein werden etwas mehr Geld auszugeben um die Technik günstiger und effizienter in die Volumenmodelle zu bringen.
Auch ist ein Normverbrauch von unter 10 Liter sowohl zweifelhaft, da im Alltag doch wohl mehr verbraucht werden wird, als auch ein deutlicher Fingerzeig in die richtige Richtung.
2,4 Tonnen, ca. 500 PS... Verbrauch unter 10 Liter... ich erkenne da jetzt nicht schlechtes. Der Vergleich mit dem Diesel hinkt hier ein wenig. Der Unterschied beträgt ca. 2 Liter im Normverbraucht. Allerdings liegen hier auch knapp 200 PS dazwischen.
Und für 200 PS würde wohl jeder noch so bedachte Spritsparer gern 2 Liter im Verbrauch opfern.
Fazit: Weiter so! Die ersten Schritte der deutschen Hersteller sind gemacht!
ciao
tele
Ja schon, aber wenn BMW den Hybridantrieb in einen 316i, mit 122PS Benzinmotor und 45PS Elektromotor gebracht hätte, dann wäre es zu feiern gewesen.
Dadurch das er nur im X6 angeboten wird, bestätigt das die Lösung nicht serienreif ist. Bei wenig verkauften Einheiten kann bei gravierenden Fehlern günstig nachgebessert werden, als wenn BMW jetzt 100.000 3er Hybrid verkauft hätte.
Ob ausgerechnet der X6 das richtige Auto für die Einführung von Hybridtechnik ist wag ich ja eher zu bezweifeln, aber immerhin die deutschen Ings können immer noch so einiges!
Wahrscheinlich Bei Mercedes Weggeworfen 😆
...super Idee...Für diesen Aufpreis müsste ich dann mindestens 697500 Kilometer zurücklegen, damit ich beim heutigen Spritpreis gleichauf mit dem 50i fahre....erst ab dann lohnt sich ein solcher Mehrpreis. Gaaanz toller Fortschritt!!!
Es ist zwar so, aber so kann man es auch nicht sehen. Wie lange muß man fahren, um den Aufpreis für Schiebedach, Metalliclack oder Automatikgetriebe wieder drin hat? Die Frage ist nicht soo viel anders.
Das Problem mit einem kleineren Modell wird einfach der momentane Aufpreis sein - selbst für einen 3er wäre man da bei gut und gerne 10.000€ (nur 1 Motor und abgespeckte Technik) - und wer würde das bezahlen? Vor allem wenn sich der Normverbrauch dann um ca. 1-1,5 senkt 😕
Ich denke die meinsten Autos werden bei BMW selbst als Dienstwagen laufen und der Rest, der sich so ein Auto des Prestige wegen kauft, wird eine Panne nicht so ernst sehen. (die haben meist noch 1 oder 2 andere Autos auf die sie ausweichen können), beim kleinen Privatmann wäre da sofort die Autoblöd wieder am Start und würde sich vermutlich kurz nach der AudiMercedesSport den Mund darüber zerreisen. Marketing- und Entwicklungstechnisch verstehe ich diesen Schritt also voll und ganz.
Ähhh, neee, Hybridtechnik wurde schließlich im Gegensatz zu Metallic-LAck und Schiebedach dazu entwickelt, Sprit zu sparen, und man sieht daran ja schon, dass er unter ökonomischen Gesichtspunkten Schwachsinn ist.
Wer ein Fahrzeug in dieser Klasse kauft, für den steht der Spritverbrauch sicherlich nicht an oberster Stelle.
OK, Hybridtechnik wurde ursprünglich entwickelt, um sparsamer zu sein. Da man aber auch einen großen Komfortvorsprung bei Vollhybriden gegenüber herkömmlichen Konzepten bemerkt hat, fand der Hybridantrieb seinen Weg in diese Klasse. Nebenbei kann man sich mit dem sauberen Image auch noch profilieren, man sehe sich dazu die South-Park-Folge "Snobwarnung" (Staffel 10, Folge 2) an, wo die Profilierungssucht einiger Hybridfahrer (einige wenige sind wirklich so drauf) thematisiert wird.
Es dürfte einigen Leuten nicht entgangen sein, daß ich mich sehr für den aktuellen Toyota Prius interessiere. Ich möchte das Ding wohl haben, aber eben nicht zum Sparen oder Angeben, sondern einfach, weil er so komfortabel hat, daß er in seiner Klasse seinesgleichen sucht.
Hier ist der Hybridantrieb genauso zu sehen wie bei den Lexusmodellen oder wie ich ihn beim Prius sehe: Zusätzlicher Komfort und zusätzliche Leistung. Daher ist der Vergleich mit dem Aufpreishereinfahren von Metalliclack, Schiebedach, Automatikgetriebe oder einem stärkeren Motor mit mehr Zylindern durchaus statthaft.
Hi,
abgesehen davon, dass ich den X6 potthässlich finde:
Vielleicht bin ich paranoid, aber ich stelle mir die automobile Zukunft so vor:
Ach so umweltfreundliche Stromautos als Freibrief für eine noch mehr ausufernde Mobilität....
Woher wird denn wohl der Strom für die Autos kommen?
Aus superumweltfreundlichen Atomkraftwerken.
Für mich kann die Zukunft nur in einem Umdenken im Individual- und besonders im Güterverkehr bestehen.
Alles andere ist für mich nicht mehr als der Versuch, den Leuten ein X für ein U vorzumachen und dabei Kohle zu verdienen.
LG
BMW bestätigt mit diesem Versuchskaninchen meine bisherige Kritik! Ist zwar schön, dass man Hybrids bauen kann, ... aber ...
Das ist doch der letzte Müll. Es werden nur Trendsetter dieser Fahrzeuge fahren, die sich keine Gedanken mehr übers Geldverdienen machen müssen. Kein normaler Mensch gibt 27 Tausend für einen Hybrid aud, der sich von VORN bis HINTEN nicht rechnet.
Und bevor knapp über 100.000 für einen Hybridgeländewagen ausgibt, kauft man sich lieber einen X6 35d oder einen Q7 V12. Die haben deutlich mehr Bums und fahren sparsamer. Zumal bei jeder sportlichen Gaspedalstellung sich je der Verbrennungsmotor dazuschaltet. Dieser gehemhmigt sich dann aber auch gleich so einen Schluck, dass die zwei Elektromotoren 3 Jahre am Stück laufen müssten um diesen Schluck wieder auszugleichen.
Eine Frage an die Experten!
Warum werden sämtliche Spartechnologien mit Benzinmotoren kombiniert? Wieso baut man nicht einen Elektromotor in einen 318d oder einen 520d. Von mir aus soll der Wagen dann 10.000 mehr kosten. Aber da könnte man wirklich eine große 5er Limo auf einen Verbrauch von 3-4 Liter bringen.